FEXOFENADINHYDROCHLORID Cipla 180 mg Filmtabletten

FEXOFENADINHYDROCHLORID Cipla 180 mg Filmtabletten
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Wirkungsweise
Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels?

Der Wirkstoff hilft bei Allergien und stillt den Juckreiz. Er unterdrückt die Wirkung der körpereigenen Substanz Histamin auf zweifache Weise: Erstens hemmt er die Ausschüttung von Histamin aus den Mastzellen (spezielle Abwehrzellen) des Blutes und Gewebes; zweitens verdrängt er Histamin von seinen Bindungsstellen. Histamin spielt als Gewebehormon und Art Botenstoff eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Entzündungen und allergischen Reaktionen.
Wichtige Hinweise
Was sollten Sie beachten?
- Vorsicht bei Allergie gegen Bindemittel (z.B. Carboxymethylcellulose mit der E-Nummer E 466)!
- Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selbst kaufen, nur gelegentlich anwenden oder deren Anwendung schon einige Zeit zurückliegt.
Gegenanzeigen
Was spricht gegen eine Anwendung?

Immer:
- Ãœberempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe

Unter Umständen - sprechen Sie hierzu mit Ihrem Arzt oder Apotheker:
- Eingeschränkte Nierenfunktion
- Eingeschränkte Leberfunktion
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Welche Altersgruppe ist zu beachten?
- Kinder unter 12 Jahren: Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden.

Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Wenden Sie sich an Ihren Arzt. Es spielen verschiedene Ãœberlegungen eine Rolle, ob und wie das Arzneimittel in der Schwangerschaft angewendet werden kann.
- Stillzeit: Von einer Anwendung wird nach derzeitigen Erkenntnissen abgeraten. Eventuell ist ein Abstillen in Erwägung zu ziehen.

Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Nebenwirkungen
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?

- Magen-Darm-Beschwerden, wie:
 - Ãœbelkeit
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Müdigkeit
- Schläfrigkeit

Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Anwendungsgebiete
- Andauernder Nesselausschlag ohne erkennbare Ursache (chronische idiopathische Urtikaria)


Was ist das? - Definition
Unter einem Nesselausschlag versteht man plötzlich auftretende blassrote bis rote Erhebungen der Haut, die auch Quaddeln genannt werden . Die Haut sieht aus wie nach Berührung einer Brennnessel, daher auch der Name. Starker Juckreiz kommt hinzu. Beides verschwindet in der Regel innerhalb eines Tages. Der Nesselausschlag kann einmalig oder in Schüben auftreten.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Urticaria
 - Nesselsucht
 - Nesselfieber
 - Quaddelsucht

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Bei einer Urticaria besteht eine individuelle Überempfindlichkeit gegen einen inneren oder äußeren Reiz. Es gibt sehr viele verschiedene Auslöser:
 - Allergene (Nahrungsmittel, Pollen, Pilze)
 - Medikamente (Antibiotika, Salicylate)
 - Infektionen (Viren, Bakterien, Parasiten)
 - Giftstoffe (Farbstoffe, Insekten, Quallen, Pflanzen)
 - physikalische Faktoren (Kälte, Wärme, Sonne, Wasser, Schweiß, Druck)
 - systemische Erkrankungen (Schilddrüse, Bindegewebe, Haut, Krebserkrankungen)
 - psychische Faktoren (Stress, Ãœberanstrengung)
In einigen Fällen lässt sich allerdings keine Ursache feststellen.
Durch Kontakt mit dem Stoff oder den Reiz werden Botenstoffe (so genannte Mediatorstoffe), vor allem Histamin, freigesetzt. Diese erweitern die Blutgefäße sodass Flüssigkeit austritt. Sie sammelt sich in der Haut und es bilden sich die polsterartigen Quaddeln. Histamin löst auch den starken Juckreiz aus.
Die Urticaria kann allergisch sein (oft bei Nahrungsmitteln oder Medikamenten). Dann tritt sie bei jedem Kontakt mit dem auslösenden Allergen nach etwa einer Stunde auf. Sie kann aber auch nichtallergisch sein, dann bezeichnet man die Reaktion als Intoleranz (bei Infektionen oder Giftstoffen).

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Allen Urticaria-Formen gemeinsam ist der starke Juckreiz. Innerhalb von Minuten bis Stunden entstehen die Quaddeln. Sie sind rötliche (selten weiße) Hauterhebungen, die in der Größe (von linsengroß bis handtellergroß) variieren. Sie können örtlich begrenzt auftreten oder sich über den ganzen Körper ausbreiten. Meist bleiben sie für wenige Stunden bestehen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Normalerweise verschwindet die akute Urticaria innerhalb eines Tages wieder. Sie kann allerdings auch in Schüben wiederkommen. Um eine chronische Urticaria handelt es sich, wenn die Symptome länger als 30 Tage bestehen. Dabei können die Quaddeln immer wieder auftreten oder durchgehend vorhanden sein. Meist bleibt die Urticaria auf die Haut beschränkt. Wenn die Schleimhäute in Mund und Rachen anschwellen, besteht Erstickungsgefahr. In manchen Fällen ist die Reaktion so heftig, dass es zu Herzrasen, Schwindel, Atemnot, Fieber, Erbrechen und Kreislaufstörungen bis zum Kollaps kommt (so genannter anaphylaktischer Schock). Sofortige ärztliche Hilfe ist nötig.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Bei Insektenstichen läuft im Prinzip eine ähnliche Entzündungsreaktion ab. Sie jucken ebenfalls und können eine Quaddelbildung hervorrufen. Sie finden sich normalerweise aber einzeln und nur um die Einstichstelle.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Soweit die auslösenden Reize bekannt sind, sollte man sie meiden.
 - Die gespannte und juckende Haut kühlen, feuchte Umschläge mit Baumwolltüchern helfen.
 - Bei chronischer Urticaria ohne klare Ursache kann eine so genannte "additivafreie Diät" versucht werden. Dazu müssen alle Zusatzstoffe in der Nahrung weggelassen werden.

Bearbeitungsstand: 10.11.2021

Quellenangabe:
Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Juckreiz ist eine spezifische Sinneswahrnehmung der Haut, ausgelöst durch unterschiedliche Reize. Er provoziert mechanische Abwehrreaktionen wie Reiben, Kratzen oder Kühlen und kann für den Betroffenen lästig bis quälend sein.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Pruritus
 - Hautjucken

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Medizinisch gesehen handelt es sich beim Juckreiz um einen Reflex. In der äußersten Schicht der Haut, der Epidermis, finden sich spezifische Nervenenden (Nozizeptoren), die durch physikalische oder chemische Reize erregbar sind. Der Reiz in oder auf der Haut löst reflexartig Kratzen oder Reiben aus. Dadurch werden körpereigene Botenstoffe, wie zum Beispiel das Histamin, freigesetzt. Diese reizen die Nervenenden von Neuem - bestehender Juckreiz verstärkt sich. Durch das Kratzen kann es zu kleinen Hautverletzungen kommen. Fremdstoffe oder Bakterien dringen ein und verursachen eine Infektion. Dadurch wird wieder Juckreiz ausgelöst, es kommt ein Teufelskreis aus Jucken - Kratzen - Entzündung - Jucken in Gang. Er lässt sich oft nur schwer durchbrechen.

Was kann dahinter stecken? - Mögliche Krankheitsbilder
Juckreiz ist ein sehr unspezifisches Symptom, man versucht zu unterscheiden nach:
 - Primärem Juckreiz ohne oberflächlich sichtbare Hautveränderung. Ursache dafür können Erkrankungen innerer Organe sein, wie Diabetes, Lebererkrankungen, Infektionen, rheumatische Erkrankungen, Störungen im Stoffwechsel und einiges mehr. In der Hälfte der Fälle lässt sich kein auslösender Faktor feststellen.
 - Sekundärem Juckreiz als Begleiterscheinung von vielen Hauterkrankungen (Dermatosen). Die Betroffenen leiden unter Nesselsucht oder atopischem Ekzem (Ekzem in Folge einer überempfindlichen Haut), Kinder oft unter Neurodermitis. Insektenstiche oder Parasitenbefall mit Läusen oder Krätzmilben können starken Juckreiz auslösen. Ein "zum aus der Haut fahrender" Juckreiz ist oft das schwerwiegendste Symptom für den Patienten in Zusammenhang mit einer Hauterkrankung.
 - Auch wenn die Haut zu trocken ist, fängt sie an zu jucken. Das kann ererbt sein oder mit Einnahme von Medikamenten, Therapien oder der Umgebung (Klimaanlagen, Heizungsluft) zusammenhängen. Häufig tritt der Juckreiz auch bei älteren Menschen auf, da sich die Hautstruktur verändert.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Die Kleidung sollte leicht sein, möglichst aus Baumwolle, nicht Wolle.
 - Körperpflege nicht übertreiben, nicht zu lange, nicht zu oft und nicht zu heiß duschen oder baden.
 - Wichtig ist eine regelmäßige Hautpflege mit - je nach Hauttyp - stark feuchtigkeitsspendenden oder rückfettenden Pflegemitteln.
 - Vor allem bei Kindern helfen medizinische Ölbäder mit Sojabohnen - oder Erdnussöl, dabei sollte die Badetemperatur 35 Grad nicht überschreiten.
 - Ein im Raum aufgestellter Luftbefeuchter verbessert das Raumklima.
 - Bei nächtlichen Kratzattacken leichte Baumwollhandschuhe anziehen, für kleine Kinder gibt es komplette Anzüge.
 - Im Akutfall zur Kühlung Baumwolllappen in kaltes Wasser tauchen und Umschläge machen. Bei sehr trockener Haut besser fettfeuchte Verbände. Dazu zuerst eine Fettsalbe auftragen und dann einen feuchten Verband darüberlegen.

Bearbeitungsstand: 09.11.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dosierung und Anwendungshinweise

Wie wird das Arzneimittel dosiert?

WerEinzeldosisGesamtdosisWann
Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene1 Tablette1-mal täglichvor der Mahlzeit
Anwendungshinweise
Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden.

Art der Anwendung?
Nehmen Sie das Arzneimittel mit Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) ein.

Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach Art der Beschwerde und/oder Dauer der Erkrankung und wird deshalb nur von Ihrem Arzt bestimmt.

Ãœberdosierung?
Bei einer Überdosierung kann es unter anderem zu Schwindel, Mundtrockenheit und Müdigkeit kommen. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Überdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung.

Einnahme vergessen?
Setzen Sie die Einnahme zum nächsten vorgeschriebenen Zeitpunkt ganz normal (also nicht mit der doppelten Menge) fort.

Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.

Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Zusammensetzung
Was ist im Arzneimittel enthalten?

Die angegebenen Mengen sind bezogen auf 1 Tablette.

Hilfstoff + Eisen(III)-oxidhydrat, gelb
Hilfstoff + Macrogol 4000
Hilfstoff + Macrogol 400
Hilfstoff + Titandioxid
Hilfstoff + Hypromellose
Hilfstoff + Magnesium stearat (pflanzlich)
Hilfstoff + Povidon K30
Hilfstoff + Croscarmellose natrium
Hilfstoff + Maisstärke
Hilfstoff + Cellulose, mikrokristalline
entspricht 167,8 mg Fexofenadin
Wirkstoffstoff 180 mg Fexofenadin hydrochlorid

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