GABAPENTIN HEXAL 400 mg Hartkapseln

GABAPENTIN HEXAL 400 mg Hartkapseln
PZN:
04024351
Packungsinhalt:
2X100 St Hartkapseln
Abgabehinweis:
Rezeptpflichtig
Produkt von:
Reimport:
nein
Abholbereit in:
innerhalb 24 Std. (Mo-Fr)
Verfügbarkeit:
5
0,00 EUR
inkl. 19 % MwSt., zzgl. Gebühr
Bitte beachten Sie, dass Ihre Bestellung erst nach Einreichen des Rezeptes bearbeitet werden kann - sie können das Rezept gerne per Post an uns senden oder unser Fahrer holt nach Absprache das Rezept bei Ihnen persönlich im Zustellbereich ab.
Am Folgetag liefern wir Ihnen dann Ihre Bestellung gerne nach Hause

Aktuell sind rezeptpflichtige Artikel ohne vorherige Zusendung des Rezepts ausschließlich zur Abholung vorbestellbar!

Wir legen Ihnen Ihren angegebenen Artikel so wie Sie Ihn uns übermitteln direkt bereit (sofern dieser über die Großhändler bzw. Hersteller direkt lieferbar ist).

Wir klären mit Ihnen dann vor Ort, ob Sie dieses Medikament bereits kennen und ob besondere Voraussetzungen (Teilbarkeit, Preis, Rabattvertrag der Krankenkasse oder ähnliches) erfüllt werden müssen.
Wir versuchen auch gerne, auf Wunsch für Sie ein kostengünstigeres Medikament herauszusuchen - sowohl in der Zuzahlung bei gesetzlich Versicherten als auch im Endpreis bei Selbstzahlern.

Stellen Sie uns auf die Probe!
Wirkungsweise
Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels?

Der Wirkstoff verringert im Gehirn die unkontrollierte Weiterleitung von elektrischen Signalen in den Nervenzellen. Dadurch können Krämpfe, wie sie bei der Epilepsie auftreten, verhindert werden. Außerdem greift er in die Übermittlung von Signalen im Gehirn ein, indem er die Wirkung von anregend wirkenden Botenstoffen im Gehirn abschwächt.
Wichtige Hinweise
Was sollten Sie beachten?
- Das Reaktionsvermögen kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, vor allem in höheren Dosierungen oder in Kombination mit Alkohol, beeinträchtigt sein. Achten Sie vor allem darauf, wenn Sie am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen (auch im Haushalt) bedienen, mit denen Sie sich verletzen können.
- Durch plötzliches Absetzen können Probleme oder Beschwerden auftreten. Deshalb sollte die Behandlung langsam, das heißt mit einem schrittweisen Ausschleichen der Dosis, beendet werden. Lassen Sie sich dazu am besten von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
- Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selbst kaufen, nur gelegentlich anwenden oder deren Anwendung schon einige Zeit zurückliegt.
Gegenanzeigen
Was spricht gegen eine Anwendung?

Immer:
- Ãœberempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe

Unter Umständen - sprechen Sie hierzu mit Ihrem Arzt oder Apotheker:
- Absence (spezielle Form der Epilepsie)
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse, im akuten Zustand
- Eingeschränkte Nierenfunktion

Welche Altersgruppe ist zu beachten?
- Kinder unter 6 Jahren: Das Arzneimittel sollte in der Regel in dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: In dieser Altersgruppe sollte das Arzneimittel nur bei bestimmten Anwendungsgebieten eingesetzt werden. Fragen Sie hierzu Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Wenden Sie sich an Ihren Arzt. Es spielen verschiedene Ãœberlegungen eine Rolle, ob und wie das Arzneimittel in der Schwangerschaft angewendet werden kann.
- Stillzeit: Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Er wird Ihre besondere Ausgangslage prüfen und Sie entsprechend beraten, ob und wie Sie mit dem Stillen weitermachen können.

Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Nebenwirkungen
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?

- Magen-Darm-Beschwerden, wie:
 - Ãœbelkeit
 - Erbrechen
 - Durchfälle
 - Verstopfung
 - Blähungen
 - Bauchschmerzen
- Zahnfleischentzündung
- Mundtrockenheit
- Trockene Rachenschleimhaut
- Appetitsteigerung
- Appetitlosigkeit
- Gewichtszunahme
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Gangunsicherheit
- Benommenheit
- Müdigkeit
- Schlafstörungen, wie:
 - Schlaflosigkeit
- Koordinationsstörung
- Verwirrtheit (Delirium)
- Nervosität
- Angstzustände
- Übermäßige Bewegungsaktivität
- Aggressives Verhalten
- Zittern
- Depressionen
- Stimmungsschwankungen
- Gedächtnisstörungen
- Sprachstörungen
- Missempfindungen
- Verminderte Berührungsempfindlichkeit
- Selbstmordgedanken
- Sonderbare (paradoxe) Reaktionen, wie:
 - Krampfanfälle
- Sehstörungen, wie:
 - Augenzittern
 - Doppeltsehen
 - Verschwommenes Sehen
- Infektionen
- Infektionen der Atemwege, wie:
 - Rachenentzündung
 - Schnupfen
 - Bronchitis
 - Lungenentzündung
 - Mittelohrentzündung
- Hustenreiz
- Anfälle von Atemnot
- Ãœberempfindlichkeitsreaktionen der Haut, wie:
 - Hautausschlag
 - Juckreiz
- Akne
- Hautblutungen aufgrund gestörter Blutgerinnung
- Blutergüsse
- Bluthochdruck
- Gefäßerweiterung
- Harnwegsinfektionen
- Blasenschwäche
- Veränderung des Blutbildes, wie:
 - Leukopenie (Verminderung der Anzahl der weißen Blutkörperchen)
- Wassereinlagerungen (Ödeme)
- Rückenschmerzen
- Muskelschmerzen
- Muskelzuckungen
- Gelenkschmerzen
- Allgemeine Schwäche
- Unwohlsein
- Fieber
- Grippeähnliche Symptome
- Störungen der Sexualfunktion, wie:
 - Potenzschwäche

Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Anwendungsgebiete
- Epilepsie, wie:
    - Epilepsie, fokal (auf einen Körperteil oder Funktion begrenzte Anfälle)
    - Epilepsie, fokal, sekundär generalisiert (erst lokal, dann ausgeweitet)
- Nervenschmerzen bei diabetischer Neuropathie
- Nervenschmerzen (z.B. bei Gürtelrose)


Was ist das? - Definition
Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns mit ungehemmten plötzlichen elektrischen Entladungen der Nervenzellen in Teilen des Gehirns (fokaler Krampfanfall) oder dem ganzen Gehirn (generalisierter Krampfanfall).
Zu Krampfanfällen kann es unter bestimmten Umständen bei allen Menschen in jedem Lebensalter kommen. Daher genügt ein einzelner Krampfanfall nicht, um die Diagnose Epilepsie zu stellen. Bei manchen Menschen ist das Gehirn anfälliger für ungehemmte Entladungen, man spricht von niedriger Krampfschwelle.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Fallsucht
 - Krampfleiden
 - Anfallsleiden
 - Morbus sacer

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Nervenzellen halten eine elektrische Spannungsdifferenz zwischen dem Zellinneren und der Umgebung aufrecht. Durch einen von Außen ankommenden Reiz fällt dieses so genannte Membranpotential schlagartig in sich zusammen, so kann die Zelle selbst einen Reiz abgeben, der ihrerseits eine weitere Nervenzelle erregen kann. In jeder Sekunde passiert dies gut geordnet Millionen Male im Gehirn.
Mehrere Ursachen können dazu führen, dass dieses Membranpotential weniger stabil ist und auch ohne äußerlichen Reiz zusammenbricht. So kann auch bei sonst gesunden Menschen ein Krampfanfall ausgelöst werden durch:
 - Alkohol, Unterzuckerung oder Drogen und Medikamente,
 - Flackerlicht, z.B. in der Diskothek,
 - Schlafentzug,
 - hohes Fieber,
 - starke Verschiebungen im Salzhaushalt des Körpers, z.B. bei starkem Schwitzen oder Brechdurchfall.
Auch Erkrankungen, die die Gehirnstruktur verändern, können Krampfanfälle auslösen. Dazu gehören:
 - Verletzungen oder Fehlbildungen des Gehirns
 - Gehirntumore
 - Schlaganfall (Hirninfarkt oder Hirnblutung)
 - Entzündungen des Gehirns und der Hirnhäute (Meningitis)
Bei über der Hälfte der Epilepsie-Leiden bleibt die Ursache unbekannt.


Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Epilepsien lassen sich grundsätzlich in zwei Anfallsformen einteilen:
Fokale Anfälle beginnen in einer Hirnregion und führen deshalb auch zu Symptomen, die auf eine Funktion oder einen Körperteil begrenzt sind. Sie gehen ohne Störung des Bewusstseins einher, können aber in generalisierte Anfälle übergehen.
Symptome können sein:
 - Zuckungen eines Arms oder Beins, meist an der Hand beginnend; plötzlicher Kraftverlust der Hand
 - verändertes Körpergefühl: Kribbeln, Temperatur-, Geruchs- oder Geschmacksempfindungen
 - verändertes Sehen: Lichtblitze, Schatten, Punkte, Halluzinationen.
Generalisierte Anfälle sind Krampfanfälle mit verändertem Bewusstsein oder Bewusstlosigkeit. Klassischer Vertreter ist der tonisch-klonische Anfall, der in vier Stadien abläuft:
 - Beginn mit Initialschrei und Sturz zu Boden.
 - Tonische Phase (Sekunden) mit Ãœberstrecken der Glieder, Anhalten der Atmung. Oft kommt es zur Bißverletzung der Zunge.
 - Klonische Phase (Minuten) mit rhythmischen Muskelzuckungen, Urin- und Stuhlabgang.
 - Unterschiedlich lange Phase des Nachschlafs; die Betroffenen können sich nicht an das Geschehene erinnern und sind verwirrt und orientierungslos.


Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Auch durch Herzrhythmusstörungen oder Versacken des Blutes in den Beinen kann es zu einer kurzandauernden Bewusstlosigkeit (Synkope) kommen. Die Betroffenen sind anschließend aber wieder voll orientiert.
Psychische oder psychiatrische Erkrankungen können ebenfalls einem Krampfanfall ähneln.

Verhaltenstipps
Aura nennt man Symptome, die einem großen Anfall manchmal vorausgehen können. Die Betroffenen bemerken dabei Wesensveränderungen, Seh- und Sprachstörungen.
Die Erste Hilfe beschränkt sich auf den Schutz vor Verletzungen. Das Festhalten des Krampfenden und das Einlegen eines Mundkeils zum Schutz vor einem Zungenbiss muss unterbleiben. In der Regel hört der Anfall von selbst auf. Dauert er länger als 15 Minuten oder kommt es mehrmals nacheinander zu Anfällen, ist eine medikamentöse Therapie durch den Notarzt erforderlich. Bei einem solchen Status epilepticus besteht Lebensgefahr! Nach einem Anfall gilt es, den Betroffenen von weiteren Reizen abzuschirmen und Sicherheit zu geben.
Bei sicher diagnostiziertem Anfallsleiden können Anfälle verhindert werden durch:
 - regelmäßige Einnahme der verordneten Medikamente und Kontrollen der Blutwerte.
 - Ausreichend Schlaf, keine Nachtdienste.
 - Verzicht auf Alkohol, Drogen, Diskobesuche.
 - Bei längeren Flugreisen kann ein Beruhigungsmittel Anfällen vorbeugen.
 - Epileptiker dürfen nicht auf Gerüsten, mit gefährlichen Maschinen oder als Piloten arbeiten.
 - Nach zwei Jahren ohne Anfall wird Autofahren meist wieder erlaubt.

Bearbeitungsstand: 11.11.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns mit ungehemmten plötzlichen elektrischen Entladungen der Nervenzellen in Teilen des Gehirns (fokaler Krampfanfall) oder dem ganzen Gehirn (generalisierter Krampfanfall).
Zu Krampfanfällen kann es unter bestimmten Umständen bei allen Menschen in jedem Lebensalter kommen. Daher genügt ein einzelner Krampfanfall nicht, um die Diagnose Epilepsie zu stellen. Bei manchen Menschen ist das Gehirn anfälliger für ungehemmte Entladungen, man spricht von niedriger Krampfschwelle.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Fallsucht
 - Krampfleiden
 - Anfallsleiden
 - Morbus sacer

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Nervenzellen halten eine elektrische Spannungsdifferenz zwischen dem Zellinneren und der Umgebung aufrecht. Durch einen von Außen ankommenden Reiz fällt dieses so genannte Membranpotential schlagartig in sich zusammen, so kann die Zelle selbst einen Reiz abgeben, der ihrerseits eine weitere Nervenzelle erregen kann. In jeder Sekunde passiert dies gut geordnet Millionen Male im Gehirn.
Mehrere Ursachen können dazu führen, dass dieses Membranpotential weniger stabil ist und auch ohne äußerlichen Reiz zusammenbricht. So kann auch bei sonst gesunden Menschen ein Krampfanfall ausgelöst werden durch:
 - Alkohol, Unterzuckerung oder Drogen und Medikamente,
 - Flackerlicht, z.B. in der Diskothek,
 - Schlafentzug,
 - hohes Fieber,
 - starke Verschiebungen im Salzhaushalt des Körpers, z.B. bei starkem Schwitzen oder Brechdurchfall.
Auch Erkrankungen, die die Gehirnstruktur verändern, können Krampfanfälle auslösen. Dazu gehören:
 - Verletzungen oder Fehlbildungen des Gehirns
 - Gehirntumore
 - Schlaganfall (Hirninfarkt oder Hirnblutung)
 - Entzündungen des Gehirns und der Hirnhäute (Meningitis)
Bei über der Hälfte der Epilepsie-Leiden bleibt die Ursache unbekannt.


Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Epilepsien lassen sich grundsätzlich in zwei Anfallsformen einteilen:
Fokale Anfälle beginnen in einer Hirnregion und führen deshalb auch zu Symptomen, die auf eine Funktion oder einen Körperteil begrenzt sind. Sie gehen ohne Störung des Bewusstseins einher, können aber in generalisierte Anfälle übergehen.
Symptome können sein:
 - Zuckungen eines Arms oder Beins, meist an der Hand beginnend; plötzlicher Kraftverlust der Hand
 - verändertes Körpergefühl: Kribbeln, Temperatur-, Geruchs- oder Geschmacksempfindungen
 - verändertes Sehen: Lichtblitze, Schatten, Punkte, Halluzinationen.
Generalisierte Anfälle sind Krampfanfälle mit verändertem Bewusstsein oder Bewusstlosigkeit. Klassischer Vertreter ist der tonisch-klonische Anfall, der in vier Stadien abläuft:
 - Beginn mit Initialschrei und Sturz zu Boden.
 - Tonische Phase (Sekunden) mit Ãœberstrecken der Glieder, Anhalten der Atmung. Oft kommt es zur Bißverletzung der Zunge.
 - Klonische Phase (Minuten) mit rhythmischen Muskelzuckungen, Urin- und Stuhlabgang.
 - Unterschiedlich lange Phase des Nachschlafs; die Betroffenen können sich nicht an das Geschehene erinnern und sind verwirrt und orientierungslos.


Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Auch durch Herzrhythmusstörungen oder Versacken des Blutes in den Beinen kann es zu einer kurzandauernden Bewusstlosigkeit (Synkope) kommen. Die Betroffenen sind anschließend aber wieder voll orientiert.
Psychische oder psychiatrische Erkrankungen können ebenfalls einem Krampfanfall ähneln.

Verhaltenstipps
Aura nennt man Symptome, die einem großen Anfall manchmal vorausgehen können. Die Betroffenen bemerken dabei Wesensveränderungen, Seh- und Sprachstörungen.
Die Erste Hilfe beschränkt sich auf den Schutz vor Verletzungen. Das Festhalten des Krampfenden und das Einlegen eines Mundkeils zum Schutz vor einem Zungenbiss muss unterbleiben. In der Regel hört der Anfall von selbst auf. Dauert er länger als 15 Minuten oder kommt es mehrmals nacheinander zu Anfällen, ist eine medikamentöse Therapie durch den Notarzt erforderlich. Bei einem solchen Status epilepticus besteht Lebensgefahr! Nach einem Anfall gilt es, den Betroffenen von weiteren Reizen abzuschirmen und Sicherheit zu geben.
Bei sicher diagnostiziertem Anfallsleiden können Anfälle verhindert werden durch:
 - regelmäßige Einnahme der verordneten Medikamente und Kontrollen der Blutwerte.
 - Ausreichend Schlaf, keine Nachtdienste.
 - Verzicht auf Alkohol, Drogen, Diskobesuche.
 - Bei längeren Flugreisen kann ein Beruhigungsmittel Anfällen vorbeugen.
 - Epileptiker dürfen nicht auf Gerüsten, mit gefährlichen Maschinen oder als Piloten arbeiten.
 - Nach zwei Jahren ohne Anfall wird Autofahren meist wieder erlaubt.

Bearbeitungsstand: 11.11.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns mit ungehemmten plötzlichen elektrischen Entladungen der Nervenzellen in Teilen des Gehirns (fokaler Krampfanfall) oder dem ganzen Gehirn (generalisierter Krampfanfall).
Zu Krampfanfällen kann es unter bestimmten Umständen bei allen Menschen in jedem Lebensalter kommen. Daher genügt ein einzelner Krampfanfall nicht, um die Diagnose Epilepsie zu stellen. Bei manchen Menschen ist das Gehirn anfälliger für ungehemmte Entladungen, man spricht von niedriger Krampfschwelle.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Fallsucht
 - Krampfleiden
 - Anfallsleiden
 - Morbus sacer

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Nervenzellen halten eine elektrische Spannungsdifferenz zwischen dem Zellinneren und der Umgebung aufrecht. Durch einen von Außen ankommenden Reiz fällt dieses so genannte Membranpotential schlagartig in sich zusammen, so kann die Zelle selbst einen Reiz abgeben, der ihrerseits eine weitere Nervenzelle erregen kann. In jeder Sekunde passiert dies gut geordnet Millionen Male im Gehirn.
Mehrere Ursachen können dazu führen, dass dieses Membranpotential weniger stabil ist und auch ohne äußerlichen Reiz zusammenbricht. So kann auch bei sonst gesunden Menschen ein Krampfanfall ausgelöst werden durch:
 - Alkohol, Unterzuckerung oder Drogen und Medikamente,
 - Flackerlicht, z.B. in der Diskothek,
 - Schlafentzug,
 - hohes Fieber,
 - starke Verschiebungen im Salzhaushalt des Körpers, z.B. bei starkem Schwitzen oder Brechdurchfall.
Auch Erkrankungen, die die Gehirnstruktur verändern, können Krampfanfälle auslösen. Dazu gehören:
 - Verletzungen oder Fehlbildungen des Gehirns
 - Gehirntumore
 - Schlaganfall (Hirninfarkt oder Hirnblutung)
 - Entzündungen des Gehirns und der Hirnhäute (Meningitis)
Bei über der Hälfte der Epilepsie-Leiden bleibt die Ursache unbekannt.


Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Epilepsien lassen sich grundsätzlich in zwei Anfallsformen einteilen:
Fokale Anfälle beginnen in einer Hirnregion und führen deshalb auch zu Symptomen, die auf eine Funktion oder einen Körperteil begrenzt sind. Sie gehen ohne Störung des Bewusstseins einher, können aber in generalisierte Anfälle übergehen.
Symptome können sein:
 - Zuckungen eines Arms oder Beins, meist an der Hand beginnend; plötzlicher Kraftverlust der Hand
 - verändertes Körpergefühl: Kribbeln, Temperatur-, Geruchs- oder Geschmacksempfindungen
 - verändertes Sehen: Lichtblitze, Schatten, Punkte, Halluzinationen.
Generalisierte Anfälle sind Krampfanfälle mit verändertem Bewusstsein oder Bewusstlosigkeit. Klassischer Vertreter ist der tonisch-klonische Anfall, der in vier Stadien abläuft:
 - Beginn mit Initialschrei und Sturz zu Boden.
 - Tonische Phase (Sekunden) mit Ãœberstrecken der Glieder, Anhalten der Atmung. Oft kommt es zur Bißverletzung der Zunge.
 - Klonische Phase (Minuten) mit rhythmischen Muskelzuckungen, Urin- und Stuhlabgang.
 - Unterschiedlich lange Phase des Nachschlafs; die Betroffenen können sich nicht an das Geschehene erinnern und sind verwirrt und orientierungslos.


Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Auch durch Herzrhythmusstörungen oder Versacken des Blutes in den Beinen kann es zu einer kurzandauernden Bewusstlosigkeit (Synkope) kommen. Die Betroffenen sind anschließend aber wieder voll orientiert.
Psychische oder psychiatrische Erkrankungen können ebenfalls einem Krampfanfall ähneln.

Verhaltenstipps
Aura nennt man Symptome, die einem großen Anfall manchmal vorausgehen können. Die Betroffenen bemerken dabei Wesensveränderungen, Seh- und Sprachstörungen.
Die Erste Hilfe beschränkt sich auf den Schutz vor Verletzungen. Das Festhalten des Krampfenden und das Einlegen eines Mundkeils zum Schutz vor einem Zungenbiss muss unterbleiben. In der Regel hört der Anfall von selbst auf. Dauert er länger als 15 Minuten oder kommt es mehrmals nacheinander zu Anfällen, ist eine medikamentöse Therapie durch den Notarzt erforderlich. Bei einem solchen Status epilepticus besteht Lebensgefahr! Nach einem Anfall gilt es, den Betroffenen von weiteren Reizen abzuschirmen und Sicherheit zu geben.
Bei sicher diagnostiziertem Anfallsleiden können Anfälle verhindert werden durch:
 - regelmäßige Einnahme der verordneten Medikamente und Kontrollen der Blutwerte.
 - Ausreichend Schlaf, keine Nachtdienste.
 - Verzicht auf Alkohol, Drogen, Diskobesuche.
 - Bei längeren Flugreisen kann ein Beruhigungsmittel Anfällen vorbeugen.
 - Epileptiker dürfen nicht auf Gerüsten, mit gefährlichen Maschinen oder als Piloten arbeiten.
 - Nach zwei Jahren ohne Anfall wird Autofahren meist wieder erlaubt.

Bearbeitungsstand: 11.11.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Schmerzen, die in das Ausbreitungsgebiet eines Nerven ausstrahlen, nennt man eine Neuralgie.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Nervenschmerz

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Unser Nervensystem wird in das zentrale Nervensystem - bestehend aus Gehirn und Rückenmark - und das periphere Nervensystem unterteilt. Im zentralen Nervensystem finden die Steuerungsvorgänge der höheren Gehirnfunktionen wie z.B. Gedächtnis oder Orientierung statt. Das periphere Nervensystem leitet Informationen aus dem Körper in das zentrale Nervensystem und Signale aus dem zentralen Nervensystem in den gesamten Körper weiter.
Jeder Nerv versorgt je nach seiner Lage und Aufgabe bestimmte Körperregionen. Ist der Nerv gereizt, so werden Schmerzen in dem jeweiligen Versorgungsgebiet des Nerven beschrieben.
Auslöser für Nervenschmerzen sind meist falsche Bewegungen, die zu Reizungen des Nerven führen. Manchmal sind sie die Folge einer Nervenentzündung. Neuralgien können aber auch Ausdruck einer seelischen Belastung oder Depression sein. Oft aber bleibt die Ursache der Neuralgie unklar.


Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Es kommt zu plötzlichen reißenden Schmerzen im Versorgungsgebiet des betroffenen Nerven. Je nachdem welcher Nerv betroffen ist kommen zusätzliche Beschwerden hinzu:
 - Häufig betroffen ist der Trigeminusnerv (5. Hirnnerv), ein Nerv, der die sensiblen Reize der Gesichtshaut (z.B. Berührung) an das zentrale Nervensystem weiterleitet. Oft ist die Trigeminusneuralgie Folge einer Gürtelrose im Gesicht. Die Betroffenen leiden unter blitzartig einsetzenden, reißenden Schmerzen in einer Gesichtshälfte, ausgelöst durch Bewegungen wie Kauen, Zähneputzen oder Sprechen, aber auch Berührungen. Die Schmerzen dauern nur wenige Sekunden an, können sich aber alle paar Minuten wiederholen.
 - Meist ausgelöst durch Fehlbelastungen der Brustwirbelsäule kommt es zur Interkostalneuralgie, einer Reizung der zwischen den Rippen gelegenen Nerven. Typisch sind vom Rücken nach vorne in die Brustregion ausstrahlende Schmerzen, die bei Bewegungen des Brustkorbes, teils schon beim Atmen auftreten.
 - Sind die Halsnerven gereizt werden Schmerzen in Schulter und Armen beschrieben.
 - Die häufigste Neuralgie ist die Ischialgie, eine Reizung des Ischiasnervs. Die Schmerzen strahlen von der Lendenwirbelsäule bis in die Rückseite des Oberschenkels und die Kniekehle aus. Solche Schmerzen treten typischerweise nach einer falschen Bewegung oder durch Heben schwerer Lasten in ungünstiger Körperhaltung auf.


Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Unter einer entsprechenden Behandlung klingen die Schmerzen in der Regel schnell ab. Treten aber zusätzlich zu den Schmerzen noch Lähmungen hinzu, sollte ein Bandscheibenvorfall als Ursache der Beschwerden ausgeschlossen werden.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
 - Beim so genannten "Hexenschuss" handelt es sich um eine Muskelverspannung im Bereich der Wirbelsäule. Schmerzen bestehen nur im Bereich der Verspannung, sie strahlen nicht ins Bein aus.
 - Beim Bandscheibenvorfall beschreiben die Betroffenen ebenfalls Rückenschmerzen, die ins Bein ausstrahlen. Im Gegensatz zur Ischialgie kommt es zusätzlich zu Sensibilitätsstörungen oder gar Lähmungserscheinungen im betroffenen Bein.
 - Ähnlich sind die Schmerzen bei einem Bandscheibenvorfall im Halswirbelbereich, hier kommt es allerdings zu Schmerzen und Lähmungen im Bereich der Armmuskeln.
 - Bei alten Menschen besteht häufig eine Arthrose der kleinen Wirbelgelenke. Dies führt zu knöchernen Veränderungen der Wirbel. Folge ist eine Einengung der Zwischenwirbellöcher, durch welche die Rückenmarksnerven austreten. Dies ist eine häufige Ursache für Reizungen des Ischiasnervs im Alter.
 - Gesichtsschmerzen im Bereich der Stirn, die sich beim Husten, Niesen, Bücken oder Ähnlichem verstärken, deuten auf eine Nasennebenhöhlenentzündung hin.


Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Schmerzlindernd wirkt lokale Wärme, z.B. in Form einer Kartoffelauflage: Mit Schale gekochte Kartoffeln zu einem Brei zerdrücken, in ein Leinentuch wickeln und auf die schmerzhafte Region auflegen. Die Auflage sollte so lange belassen werden, wie sie als warm empfunden wird.
 - Besonders nach überstandenen Ischiasschmerzen oder einem Bandscheibenvorfall sind vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung ähnlicher Beschwerden wichtig: Ãœbergewicht sollte vermieden werden (belastet die Wirbelsäule zusätzlich), auf eine aufrechte Haltung und gute Stühle bei sitzender Tätigkeit ist zu achten. Rückenschonendes Heben ist besonders wichtig: nicht der Rücken, sondern die Oberschenkel sollten die Hauptarbeit übernehmen, deshalb ist es wichtig, beim Heben schwerer Gegenstände immer in die Knie gehen.
 - Halten die Nervenschmerzen trotz Therapie längere Zeit an, sollte ein Arzt aufgesucht werden um eine dauerhafte Nervenschädigung zu verhindern.

Bearbeitungsstand: 02.11.2021

Quellenangaben:
Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage - S. Andreae et al., Gesundheits- und Krankheitslehre für die Altenpflege, Thieme, (2011), 3. Aufl.

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Unter der diabetischen Neuropathie versteht man eine Schädigung der Nerven, bedingt durch die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - diabetische Polyneuropathie

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Unser Nervensystem wird in das zentrale Nervensystem (bestehend aus Gehirn und Rückenmark) und das periphere Nervensystem (alle Nervenbahnen und -endigungen außerhalb des Gehirns und Rückenmarks) unterteilt. Im zentralen Nervensystem finden die Steuerungsvorgänge und die "Auswertung" von Informationen statt. Das periphere Nervensystem sorgt dafür, dass die Steuerungsvorgänge ausgeführt werden und umgekehrt das zentrale Nervensystem mit Informationen versorgt wird. So leitet das periphere Nervensystem einerseits Informationen aus dem Körper in das zentrale Nervensystem, umgekehrt aber auch Signale oder Befehle des zentralen Nervensystems in den gesamten Körper weiter.
Jeder Nerv versorgt je nach seiner Lage und Aufgabe bestimmte Körperregionen. Ist der Nerv in seiner Funktion gestört, so klagt der Betroffen in dem Gebiet, das der Nerv versorgt, über Sensibilitätsstörungen oder Muskelschwäche. Sind Nerven betroffen, die innere Organe versorgen, dann kommt es zu unterschiedlichen Regulationsstörungen in der Funktion des Organs.
Nach 10-jähriger Krankheitsdauer kommt es bei etwa 20-50% der Zuckerkranken zu Nervenschäden. Die Ursache ist nicht genau bekannt, man vermutet eine Kombination aus direkter Schädigung und einer verminderten Blutversorgung der Nerven infolge einer Verengung der Blutgefäße auf Grund der Zuckerkrankheit.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Meist sind die Nerven, die Arme und Beine versorgen, erkrankt, seltener die Nerven der inneren Organe.
Die Beschwerden bei einer diabetischen Neuropathie können sehr unangenehm sein:
 - Am häufigsten werden schmerzhafte Sensibilitätsstörungen besonders im Bereich der Füße, seltener der Hände beklagt. Betroffene reden von einem "Ameisenkribbeln", das sie spüren. Nachts kommt es häufig zu Wadenkrämpfen oder stechenden Schmerzen, die sich durch Bewegung bessern.
 - Typisch sind auch ein "strumpf-" oder "handschuhförmiges" Taubheitsgefühl an Füßen oder Händen.
 - Die Betroffenen beschreiben beim Gehen ein Gefühl, als ob sie "auf Watte" laufen würden.
 - Lähmungserscheinungen in den Bein- oder Armmuskeln sind Ausdruck einer ausgeprägten Nervenschädigung.
 - Sind die Nerven der inneren Organe betroffen, kann dies, bei der Harnblase zu Beschwerden beim Wasser lassen führen. Beim Magen wird meist ein Völlegefühl beklagt als Zeichen einer Magenentleerungsstörung. Schon bei leichten Nervenschäden bemerken die Männer eine Potenzstörung.
 - Bei Schäden von Nerven des Herz-Kreislaufsystems sind Herzrhythmusstörungen oder Blutdruckschwankungen nicht selten.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Je nachdem, welche Nerven erkrankt sind, kann es zu ganz unterschiedlichen Komplikationen kommen. Hier einige Beispiele:
 - Ist die Sensibilität der Hände und Füße herabgesetzt, spüren die Betroffenen kleinere Verletzungen nicht mehr. Diese heilen nur schlecht ab und entzünden sich leicht.
 - Schreitet die Nervenschädigung fort, besteht die Gefahr chronischer Schäden mit Muskellähmungen welche sich nicht mehr bessern lassen.
 - Sind die Nerven des Herzens nicht mehr voll funktionsfähig, kann es passieren, dass ein Herzinfarkt unbemerkt bleibt, weil die Schmerzen nicht gespürt werden. Der Arzt spricht dann von einem "stummen Infarkt".
Diese zum Teil sehr schwerwiegenden Komplikationen müssen aber nicht unbedingt eintreten. Durch eine verbesserte Blutzuckereinstellung lassen sich die Nervenschäden teilweise wieder rückgängig machen.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Neben dem Diabetes mellitus ist der chronische Alkoholmissbrauch eine häufige Ursache einer Nervenschädigung. Daneben kommen als mögliche Ursache auch eine Infektion durch einen Zeckenbiss (Lyme-Borreliose) oder Nervenschäden infolge einer bakteriellen oder viralen Erkrankung in Frage. In tropischen Regionen sind Mangelernährung mit chronischem Vitaminmangel und die Lepra die häufigsten Ursachen einer Nervenschädigung.
Sensibilitätsstörungen, die von selbst abklingen und nach einiger Zeit wieder auftreten, können auch Anzeichen einer Multiplen Sklerose sein.

Verhaltenstipps
 - Der Genuß von Alkohol sollte möglichst vermieden werden. - Um Schäden an den Füßen zu vermeiden, sind bei einer diabetischen Neuropathie einige Regeln zu beachten:
 - Die Füße müssen täglich auf kleinere Verletzungen untersucht werden.
 - Um Verletzungen vorzubeugen sollte man nicht barfuss laufen und nur bequeme Schuhe tragen.
 - Ganz wichtig ist die richtige Fußpflege mit Instrumenten, welche die Haut nicht verletzen. Im Zweifel sollte man zur Fußpflege gehen.
 - Bei Verletzungen an Händen und Füßen muss man rechtzeitig den Arzt aufsuchen um die Wunden fachlich versorgen zu lassen. Nur so lassen sich Folgeschäden vermeiden.
 - Bei Störungen der inneren Organe oder Potenzstörungen sollte zum Ausschluss einer diabetischen Neuropathie ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Bearbeitungsstand: 02.11.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Bei Herpes zoster handelt es sich um eine Virus-Erkrankung. Sie bricht häufig bei älteren oder immungeschwächten Menschen aus und äußert sich durch Hautbläschen, die bevorzugt am Rumpf, aber auch an Armen und Beinen sowie am Kopf auftreten.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Gürtelrose
 - Gesichtsrose
 - Zona
 - Shingles

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Herpes zoster wird durch das Varizellen-Zoster-Virus ausgelöst. Der zu den Herpesviren zählende Erreger verursacht bei der ersten Infektion, die fast immer im Kindesalter erfolgt, Windpocken (Varizellen). Nach der Erkrankung verbleibt das Virus lebenslang in den Nervenzellen der Patienten. In fortgeschrittenem Alter, meist zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr, oder bei einem geschwächten Immunsystem kann es zu einer Reaktivierung des Erregers kommen. Diese Reaktivierung äußert sich als Herpes zoster. Auch Sonneneinwirkung und Stress können die Reaktivierung des Virus begünstigen.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Uncharakteristische Symptome wie Abgeschlagenheit und Müdigkeit sind oft Vorboten der Erkrankung. Auf begrenzten geröteten Hautbereichen entwickeln sich windpockenartige Bläschen, die in Streifen angeordnet sind. Oft ist der Gürtelbereich des Rumpfes betroffen, doch können auch Arme und Beine sowie das Gesicht befallen sein. Starke Nervenschmerzen (Neuralgien) stellen sich häufig ein. Bei manchen Patienten schwellen zudem die Lymphknoten an.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Nach zwei bis drei Tagen sind die stecknadelkopfgroßen und prall gespannten Bläschen voll entwickelt. In den darauffolgenden Tagen trübt sich ihr Inhalt gelblich ein; die Rötung der umliegenden Haut wird schwächer. Schließlich beginnen die Bläschen auszutrocknen, wobei sich eine bräunlichgelbe Borke bildet. Nach zwei bis drei Wochen sind sie im allgemeinen abgeheilt. Narben bilden sich öfters aus, besonders dann, wenn die Bläschen zusätzlich mit Bakterien infiziert wurden. Als Komplikation gefürchtet sind die in vielen Fällen auftretenden, mitunter starken Nervenschmerzen. Sie können noch Monate bis Jahre nach Auftreten des Herpes zoster anhalten. Bilden sich die Bläschen im Gesicht aus, besteht die Gefahr, dass auch die Bindehaut und Hornhaut des Auges befallen werden. In seltenen Fällen kommt es zu einer Gehirnentzündung (Zoster-Enzephalitis). Bei immungeschwächten Patienten kann sich die Erkrankung über den gesamten Körper ausbreiteten. Im allgemeinen empfiehlt es sich, beim Auftreten von Herpes Zoster einen Arzt aufzusuchen.

Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Das Immunsystem durch eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung, ausreichend Bewegung an der frischen Luft und eventuell durch die zusätzliche Einnahme von immunstimulierenden Pflanzenpräparaten aus der Apotheke stärken.
 - Zur Linderung der Schmerzen die Bläschen örtlich mit Cremes und Salben behandeln, die Hautreizstoffe (Capsicain) oder ätherische Öle enthalten.
 - Informationen zu einer Impfung erhalten Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker.

Bearbeitungsstand: 25.01.2022

Quellenangaben:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Schmerzen, die in das Ausbreitungsgebiet eines Nerven ausstrahlen, nennt man eine Neuralgie.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Nervenschmerz

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Unser Nervensystem wird in das zentrale Nervensystem - bestehend aus Gehirn und Rückenmark - und das periphere Nervensystem unterteilt. Im zentralen Nervensystem finden die Steuerungsvorgänge der höheren Gehirnfunktionen wie z.B. Gedächtnis oder Orientierung statt. Das periphere Nervensystem leitet Informationen aus dem Körper in das zentrale Nervensystem und Signale aus dem zentralen Nervensystem in den gesamten Körper weiter.
Jeder Nerv versorgt je nach seiner Lage und Aufgabe bestimmte Körperregionen. Ist der Nerv gereizt, so werden Schmerzen in dem jeweiligen Versorgungsgebiet des Nerven beschrieben.
Auslöser für Nervenschmerzen sind meist falsche Bewegungen, die zu Reizungen des Nerven führen. Manchmal sind sie die Folge einer Nervenentzündung. Neuralgien können aber auch Ausdruck einer seelischen Belastung oder Depression sein. Oft aber bleibt die Ursache der Neuralgie unklar.


Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Es kommt zu plötzlichen reißenden Schmerzen im Versorgungsgebiet des betroffenen Nerven. Je nachdem welcher Nerv betroffen ist kommen zusätzliche Beschwerden hinzu:
 - Häufig betroffen ist der Trigeminusnerv (5. Hirnnerv), ein Nerv, der die sensiblen Reize der Gesichtshaut (z.B. Berührung) an das zentrale Nervensystem weiterleitet. Oft ist die Trigeminusneuralgie Folge einer Gürtelrose im Gesicht. Die Betroffenen leiden unter blitzartig einsetzenden, reißenden Schmerzen in einer Gesichtshälfte, ausgelöst durch Bewegungen wie Kauen, Zähneputzen oder Sprechen, aber auch Berührungen. Die Schmerzen dauern nur wenige Sekunden an, können sich aber alle paar Minuten wiederholen.
 - Meist ausgelöst durch Fehlbelastungen der Brustwirbelsäule kommt es zur Interkostalneuralgie, einer Reizung der zwischen den Rippen gelegenen Nerven. Typisch sind vom Rücken nach vorne in die Brustregion ausstrahlende Schmerzen, die bei Bewegungen des Brustkorbes, teils schon beim Atmen auftreten.
 - Sind die Halsnerven gereizt werden Schmerzen in Schulter und Armen beschrieben.
 - Die häufigste Neuralgie ist die Ischialgie, eine Reizung des Ischiasnervs. Die Schmerzen strahlen von der Lendenwirbelsäule bis in die Rückseite des Oberschenkels und die Kniekehle aus. Solche Schmerzen treten typischerweise nach einer falschen Bewegung oder durch Heben schwerer Lasten in ungünstiger Körperhaltung auf.


Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Unter einer entsprechenden Behandlung klingen die Schmerzen in der Regel schnell ab. Treten aber zusätzlich zu den Schmerzen noch Lähmungen hinzu, sollte ein Bandscheibenvorfall als Ursache der Beschwerden ausgeschlossen werden.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
 - Beim so genannten "Hexenschuss" handelt es sich um eine Muskelverspannung im Bereich der Wirbelsäule. Schmerzen bestehen nur im Bereich der Verspannung, sie strahlen nicht ins Bein aus.
 - Beim Bandscheibenvorfall beschreiben die Betroffenen ebenfalls Rückenschmerzen, die ins Bein ausstrahlen. Im Gegensatz zur Ischialgie kommt es zusätzlich zu Sensibilitätsstörungen oder gar Lähmungserscheinungen im betroffenen Bein.
 - Ähnlich sind die Schmerzen bei einem Bandscheibenvorfall im Halswirbelbereich, hier kommt es allerdings zu Schmerzen und Lähmungen im Bereich der Armmuskeln.
 - Bei alten Menschen besteht häufig eine Arthrose der kleinen Wirbelgelenke. Dies führt zu knöchernen Veränderungen der Wirbel. Folge ist eine Einengung der Zwischenwirbellöcher, durch welche die Rückenmarksnerven austreten. Dies ist eine häufige Ursache für Reizungen des Ischiasnervs im Alter.
 - Gesichtsschmerzen im Bereich der Stirn, die sich beim Husten, Niesen, Bücken oder Ähnlichem verstärken, deuten auf eine Nasennebenhöhlenentzündung hin.


Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Schmerzlindernd wirkt lokale Wärme, z.B. in Form einer Kartoffelauflage: Mit Schale gekochte Kartoffeln zu einem Brei zerdrücken, in ein Leinentuch wickeln und auf die schmerzhafte Region auflegen. Die Auflage sollte so lange belassen werden, wie sie als warm empfunden wird.
 - Besonders nach überstandenen Ischiasschmerzen oder einem Bandscheibenvorfall sind vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung ähnlicher Beschwerden wichtig: Ãœbergewicht sollte vermieden werden (belastet die Wirbelsäule zusätzlich), auf eine aufrechte Haltung und gute Stühle bei sitzender Tätigkeit ist zu achten. Rückenschonendes Heben ist besonders wichtig: nicht der Rücken, sondern die Oberschenkel sollten die Hauptarbeit übernehmen, deshalb ist es wichtig, beim Heben schwerer Gegenstände immer in die Knie gehen.
 - Halten die Nervenschmerzen trotz Therapie längere Zeit an, sollte ein Arzt aufgesucht werden um eine dauerhafte Nervenschädigung zu verhindern.

Bearbeitungsstand: 02.11.2021

Quellenangaben:
Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage - S. Andreae et al., Gesundheits- und Krankheitslehre für die Altenpflege, Thieme, (2011), 3. Aufl.

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dosierung und Anwendungshinweise

Wie wird das Arzneimittel dosiert?

Die Dosierung wird in der Regel von Ihrem Arzt langsam erhöht und auf eine für Sie passende Erhaltungsdosis eingestellt. Für die einzelnen Dosierungsschritte stehen Arzneimittel mit verschiedenen Wirkstoffstärken zur Verfügung. Das Arzneimittel ist vor allem für die Folgebehandlung geeignet. Für den Behandlungsbeginn stehen Arzneimittel mit niedrigerem Wirkstoffgehalt zur Verfügung. Abhängig von Ihrer Erkrankung und dem Stadium der Behandlung, wird das Arzneimittel von Ihrem Arzt in der Regel folgendermaßen dosiert: Epilepsie: Epilepsie: Für Kinder von 6-12 Jahren wird das Arzneimittel von Ihrem Arzt entsprechend dem Körpergewicht dosiert. Nervenschmerzen: Höchstdosis: Unter ärztlicher Aufsicht kann die Dosis auf 9 Kapseln pro Tag erhöht werden. Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung: Sie müssen in Absprache mit Ihrem Arzt eventuell die Einzel- oder die Gesamtdosis reduzieren oder den Dosierungsabstand verlängern. Ältere und geschwächte Patienten: Sie müssen in Absprache mit Ihrem Arzt eventuell die Einzel- oder die Gesamtdosis reduzieren oder den Dosierungsabstand verlängern.
WerEinzeldosisGesamtdosisWann
Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene1 Kapsel3-mal täglichmorgens, mittags und abends, unabhängig von der Mahlzeit
Erwachsene1 Kapsel3-mal täglichmorgens, mittags und abends, unabhängig von der Mahlzeit
Anwendungshinweise
Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden.

Art der Anwendung?
Nehmen Sie das Arzneimittel mit Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) ein.

Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach Art der Beschwerde und/oder Dauer der Erkrankung und wird deshalb nur von Ihrem Arzt bestimmt.

Ãœberdosierung?
Es kann zu einer Vielzahl von Überdosierungserscheinungen kommen, unter anderem zu Schwindel, Sprachstörungen, Doppeltsehen und Benommenheit. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Überdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung.

Einnahme vergessen?
Setzen Sie die Einnahme zum nächsten vorgeschriebenen Zeitpunkt ganz normal (also nicht mit der doppelten Menge) fort.

Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.

Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Zusammensetzung
Was ist im Arzneimittel enthalten?

Die angegebenen Mengen sind bezogen auf 1 Kapsel.

Wirkstoffstoff 400 mg Gabapentin
Hilfstoff + Maisstärke, vorverkleistert
Hilfstoff + Maisstärke
Hilfstoff + Talkum
Hilfstoff + Siliciumdioxid, hochdisperses
Hilfstoff + Gelatine
Hilfstoff + Natriumdodecylsulfat
Hilfstoff + Titandioxid
Hilfstoff + Eisen(III)-oxidhydrat, schwarz
Hilfstoff + Eisen(III)-oxid

Kundenrezensionen

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder fragen Sie in Ihrer Apotheke.