ALLOPURINOL-ratiopharm 100 mg Tabletten

ALLOPURINOL-ratiopharm 100 mg Tabletten
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01675496
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100 St Tabletten
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Wirkungsweise
Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels?

Der Wirkstoff vermindert die Harnsäurebildung im Körper. Dadurch sinken die Harnsäurespiegel im Urin, wodurch der Bildung von Harnsteinen aus Harnsäure oder Calciumoxalat entgegengewirkt wird. Außerdem werden die Harnsäurewerte in anderen Körperflüssigkeiten, wie Blut und Gewebeflüssigkeiten gesenkt und somit schmerzhafte Ablagerungen von Harnsäurekristallen in den Gelenken (Gicht) vermieden.
Wichtige Hinweise
Was sollten Sie beachten?
- Das Reaktionsvermögen kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, vor allem in höheren Dosierungen oder in Kombination mit Alkohol, beeinträchtigt sein. Achten Sie vor allem darauf, wenn Sie am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen (auch im Haushalt) bedienen, mit denen Sie sich verletzen können.
- Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selbst kaufen, nur gelegentlich anwenden oder deren Anwendung schon einige Zeit zurückliegt.
Gegenanzeigen
Was spricht gegen eine Anwendung?

Immer:
- Ãœberempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe

Unter Umständen - sprechen Sie hierzu mit Ihrem Arzt oder Apotheker:
- Eingeschränkte Nierenfunktion
- Eingeschränkte Leberfunktion
- Blutbildungsstörungen

Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Wenden Sie sich an Ihren Arzt. Es spielen verschiedene Ãœberlegungen eine Rolle, ob und wie das Arzneimittel in der Schwangerschaft angewendet werden kann.
- Stillzeit: Von einer Anwendung wird nach derzeitigen Erkenntnissen abgeraten. Eventuell ist ein Abstillen in Erwägung zu ziehen.

Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Nebenwirkungen
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?

- Magen-Darm-Beschwerden, wie:
 - Ãœbelkeit
 - Erbrechen
 - Durchfälle
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Schläfrigkeit
- Ãœberempfindlichkeitsreaktionen der Haut, wie:
 - Hautausschlag
 - Schuppenbildung der Haut
 - Hautrötung
 - Juckreiz

Unter Umständen kann in den ersten Wochen der Therapie ein Gichtanfall ausgelöst werden.

Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Anwendungsgebiete
- Erhöhte Harnsäurewerte im Blut, insbesondere bei:
    - Gicht
    - Nierenschäden durch Harnsäurekristalle
- Nierensteine aus Harnsäure, zur Auflösung und Vorbeugung
- Vorbeugung gegen Nierensteine aus Kalziumoxalat
- Angeborene Enzymmangelkrankheiten, wie:
    - Lesch-Nyhan-Syndrom (Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase-Defekt)
    - Adenin-Phosphoribosyl-Transferase-Mangel
- Nierenschäden durch Harnsäurekristalle bei der Behandlung von Leukämie
Das Arzneimittel wird vor allem gegeben, wenn diätische Maßnahmen zur Senkung der Harnsäurewerte allein nicht ausreichen.
Für die Behandlung eines akuten Anfalls ist dieses Arzneimittel nicht geeignet.


Was ist das? - Definition
Unter Gicht versteht man die Ablagerung von Harnsäurekristallen an verschiedenen Körperstellen. Die Kristalle führen an diesen Stellen zu einer starken Entzündung.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Arthritis urica

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
In allen menschlichen und tierischen Zellen befindet sich ein Zellkern. Wird dieser Zellkern abgebaut entsteht Harnsäure. Normalerweise wird diese Harnsäure mit dem Urin ausgeschieden. Ist dieser Mechanismus gestört, oder kommt es zu einer vermehrten Harnsäurebildung im Körper, kann die Harnsäure nicht ausreichend ausgeschieden werden. Die Harnsäurekristalle lagern sich in den Gelenken, Sehnen oder Sehnenscheiden ab. Dort werden sie von Abwehrzellen gefressen. Dabei werden Stoffe freigesetzt, die lokal zur Entzündungsreaktion führen.
Erhöhte Harnsäurewerte lassen sich häufger bei Männern als bei Frauen feststellen. Nicht jeder Patient mit erhöhten Harnsäurewerten leidet unter den Symptomen einer Gicht, doch die Gefahr eines Gichtanfalles steigt mit dem Lebensalter und der Höhe des Harnsäurespiegels. Männer, meist zwischen 40 und 60 Jahren, erkranken 10mal häufiger als Frauen, die meist erst ab dem 60. Lebensjahr unter Gichtanfällen leiden, weil die Östrogene bis zu den Wechseljahren eine schützende Wirkung haben.
Die Gicht ist eine seit langem bekannte Krankheit. Doch während sie früher meist nur bei wohlhabenderen Menschen auftrat, die sich Fleisch leisten konnten, ist heute die Gicht sehr verbreitet, man spricht deshalb von einer "Wohlstandskrankheit".

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Gichtanfälle treten oft nach Festessen mit viel Fleisch und reichlich Alkoholgenuss auf. Durch den Fleischgenuss fällt im Körper mehr Harnsäure an, doch der Alkohol hemmt die Ausscheidung.
In der Regel kommt es dann nachts plötzlich zu sehr starken Schmerzen in einem Gelenk, meist dem Großzehengrundgelenk, aber auch andere Gelenke können betroffen sein. Das jeweilige Gelenk ist gerötet, heiß, geschwollen und sehr schmerzhaft. Schon das Gewicht der Bettdecke oder leichteste Berührungen lösen heftige Schmerzen aus. Gelegentlich kommt es sogar zu Fieber.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der akute Gichtanfall klingt auch ohne Therapie nach Tagen bis Wochen ab. Bei Missachtung der Ernährungsratschläge kommt es nach Wochen oder Monaten zum nächsten Anfall.
Von einer chronischen Gicht spricht man, wenn es nach wiederholten Gichtanfälle zur Schädigung verschiedener Organe gekommen ist:
 - Nach Jahren kommt es zu Gelenkschädigungen mit schmerzhaften Gelenkveränderungen.
 - Durch Harnsäureablagerungen entstehen die so genannten "Tophi" am Rand der Ohrmuschel und in der Gelenkumgebung.
 - Bei Ablagerung von Harnsäurekristallen im Schleimbeutel resultiert eine Schleimbeutelentzündung, die Bursitis. Sind die Sehnenscheiden betroffen, leiden die Betroffenen unter einer Sehnenscheidenentzündung.
 - Gefährlich ist die Bildung von Harnsäuresteinen in der Niere, die zur Nierenschädigung führen können.
Dank wirksamer medikamentöser Therapie, ist die chronische Gicht heute eine Seltenheit.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können auch durch Bakterien ausgelöst sein oder im Rahmen einer Viruserkrankung auftreten, man nennt dies eine Arthritis.
Im Alter kommt es nicht selten zur Arthrose verschiedener Gelenke. Werden diese Gelenke vermehrt belastet, zum Beispiel bei einer Wanderung, kommt es zur Reizung dieser Gelenke, welches zu ganz ähnlichen Beschwerden wie bei einem Gichtanfall führen kann.
Bei verschiedenen Rheumaerkrankungen kommt es zu wiederholten Gelenkentzündungen. Diese sind allerdings meist nicht so schmerzhaft wie der Gichtanfall und selten ist nur ein einziges Gelenk betroffen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Zur Reduzierung oder Vorbeugung erhöhter Harnsäurewerte sind folgende Maßnahmen zu beachten:
 - Normalisierung des Körpergewichts.
 - Kein oder nur wenig Alkohol, denn Alkohol hemmt die Harnsäureausscheidung der Nieren; Bier enthält Stoffe, die zu Harnsäure abgebaut werden.
 - Folgende Lebensmittel meiden: Fleisch, Innereien, Fleischextrakt, Geflügel, Sardellen, Heringe etc.
 - Viel trinken, um die Harnsäureausscheidung zu erhöhen.
 - Vorsicht: bei Fastenkuren werden körpereigene Zellen abgebaut, deshalb kann auch hier der Harnsäurespiegel ansteigen.
Bei einem Gichtanfall wirken kühlende Umschläge und Hochlegen des betroffenen Beines schmerzlindernd.


Bearbeitungsstand: 22.10.2021

Quellenangaben:
Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Unter Gicht versteht man die Ablagerung von Harnsäurekristallen an verschiedenen Körperstellen. Die Kristalle führen an diesen Stellen zu einer starken Entzündung.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Arthritis urica

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
In allen menschlichen und tierischen Zellen befindet sich ein Zellkern. Wird dieser Zellkern abgebaut entsteht Harnsäure. Normalerweise wird diese Harnsäure mit dem Urin ausgeschieden. Ist dieser Mechanismus gestört, oder kommt es zu einer vermehrten Harnsäurebildung im Körper, kann die Harnsäure nicht ausreichend ausgeschieden werden. Die Harnsäurekristalle lagern sich in den Gelenken, Sehnen oder Sehnenscheiden ab. Dort werden sie von Abwehrzellen gefressen. Dabei werden Stoffe freigesetzt, die lokal zur Entzündungsreaktion führen.
Erhöhte Harnsäurewerte lassen sich häufger bei Männern als bei Frauen feststellen. Nicht jeder Patient mit erhöhten Harnsäurewerten leidet unter den Symptomen einer Gicht, doch die Gefahr eines Gichtanfalles steigt mit dem Lebensalter und der Höhe des Harnsäurespiegels. Männer, meist zwischen 40 und 60 Jahren, erkranken 10mal häufiger als Frauen, die meist erst ab dem 60. Lebensjahr unter Gichtanfällen leiden, weil die Östrogene bis zu den Wechseljahren eine schützende Wirkung haben.
Die Gicht ist eine seit langem bekannte Krankheit. Doch während sie früher meist nur bei wohlhabenderen Menschen auftrat, die sich Fleisch leisten konnten, ist heute die Gicht sehr verbreitet, man spricht deshalb von einer "Wohlstandskrankheit".

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Gichtanfälle treten oft nach Festessen mit viel Fleisch und reichlich Alkoholgenuss auf. Durch den Fleischgenuss fällt im Körper mehr Harnsäure an, doch der Alkohol hemmt die Ausscheidung.
In der Regel kommt es dann nachts plötzlich zu sehr starken Schmerzen in einem Gelenk, meist dem Großzehengrundgelenk, aber auch andere Gelenke können betroffen sein. Das jeweilige Gelenk ist gerötet, heiß, geschwollen und sehr schmerzhaft. Schon das Gewicht der Bettdecke oder leichteste Berührungen lösen heftige Schmerzen aus. Gelegentlich kommt es sogar zu Fieber.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der akute Gichtanfall klingt auch ohne Therapie nach Tagen bis Wochen ab. Bei Missachtung der Ernährungsratschläge kommt es nach Wochen oder Monaten zum nächsten Anfall.
Von einer chronischen Gicht spricht man, wenn es nach wiederholten Gichtanfälle zur Schädigung verschiedener Organe gekommen ist:
 - Nach Jahren kommt es zu Gelenkschädigungen mit schmerzhaften Gelenkveränderungen.
 - Durch Harnsäureablagerungen entstehen die so genannten "Tophi" am Rand der Ohrmuschel und in der Gelenkumgebung.
 - Bei Ablagerung von Harnsäurekristallen im Schleimbeutel resultiert eine Schleimbeutelentzündung, die Bursitis. Sind die Sehnenscheiden betroffen, leiden die Betroffenen unter einer Sehnenscheidenentzündung.
 - Gefährlich ist die Bildung von Harnsäuresteinen in der Niere, die zur Nierenschädigung führen können.
Dank wirksamer medikamentöser Therapie, ist die chronische Gicht heute eine Seltenheit.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können auch durch Bakterien ausgelöst sein oder im Rahmen einer Viruserkrankung auftreten, man nennt dies eine Arthritis.
Im Alter kommt es nicht selten zur Arthrose verschiedener Gelenke. Werden diese Gelenke vermehrt belastet, zum Beispiel bei einer Wanderung, kommt es zur Reizung dieser Gelenke, welches zu ganz ähnlichen Beschwerden wie bei einem Gichtanfall führen kann.
Bei verschiedenen Rheumaerkrankungen kommt es zu wiederholten Gelenkentzündungen. Diese sind allerdings meist nicht so schmerzhaft wie der Gichtanfall und selten ist nur ein einziges Gelenk betroffen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Zur Reduzierung oder Vorbeugung erhöhter Harnsäurewerte sind folgende Maßnahmen zu beachten:
 - Normalisierung des Körpergewichts.
 - Kein oder nur wenig Alkohol, denn Alkohol hemmt die Harnsäureausscheidung der Nieren; Bier enthält Stoffe, die zu Harnsäure abgebaut werden.
 - Folgende Lebensmittel meiden: Fleisch, Innereien, Fleischextrakt, Geflügel, Sardellen, Heringe etc.
 - Viel trinken, um die Harnsäureausscheidung zu erhöhen.
 - Vorsicht: bei Fastenkuren werden körpereigene Zellen abgebaut, deshalb kann auch hier der Harnsäurespiegel ansteigen.
Bei einem Gichtanfall wirken kühlende Umschläge und Hochlegen des betroffenen Beines schmerzlindernd.


Bearbeitungsstand: 22.10.2021

Quellenangaben:
Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Unter Gicht versteht man die Ablagerung von Harnsäurekristallen an verschiedenen Körperstellen. Die Kristalle führen an diesen Stellen zu einer starken Entzündung.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Arthritis urica

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
In allen menschlichen und tierischen Zellen befindet sich ein Zellkern. Wird dieser Zellkern abgebaut entsteht Harnsäure. Normalerweise wird diese Harnsäure mit dem Urin ausgeschieden. Ist dieser Mechanismus gestört, oder kommt es zu einer vermehrten Harnsäurebildung im Körper, kann die Harnsäure nicht ausreichend ausgeschieden werden. Die Harnsäurekristalle lagern sich in den Gelenken, Sehnen oder Sehnenscheiden ab. Dort werden sie von Abwehrzellen gefressen. Dabei werden Stoffe freigesetzt, die lokal zur Entzündungsreaktion führen.
Erhöhte Harnsäurewerte lassen sich häufger bei Männern als bei Frauen feststellen. Nicht jeder Patient mit erhöhten Harnsäurewerten leidet unter den Symptomen einer Gicht, doch die Gefahr eines Gichtanfalles steigt mit dem Lebensalter und der Höhe des Harnsäurespiegels. Männer, meist zwischen 40 und 60 Jahren, erkranken 10mal häufiger als Frauen, die meist erst ab dem 60. Lebensjahr unter Gichtanfällen leiden, weil die Östrogene bis zu den Wechseljahren eine schützende Wirkung haben.
Die Gicht ist eine seit langem bekannte Krankheit. Doch während sie früher meist nur bei wohlhabenderen Menschen auftrat, die sich Fleisch leisten konnten, ist heute die Gicht sehr verbreitet, man spricht deshalb von einer "Wohlstandskrankheit".

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Gichtanfälle treten oft nach Festessen mit viel Fleisch und reichlich Alkoholgenuss auf. Durch den Fleischgenuss fällt im Körper mehr Harnsäure an, doch der Alkohol hemmt die Ausscheidung.
In der Regel kommt es dann nachts plötzlich zu sehr starken Schmerzen in einem Gelenk, meist dem Großzehengrundgelenk, aber auch andere Gelenke können betroffen sein. Das jeweilige Gelenk ist gerötet, heiß, geschwollen und sehr schmerzhaft. Schon das Gewicht der Bettdecke oder leichteste Berührungen lösen heftige Schmerzen aus. Gelegentlich kommt es sogar zu Fieber.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der akute Gichtanfall klingt auch ohne Therapie nach Tagen bis Wochen ab. Bei Missachtung der Ernährungsratschläge kommt es nach Wochen oder Monaten zum nächsten Anfall.
Von einer chronischen Gicht spricht man, wenn es nach wiederholten Gichtanfälle zur Schädigung verschiedener Organe gekommen ist:
 - Nach Jahren kommt es zu Gelenkschädigungen mit schmerzhaften Gelenkveränderungen.
 - Durch Harnsäureablagerungen entstehen die so genannten "Tophi" am Rand der Ohrmuschel und in der Gelenkumgebung.
 - Bei Ablagerung von Harnsäurekristallen im Schleimbeutel resultiert eine Schleimbeutelentzündung, die Bursitis. Sind die Sehnenscheiden betroffen, leiden die Betroffenen unter einer Sehnenscheidenentzündung.
 - Gefährlich ist die Bildung von Harnsäuresteinen in der Niere, die zur Nierenschädigung führen können.
Dank wirksamer medikamentöser Therapie, ist die chronische Gicht heute eine Seltenheit.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können auch durch Bakterien ausgelöst sein oder im Rahmen einer Viruserkrankung auftreten, man nennt dies eine Arthritis.
Im Alter kommt es nicht selten zur Arthrose verschiedener Gelenke. Werden diese Gelenke vermehrt belastet, zum Beispiel bei einer Wanderung, kommt es zur Reizung dieser Gelenke, welches zu ganz ähnlichen Beschwerden wie bei einem Gichtanfall führen kann.
Bei verschiedenen Rheumaerkrankungen kommt es zu wiederholten Gelenkentzündungen. Diese sind allerdings meist nicht so schmerzhaft wie der Gichtanfall und selten ist nur ein einziges Gelenk betroffen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Zur Reduzierung oder Vorbeugung erhöhter Harnsäurewerte sind folgende Maßnahmen zu beachten:
 - Normalisierung des Körpergewichts.
 - Kein oder nur wenig Alkohol, denn Alkohol hemmt die Harnsäureausscheidung der Nieren; Bier enthält Stoffe, die zu Harnsäure abgebaut werden.
 - Folgende Lebensmittel meiden: Fleisch, Innereien, Fleischextrakt, Geflügel, Sardellen, Heringe etc.
 - Viel trinken, um die Harnsäureausscheidung zu erhöhen.
 - Vorsicht: bei Fastenkuren werden körpereigene Zellen abgebaut, deshalb kann auch hier der Harnsäurespiegel ansteigen.
Bei einem Gichtanfall wirken kühlende Umschläge und Hochlegen des betroffenen Beines schmerzlindernd.


Bearbeitungsstand: 22.10.2021

Quellenangaben:
Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Unter Gicht versteht man die Ablagerung von Harnsäurekristallen an verschiedenen Körperstellen. Die Kristalle führen an diesen Stellen zu einer starken Entzündung.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Arthritis urica

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
In allen menschlichen und tierischen Zellen befindet sich ein Zellkern. Wird dieser Zellkern abgebaut entsteht Harnsäure. Normalerweise wird diese Harnsäure mit dem Urin ausgeschieden. Ist dieser Mechanismus gestört, oder kommt es zu einer vermehrten Harnsäurebildung im Körper, kann die Harnsäure nicht ausreichend ausgeschieden werden. Die Harnsäurekristalle lagern sich in den Gelenken, Sehnen oder Sehnenscheiden ab. Dort werden sie von Abwehrzellen gefressen. Dabei werden Stoffe freigesetzt, die lokal zur Entzündungsreaktion führen.
Erhöhte Harnsäurewerte lassen sich häufger bei Männern als bei Frauen feststellen. Nicht jeder Patient mit erhöhten Harnsäurewerten leidet unter den Symptomen einer Gicht, doch die Gefahr eines Gichtanfalles steigt mit dem Lebensalter und der Höhe des Harnsäurespiegels. Männer, meist zwischen 40 und 60 Jahren, erkranken 10mal häufiger als Frauen, die meist erst ab dem 60. Lebensjahr unter Gichtanfällen leiden, weil die Östrogene bis zu den Wechseljahren eine schützende Wirkung haben.
Die Gicht ist eine seit langem bekannte Krankheit. Doch während sie früher meist nur bei wohlhabenderen Menschen auftrat, die sich Fleisch leisten konnten, ist heute die Gicht sehr verbreitet, man spricht deshalb von einer "Wohlstandskrankheit".

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Gichtanfälle treten oft nach Festessen mit viel Fleisch und reichlich Alkoholgenuss auf. Durch den Fleischgenuss fällt im Körper mehr Harnsäure an, doch der Alkohol hemmt die Ausscheidung.
In der Regel kommt es dann nachts plötzlich zu sehr starken Schmerzen in einem Gelenk, meist dem Großzehengrundgelenk, aber auch andere Gelenke können betroffen sein. Das jeweilige Gelenk ist gerötet, heiß, geschwollen und sehr schmerzhaft. Schon das Gewicht der Bettdecke oder leichteste Berührungen lösen heftige Schmerzen aus. Gelegentlich kommt es sogar zu Fieber.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der akute Gichtanfall klingt auch ohne Therapie nach Tagen bis Wochen ab. Bei Missachtung der Ernährungsratschläge kommt es nach Wochen oder Monaten zum nächsten Anfall.
Von einer chronischen Gicht spricht man, wenn es nach wiederholten Gichtanfälle zur Schädigung verschiedener Organe gekommen ist:
 - Nach Jahren kommt es zu Gelenkschädigungen mit schmerzhaften Gelenkveränderungen.
 - Durch Harnsäureablagerungen entstehen die so genannten "Tophi" am Rand der Ohrmuschel und in der Gelenkumgebung.
 - Bei Ablagerung von Harnsäurekristallen im Schleimbeutel resultiert eine Schleimbeutelentzündung, die Bursitis. Sind die Sehnenscheiden betroffen, leiden die Betroffenen unter einer Sehnenscheidenentzündung.
 - Gefährlich ist die Bildung von Harnsäuresteinen in der Niere, die zur Nierenschädigung führen können.
Dank wirksamer medikamentöser Therapie, ist die chronische Gicht heute eine Seltenheit.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können auch durch Bakterien ausgelöst sein oder im Rahmen einer Viruserkrankung auftreten, man nennt dies eine Arthritis.
Im Alter kommt es nicht selten zur Arthrose verschiedener Gelenke. Werden diese Gelenke vermehrt belastet, zum Beispiel bei einer Wanderung, kommt es zur Reizung dieser Gelenke, welches zu ganz ähnlichen Beschwerden wie bei einem Gichtanfall führen kann.
Bei verschiedenen Rheumaerkrankungen kommt es zu wiederholten Gelenkentzündungen. Diese sind allerdings meist nicht so schmerzhaft wie der Gichtanfall und selten ist nur ein einziges Gelenk betroffen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Zur Reduzierung oder Vorbeugung erhöhter Harnsäurewerte sind folgende Maßnahmen zu beachten:
 - Normalisierung des Körpergewichts.
 - Kein oder nur wenig Alkohol, denn Alkohol hemmt die Harnsäureausscheidung der Nieren; Bier enthält Stoffe, die zu Harnsäure abgebaut werden.
 - Folgende Lebensmittel meiden: Fleisch, Innereien, Fleischextrakt, Geflügel, Sardellen, Heringe etc.
 - Viel trinken, um die Harnsäureausscheidung zu erhöhen.
 - Vorsicht: bei Fastenkuren werden körpereigene Zellen abgebaut, deshalb kann auch hier der Harnsäurespiegel ansteigen.
Bei einem Gichtanfall wirken kühlende Umschläge und Hochlegen des betroffenen Beines schmerzlindernd.


Bearbeitungsstand: 22.10.2021

Quellenangaben:
Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Unter Gicht versteht man die Ablagerung von Harnsäurekristallen an verschiedenen Körperstellen. Die Kristalle führen an diesen Stellen zu einer starken Entzündung.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Arthritis urica

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
In allen menschlichen und tierischen Zellen befindet sich ein Zellkern. Wird dieser Zellkern abgebaut entsteht Harnsäure. Normalerweise wird diese Harnsäure mit dem Urin ausgeschieden. Ist dieser Mechanismus gestört, oder kommt es zu einer vermehrten Harnsäurebildung im Körper, kann die Harnsäure nicht ausreichend ausgeschieden werden. Die Harnsäurekristalle lagern sich in den Gelenken, Sehnen oder Sehnenscheiden ab. Dort werden sie von Abwehrzellen gefressen. Dabei werden Stoffe freigesetzt, die lokal zur Entzündungsreaktion führen.
Erhöhte Harnsäurewerte lassen sich häufger bei Männern als bei Frauen feststellen. Nicht jeder Patient mit erhöhten Harnsäurewerten leidet unter den Symptomen einer Gicht, doch die Gefahr eines Gichtanfalles steigt mit dem Lebensalter und der Höhe des Harnsäurespiegels. Männer, meist zwischen 40 und 60 Jahren, erkranken 10mal häufiger als Frauen, die meist erst ab dem 60. Lebensjahr unter Gichtanfällen leiden, weil die Östrogene bis zu den Wechseljahren eine schützende Wirkung haben.
Die Gicht ist eine seit langem bekannte Krankheit. Doch während sie früher meist nur bei wohlhabenderen Menschen auftrat, die sich Fleisch leisten konnten, ist heute die Gicht sehr verbreitet, man spricht deshalb von einer "Wohlstandskrankheit".

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Gichtanfälle treten oft nach Festessen mit viel Fleisch und reichlich Alkoholgenuss auf. Durch den Fleischgenuss fällt im Körper mehr Harnsäure an, doch der Alkohol hemmt die Ausscheidung.
In der Regel kommt es dann nachts plötzlich zu sehr starken Schmerzen in einem Gelenk, meist dem Großzehengrundgelenk, aber auch andere Gelenke können betroffen sein. Das jeweilige Gelenk ist gerötet, heiß, geschwollen und sehr schmerzhaft. Schon das Gewicht der Bettdecke oder leichteste Berührungen lösen heftige Schmerzen aus. Gelegentlich kommt es sogar zu Fieber.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der akute Gichtanfall klingt auch ohne Therapie nach Tagen bis Wochen ab. Bei Missachtung der Ernährungsratschläge kommt es nach Wochen oder Monaten zum nächsten Anfall.
Von einer chronischen Gicht spricht man, wenn es nach wiederholten Gichtanfälle zur Schädigung verschiedener Organe gekommen ist:
 - Nach Jahren kommt es zu Gelenkschädigungen mit schmerzhaften Gelenkveränderungen.
 - Durch Harnsäureablagerungen entstehen die so genannten "Tophi" am Rand der Ohrmuschel und in der Gelenkumgebung.
 - Bei Ablagerung von Harnsäurekristallen im Schleimbeutel resultiert eine Schleimbeutelentzündung, die Bursitis. Sind die Sehnenscheiden betroffen, leiden die Betroffenen unter einer Sehnenscheidenentzündung.
 - Gefährlich ist die Bildung von Harnsäuresteinen in der Niere, die zur Nierenschädigung führen können.
Dank wirksamer medikamentöser Therapie, ist die chronische Gicht heute eine Seltenheit.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können auch durch Bakterien ausgelöst sein oder im Rahmen einer Viruserkrankung auftreten, man nennt dies eine Arthritis.
Im Alter kommt es nicht selten zur Arthrose verschiedener Gelenke. Werden diese Gelenke vermehrt belastet, zum Beispiel bei einer Wanderung, kommt es zur Reizung dieser Gelenke, welches zu ganz ähnlichen Beschwerden wie bei einem Gichtanfall führen kann.
Bei verschiedenen Rheumaerkrankungen kommt es zu wiederholten Gelenkentzündungen. Diese sind allerdings meist nicht so schmerzhaft wie der Gichtanfall und selten ist nur ein einziges Gelenk betroffen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Zur Reduzierung oder Vorbeugung erhöhter Harnsäurewerte sind folgende Maßnahmen zu beachten:
 - Normalisierung des Körpergewichts.
 - Kein oder nur wenig Alkohol, denn Alkohol hemmt die Harnsäureausscheidung der Nieren; Bier enthält Stoffe, die zu Harnsäure abgebaut werden.
 - Folgende Lebensmittel meiden: Fleisch, Innereien, Fleischextrakt, Geflügel, Sardellen, Heringe etc.
 - Viel trinken, um die Harnsäureausscheidung zu erhöhen.
 - Vorsicht: bei Fastenkuren werden körpereigene Zellen abgebaut, deshalb kann auch hier der Harnsäurespiegel ansteigen.
Bei einem Gichtanfall wirken kühlende Umschläge und Hochlegen des betroffenen Beines schmerzlindernd.


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Quellenangaben:
Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Unter Gicht versteht man die Ablagerung von Harnsäurekristallen an verschiedenen Körperstellen. Die Kristalle führen an diesen Stellen zu einer starken Entzündung.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Arthritis urica

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
In allen menschlichen und tierischen Zellen befindet sich ein Zellkern. Wird dieser Zellkern abgebaut entsteht Harnsäure. Normalerweise wird diese Harnsäure mit dem Urin ausgeschieden. Ist dieser Mechanismus gestört, oder kommt es zu einer vermehrten Harnsäurebildung im Körper, kann die Harnsäure nicht ausreichend ausgeschieden werden. Die Harnsäurekristalle lagern sich in den Gelenken, Sehnen oder Sehnenscheiden ab. Dort werden sie von Abwehrzellen gefressen. Dabei werden Stoffe freigesetzt, die lokal zur Entzündungsreaktion führen.
Erhöhte Harnsäurewerte lassen sich häufger bei Männern als bei Frauen feststellen. Nicht jeder Patient mit erhöhten Harnsäurewerten leidet unter den Symptomen einer Gicht, doch die Gefahr eines Gichtanfalles steigt mit dem Lebensalter und der Höhe des Harnsäurespiegels. Männer, meist zwischen 40 und 60 Jahren, erkranken 10mal häufiger als Frauen, die meist erst ab dem 60. Lebensjahr unter Gichtanfällen leiden, weil die Östrogene bis zu den Wechseljahren eine schützende Wirkung haben.
Die Gicht ist eine seit langem bekannte Krankheit. Doch während sie früher meist nur bei wohlhabenderen Menschen auftrat, die sich Fleisch leisten konnten, ist heute die Gicht sehr verbreitet, man spricht deshalb von einer "Wohlstandskrankheit".

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Gichtanfälle treten oft nach Festessen mit viel Fleisch und reichlich Alkoholgenuss auf. Durch den Fleischgenuss fällt im Körper mehr Harnsäure an, doch der Alkohol hemmt die Ausscheidung.
In der Regel kommt es dann nachts plötzlich zu sehr starken Schmerzen in einem Gelenk, meist dem Großzehengrundgelenk, aber auch andere Gelenke können betroffen sein. Das jeweilige Gelenk ist gerötet, heiß, geschwollen und sehr schmerzhaft. Schon das Gewicht der Bettdecke oder leichteste Berührungen lösen heftige Schmerzen aus. Gelegentlich kommt es sogar zu Fieber.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der akute Gichtanfall klingt auch ohne Therapie nach Tagen bis Wochen ab. Bei Missachtung der Ernährungsratschläge kommt es nach Wochen oder Monaten zum nächsten Anfall.
Von einer chronischen Gicht spricht man, wenn es nach wiederholten Gichtanfälle zur Schädigung verschiedener Organe gekommen ist:
 - Nach Jahren kommt es zu Gelenkschädigungen mit schmerzhaften Gelenkveränderungen.
 - Durch Harnsäureablagerungen entstehen die so genannten "Tophi" am Rand der Ohrmuschel und in der Gelenkumgebung.
 - Bei Ablagerung von Harnsäurekristallen im Schleimbeutel resultiert eine Schleimbeutelentzündung, die Bursitis. Sind die Sehnenscheiden betroffen, leiden die Betroffenen unter einer Sehnenscheidenentzündung.
 - Gefährlich ist die Bildung von Harnsäuresteinen in der Niere, die zur Nierenschädigung führen können.
Dank wirksamer medikamentöser Therapie, ist die chronische Gicht heute eine Seltenheit.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können auch durch Bakterien ausgelöst sein oder im Rahmen einer Viruserkrankung auftreten, man nennt dies eine Arthritis.
Im Alter kommt es nicht selten zur Arthrose verschiedener Gelenke. Werden diese Gelenke vermehrt belastet, zum Beispiel bei einer Wanderung, kommt es zur Reizung dieser Gelenke, welches zu ganz ähnlichen Beschwerden wie bei einem Gichtanfall führen kann.
Bei verschiedenen Rheumaerkrankungen kommt es zu wiederholten Gelenkentzündungen. Diese sind allerdings meist nicht so schmerzhaft wie der Gichtanfall und selten ist nur ein einziges Gelenk betroffen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Zur Reduzierung oder Vorbeugung erhöhter Harnsäurewerte sind folgende Maßnahmen zu beachten:
 - Normalisierung des Körpergewichts.
 - Kein oder nur wenig Alkohol, denn Alkohol hemmt die Harnsäureausscheidung der Nieren; Bier enthält Stoffe, die zu Harnsäure abgebaut werden.
 - Folgende Lebensmittel meiden: Fleisch, Innereien, Fleischextrakt, Geflügel, Sardellen, Heringe etc.
 - Viel trinken, um die Harnsäureausscheidung zu erhöhen.
 - Vorsicht: bei Fastenkuren werden körpereigene Zellen abgebaut, deshalb kann auch hier der Harnsäurespiegel ansteigen.
Bei einem Gichtanfall wirken kühlende Umschläge und Hochlegen des betroffenen Beines schmerzlindernd.


Bearbeitungsstand: 22.10.2021

Quellenangaben:
Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Genetisch bedingte Stoffwechselerkrankung, welche zu erhöhtem Harnsäurespiegel, Nierenschwäche und neurologischen Störungen mit Neigung zur Selbstverletzung führt.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Hyperurikämie-Syndrom
 - Hyperurikose


Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die Erkrankung ist sehr selten. Sie wird über das männliche X-Chromosom vererbt, deshalb erkranken nur Jungen. Die Erkrankung beruht auf einer Störung des Harnsäurestoffwechsels. Harnsäure wird im Körper aus sog. Purinen gebildet, die im körpereigenen Stoffwechsel anfallen. Purine werden aber auch mit der Nahrung aufgenommen - vor allem sind sie in tierischen Lebensmitteln enthalten. Überlicherweise wird die Harnsäure mit dem Urin ausgeschieden. Kommt es zu einer vermehrten Harnsäurebildung im Körper, kann die Harnsäure nicht ausreichend ausgeschieden werden und lagert sich im Körper ab.


Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Kinder fallen in den ersten Lebensmonaten durch Gangstörungen, gestörte Bewegungsmuster und Entwicklungsrückstände auf. In schweren Fällen kommt es nach dem 1. Lebensjahr zu Sprach-, Schluckstörungen und einem Drang zur Selbstverletzungen. Dieses äußert sich durch Beißen in die Finger, Lippen, Wangenschleimhaut sowie Zerkratzen der Ohren oder Nase. Später kommt ein aggressives Verhalten hinzu.
Die übermäßig anfallende Harnsäure lagert sich in der Haut, den Gelenken und den Nieren ab. Es bilden sich Nierensteine, Folge ist eine zunehmende Nierenschädigung.


Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die Erkrankung ist nicht heilbar. Durch Medikamente wird versucht den Harnsäurespiegel zu senken. Im Extremfall müssen die Kinder vor sich selbst geschützt werden, um die Selbstverletzung zu vermindern.
Ansätze zur Tiefenhirnstimulation um dieses Verhalten dauerhaft zu bessern sind in Erprobung.


Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Störungen des Harnsäurestoffwechsels sind nicht selten. Vor allem bei Erwachsenen können erhöhte Harnsäurespiegel im Blut durch falsche Ernährung bedingt sein und Gichtanfälle auslösen.


Verhaltenstipps
 - Sollten in den Familien eines Paares mit Kinderwunsch Fälle eines Lesch-Nyhan-Syndroms bekannt sein, kann eine humangenetische Beratung in Betracht gezogen werden.

Bearbeitungsstand: 11.11.2021

Quellenangaben:
Gruber, Christoph; Gruber Sarah, Pädiatrie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 2. Auflage - Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Unter Gicht versteht man die Ablagerung von Harnsäurekristallen an verschiedenen Körperstellen. Die Kristalle führen an diesen Stellen zu einer starken Entzündung.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Arthritis urica

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
In allen menschlichen und tierischen Zellen befindet sich ein Zellkern. Wird dieser Zellkern abgebaut entsteht Harnsäure. Normalerweise wird diese Harnsäure mit dem Urin ausgeschieden. Ist dieser Mechanismus gestört, oder kommt es zu einer vermehrten Harnsäurebildung im Körper, kann die Harnsäure nicht ausreichend ausgeschieden werden. Die Harnsäurekristalle lagern sich in den Gelenken, Sehnen oder Sehnenscheiden ab. Dort werden sie von Abwehrzellen gefressen. Dabei werden Stoffe freigesetzt, die lokal zur Entzündungsreaktion führen.
Erhöhte Harnsäurewerte lassen sich häufger bei Männern als bei Frauen feststellen. Nicht jeder Patient mit erhöhten Harnsäurewerten leidet unter den Symptomen einer Gicht, doch die Gefahr eines Gichtanfalles steigt mit dem Lebensalter und der Höhe des Harnsäurespiegels. Männer, meist zwischen 40 und 60 Jahren, erkranken 10mal häufiger als Frauen, die meist erst ab dem 60. Lebensjahr unter Gichtanfällen leiden, weil die Östrogene bis zu den Wechseljahren eine schützende Wirkung haben.
Die Gicht ist eine seit langem bekannte Krankheit. Doch während sie früher meist nur bei wohlhabenderen Menschen auftrat, die sich Fleisch leisten konnten, ist heute die Gicht sehr verbreitet, man spricht deshalb von einer "Wohlstandskrankheit".

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Gichtanfälle treten oft nach Festessen mit viel Fleisch und reichlich Alkoholgenuss auf. Durch den Fleischgenuss fällt im Körper mehr Harnsäure an, doch der Alkohol hemmt die Ausscheidung.
In der Regel kommt es dann nachts plötzlich zu sehr starken Schmerzen in einem Gelenk, meist dem Großzehengrundgelenk, aber auch andere Gelenke können betroffen sein. Das jeweilige Gelenk ist gerötet, heiß, geschwollen und sehr schmerzhaft. Schon das Gewicht der Bettdecke oder leichteste Berührungen lösen heftige Schmerzen aus. Gelegentlich kommt es sogar zu Fieber.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der akute Gichtanfall klingt auch ohne Therapie nach Tagen bis Wochen ab. Bei Missachtung der Ernährungsratschläge kommt es nach Wochen oder Monaten zum nächsten Anfall.
Von einer chronischen Gicht spricht man, wenn es nach wiederholten Gichtanfälle zur Schädigung verschiedener Organe gekommen ist:
 - Nach Jahren kommt es zu Gelenkschädigungen mit schmerzhaften Gelenkveränderungen.
 - Durch Harnsäureablagerungen entstehen die so genannten "Tophi" am Rand der Ohrmuschel und in der Gelenkumgebung.
 - Bei Ablagerung von Harnsäurekristallen im Schleimbeutel resultiert eine Schleimbeutelentzündung, die Bursitis. Sind die Sehnenscheiden betroffen, leiden die Betroffenen unter einer Sehnenscheidenentzündung.
 - Gefährlich ist die Bildung von Harnsäuresteinen in der Niere, die zur Nierenschädigung führen können.
Dank wirksamer medikamentöser Therapie, ist die chronische Gicht heute eine Seltenheit.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können auch durch Bakterien ausgelöst sein oder im Rahmen einer Viruserkrankung auftreten, man nennt dies eine Arthritis.
Im Alter kommt es nicht selten zur Arthrose verschiedener Gelenke. Werden diese Gelenke vermehrt belastet, zum Beispiel bei einer Wanderung, kommt es zur Reizung dieser Gelenke, welches zu ganz ähnlichen Beschwerden wie bei einem Gichtanfall führen kann.
Bei verschiedenen Rheumaerkrankungen kommt es zu wiederholten Gelenkentzündungen. Diese sind allerdings meist nicht so schmerzhaft wie der Gichtanfall und selten ist nur ein einziges Gelenk betroffen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Zur Reduzierung oder Vorbeugung erhöhter Harnsäurewerte sind folgende Maßnahmen zu beachten:
 - Normalisierung des Körpergewichts.
 - Kein oder nur wenig Alkohol, denn Alkohol hemmt die Harnsäureausscheidung der Nieren; Bier enthält Stoffe, die zu Harnsäure abgebaut werden.
 - Folgende Lebensmittel meiden: Fleisch, Innereien, Fleischextrakt, Geflügel, Sardellen, Heringe etc.
 - Viel trinken, um die Harnsäureausscheidung zu erhöhen.
 - Vorsicht: bei Fastenkuren werden körpereigene Zellen abgebaut, deshalb kann auch hier der Harnsäurespiegel ansteigen.
Bei einem Gichtanfall wirken kühlende Umschläge und Hochlegen des betroffenen Beines schmerzlindernd.


Bearbeitungsstand: 22.10.2021

Quellenangaben:
Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dosierung und Anwendungshinweise

Wie wird das Arzneimittel dosiert?

Da die Dosierung des Arzneimittels von verschiedenen Faktoren abhängt, sollte sie von Ihrem Arzt individuell auf Sie abgestimmt werden. Folgende Dosierungsempfehlungen werden gegeben - die Dosierung für Ihre spezielle Erkrankung besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt: Für Kinder wird das Arzneimittel von Ihrem Arzt entsprechend dem Körpergewicht dosiert. Patienten mit einer Leber- oder Nierenfunktionsstörung: Sie müssen in Absprache mit Ihrem Arzt eventuell die Einzel- oder die Gesamtdosis reduzieren oder den Dosierungsabstand verlängern.
WerEinzeldosisGesamtdosisWann
Erwachsene1 Tablette1-3 Tabletten pro Tagnach der Mahlzeit
Anwendungshinweise
Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden.

Art der Anwendung?
Nehmen Sie das Arzneimittel mit Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) ein.

Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach Art der Beschwerde und/oder Dauer der Erkrankung und wird deshalb nur von Ihrem Arzt bestimmt.

Ãœberdosierung?
Es sind keine bedrohlichen Ãœberdosierungserscheinungen bekannt. Im Zweifelsfall wenden Sie sich an Ihren Arzt.

Einnahme vergessen?
Setzen Sie die Einnahme zum nächsten vorgeschriebenen Zeitpunkt ganz normal (also nicht mit der doppelten Menge) fort.

Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.

Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Zusammensetzung
Was ist im Arzneimittel enthalten?

Die angegebenen Mengen sind bezogen auf 1 Tablette.

Wirkstoffstoff 100 mg Allopurinol
Hilfstoff + Maisstärke
Hilfstoff + Cellulose, mikrokristalline
Hilfstoff + Carboxymethylstärke, Natrium
Hilfstoff + Siliciumdioxid, hochdisperses
Hilfstoff + Talkum
Hilfstoff + Gelatine
Hilfstoff + Magnesium stearat

Kundenrezensionen

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder fragen Sie in Ihrer Apotheke.