ENTACAPON HEC 200 mg Filmtabletten

ENTACAPON HEC 200 mg Filmtabletten
PZN:
11119833
Packungsinhalt:
100 St Filmtabletten
Abgabehinweis:
Rezeptpflichtig
Produkt von:
HEC Pharm GmbH
Reimport:
nein
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Verfügbarkeit:
5
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Wirkungsweise
Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels?

Das Arzneimittel erhöht im Gehirn die Menge eines bestimmten Botenstoffs, dem Dopamin. Ist Dopamin zu wenig vorhanden, wie z.B. bei der Parkinsonkrankheit, kommt es zu einem Ungleichgewicht mit anderen Botenstoffen im Gehirn. Die durch dieses Ungleichgewicht ausgelösten Symptome der Krankheit können durch Ausgleich des Dopaminmangels gemildert werden.
Wichtige Hinweise
Was sollten Sie beachten?
- Das Reaktionsvermögen kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, vor allem in höheren Dosierungen oder in Kombination mit Alkohol, beeinträchtigt sein. Achten Sie vor allem darauf, wenn Sie am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen (auch im Haushalt) bedienen, mit denen Sie sich verletzen können.
- Der Urin kann verfärbt werden.
- Durch plötzliches Absetzen können Probleme oder Beschwerden auftreten. Deshalb sollte die Behandlung langsam, das heißt mit einem schrittweisen Ausschleichen der Dosis, beendet werden. Lassen Sie sich dazu am besten von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
- Vorsicht bei Allergie gegen Erdnüsse und Soja.
- Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selbst kaufen, nur gelegentlich anwenden oder deren Anwendung schon einige Zeit zurückliegt.
Gegenanzeigen
Was spricht gegen eine Anwendung?

Immer:
- Ãœberempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
- Phäochromocytom (Adrenalin produzierender Tumor)
- Rhabdomyolyse (Schädigung von Muskelzellen)
- Malignes Neuroleptika-Syndrom (schwere Stoffwechselstörung)

Unter Umständen - sprechen Sie hierzu mit Ihrem Arzt oder Apotheker:
- Koronare Herzkrankheit (Durchblutungsstörungen des Herzmuskels)
- Eingeschränkte Leberfunktion

Welche Altersgruppe ist zu beachten?
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: Das Arzneimittel sollte in der Regel in dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.

Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Das Arzneimittel sollte nach derzeitigen Erkenntnissen nicht angewendet werden.
- Stillzeit: Von einer Anwendung wird nach derzeitigen Erkenntnissen abgeraten. Eventuell ist ein Abstillen in Erwägung zu ziehen.

Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Nebenwirkungen
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?

- Magen-Darm-Beschwerden, wie:
 - Ãœbelkeit
 - Erbrechen
 - Durchfälle
 - Verstopfung
 - Bauchschmerzen
- Mundtrockenheit
- Schlaflosigkeit
- Müdigkeit
- Benommenheit
- Delirium (Verwirrtheit)
- Halluzinationen
- Ungewöhnliche Träume
- Bewegungsstörungen
- Übermäßige Bewegungsaktivität
- Schwitzen
- Angina pectoris
- Herzinfarkt

Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Anwendungsgebiete
In Kombination mit anderen Arzneimitteln:
- Parkinsonkrankheit (Schüttellähmung)
Suchen Sie Ihren Arzt auf, wenn krankhaftes, treibhaftes Spielen (Spielsucht) oder eine zwanghaft gesteigerte Sexualität auftreten.


Was ist das? - Definition
Die Parkinson-Krankheit ist eine Erkrankung des Gehirns mit den klassischen Symptomen Zittern (Tremor), Muskelsteife (Rigor) und Bewegungsstarre (Akinese). Meist tritt die Erkrankung jenseits des 60. Lebensjahres auf.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Morbus Parkinson
 - Parkinson-Syndrom
 - Paralysis agitans
 - Schüttellähmung

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Beim Morbus Parkinson kommt es zum Absterben von Nervenzellen einer bestimmten Region des Gehirns, die für die Übertragung und Koordination von Bewegungen zuständig ist.
Dazu kann es kommen:
 - nach Verletzungen, Entzündungen oder Vergiftungen
 - bei Stoffwechselerkrankungen, z.B. Kupferspeicherkrankheit (Morbus Wilson)
 - zusammen mit anderen Erkrankungen des Nervensystems
 - erblich, bei Fehlern im Erbgut, speziell auf dem Chromosom 4
 - durch Medikamente.
Durch den Zelltod fehlt der Überträgerstoff Dopamin. Der Mangel an Dopamin führt zu einem relativen Überschuss eines weiteren Überträgerstoffs, dem Acetylcholin.
Das Verhältnis der beiden Überträgerstoffe entscheidet über die Symptome der Krankheit.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die häufigsten Symptome der Krankheit sind:
 - Tremor ist das klassische Symptom. Ein regelmäßiges Zittern in einer Frequenz von etwa fünf Mal pro Sekunde in Ruhe kommt fast ausschließlich bei dieser Krankheit vor. Die Bewegung wird gerne als "Pillendreherphänomen" oder "Geldzählen" beschrieben.
 - Unter Rigor versteht man den zähen, wächsernen Widerstand der Muskulatur. Neben der Steifigkeit bestehen oft Schmerzen, weshalb die Ursache zunächst oft nicht im Nervensystem, sondern im Bewegungsapparat gesucht wird.
 - Akinese beschreibt die Verlangsamung aller Bewegungen. Der Betroffene kann nicht willentlich aufstehen, der Gang ist schlurfend mit kleinen Schritten und beim Gehen werden die Arme nicht mitbewegt. Das Gesicht ist durch den Verlust der Mimik ausdruckslos. Zusammen mit verstärkter Fettproduktion der Hautdrüsen wirkt das Gesicht wie eine Maske.
 - Verringerte Speichelproduktion, Schluckstörungen, Schwitzen, Störung der Blasentätigeit, Appetitmangel und Verstopfung sind Ausdruck der Mitbeteiligung auch des unwillkürlichen Nervensystems.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Noch kann die Parkinson-Krankheit nicht geheilt werden. Derzeit können nur die Symptome durch Medikamente reguliert werden. Trotzdem verläuft die Krankheit langsam weiter. Durch die schwierige Dosierung der Medikamente kommt es zu Problemen, wie etwa dem plötzlichen Wechsel der Symptome von Tremor zu Akinese. Eine so genannte akinetische Krise, in der der Betroffene nicht mehr isst und trinkt, aber stark schwitzt ist durch den Wasserverlust akut lebensbedrohlich. Kommt es zu Bettlägerigkeit, sind die Betroffenen durch Lungenentzündung oder Harnwegsinfektionen gefährdet.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
 - Besonders wenn die Symptome mit Einschränkung von Gedächtnisleistungen einhergehen (Gedächtnis, Orientierung im Raum, zur Person und Zeit) können andere neurologische Krankheitsbilder (Demenz) dahinter stecken.
 - Bei Schlaganfallpatienten kann es durch Minderversorgung der auch bei Parkinson betroffenen Regionen zu ähnlichen Symptomen kommen.
 - Das normale, schnelle Zittern der Arme kann stärker ausgeprägt sein, man spricht von verstärktem physiologischen Tremor.
 - Ein Aufstau von Hirnwasser (Liquor) führt ebenfalls oft zu Gangstörungen.


Hausmittel und Verhaltenstipps
Wenn die Symptome plötzlich auftreten, sollte möglichst ein Arzt hinzugezogen werden. Es könnte sich um einen Schlaganfall handeln.
Durch die Einschränkung im Alltag entstehen sozialer Rückzug und Depression. Ein Anschluss an eine Parkinson-Selbsthilfegruppe kann sinnvoll sein, um die alltäglichen Probleme von Patient und Angehörigen besser bewältigen zu können.
Sinnvoll ist nach Diagnosestellung die Anbindung an einen erfahrenen Facharzt, der den Betroffenen kontinuierlich betreuen kann.


Bearbeitungsstand: 16.11.2021

Quellenangabe:
Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dosierung und Anwendungshinweise

Wie wird das Arzneimittel dosiert?

Da die Dosierung des Arzneimittels von verschiedenen Faktoren abhängt, sollte sie von Ihrem Arzt individuell auf Sie abgestimmt werden. Da es sich um eine Kombinationstherapie mit anderen Arzneimitteln handelt, wird die Dosierung von Ihrem Arzt bestimmt. Höchstdosis: Unter ärztlicher Aufsicht kann die Dosis auf 10 Tabletten pro Tag erhöht werden.
WerEinzeldosisGesamtdosisWann
Anwendungshinweise
Art der Anwendung?
Nehmen Sie das Arzneimittel mit Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) ein.

Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach Art der Beschwerde und/oder Dauer der Erkrankung und wird deshalb nur von Ihrem Arzt bestimmt.

Ãœberdosierung?
Bei einer Überdosierung kann es unter anderem zu Verwirrtheit, Schläfrigkeit und niedrigem Blutdruck kommen. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Überdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung.

Einnahme vergessen?
Setzen Sie die Einnahme zum nächsten vorgeschriebenen Zeitpunkt ganz normal (also nicht mit der doppelten Menge) fort.

Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.

Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Zusammensetzung
Was ist im Arzneimittel enthalten?

Die angegebenen Mengen sind bezogen auf 1 Tablette.

Wirkstoffstoff 200 mg Entacapon
Hilfstoff + Cellulose, mikrokristalline
Hilfstoff + Mannitol
Hilfstoff + Carboxymethylstärke, Natrium Typ A
Hilfstoff + Povidon K29-32
Hilfstoff + Magnesium stearat
Hilfstoff + Polyvinylalkohol, partiell hydrolysiert
Hilfstoff + Talkum
Hilfstoff + Titandioxid
Hilfstoff + Macrogol 3350
Hilfstoff + Eisen(III)-oxidhydrat, schwarz
Hilfstoff 0,29 mg Phospholipide (Sojabohne)
Hilfstoff + Eisen(III)-oxid

Kundenrezensionen

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder fragen Sie in Ihrer Apotheke.