DOLOPROCT 1 mg + 40 mg Zäpfchen

DOLOPROCT 1 mg + 40 mg Zäpfchen
PZN:
03130536
Packungsinhalt:
10 St Suppositorien
Abgabehinweis:
Rezeptpflichtig
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Wirkungsweise
Wie wirken die Inhaltsstoffe des Arzneimittels?

Fluocortolon: Der Wirkstoff ist ein verwandter Stoff zum Cortison. Cortison ist ein Hormon, das vom Körper auch selbst hergestellt wird.
Bei Verletzungen läuft die körpereigene Abwehr auf Hochtouren, etliche Botenstoffe und Abwehrzellen strömen zum Ort des Geschehens und vernichten eingedrungene Erreger und durch die Verletzung entstandene Zelltrümmer oder Blutgerinnsel. Diese Arbeit führt in dem betroffenen Gebiet zu Entzündungen und damit verbunden zu Schwellungen, Rötungen und letztlich zu Schmerzen. Der Wirkstoff drosselt diese körpereigenen Abwehrmechanismen, besonders wenn sie - wie etwa bei Allergien - zu übertrieben ausfällt. Es wirkt vor allem auf der Haut entzündungshemmend und beseitigt Juckreiz, Rötungen, Schwellungen und Pustlen.


Lidocain: Der Wirkstoff betäubt, allerdings nur örtlich begrenzt. Der Stoff verhindert, dass die Nerven Reize weiterleiten und macht dadurch unempfindlich gegen Schmerzen und betäubt den Juckreiz.
Wichtige Hinweise
Was sollten Sie beachten?
- Vorsicht bei Kortikoid-Allergie (z.B. Kortison)!
- Vorsicht bei Allergie gegen Mittel zur örtlichen Betäubung (Lokalanästhetika wie Articain, Bupivacain, Lidocain, Mepivacain, Prilocain, Ropivacain)!
- Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selbst kaufen, nur gelegentlich anwenden oder deren Anwendung schon einige Zeit zurückliegt.
Gegenanzeigen
Was spricht gegen eine Anwendung?

- Ãœberempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
- Virusinfektionen der Haut, z.B.:
 - Windpocken
 - Herpesinfektion im Geschlechtsbereich
- Bakterieninfektionen der Haut, wie:
 - Hauttuberkulose
 - Syphilis (Lues) (Geschlechts- und Hautkrankheit)
- Nach einer Impfung auftretende Hautreaktion

Welche Altersgruppe ist zu beachten?
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: Das Arzneimittel sollte in der Regel in dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.

Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Wenden Sie sich an Ihren Arzt. Es spielen verschiedene Ãœberlegungen eine Rolle, ob und wie das Arzneimittel in der Schwangerschaft angewendet werden kann.
- Stillzeit: Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Er wird Ihre besondere Ausgangslage prüfen und Sie entsprechend beraten, ob und wie Sie mit dem Stillen weitermachen können.

Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Nebenwirkungen
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?

- Ãœberempfindlichkeitsreaktionen der Haut, wie:
 - Brennen auf der Haut

Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Anwendungsgebiete
- Entzündungen und Schmerzen im Analbereich, wie bei:
    - Hämorrhoiden
    - Mastdarmentzündung (Proktitis)


Was ist das? - Definition
Hämorrhoiden sind knotenförmige Erweiterungen der Blutgefäße im unteren Mastdarm nahe dem After, die netzartig miteinander verbunden sind. Sie dichten den After optimal ab. Unter bestimmten Bedingungen kann es passieren, dass sich diese knotenförmigen Erweiterungen krankhaft vergrößern. Dabei handelt es sich um ein zivilisationsbedingtes Massenleiden: Über 70 Prozent aller Erwachsenen haben nachweisbare Hämorrhoiden, wobei beide Geschlechter gleichermaßen betroffen sind. Gewöhnlich treten Hämorrhoiden im zweiten Lebensjahrzent auf.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Hämorrhoidalleiden
 - Innere Hämorrhoiden


Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Hämorrhoiden sind Schwellkörper in den arterio-venösen Blutbahnen am After. Diese Schwellkörper dichten den After ab und verhindern, dass Stuhl ungewollt austritt. In der Ruhephase, wenn der Schließmuskel angespannt ist, sind die Polster mit Blut gefüllt und prall-elastisch. In diesem Zustand können sie eng aneinander gepresst werden. Dadurch verhindern sie, dass Winde oder flüssiger Stuhl passieren. Während des Stuhlgangs entspannt sich der Schließmuskel. Jetzt fließt das Blut aus den Hämorrhoidalpolstern ab und der Stuhl darf den Analkanal ungehindert verlassen. Wenn ein Patient stets heftig pressen muss, um Stuhl abzusetzen, kann sich der Schließmuskel nie richtig entspannen. Dadurch bleibt immer eine Restmenge Blut in den Schwellkörpern. Hält dieser Zustand länger an, verändert sich das Gewebe der Schwellkörper und sie vergrößern sich. Meistens steckt eine chronische Verstopfung aufgrund einer ballaststoffarmen Ernährung dahinter. Andere Faktoren, die zu einem Hämorrhoidalleiden führen können, sind:
 - chronischer Durchfall
 - eine vornehmlich sitzende Lebensweise
 - Schwangerschaft
 - Stress
 - übermäßige Einnahme von Abführmitteln
 - unregelmäßige Stuhlgewohnheiten
 - altersbedingte Bindegewebsschwäche
 - erbliche Vorbelastung


Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Hämorrhoiden verursachen je nach Empfinden des Betroffenen Schmerzen, Brennen oder einen quälenden Juckreiz. Manchmal ereignen sich schleimige Ausflüsse, insbesondere während oder nach dem Stuhlgang. Einige Patienten klagen über einen dumpfen Druck oder ein Fremdkörpergefühl im After, das sie unabhängig vom Stuhlgang und meist nur gelegentlich belästigt.
Im Allgemeinen werden vier Schweregrade unterschieden. Hämorrhoiden ersten Grades kann nur der Facharzt mit einem Spezialinstrument diagnostizieren. Er erkennt rote bis blaurote Polster beziehungsweise Knoten. Manchmal geht hellrotes Blut ab, meist in Form von Schmierblutungen. Hämorrhoiden zweiten Grades lassen sich während des Stuhlganges als derbe Knoten im Analkanal tasten. Denn dann treten sie hervor, um sich nach dem Stuhlgang wieder spontan zurückzuziehen. Oft macht sich in diesem Stadium ein drückender Schmerz während des Stuhlgangs bemerkbar. Im Gegensatz zu den Hämorrhoiden ersten Grades bluten Hämorrhoiden zweiten Grades weniger. Hämorrhoiden dritten und vierten Grades lassen sich kaum mehr in den Analkanal zurückdrücken. Sie sind jetzt zu beinahe kastaniengroßen wulstigen Knoten herangewachsen, die nicht zwangsläufig schmerzen müssen, aber die Analhygiene erschweren.


Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
 - Ohne Behandlung vergrößern sich die Hämorrhoiden und die Beschwerden verschlimmern sich rasch.
 - Hämorrhoidale Blutungen können zur Blutarmut oder Anämie führen.
 - Stark vergrößerten Hämorrhoiden, die sich nicht mehr in den Analkanal zurückdrücken lassen, halten nicht mehr optimal dicht und lassen Stuhl passieren. Dies führt zu einem unterschiedlich starken Nässen, Schmieren und nicht selten zu einer stark verschmutzten Wäsche. Oft entwickelt sich im Zuge dessen ein Analekzem.
 - Bei Hämorrhoiden, die dauerhaft aus dem Analkanal ragen, besteht die Gefahr, dass sie eingeklemmt werden. Die Blutgefäße in den Knoten werden dadurch abgeschnürt und es entwickeln sich schmerzhafte Thrombosen und Entzündungen. Klingen die Komplikationen nach einigen Tagen nicht von selbst ab, kann es passieren, dass sich die eingeschnürten Knoten infizieren oder das Gewebe abstirbt. Schlimmstenfalls wird der gesamte Analkanal beispielsweise durch Verwachsungen stark in Mitleidenschaft gezogen.


Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Die Symptome, die sich bei einem Hämorrhoidalleiden ausprägen, sind sehr unspezifisch und kommen bei einer Reihe anderer proktologischer, d.h. den Enddarm betreffenden, Erkrankungen vor. Besonders Marisken werden von Laien mit Hämorrhoiden verwechselt. Marisken sind Hautfalten am After, die sich im Unterschied zu den Hämorrhoiden nicht mehr zurückdrücken lassen. Auch Analthrombosen werden häufig mit Hämorrhoiden verwechselt. Hinter jeder Hämorrhoidalblutung kann prinzipiell eine Geschwulst stecken oder es verbergen sich Anal- oder Enddarmpolypen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
In allen Stadien sind ein regelmäßiger Stuhlgang sowie die Stuhlregulierung durch ballaststoffreiche Kost wichtig.

Bearbeitungsstand: 18.10.2021

Quellenangaben:
Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dosierung und Anwendungshinweise

Wie wird das Arzneimittel dosiert?

Nach Abklingen der akuten Beschwerden:
WerEinzeldosisGesamtdosisWann
Erwachsene1 Zäpfchen2-mal täglichmorgens und abends, nach dem Stuhlgang
Erwachsene1 Zäpfchen1-mal täglich oder jeden 2. Tagnach dem Stuhlgang
Anwendungshinweise
Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden.

Art der Anwendung?
Führen Sie das Arzneimittel in den Enddarm ein. Zuvor entleeren Sie den Darm möglichst.

Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach Art der Beschwerde und/oder Dauer der Erkrankung und wird deshalb nur von Ihrem Arzt bestimmt. Das Arzneimittel sollte nicht länger als 2 Wochen angewendet werden.

Ãœberdosierung?
Wird das Arzneimittel wie beschrieben angewendet, sind keine Ãœberdosierungserscheinungen bekannt. Im Zweifelsfall wenden Sie sich an Ihren Arzt.

Anwendung vergessen?
Setzen Sie die Anwendung zum nächsten vorgeschriebenen Zeitpunkt ganz normal (also nicht mit der doppelten Menge) fort.

Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.

Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Zusammensetzung
Was ist im Arzneimittel enthalten?

Die angegebenen Mengen sind bezogen auf 1 Zäpfchen.

Wirkstoffstoff 1 mg Fluocortolon pivalat
entspricht 0,82 mg Fluocortolon
Wirkstoffstoff 40 mg Lidocain hydrochlorid
entspricht 34,61 mg Lidocain
Hilfstoff + Hartfett

Kundenrezensionen

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder fragen Sie in Ihrer Apotheke.