IBUPROFEN PUREN 400 mg Filmtabletten

IBUPROFEN PUREN 400 mg Filmtabletten
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50 St Filmtabletten
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Wirkungsweise
Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels?

Der Wirkstoff gehört zu einer Gruppe von Stoffen, die sowohl gegen Schmerzen, als auch gegen Entzündungen wirken und Fieber senken können. Alle drei Wirkungen beruhen vor allem auf der Hemmung eines körpereigenen Stoffes, genannt Prostaglandin. Dieser Stoff muss als Botenstoff vorhanden sein, damit Schmerz empfunden, Entzündungsreaktionen gestartet oder die Körpertemperatur angehoben werden kann.
Wichtige Hinweise
Was sollten Sie beachten?
- Das Reaktionsvermögen kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, vor allem in höheren Dosierungen oder in Kombination mit Alkohol, beeinträchtigt sein. Achten Sie vor allem darauf, wenn Sie am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen (auch im Haushalt) bedienen, mit denen Sie sich verletzen können.
- Bei dauerhafter Anwendung von Schmerzmitteln können Kopfschmerzen auftreten, die durch das Schmerzmittel erzeugt werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um zu verhindern, dass Ihre Kopfschmerzen chronisch werden.
- Die gewohnheitsmäßige Anwendung von Schmerzmitteln kann zu einer dauerhaften Nierenschädigung führen. Werden mehrere Schmerzmittel kombiniert, oder sind in einem Schmerzmittel mehrere Wirkstoffe enthalten, erhöht sich das Risiko dafür.
- Vorsicht: Patienten mit Nasenpolypen, chronischen Atemwegsinfektionen, Asthma oder mit Neigung zu allergischen Reaktionen wie z.B. Heuschnupfen: Bei Ihnen kann das Arzneimittel einen Asthmaanfall oder eine starke allergische Hautreaktion auslösen. Fragen Sie daher vor der Anwendung Ihren Arzt.
- Vorsicht bei Allergie gegen Schmerzmittel!
- Vorsicht bei Allergie gegen Bindemittel (z.B. Carboxymethylcellulose mit der E-Nummer E 466)!
- Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selbst kaufen, nur gelegentlich anwenden oder deren Anwendung schon einige Zeit zurückliegt.
- Alkoholgenuss soll während einer Dauerbehandlung möglichst vermieden werden. Gelegentlicher Alkoholkonsum in kleinen Mengen ist erlaubt, aber nicht zusammen mit dem Medikament.
Gegenanzeigen
Was spricht gegen eine Anwendung?

Immer:
- Ãœberempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
- Blutbildungsstörungen
- Geschwüre im Verdauungstrakt, auch in der Vorgeschichte
 - Blutungen im Magen-Darm-Trakt, auch in der Vorgeschichte
- Magen-Darm-Durchbruch, in der Vorgeschichte in Zusammenhang mit der Einnahme bestimmter Arzneimittel (nichtsteroidale Antirheumatika/Antiphlogistika)
- Aktive Blutungen, wie:
 - Hirnblutungen
- Stark eingeschränkte Leberfunktion
- Stark eingeschränkte Nierenfunktion
- Schwere Herzschwäche
- Schwerer Flüssigkeitsmangel

Unter Umständen - sprechen Sie hierzu mit Ihrem Arzt oder Apotheker:
- Magen-Darm-Beschwerden
- Entzündliche Darmerkrankungen, auch in der Vorgeschichte, wie:
 - Morbus Crohn
 - Colitis ulcerosa
- Blutgerinnungsstörung
- Bluthochdruck
- Koronare Herzkrankheit (Durchblutungsstörungen des Herzmuskels)
- Mögliche Gefahr einer Gefäßverengung am Herzen, wie bei:
 - Erhöhte Fettkonzentration im Blut
 - Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
 - Rauchen
- Durchblutungsstörungen der Peripherie (z.B. Arme, Beine)
- Durchblutungsstörung der Hirngefäße
- Kollagenosen (Veränderungen im Bindegewebsbereich), wie:
 - Lupus erythematodes
 - Mischkollagenose (entzündlich-rheumatische Kollagenose)
- Porphyrie (Stoffwechselkrankheit)
- Größere Operation, die kurz zuvor stattgefunden haben
- Windpocken

Welche Altersgruppe ist zu beachten?
- Kinder unter 12 Jahren: Das Arzneimittel sollte in der Regel in dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.
- Kinder und Erwachsene unter 40 kg Körpergewicht: Das Arzneimittel sollte in dieser Gruppe in der Regel nicht angewendet werden. Es gibt Präparate, die von der Wirkstoffstärke und/oder Darreichungsform besser geeignet sind.
- Ältere Patienten ab 65 Jahren: Die Behandlung sollte mit Ihrem Arzt gut abgestimmt und sorgfältig überwacht werden, z.B. durch engmaschige Kontrollen. Die erwünschten Wirkungen und unerwünschten Nebenwirkungen des Arzneimittels können in dieser Gruppe verstärkt oder abgeschwächt auftreten.

Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Wenden Sie sich an Ihren Arzt. Es spielen verschiedene Ãœberlegungen eine Rolle, ob und wie das Arzneimittel in der Schwangerschaft angewendet werden kann.
- Stillzeit: Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Er wird Ihre besondere Ausgangslage prüfen und Sie entsprechend beraten, ob und wie Sie mit dem Stillen weitermachen können.

Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Nebenwirkungen
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?

- Magen-Darm-Beschwerden, wie:
 - Ãœbelkeit
 - Erbrechen
 - Sodbrennen
 - Blähungen
 - Durchfälle
 - Verstopfung
 - Bauchschmerzen
 - Blutungen im Magen-Darm-Bereich
 - Teerstühle, bei Auftreten bitte sofort einen Arzt aufsuchen
 - Magenschleimhautentzündung
 - Geschwüre im Verdauungstrakt, die auch durchbrechen können
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Müdigkeit
- Schlaflosigkeit
- Reizbarkeit
- Erregung
- Ãœberempfindlichkeitsreaktionen der Haut, wie:
 - Hautausschlag
 - Juckreiz
- Anfälle von Atemnot
- Sehstörungen, bei Auftreten bitte sofort einen Arzt aufsuchen
- Verschlimmerung einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (Colitis ulcerosa)
- Verschlimmerung einer chronischen Entzündung von Magen-Darm-Bereichen (Morbus Crohn)
- Geschwür im Mund
- Asthmaanfall, gebenenfalls mit Blutdruckabfall
- Nesselausschlag (Urtikaria) durch Medikamente
- Kleinfleckige Haut- und Schleimhauteinblutungen (Purpura)
- Schnupfen
- Angst
- Schläfrigkeit
- Hörstörung
- Verkrampfung der Bronchien
- Missempfindungen
- Müdigkeit
- Lichtempfindlichkeit

Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Anwendungsgebiete
- Leichte bis mäßig starke Schmerzen, wie:
    - Migräne, Behandlung der Kopfschmerzen, vor allem in der akuten Phase
    - Zahnschmerzen
    - Regelschmerzen
- Fieber
    - Chronische Gelenkentzündungen, wie:
        - Chronische Polyarthritis
    - Arthrose (sowohl der Gelenke der Extremitäten als auch die der Wirbelsäule)
- Schmerzhafte Schwellungen oder Entzündungen nach Verletzungen
- Rheumatische Erkrankungen, wie:
    - Akute Gelenkentzündungen


Was ist das? - Definition
Schmerz ist die Bezeichnung für sehr verschiedene unangenehme Empfindungen. Sie können in ihrem Charakter höchst unterschiedlich sein und ihre Stärke kann von kaum wahrnehmbar bis unerträglich reichen.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Schmerz ist ein wichtiges Warnsignal des Körpers. Er zeigt eine Schädigung oder Überlastung unseres Körpers an. Ohne Schmerzen würden wir die Hand nicht automatisch von der heißen Herdplatte wegziehen. Ohne Zahnschmerzen würden wir den Gang zum Zahnarzt noch weiter hinauszögern.
An der Körperoberfläche und in den Organen findet sich ein dichtes Netz an Schmerzrezeptoren, die bei Reizung reagieren. Einen Reiz, der im Gehirn als Schmerz registriert wird, üben zum Beispiel körpereigene Stoffe, die so genannten Prostaglandine, aus. Sie werden von zerstörtem und entzündetem Gewebe freigesetzt. Von den Schmerzrezeptoren wird der Schmerz über Nervenbahnen ins Rückenmark geleitet. Die Nervenbahnen im Rückenmark leiten den Reiz ins Gehirn weiter. Erst dort wird der Reiz als Schmerz wahrgenommen.
Schmerz kann durch alle Faktoren ausgelöst werden, die eine Gewebsschädigung bewirken, z.B. Verbrennungen, Verletzungen, Überdehnungen etc.. Auch eine Reihe von chemischen Stoffen, z.B. Säuren und Laugen, können die freien Nervenendigungen zur Abgabe von Schmerzsignalen reizen.
Doch nicht alle Gewebe- oder Organschäden sind mit Schmerzen verbunden. So sind bösartige Geschwulste häufig über lange Zeit nicht schmerzhaft. Deswegen bleiben sie oft lange unentdeckt.
Bei Menschen, die zuckerkrank sind, kommt es im Laufe der Jahre zur Schädigung der Nerven. Diabetiker empfinden daher Schmerzen nicht oder erst sehr spät. So kann z.B. ein Herzinfarkt unentdeckt bleiben, weil es nicht zu den typischen Schmerzen kommt.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Schmerzen werden nach unterschiedlichen Merkmalen eingeteilt:
1. Dauer des Schmerzes: akute Schmerzen klingen nach Beendigung des Schmerzreizes rasch ab. Von chronischen Schmerzen spricht man, wenn sie länger als 6 Monate anhalten.
2. Schmerzempfinden: jeder von uns empfindet Schmerzen anders und kann sie je nach Ausmaß gut oder schlecht tolerieren. Auch ethnische Einflüsse scheinen eine Rolle zu spielen. So kann man beispielsweise beobachten, dass Menschen aus südlichen Ländern stärker unter Schmerzen leiden.
3. Schmerzcharakter: oft weist die Art eines Schmerzes auf die mögliche Schmerzursache hin. Von kolikartigen Schmerzen spricht man, wenn die Schmerzen krampfartig verlaufen: sie sind abwechselnd ganz stark, dann wieder ganz schwach. Schmerzen dieser Art können ein Hinweis auf Gallensteine oder Nierensteine sein. Es gibt aber auch dumpfe oder stechende Schmerzen, wie z.B. Bauchschmerzen, oder Schmerzen bei einem Knochenbruch. Nach einer Amputation klagen die Betroffenen nicht selten über Schmerzen in den amputierten Gliedmaßen. So spüren sie beispielsweise Schmerzen in den Zehen, obwohl diese entfernt wurden. Man nennt dies Phantomschmerzen.
4. Schmerzursache: meist liegt Schmerzen eine Schädigung des Körpers oder eines Körperteils zu Grunde. Es können aber auch psychologische Gründe dahinter stecken. So klagen Kinder manchmal über Bauchschmerzen, weil sie Angst vor einer anstehenden Klassenarbeit haben.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
In den meisten Fällen wird die Ursache von Schmerzen rasch gefunden und eine entsprechende Therapie führt zur Besserung der Beschwerden.
Chronische Schmerzen hingegen, besonders wenn sie sich nur bedingt behandeln lassen, können weitreichende Folgen haben. Die Lebensqualität der Betroffenen ist oft eingeschränkt, da beispielsweise die Ausübung früherer Hobbies nicht mehr möglich ist, oder sie infolge der Beschwerden arbeitslos werden, weil sie ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Folge ist eine Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, nicht selten kommt es zu depressiven Verstimmungen. Die Betroffenen ziehen sich mehr und mehr aus dem sozialen Umfeld zurück und vereinsamen. Diese Veränderungen verstärken die Schmerzempfindung, so dass hier ein Teufelskreis entsteht, der nur schwer zu durchbrechen ist und besonders von den Angehörigen viel Verständnis erfordert.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Bei plötzlich auftretenden Schmerzen, deren Ursache unklar ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
 - Verschiedene Entspannungsmethoden wie Autogenes Training, Yoga oder Muskelentspannung können lindernd wirken.
 - Schmerzen, die durch Sportverletzungen wie Verstauchung oder Zerrung verursacht sind, bessern sich unter Schonung und lokaler Kühlung.
 - Krampfartige oder durch Verspannung hervorgerufene Beschwerden reagieren eher auf lokale Wärme. Bewährt haben sich Wärmflaschen, Rotlicht oder ein warmer Wickel.
 - Während bei akuten Schmerzen die Schmerzmedikamente nach Bedarf eingenommen werden, ist bei chronischen Schmerzen eine regelmäßige Schmerzmittelgabe nach einem festen Zeitschema notwendig, um weitest gehende Schmerzfreiheit zu erreichen.
 - Besonders bei chronischen Schmerzen kann die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe hilfreich sein.

Bearbeitungsstand: 12.10.2021

Quellenangaben:
Gerlach, Wagner, Wirth, Innere Medizin für Pflegeberufe, Thieme, (2006), 5. Aufl. - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008) - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011) - Kellnhauser, Thiemes Pflege, (2009), 11. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Schmerzen im Kopfbereich.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Cephalgie


Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Kopfschmerzen können ganz unterschiedliche Ursachen haben und nicht selten wird auch gar kein Grund für die Beschwerden gefunden. Das Schmerzempfinden selber entsteht durch eine Reizung der Nerven im Kopfbereich. Dabei spielt wahrscheinlich auch die Weite der Blutgefäße im Kopf eine Rolle.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Je nach Ursache werden Kopfschmerzen als pulsierend, dumpf, drückend, bohrend, hämmernd oder stechend beschrieben. Sie können entweder einseitig oder beidseitig auftreten. Von chronischen Kopfschmerzen spricht man, wenn sie an mehr als 15 Tagen im Monat oder an mehr als 180 Tagen im Jahr auftreten.
Kopfschmerzen sind sehr häufig, 20% der Deutschen leiden unter chronischen Spannungskopfschmerzen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Etwa 90% der Menschen mit Kopfschmerzen leiden unter Migräne oder Spannungskopfschmerzen. Beide Typen sind keine Folge anderer Erkrankungen, sondern die Kopfschmerzen sind die Erkrankung selbst. Diese Formen von Kopfschmerzen sind nicht gefährlich, können aber die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränken.

Was kann dahinter stecken - Mögliche Krankheitsbilder
Je nachdem ob die Kopfschmerzen zusammen mit anderen Beschwerden auftreten, oder sie durch bestimmte Situationen ausgelöst werden, stecken sehr unterschiedliche Erkrankungen dahinter:
 - Eine der häufigsten Kopfschmerzarten ist der Spannungskopfschmerz. Meist beginnt er im Nacken, dehnt sich über den gesamten Kopf aus und zieht bis zur Stirnregion. Nicht selten ist er von einer Verspannung der Nackenmuskulatur begleitet. Die Betroffenen beschreiben die Beschwerden, "als ob ein Helm auf den Kopf drückt" oder ein "Band um den Kopf geschnürt sei". Auslösend wirkt oft Stress oder eine langdauernde Tätigkeit, die zu Verspannungen der Nackenmuskulatur führt.
 - Bei der Migräne handelt es sich um anfallsartig auftretende Kopfschmerzattacken, die meist einseitige Schmerzen verursachen. Nicht selten sind Migräneattacken von Ãœbelkeit, Licht- oder Lärmempfindlichkeit begleitet.
 - Werden über Jahre regelmäßig hohe Dosen von Schmerzmitteln eingenommen, so entwickelt sich ein medikamentenbedingter Kopfschmerz infolge einer Schmerzmittelabhängigkeit. Die Betroffenen beschreiben einen diffusen, dumpf-drückenden Dauerkopfschmerz.
 - Sind die Kopfschmerzen besonders im Stirnbereich lokalisiert und verstärken sich die Schmerzen bei Kopfneigung, so muss an eine Nasennebenhöhlenentzündung gedacht werden.
 - Kopfschmerzen können auch bei plötzlich stark erhöhtem Blutdruck auftreten.
 - Attackenartig auftretende Gesichtsschmerzen, die durch Kauen, Berührung o.ä. ausgelöst werden, sprechen für eine Trigeminusneuralgie.
 - Der so genannte Cluster-Kopfschmerz äußert sich durch stechende, einseitige Stirnschmerzen.
 - Bei plötzlich erhöhtem Augeninnendruck berichten die Betroffenen über Kopfschmerzen verbunden mit Sehstörungen.
 - Selten sind schlagartig einsetzende heftigste Kopfschmerzen, verbunden mit Ãœbelkeit und Nackensteifigkeit. Sie sind dringend verdächtig auf ein geplatztes Gefäß im Bereich der Hirnhäute.
 - Bei Kopfschmerzen, ausstrahlend vom Nacken, sollte an eine Veränderung im Bereich der Halswirbelsäule gedacht werden.
 - Auch Hirntumore können mit Kopfschmerzen einhergehen.
 - Bei älteren Menschen muss bei Kopfschmerzen, besonders im Schläfenbereich, auch an eine Entzündung der Schläfenarterie, der so genannten Arteritis temporalis gedacht werden.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Oft hilft Ruhe, Entspannung, frische Luft, Alkohol- und Nikotinverzicht.
 - Kälte oder Wärme auf Stirn oder Nacken wirken lindernd.
 - Bei Spannungskopfschmerz ist Pfefferminzöl ein bewährtes Mittel: ein paar Tropfen werden mehrfach im Abstand von ca. 15 Minuten auf Stirn und Schläfen verrieben.
 - Eine beginnende Migräne kann manchmal durch eine heiße Dusche unterbrochen werden. Man sollte den heißen Strahl ausgiebig zwischen Nacken und Haaransatz kreisen lassen.
 - Morgendliche Kopfschmerzen sind häufig durch niedrigen Blutdruck bedingt. Kalt - Warm - Duschen oder Ausdauersport regen den Kreislauf an.
 - Starker Kaffee oder Espresso fördern die Gehirndurchblutung und können den Kopfschmerz erleichtern.
 - Bei chronischen Kopfschmerzen sind Entspannungsmethoden wie Autogenes Training, Yoga oder Muskelentspannung hilfreich.
 - Um eine Gewöhnung zu vermeiden, sollte man Schmerzmittel nicht länger als drei Tage einnehmen. Sind die Kopfschmerzen dann nicht besser, muss ein Arzt zu Rate gezogen werden.
 - Plötzlich einsetzende, heftigste Kopfschmerzen sind ein Alarmsignal, hier sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Bearbeitungsstand: 13.03.2024

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Unter Migräne versteht man Kopfschmerzanfälle, die meist einseitig auftreten und von Übelkeit, Brechreiz, sowie einer Licht- und Lärmüberempfindlichkeit begleitet sind.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Hemikranie

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die Ursache der Migräne ist unbekannt. Vermutlich spielt die Vererbung eine Rolle. Vor allem für die Kopfschmerzen macht man eine anfallsweise auftretende krankhafte Erweiterung der Blutgefäße im Gehirn verantwortlich.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Betroffen sind besonders Frauen zwischen 35 und 45 Jahren. Doch auch im Kindes- und Jugendalter kann Migräne auftreten.
Es kommt zu allmählich zunehmenden Kopfschmerzen, die meist nur eine (aber nicht immer die gleiche) Kopfseite betreffen. Die Schmerzen werden als pulsierend oder hämmernd beschrieben. Neben den Schmerzen klagen die Betroffenen über starke Übelkeit mit Brechreiz, sowie eine Licht- und Lärmüberempfindlichkeit.
Manchmal beginnen die Kopfschmerzen mit Sehstörungen, meist in Form von Flimmern vor den Augen.
In seltenen Fällen können zu den Kopfschmerzen vorübergehende Lähmungserscheinungen, Schwindel, Gangunsicherheiten oder Ohrgeräusche dazukommen.
Eine Migräneattacke dauert in der Regel einige Stunden bis wenige Tage. Auslöser für einen Migräneanfall können sein:
 - Stresssituationen.
 - Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmuses (z.B. Nachtschicht, zu wenig Schlaf etc.).
 - Bestimmte Speisen wie Schokolade, Käse oder Alkohol.
 - Einnahme von Hormonpräparaten (z.B. die "Pille").
 - Veränderungen im Hormonhaushalt (z.B. Menstruation).
 - Erholungsphasen nach anstrengenden Zeiten (z.B. Urlaub, Wochenende).
 - Ãœberanstrengung, ungewohnte sportliche Betätigung, Hektik und Zeitnot.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Dank sehr wirksamer Medikamente können die Betroffenen meistens trotz eines Anfalls ihre Arbeit fortsetzen. Es gibt jedoch auch Patienten, die so schwere Anfälle haben, dass sie sich zur Bettruhe in einen abgedunkelten Raum zurückziehen müssen.
Die Anzahl der Migräneanfälle nimmt im höheren Alter meistens ab.

Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Es gibt viele Ursachen für Kopfschmerzen, doch meistens sind sie nicht von Übelkeit und Erbrechen begleitet:
 - Eine der häufigsten Kopfschmerzarten ist der Spannungskopfschmerz. Meist beginnt er im Nacken, dehnt sich über den gesamten Kopf aus und zieht bis zur Stirnregion. Nicht selten ist er von einer Verspannung der Nackenmuskulatur begleitet. Die Betroffenen beschreiben die Beschwerden, "als ob ein Helm auf den Kopf drückt" oder ein "Band um den Kopf geschnürt sei". In einigen Fällen tritt zusätzlich Ãœbelkeit auf. Auslösend wirkt oft Stress oder eine langdauernde Tätigkeit, die zu Verspannungen der Nackenmuskulatur führt.
 - Selten sind schlagartig einsetzende heftigste Kopfschmerzen verbunden mit Ãœbelkeit und Nackensteifigkeit. Sie sind dringend verdächtig auf ein geplatztes Gefäß im Bereich der Hirnhäute.
 - Starke Kopfschmerzen mit Erbrechen werden in seltenen Fällen durch Hirntumore verursacht.
 - Kopfschmerzen verbunden mit Schwindel, Ãœbelkeit oder ähnlichem können auch bei einer Gehirnerschütterung auftreten.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Um die auslösenden Situationen eines Migräneanfalls feststellen und vermeiden zu können, ist es hilfreich, ein so genanntes "Schmerztagebuch" zu führen. In ihm werden Zeitpunkt, Dauer und Auslöser eines Anfalls aufgeschrieben.
 - Um Migräneanfälle zu vermeiden, sollte man versuchen, übermäßigen Stress, eine Änderung der Schlafgewohnheiten, übermäßigen Alkoholgenuss, oder sonstige anfallsauslösende Situationen zu verhindern.
 - Bettruhe in einem ruhigen, kühlen und abgedunkelten Raum wirkt lindernd.
 - Eine beginnende Migräne kann manchmal durch eine heiße Dusche unterbrochen werden. Man sollte den heißen Strahl ausgiebig zwischen Nacken und Haaransatz kreisen lassen.
 - Bei chronischen Kopfschmerzen sind Entspannungsmethoden wie Autogenes Training, Yoga oder Muskelentspannung hilfreich.

Bearbeitungsstand: 16.11.2021

Quellenangaben:
Mehrle, Augenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 8.Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Als Parodontitis werden Entzündungen im Bereich des Zahnhalteapparates bezeichnet. Zu dem Zahnhalteapparat (Zahnbett, Parodontium) gehören das Zahnfleisch, die Wurzelhaut und der Wurzelzement sowie das knöcherne Zahnfach im Kieferknochen.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen


Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Nahrungsreste und bestimmte Bakterien bilden auf den Zähnen einen zähhaftenden Belag, die Plaque. Die Bakterien in der Plaque bilden bei der Verwertung der Nahrungsreste Säuren, die bei dauerhafter Einwirkung zur Schädigung der Zahnhartsubstanz führen (Karies). Die Plaque kann sich zusammen mit Speichelbestandteilen zum harten Zahnstein entwickeln. Auf der rauen Oberfläche des Zahnstein können sich weitere Bakterien anlagern und eine Entzündung des Zahnfleisches hervorrufen (Gingivitis). Im weiteren Verlauf kann sich der gesamte Zahnhalteapparat entzünden. Erst dann spricht man von Parodontitis. Eine andere Ursache, oft begleitend, sind Entzündungen in Zahnfleischtaschen.
Als Ursache kommen auch Stoffwechselerkrankungen, wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), in Frage. Schlecht eingestellte Diabetes-Patienten haben ein erhöhtes Risiko an Parodontitis zu erkranken.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Das Zahnfleisch ist rötlich-blau verfärbt, angeschwollen und locker. Bei leichter Berührung kann es zu Blutungen kommen. In Zahnfleischtaschen sammelt sich Eiter, der sich bei Druck auf den Zahnsaum entleert. Ein fauliger Mundgeruch begleitet den Gewebszerfall. Das Zahnfleisch bildet sich zurück und legt die Zahnhälse frei. Das macht sich durch eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit bemerkbar. Die Zähne lockern sich und werden nicht mehr im Knochen, sondern nur noch im Bindegewebe gehalten.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Im weiteren Verlauf können Zähne ausfallen.
Über die Wunden im Mundraum können Bakterien (z.B. Streptokokken) in den Blutkreislauf gelangen und über diesen Weg Schäden am Herz oder den Blutgefäßen bewirken.
Studien zufolge haben Parodontitiserkrankte ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Arteriosklerose (Arterienverkalkung) und ein doppelt so hohes Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden. Parodontitis gilt auch als Risikofaktor für einen Schlaganfall. Das Risiko einer Frühgeburt scheint mit Parodontitis um das sieben fache höher zu sein. Schätzungen zufolge werden auch Frühgeburten durch nicht behandelte Parodontitis verursacht.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Die Parodontose bezeichnet nicht-entzündliche Zahnbetterkrankungen, die mit Zahnbettschwund einhergehen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - regelmäßiges Zähneputzen, mindestens zweimal täglich
 - Zahnzwischenräume mit Zahnseide reinigen
 - fluoridhaltige Zahncreme verwenden, um den Zahnschmelz zu härten
 - antibakterielle Mundspülungen verwenden
 - regelmäßig zum Zahnarzt zur Vorsorge und Zahnsteinentfernung
 - die Zahnbürste sollte weiche bis mittelharte, abgerundete Kunststoff-Borsten besitzen
 - Zahnbürste alle sechs bis acht Wochen austauschen
 - schon Kinder zur Zahnpflege und Mundhygiene anleiten
 - da jeder Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) eine Gingivitis (Zahnfleischentzündung) vorangeht, ist jegliche Entzündung im Mundraum zu behandeln.

Bearbeitungsstand: 10.11.2021

Quellenangaben:
Mutschler, Arzneimittelwirkungen, Wiss.Verl.-Ges., (2008), Aufl. 9 - Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Die Karies ist eine Zerstörung des Zahnschmelz durch Bakterien.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
Zahnfäule

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Auf der Zahnoberfläche siedeln sich Bakterien (besonders Streptococcus mutans und Streptococcus sanguis) an, die innerhalb weniger Tage zusammen mit Nahrungsresten eine dicke Schicht, die sogenannte Plaque, bilden. Bei der Verwertung der Nahrungsreste bilden die Bakterien in den Plaque Säuren, welche den Zahnschmelz angreifen. Der Zahnschmelz, der die Zähne überzieht, gilt als die härteste Substanz, die vom Körper gebildet werden kann. Er enthält einen speziellen Kalk, der durch die abgegebenen Säuren der Plaque-Bakterien herausgelöst werden kann.
Begünstigt wird die Zerstörung des Zahnschmelz durch zucker- und säurehaltige Speisen und Getränke.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Plaque macht sich als weißlicher Belag bemerkbar. Sie tritt vor allem in Zahnzwischenräumen, auf Zahnhälsen und Zahntaschen auf. Die in Folge entkalkten Stellen erscheinen als bräunliche Flecken, deren Substanz deutlich weicher ist als der umgebende Zahnschmelz. Die Zähne werden schmerzempfindlicher.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Im weiteren Verlauf vergrößert sich das entkalkte Areal und es entstehen tiefe Löcher, die bis in das innere des Zahn, die Zahnhöhle (Pulpa) vordringen. Durch Reizungen des Zahnnerves entstehen Zahnschmerzen. Bei andauernder Entzündung des Nervs stirbt die Zahnhöhle ab (Pulpagangrän).
Die Plaque kann zusammen mit Speichelbestandteilen später zum Zahnstein verhärten. Durch die raue Oberfläche des Zahnsteins wird wiederum die Anlagerung von Bakterien begünstigt, in Taschen und Zahnzwischenräumen vermehren sich diese stark. Das Zahnfleisch entzündet sich (Parodontitis).
Nach Verletzungen im Mundraum, z.B. nach Zahnextraktion oder Zahntaschensanierung, können Bakterien in die Blutbahn gelangen und z.B. Entzündungen am Herzen verursachen (Endocarditis lenta). In der Folge können zusätzlich Thrombosen entstehen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - regelmäßiges Zähneputzen, mindestens zweimal täglich
 - Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide
 - fluoridhaltige Zahncreme verwenden, um den Zahnschmelz wieder aufzubauen und zu härten
 - regelmäßig zum Zahnarzt zur Vorsorge
 - die Zahnbürste sollte weiche bis mittelharte, abgerundete Kunststoff-Borsten besitzen
 - Zahnbürste alle sechs bis acht Wochen austauschen
 - schon Kinder zur Zahnpflege und Mundhygiene anleiten
 - bei akuten Zahnschmerzen können Einreibungen mit Nelkenöl den schmerzenden Nerv beruhigen
 - Verzehr zuckerhaltiger Speisen und Getränke einschränken.

Bearbeitungsstand: 01.11.2021

Quellenangaben:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Schmerz ist die Bezeichnung für sehr verschiedene unangenehme Empfindungen. Sie können in ihrem Charakter höchst unterschiedlich sein und ihre Stärke kann von kaum wahrnehmbar bis unerträglich reichen.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Schmerz ist ein wichtiges Warnsignal des Körpers. Er zeigt eine Schädigung oder Überlastung unseres Körpers an. Ohne Schmerzen würden wir die Hand nicht automatisch von der heißen Herdplatte wegziehen. Ohne Zahnschmerzen würden wir den Gang zum Zahnarzt noch weiter hinauszögern.
An der Körperoberfläche und in den Organen findet sich ein dichtes Netz an Schmerzrezeptoren, die bei Reizung reagieren. Einen Reiz, der im Gehirn als Schmerz registriert wird, üben zum Beispiel körpereigene Stoffe, die so genannten Prostaglandine, aus. Sie werden von zerstörtem und entzündetem Gewebe freigesetzt. Von den Schmerzrezeptoren wird der Schmerz über Nervenbahnen ins Rückenmark geleitet. Die Nervenbahnen im Rückenmark leiten den Reiz ins Gehirn weiter. Erst dort wird der Reiz als Schmerz wahrgenommen.
Schmerz kann durch alle Faktoren ausgelöst werden, die eine Gewebsschädigung bewirken, z.B. Verbrennungen, Verletzungen, Überdehnungen etc.. Auch eine Reihe von chemischen Stoffen, z.B. Säuren und Laugen, können die freien Nervenendigungen zur Abgabe von Schmerzsignalen reizen.
Doch nicht alle Gewebe- oder Organschäden sind mit Schmerzen verbunden. So sind bösartige Geschwulste häufig über lange Zeit nicht schmerzhaft. Deswegen bleiben sie oft lange unentdeckt.
Bei Menschen, die zuckerkrank sind, kommt es im Laufe der Jahre zur Schädigung der Nerven. Diabetiker empfinden daher Schmerzen nicht oder erst sehr spät. So kann z.B. ein Herzinfarkt unentdeckt bleiben, weil es nicht zu den typischen Schmerzen kommt.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Schmerzen werden nach unterschiedlichen Merkmalen eingeteilt:
1. Dauer des Schmerzes: akute Schmerzen klingen nach Beendigung des Schmerzreizes rasch ab. Von chronischen Schmerzen spricht man, wenn sie länger als 6 Monate anhalten.
2. Schmerzempfinden: jeder von uns empfindet Schmerzen anders und kann sie je nach Ausmaß gut oder schlecht tolerieren. Auch ethnische Einflüsse scheinen eine Rolle zu spielen. So kann man beispielsweise beobachten, dass Menschen aus südlichen Ländern stärker unter Schmerzen leiden.
3. Schmerzcharakter: oft weist die Art eines Schmerzes auf die mögliche Schmerzursache hin. Von kolikartigen Schmerzen spricht man, wenn die Schmerzen krampfartig verlaufen: sie sind abwechselnd ganz stark, dann wieder ganz schwach. Schmerzen dieser Art können ein Hinweis auf Gallensteine oder Nierensteine sein. Es gibt aber auch dumpfe oder stechende Schmerzen, wie z.B. Bauchschmerzen, oder Schmerzen bei einem Knochenbruch. Nach einer Amputation klagen die Betroffenen nicht selten über Schmerzen in den amputierten Gliedmaßen. So spüren sie beispielsweise Schmerzen in den Zehen, obwohl diese entfernt wurden. Man nennt dies Phantomschmerzen.
4. Schmerzursache: meist liegt Schmerzen eine Schädigung des Körpers oder eines Körperteils zu Grunde. Es können aber auch psychologische Gründe dahinter stecken. So klagen Kinder manchmal über Bauchschmerzen, weil sie Angst vor einer anstehenden Klassenarbeit haben.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
In den meisten Fällen wird die Ursache von Schmerzen rasch gefunden und eine entsprechende Therapie führt zur Besserung der Beschwerden.
Chronische Schmerzen hingegen, besonders wenn sie sich nur bedingt behandeln lassen, können weitreichende Folgen haben. Die Lebensqualität der Betroffenen ist oft eingeschränkt, da beispielsweise die Ausübung früherer Hobbies nicht mehr möglich ist, oder sie infolge der Beschwerden arbeitslos werden, weil sie ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Folge ist eine Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, nicht selten kommt es zu depressiven Verstimmungen. Die Betroffenen ziehen sich mehr und mehr aus dem sozialen Umfeld zurück und vereinsamen. Diese Veränderungen verstärken die Schmerzempfindung, so dass hier ein Teufelskreis entsteht, der nur schwer zu durchbrechen ist und besonders von den Angehörigen viel Verständnis erfordert.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Bei plötzlich auftretenden Schmerzen, deren Ursache unklar ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
 - Verschiedene Entspannungsmethoden wie Autogenes Training, Yoga oder Muskelentspannung können lindernd wirken.
 - Schmerzen, die durch Sportverletzungen wie Verstauchung oder Zerrung verursacht sind, bessern sich unter Schonung und lokaler Kühlung.
 - Krampfartige oder durch Verspannung hervorgerufene Beschwerden reagieren eher auf lokale Wärme. Bewährt haben sich Wärmflaschen, Rotlicht oder ein warmer Wickel.
 - Während bei akuten Schmerzen die Schmerzmedikamente nach Bedarf eingenommen werden, ist bei chronischen Schmerzen eine regelmäßige Schmerzmittelgabe nach einem festen Zeitschema notwendig, um weitest gehende Schmerzfreiheit zu erreichen.
 - Besonders bei chronischen Schmerzen kann die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe hilfreich sein.

Bearbeitungsstand: 12.10.2021

Quellenangaben:
Gerlach, Wagner, Wirth, Innere Medizin für Pflegeberufe, Thieme, (2006), 5. Aufl. - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008) - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011) - Kellnhauser, Thiemes Pflege, (2009), 11. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Unter Monatsbeschwerden versteht man starke, krampfartige Schmerzen im Unterleib unmitttelbar vor und während der Regelblutung.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Monatsbeschwerden
 - Periodenschmerzen - schmerzhafte Menstruationsblutung
 - Dysmenorrhö
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die meisten Frauen haben vor allem zu Beginn der Menstruation leichte Beschwerden im Unterleib, die sie aber nur gering beeinträchtigen.
Von einer Dysmenorrhö, einer schmerzhaften Regelblutung, spricht man, wenn die Frauen durch die Periodenschmerzen im Alltag stark behindert sind.
Manche Frauen haben diese Beschwerden von der ersten Regelblutung als junges Mädchen an, doch nicht selten kommt es erst nach Jahren erstmals zu starken Regelschmerzen.
Die für die Regelschmerzen typischen, krampfartigen Schmerzen beruhen auf einem gesteigerten Zusammenziehen der Gebärmuttermuskulatur. Dadurch wird die nicht zur Einnistung eines Eis benötigte Schleimhaut abgestoßen. Ausgelöst wird dies durch Hormone, die in der Gebärmutterschleimhaut gebildet und zum Zeitpunkt der Menstruation freigesetzt werden.
Doch auch krankhafte Veränderungen im Bereich der Geschlechtsorgane oder psychische Faktoren können zu Regelschmerzen führen.


Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Fast die Hälfte aller Frauen, darunter sehr häufig auch junge Mädchen, klagen während der Periode über starke, krampfartige Unterbauchschmerzen.
Meist sind die Beschwerden am ersten Tag der Regelblutung am stärksten. Sie können von Übelkeit, Kreislaufstörungen, Kopfschmerzen und Kreuzschmerzen begleitet sein.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die Regelschmerzen klingen mit Ende der Menstruationsblutung ab, ernsthafte Komplikationen sind sehr selten und je nach Ursache der Schmerzen unterschiedlich.

Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Viele Veränderungen oder Krankheiten gehen mit Schmerzen im Unterbauch einher.
 - Tritt die Dysmenorrhö erst mit den Jahren auf, so ist eine häufige Ursache die Endometriose. Darunter versteht man im Bauchraum versprengte Gebärmutterschleimhaut, meist im Bereich der Eierstöcke.
 - Gutartige Muskelgeschwulste in der Gebärmutter, die so genannten Myome können Regelschmerzen verursachen.
 - Entzündungen im Bereich der Eierstöcke, der Scheide oder Harnblase können ebenfalls die Ursache für Unterbauchschmerzen sein.
 - Zysten im Eierstock kommen ebenso wie eine Eileiterschwangerschaft als Ursache in Frage.
 - Gelegentlich steckt eine verrutschte Spirale hinter den Menstruationsschmerzen.
 - Veränderungen der anderen Bauchorgane können ebenfalls krampfartige Unterbauchschmerzen verursachen, so zum Beispiel die Nierenkolik, die Blinddarmentzündung oder der Leistenbruch.
 - Psychische Einflüsse spielen eine nicht unerhebliche Rolle: so können schon Unregelmäßigkeiten im Alltag oder Stress zu Regelschmerzen führen. Zu Beginn der Pubertät kann es bei jungen Frauen zur Dysmenorrhö kommen, ebenso wie der unerfüllte Kinderwunsch oder Partnerkonflikte bei der erwachsenen Frau dies zur Folge haben kann.


Was kann dahinter stecken - Mögliche Krankheitsbilder
Tritt die Dysmenorrhö ab der ersten Blutung auf, vermutet man als Ursache hormonelle Störungen oder psychische Einflüsse.
Die erst nach Jahren auftretenden Regelschmerzen haben dagegen neben psychischen nicht selten eine organische Ursache, zum Beispiel eine Endometriose oder ein Myom.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Wenn die Schmerzen so stark sind, dass man den normalen Alltagsanforderungen nicht mehr nachgehen kann, sollte man einen Arzt aufsuchen.
 - Wärme bringt Erleichterung bei Krämpfen: einfach eine Wärmflasche auf den Unterbauch legen. Aber Vorsicht vor Verbrennungen, nie die Wärmflasche direkt auf den Bauch legen, lieber ein Tuch unterlegen.
 - Wenn möglich sollte man sich an den Tagen der Regelblutung schonen und öfters eine Pause einlegen. Dies wirkt entspannend und somit schmerzlindernd.


Bearbeitungsstand: 12.10.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - P.Haag et al, Gynäkologie und Urologie , MVI,, (2010)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Schmerz ist die Bezeichnung für sehr verschiedene unangenehme Empfindungen. Sie können in ihrem Charakter höchst unterschiedlich sein und ihre Stärke kann von kaum wahrnehmbar bis unerträglich reichen.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Schmerz ist ein wichtiges Warnsignal des Körpers. Er zeigt eine Schädigung oder Überlastung unseres Körpers an. Ohne Schmerzen würden wir die Hand nicht automatisch von der heißen Herdplatte wegziehen. Ohne Zahnschmerzen würden wir den Gang zum Zahnarzt noch weiter hinauszögern.
An der Körperoberfläche und in den Organen findet sich ein dichtes Netz an Schmerzrezeptoren, die bei Reizung reagieren. Einen Reiz, der im Gehirn als Schmerz registriert wird, üben zum Beispiel körpereigene Stoffe, die so genannten Prostaglandine, aus. Sie werden von zerstörtem und entzündetem Gewebe freigesetzt. Von den Schmerzrezeptoren wird der Schmerz über Nervenbahnen ins Rückenmark geleitet. Die Nervenbahnen im Rückenmark leiten den Reiz ins Gehirn weiter. Erst dort wird der Reiz als Schmerz wahrgenommen.
Schmerz kann durch alle Faktoren ausgelöst werden, die eine Gewebsschädigung bewirken, z.B. Verbrennungen, Verletzungen, Überdehnungen etc.. Auch eine Reihe von chemischen Stoffen, z.B. Säuren und Laugen, können die freien Nervenendigungen zur Abgabe von Schmerzsignalen reizen.
Doch nicht alle Gewebe- oder Organschäden sind mit Schmerzen verbunden. So sind bösartige Geschwulste häufig über lange Zeit nicht schmerzhaft. Deswegen bleiben sie oft lange unentdeckt.
Bei Menschen, die zuckerkrank sind, kommt es im Laufe der Jahre zur Schädigung der Nerven. Diabetiker empfinden daher Schmerzen nicht oder erst sehr spät. So kann z.B. ein Herzinfarkt unentdeckt bleiben, weil es nicht zu den typischen Schmerzen kommt.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Schmerzen werden nach unterschiedlichen Merkmalen eingeteilt:
1. Dauer des Schmerzes: akute Schmerzen klingen nach Beendigung des Schmerzreizes rasch ab. Von chronischen Schmerzen spricht man, wenn sie länger als 6 Monate anhalten.
2. Schmerzempfinden: jeder von uns empfindet Schmerzen anders und kann sie je nach Ausmaß gut oder schlecht tolerieren. Auch ethnische Einflüsse scheinen eine Rolle zu spielen. So kann man beispielsweise beobachten, dass Menschen aus südlichen Ländern stärker unter Schmerzen leiden.
3. Schmerzcharakter: oft weist die Art eines Schmerzes auf die mögliche Schmerzursache hin. Von kolikartigen Schmerzen spricht man, wenn die Schmerzen krampfartig verlaufen: sie sind abwechselnd ganz stark, dann wieder ganz schwach. Schmerzen dieser Art können ein Hinweis auf Gallensteine oder Nierensteine sein. Es gibt aber auch dumpfe oder stechende Schmerzen, wie z.B. Bauchschmerzen, oder Schmerzen bei einem Knochenbruch. Nach einer Amputation klagen die Betroffenen nicht selten über Schmerzen in den amputierten Gliedmaßen. So spüren sie beispielsweise Schmerzen in den Zehen, obwohl diese entfernt wurden. Man nennt dies Phantomschmerzen.
4. Schmerzursache: meist liegt Schmerzen eine Schädigung des Körpers oder eines Körperteils zu Grunde. Es können aber auch psychologische Gründe dahinter stecken. So klagen Kinder manchmal über Bauchschmerzen, weil sie Angst vor einer anstehenden Klassenarbeit haben.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
In den meisten Fällen wird die Ursache von Schmerzen rasch gefunden und eine entsprechende Therapie führt zur Besserung der Beschwerden.
Chronische Schmerzen hingegen, besonders wenn sie sich nur bedingt behandeln lassen, können weitreichende Folgen haben. Die Lebensqualität der Betroffenen ist oft eingeschränkt, da beispielsweise die Ausübung früherer Hobbies nicht mehr möglich ist, oder sie infolge der Beschwerden arbeitslos werden, weil sie ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Folge ist eine Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, nicht selten kommt es zu depressiven Verstimmungen. Die Betroffenen ziehen sich mehr und mehr aus dem sozialen Umfeld zurück und vereinsamen. Diese Veränderungen verstärken die Schmerzempfindung, so dass hier ein Teufelskreis entsteht, der nur schwer zu durchbrechen ist und besonders von den Angehörigen viel Verständnis erfordert.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Bei plötzlich auftretenden Schmerzen, deren Ursache unklar ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
 - Verschiedene Entspannungsmethoden wie Autogenes Training, Yoga oder Muskelentspannung können lindernd wirken.
 - Schmerzen, die durch Sportverletzungen wie Verstauchung oder Zerrung verursacht sind, bessern sich unter Schonung und lokaler Kühlung.
 - Krampfartige oder durch Verspannung hervorgerufene Beschwerden reagieren eher auf lokale Wärme. Bewährt haben sich Wärmflaschen, Rotlicht oder ein warmer Wickel.
 - Während bei akuten Schmerzen die Schmerzmedikamente nach Bedarf eingenommen werden, ist bei chronischen Schmerzen eine regelmäßige Schmerzmittelgabe nach einem festen Zeitschema notwendig, um weitest gehende Schmerzfreiheit zu erreichen.
 - Besonders bei chronischen Schmerzen kann die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe hilfreich sein.

Bearbeitungsstand: 12.10.2021

Quellenangaben:
Gerlach, Wagner, Wirth, Innere Medizin für Pflegeberufe, Thieme, (2006), 5. Aufl. - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008) - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011) - Kellnhauser, Thiemes Pflege, (2009), 11. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Die Grippe ist eine durch bestimmte Viren, den Influenzaviren, ausgelöste Infektionskrankheit der oberen Luftwege, das heißt von Nase, Rachen und Luftröhre. Meist verläuft sie wie eine Erkältungskrankheit, doch kann es manchmal zu Komplikationen kommen, in seltenen Fällen sogar mit tödlichem Ausgang.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Influenza
 - Epidemische Grippe

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Die Grippe wird durch Influenzaviren ausgelöst. Sie können ihr Aussehen verändern, weshalb sich der Körper immer wieder mit neuen Unterarten auseinandersetzen muss. Grippeviren sind hochansteckend, können sogar über die Luft übertragen werden. So kann sich jeden Winter eine neue Grippewelle über weite Gebiete ausbreiten - die so genannten Grippeepidemien, benannt meist nach dem Ort ihres ersten Auftretens. Von der Ansteckung bis zur Erkrankung vergehen etwa ein bis fünf Tage.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Erste Krankheitsanzeichen sind wie bei der Erkältungskrankheit Frösteln, Schnupfen, Fieber, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen. Im Unterschied zur Erkältungskrankheit steigt das Fieber jedoch meist bis 38,5347 C und höher. Glieder- und vor allem Muskelschmerzen sind ausgeprägter. Der Husten ist meist trocken. Falls es zu Auswurf kommt, kann dieser blutig sein. Eine begleitende Bindehautentzündung und Beschwerden des Magen-Darmtraktes treten bei der Grippe häufiger auf als bei einer Erkältung. Verläuft eine vermutete Erkältung mit ungewöhnlich starken Muskel- und Gelenkschmerzen, mit Fieber über 38,5347 C oder länger als zwei Tage anhaltendem Fieber, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
In 80 % der Fälle ist die Grippe kaum von einer Erkältung zu unterscheiden und heilt nach etwa einer Woche folgenlos aus. Gefürchtet, und weitaus häufiger als bei einer Erkältung, sind jedoch schwere Verlaufsformen mit Entzündungen der tieferen Atemwege und der Lunge, des Herzmuskels, der Hirnhäute, des Mittelohres und der Nebenhöhlen. Betroffen sind Risikogruppen, wie ältere Menschen, Kleinkinder, Säuglinge und Menschen, die durch eine meist chronische Erkrankung, wie Diabetes oder ein Herzleiden in ihrer Abwehr geschwächt sind. Bei ihnen können sich die Viren über die oberen Luftwege hinaus ausbreiten oder Bakterien ansiedeln, die zusätzliche Infektionen auslösen. Es wird empfohlen sich schon im Vorfeld der "Erkältungssaison" gegen Grippe impfen zu lassen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Viel trinken, etwa zwei bis drei Liter Wasser, Kräutertee oder Vitaminsaft pro Tag; zum einen wird der Schleim zum Abhusten flüssiger, zum anderen braucht der Körper Flüssigkeitsersatz bei Fieber.
 - Ätherische Öle von Kamille, Salbei, Thymian, Menthol, oder Eukalyptus vermitteln das Gefühl einer freien Nase. Sie können als Erkältungs- oder Dampfbäder inhaliert oder als Balsam eingerieben werden. Vorsicht: Bei Säuglingen und Kleinkindern kann mit Menthol ein Atemstillstand ausgelöst werden. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach für Kinder geeignete Zubereitungen.
 - Die Feuchtigkeit in der Raumluft sollte hoch sein.
 - Verordnete Bettruhe sollte unbedingt eingehalten werden. Es besteht leicht die Gefahr sich selbst zu überschätzen und damit Organe, wie zum Beispiel das Herz, zu schädigen.

Bearbeitungsstand: 12.10.2021

Quellenangaben:
Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Die Körpertemperatur des Menschen beträgt normalerweise rund 37347 C, mit Schwankungen von plus/minus 0,5347 C. Alles, was über 37,5347 C liegt, gilt als eine erhöhte Temperatur, wobei ein Mediziner erst ab 38347 C von Fieber spricht.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Febrile Temperaturen (über 38347 C)
 - Subfebrile Temperaturen (37,5347 C bis 38347 C)

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Im Gehirn sitzt ein Zentrum, das den Wärmehaushalt im Körper regelt. Gesteuert wird die Regulation über Botenstoffe. Diese Botenstoffe, die zum Beispiel bei einer Entzündung freigesetzt werden, können den Sollwert der Temperatur nach oben verstellen, es kommt zum Fieber. Da der Körper anfangs dafür zu kalt ist, reagiert er zunächst mit Schüttelfrost. Fällt der Sollwert nach einer gewissen Zeit wieder auf den Normalwert ab, ist der Körper zu warm. Es kommt zur Gefäßerweiterung und zu Schweißausbrüchen.

Was kann dahinter stecken? - Mögliche Krankheitsbilder
Häufig wird Fieber durch die unterschiedlichsten Infektionen bedingt. Das kann von einer harmlosen Virusinfektion, die eine Erkältungskrankheit auslöst, über bakterielle Harnwegsentzündungen bis hin zur Lungenentzündung oder gar Tuberkulose reichen. Hinter dem Fieber können aber auch bösartige Tumoren oder so genannte Autoimmunerkrankungen stecken. Das sind Erkrankungen, bei denen das Immunsystem eigenes Gewebe angreift. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion kommt es zu erhöhten Temperaturen, da die Stoffwechselvorgänge des Körpers auf Hochtouren laufen. Arzneimittel oder Impfungen können als Nebenwirkung Fieber auslösen. In etwa 10 % der Fälle kann gar keine Ursache für das Fieber gefunden werden.
Fieber, das länger als zwei bis drei Tage andauert, oder über 38,5347 C steigt, sollte von einem Arzt abgeklärt werden.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Schonen und ins Bett legen.
 - Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Je 1347 C über der Normaltemperatur von 37347 C sollte etwa 0,5 - 1 Liter Flüssigkeit zusätzlich aufgenommen werden.
 - Wadenwickel: Baumwolltücher mit kaltem Wasser (circa 15 bis 20347 C) befeuchten, auswringen und locker um die Waden wickeln. Der Wickel bleibt so lange liegen, bis er sich erwärmt hat (etwa 20 bis 30 Minuten). Er entzieht dem Körper Wärme und kann so die Temperatur senken.
 - Waschung mit Zitrone: In etwa fünf Liter kühles Wasser den Saft einer Zitrone geben und damit den Körper abreiben. Die Verdunstungskälte kühlt den Körper ab. Allerdings solte man darauf achten, dass man dabei nicht friert.
 - Tees mit Holunder- und Lindenblüten wirken schweißtreibend und bewirken somit, dass die Körpertemperatur sinkt.

Bearbeitungsstand: 12.10.2021

Quellenangabe:
Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Eine Erkältungskrankheit ist eine Infektionskrankheit der oberen Luftwege, das heißt von Nase, Rachen und Luftröhre. Sie wird meist durch Viren ausgelöst und heilt in der Mehrzahl der Fälle nach einem typischen, häufig fieberlosen Verlauf nach etwa einer Woche vollständig aus.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Grippaler Infekt
 - Common Cold
 - Akute respiratorische Erkrankung
 - Akute Bronchitis

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Die Erkältungskrankheit wird meistens durch Viren, vor allem durch die so genannten Rhinoviren, in seltenen Fällen durch Bakterien ausgelöst. Die Symptome, wie z.B. Husten und Schnupfen, beginnen bereits einen, spätestens jedoch vier Tage nach der Ansteckung. Übertragen werden die Erreger über direkten Kontakt, zum Beispiel durch Händeschütteln. Oder sie werden durch Niesen in die Luft geschleudert und suchen sich so ein neues Opfer. Für das gehäufte Auftreten von Erkältungskrankheiten in den kalten Jahreszeiten gibt es Gründe: Zum einen werden die Schleimhäute der oberen Atemwege reflektorisch weniger durchblutet, wenn vor allem die Füße kurzfristig unterkühlt sind. Zum anderen trocknet die Schleimhaut durch die Heizungsluft leicht aus. Beides führt dazu, dass die Viren im Nasen-Rachen-Bereich leichter in den Körper eindringen können.
Da es von den Viren unzählige Unterarten gibt, muss sich ein erwachsener Mensch im Durchschnitt etwa drei- bis viermal pro Jahr mit immer wieder verschiedenen Erregern auseinandersetzen und kann dabei jedesmal aufs Neue erkranken.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Erste Anzeichen einer Erkältungskrankheit sind Frösteln, Halskratzen und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Es folgen meist Schnupfen, bei dem zunächst die Nase sehr stark "läuft" und später "verstopft", Husten, Heiserkeit und Schluckbeschwerden. Gelenk- und Gliederschmerzen sind häufig und typisch für eine Infektion mit Viren. Fieber dagegen ist oft nicht vorhanden oder klingt, wenn es auftritt, meist nach ein bis zwei Tagen wieder ab.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Etwa eine Woche braucht der Körper um die Erreger in Griff zu bekommen. Das heißt, dass auch die Symptome nach etwa einer Woche abgeklungen sein sollten. Dauern sie länger an, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Verläufe mit ungewöhnlich starken Muskel- und Gelenkschmerzen, mit starken Halsschmerzen, Fieber über 38,5347 C oder Fieber, das länger als zwei Tage dauert, deuten auf eine Virusgrippe oder eine zusätzliche Infektion mit Bakterien hin und gehören ebenfalls in ärztliche Behandlung.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Zu unterscheiden ist die Erkältungskrankheit von einer Virusgrippe. Diese kann zwar ähnlich wie eine Erkältung verlaufen und wird deshalb oft als Grippe nicht erkannt. Sie kann aber auch weitaus schwerere Verlaufsformen annehmen und gehört in dem Fall unbedingt ärztlich behandelt.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Im Anfangsstadium der Erkältung können warme Fuß- oder Erkältungsbäder helfen. Dadurch wird reflektorisch eine Durchblutungssteigerung der Nasen- und Rachenschleimhaut erreicht, wodurch die Viren eventuell noch abgewehrt werden können.
 - Viel trinken, etwa zwei bis drei Liter Wasser, Kräutertee oder Vitaminsaft pro Tag; der Schleim wird dadurch flüssiger und löst sich besser.
 - Erkältungstees: Mischungen mit Holunder- und Lindenblüten wirken schweißtreibend, somit leicht fiebersenkend, Fenchel löst den Schleim. Honig im Tee unterstützt die schleimlösende Wirkung.
 - Ätherische Öle von Kamille, Salbei, Thymian, Menthol, oder Eukalyptus vermitteln das Gefühl einer freien Nase. Sie können als Erkältungs- oder Dampfbäder inhaliert oder als Balsam eingerieben werden. Vorsicht: Bei Säuglingen und Kleinkindern kann mit Menthol ein Atemstillstand ausgelöst werden. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach für Kinder geeignete Zubereitungen.
 - Dampfbäder: Heißes Wasser zusammen mit ätherischen Ölen in eine große Schüssel gießen, etwas abkühlen lassen, den Kopf darüber beugen, am besten mit einem Handtuch über Kopf und Schüssel, und inhalieren. Die Dämpfe fördern die Durchblutung der Schleimhäute und unterstützen so die Abwehr.
 - Die Feuchtigkeit in der Raumluft sollte hoch sein.
 - Nasenduschen mit Salzlösungen verflüssigen den Schleim. Entsprechende Behälter und Salzlösungen gibt es in der Apotheke.

Bearbeitungsstand: 12.10.2021

Quellenangaben:
Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage - Mehrle, Augenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 8.Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Chronisch-entzündliche Gelenkerkrankung unklarer Ursache, die selten auch innere Organe befällt.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Gelenkrheumatismus
 - Rheumatoide Arthritis

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Gelenke sind bewegliche Verbindungen zwischen den Knochen. Bewegungen von zwei Knochenenden gegeneinander wären sehr schmerzhaft, deshalb sind die Gelenkflächen mit einer Knorpelschicht überzogen. Zwischen den Gelenkflächen findet sich ein schmaler Gelenkspalt, der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist, so dass sich die Knochen reibungsfrei bewegen können. Damit das Gelenk nicht auseinandergezogen wird, ist es von einer Gelenkkapsel überzogen. Die Innenhaut dieser Gelenkkapsel nennt man Synovia. Sie bildet Nährstoffe für den Gelenkknorpel, welcher keine eigenen Blutgefäße hat und sich deshalb bei Verletzungen nicht neu bilden kann. An manchen Gelenken, wie z.B. am Knie, findet man noch zusätzliche Bänder oder Knorpelscheiben.
Bei der primär chronischen Polyarthritis ist es zu einer Entzündung der Gelenkinnenhaut gekommen.
Die genaue Ursache ist unbekannt, doch man vermutet, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. Bei Erkrankungen dieser Art bildet der Körper Abwehrstoffe, die sich gegen körpereigenes Gewebe richten.


Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die chronische Polyarthritis ist die häufigste der entzündlichen Gelenkerkrankungen, befallen sind ca. 1-2% der Bevölkerung. Frauen sind 3-4mal häufiger betroffen. Die Erkrankung kann in jedem Lebensalter (sogar bei Säuglingen) auftreten, beginnt aber meist zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr.
Zu Beginn beklagen die Patienten oft Allgemeinsymptome wie generelle Abgeschlagenheit, Kraftlosigkeit, evtl. bemerken sie leichtes Fieber, vermehrte Schweißneigung oder ähnliches.
Die Gelenkveränderungen beginnen fast immer an der Hand: als typisches Frühsymptom tritt eine "Morgensteifigkeit" der Finger auf, die nach Minuten bis Stunden nachlässt. Man beobachtet meist an beiden Körperhälften, beide Hände oder beide Beine, auftretende Gelenkschwellungen besonders der Finger- und Handgelenke. Das hat den schmerzhaften Händedruck zur Folge: gibt man den Patienten die Hand, empfinden sie das als sehr unangenehm.
Die betroffenen Gelenke sind geschwollen, überwärmt und schmerzhaft.


Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Typisch ist ein schubweiser Krankheitsverlauf, das heißt ein Wechsel zwischen Zeiten ohne und mit Beschwerden. Die Arthritis schreitet langsam über Jahre fort. Nur in seltenen Fällen kommt es zur Ausheilung.
Die Gelenkentzündung führt zur vermehrten Bildung von Gelenkflüssigkeit. Daher die im Frühstadium typische Gelenkschwellung und schmerzhafte Gelenkkapselspannung. Als Reaktion auf diesen Entzündungsreiz fängt die Gelenkinnenhaut an zu wuchern. Sie wächst wie ein Keil in das Gelenk hinein. Die gewucherten Zellen bilden knorpel- und knochenzerstörende Stoffe. Im Endstadium steifen die Gelenke oft völlig ein. Wenn die Gelenke so zerstört sind, dass sie in einer falschen Gelenkstellung versteifen, erscheinen sie wie verkrüppelt. Zu Beginn sind nur wenige Gelenke befallen, doch mit fortschreitender Erkrankung entwickelt sich eine Polyarthritis, d.h. es kommt schubweise zum paarweisen Befall vieler großer und kleiner Gelenke.
Wenn auch selten, so können neben den Gelenken auch andere Organe befallen sein. Es kann beispielsweise zu Veränderungen an Herz, Lunge, Gefäßen, Nieren, Haut, Nerven oder Augen kommen.


Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können verschiedene Ursachen haben, im Gegensatz zur chronischen Polyarthritis heilen die Entzündungen aber meist folgenlos ab:
 - Sie können im Rahmen einer Viruserkrankung auftreten.
 - Auch bei anderen chronischen Erkrankungen, besonders den chronischen Darmerkrankungen wie dem Morbus Crohn oder der Colitis ulcerosa, aber auch bei Hauterkrankungen wie der Schuppenflechte, kann es begleitend zu Gelenkreizungen kommen.
 - Beim Gichtanfall, einer Entzündung infolge von Harnsäurekristallen im Gelenk, ist typischerweise das Großzehengelenk befallen. Meist ist dem Gichtanfall ein Festessen mit viel Fleisch und Alkoholgenuss vorausgegangen, denn dies erhöht den Harnsäurespiegel im Blut und kann so einen Gichtanfall auslösen.
 - An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Vorangegangen ist eine eitrige Mandelentzündung. Da man diese heute in der Regel mit Antibiotika behandelt, ist das rheumatische Fieber sehr selten geworden.


Verhaltenstipps
 - Bei entzündeten Gelenken sind kühlende Umschläge lindernd.
 - Kommt es wiederholt zu Entzündungen besonders der Fingergelenke, sollte zum Ausschluss einer chronischen Polyarthritis ein Arzt aufgesucht werden.

Bearbeitungsstand: 21.10.2021

Quellenangaben:
Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Eine durch Bakterien verursachte Gelenkentzündung.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - eitrige Arthritis

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Bakterien können auf verschiedenen Wegen in die Gelenke gelangen:
 - Im Rahmen einer Blutvergiftung gelangen Bakterien in die Blutbahn und es kann zu Entzündungen in anderen Organen oder an anderen Körperstellen kommen.
 - Bei einer Knochenentzündung, der so genannten Osteomyelitis kann die Entzündung auf benachbarte Gelenke übergreifen.
 - Die weitaus häufigste Ursache einer bakteriellen Gelenkentzündung aber ist ein direktes Eindringen der Erreger in das Gelenk. Dies kann im Rahmen einer Gelenkpunktion, einer Operation oder einer offenen Gelenkverletzung geschehen.


Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Am häufigsten ist das Knie- oder das Hüftgelenk befallen. Das Gelenk ist rot, heiß, geschwollen und sehr schmerzhaft.


Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Im Gelenk bildet sich ein eitriger Gelenkserguss, ein Empyem. Bei fortschreitender Entzündung greift diese auf die Gelenkstrukturen über und führt zur Zerstörung des Gelenkes. Schlimmstenfalls kommt es infolgedessen zur Einsteifung des Gelenkes.
Bei rasch eingeleiteter Therapie aber heilen die bakteriellen Gelenkentzündungen in den meisten Fällen folgenlos ab.


Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können verschiedene Ursachen haben:
 - Sie kann im Rahmen einer Viruserkrankung auftreten.
 - Auch bei anderen chronischen Erkrankungen, besonders den chronischen Darmerkrankungen wie dem Morbus Crohn oder der Colitis ulcerosa, aber auch bei Hauterkrankungen wie der Schuppenflechte kann es begleitend zu Gelenkreizungen kommen.
 - Bei der chronischen Polyarthritis handelt es sich um eine rheumatische Erkrankung mit wiederkehrenden Gelenkentzündungen.
 - Beim Gichtanfall, einer Entzündung infolge von Harnsäurekristallen im Gelenk ist typischerweise das Großzehengelenk befallen. Meist ist dem Gichtanfall ein Festessen mit viel Fleisch und Alkoholgenuss vorausgegangen, denn dies erhöht den Harnsäurespiegel im Blut und kann so einen Gichtanfall auslösen.
 - An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Vorangegangen ist eine eitrige Mandelentzündung. Da man diese heute in der Regel mit Antibiotika behandelt, ist das rheumatische Fieber sehr selten geworden.


Verhaltenstipps
 - Bei entzündeten Gelenken sind kühlende Umschläge lindernd.
 - Kommt es im Rahmen einer schweren Allgemeinerkrankung oder nach einem Gelenkeingriff oder einer -verletzung zur Gelenkentzündung, so muss sofort ein Arzt verständigt werden. Die bakterielle Arthritis ist ein Notfall und muss schnell behandelt werden um eine Schädigung des Gelenkes zu verhindern.


Bearbeitungsstand: 22.10.2021

Quellenangaben:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Rheuma ist keine einzelne Krankheit sondern ein Sammelbegriff für mehr als hundert verschiedene Erkrankungen. Landläufig werden darunter vor allem Erkrankungen verstanden, die mit Schmerzen an Gelenken, Sehnen und Muskeln verbunden sind.
Im medizinischen Gebrauch gehören zu den rheumatischen Erkrankungen jedoch auch Krankheitsbilder, bei denen das Bindegewebe, innere Organe oder Blutgefäße betroffen sind.



Was wird alles darunter verstanden? - Dazugehörige Krankheitsbilder
Je nach zu Grunde liegender Ursache unterscheidet man beim Rheuma zwischen:
 - Den degenerativ-rheumatischen Krankheiten: Dazu zählt die Arthrose, also der Gelenkverschleiß.
 - Dem so genannten Weichteilrheumatismus: Dabei stehen Schmerzen an Sehnen, Bändern oder Muskeln im Vordergrund.
 - Den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen: Dazu gehört z.B. die chronische Polyarthritis oder der Morbus Bechterew. Zu beachten ist, dass die Mediziner darunter auch Krankheiten einordnen, die die Gelenke erst später, evtl. auch gar nicht befallen, sondern vor allem die Blutgefäße, das Bindegewebe oder innere Organe. Beispiele dafür sind der so genannte Lupus erythematodes oder die Sklerodermie. Gemeinsam ist allen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen eine Störung des Immunssystems. Die Gelenke, die Blutgefäße, das Bindegewebe oder andere Organe werden dabei vom körpereigenen Abwehrsystem angegriffen und zerstört.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Um die Bewegungen von zwei Knochenenden gegeneinander im Gelenk zu ermöglichen, sind die Gelenkflächen mit einer Knorpelschicht überzogen. Zwischen den Gelenkflächen findet sich ein schmaler Gelenkspalt, der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist. So können sich die Knochen reibungsfrei bewegen. Damit das Gelenk nicht auseinandergezogen wird, ist es von einer Gelenkkapsel überzogen. Die Innenhaut dieser Gelenkkapsel nennt man Synovia. Sie bildet Nährstoffe für den Gelenkknorpel, welcher keine eigenen Blutgefäße hat und sich deshalb bei Verletzungen nicht neu bilden kann.
Bei den entzündlich-rheuamtischen Erkrankungen, die die Gelenke betreffen liegt eine chronische Entzündung der Gelenkinnenhaut zu Grunde. Diese chronische Entzündung kann auch auf innere Organe wie Herz oder Lunge übergreifen. Die genaue Ursache der einzelnen rheumatischen Erkrankungen ist in den meisten Fällen unbekannt, oft sind sie vererbt.
Die Arthrose dagegen entwickelt sich im Rahmen einer zunehmenden Abnutzung des Gelenkknorpels. Zu einer Ãœberbeanspruchung der Gelenke kann es auf Grund starken Ãœbergewichts, einer Fehlstellung der Gelenke oder im Alter kommen. Entwickelt sich schon in jungen Jahren eine Arthrose, so liegt die Ursache in einem angeborenen Defekt des Gelenkknorpels.
Auch die Ursache des Weichteilrheumatismus ist unklar, man vermutet, dass hier psychische Einflüsse eine Rolle spielen.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Auf den ersten Blick scheint es klar: Hat jemand "Rheuma", dann hat er Schmerzen im Bewegungs- oder Stützapparat. Bei genauerem Betrachten unterscheiden sich die Beschwerden aber doch:
 - Bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist die Gelenkinnenhaut, die Synovia, entzündet. Deshalb stehen hier schmerzhafte Gelenkschwellungen, besonders der kleinen Fingergelenke im Vordergrund.
 - Liegt eine Gelenkabnutzung vor, beklagen die Betroffenen Schmerzen bei Gelenkbelastung, also zum Beispiel beim Gehen. Typischerweise sind die ersten Schritte am schmerzhaftesten, man spricht vom Anlaufschmerz.
 - Da beim Weichteilrheumatismus die Bänder, Muskeln und Sehnen der Gelenke entzündet sind, werden hier generalisierte Schmerzen ("mir tut alles weh") beklagt.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der Verlauf sieht, je nachdem, was dahinter steckt, unterschiedlich aus:
 - Die chronische Entzündung der Gelenkinnenhaut bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen kann zur Zerstörung der Gelenke mit Einsteifung und Fehlstellung führen. In extremen Fällen greift die Erkrankung auf innere Organe über und schädigt zum Beispiel das Herz, die Gefäße oder die Haut.
 - Schreitet eine Arthrose fort, wird jeder Schritt schmerzhaft, in extremen Fällen schmerzen die Gelenke sogar in Ruhe.
 - Beim Weichteilrheumatismus kommt es nicht zu dauerhaften Schäden an den betroffenen Strukturen. Doch sind die Betroffenen durch die ständigen Schmerzen oft psychisch sehr belastet.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können auch durch Bakterien ausgelöst sein, die im Rahmen einer Viruserkrankung oder im Zuge anderer chronischer Erkrankungen auftreten. In allen drei Fällen spricht man von einer Arthritis.
Beim Gichtanfall, einer Entzündung, die durch Harnsäurekristallen im Gelenk verursacht wird, ist typischerweise das Großzehengelenk befallen. Meist geht dem Gichtanfall ein Festessen mit viel Fleisch und Alkoholgenuss voraus. Danach ist der Harnsäurespiegel im Blut erhöht, wodurch ein Gichtanfall ausgelöst werden kann.
An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die nach einer eitrigen Mandelentzündung hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Da eine Mandelentzündung heute in der Regel mit Antibiotika behandelt wird, ist das rheumatische Fieber jedoch sehr selten geworden.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Bei entzündeten Gelenken wirken kühlende Umschläge lindernd.
 - Eine Arthrose dagegen lässt sich eher durch lokale Wärme mildern.
 - Entzündete und abgenutzte Gelenke sollten entlastet werden, zum Beispiel durch die vorübergehende Nutzung einer Gehhilfe.
 - Liegt ein Gelenkverschleiß vor, kann man durch Gewichtsabnahme und regelmäßige leichte körperliche Tätigkeit, zum Beispiel Schwimmen, die Beweglichkeit der Gelenke bessern.
 - Kommt es wiederholt zu Schwellungen und Entzündungen der Fingergelenke, sollte zur weiteren Abklärung ein Arzt zu Rate gezogen werden.


Bearbeitungsstand: 21.10.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Unter einer Arthrose versteht man eine durch Abnutzung entstandene chronische Gelenkerkrankung.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Gelenkverschleiß

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Ein Gelenk ist eine bewegliche Verbindung zwischen zwei Knochen. Damit sich das Gelenk reibungsfrei bewegen kann, sind die Knochenoberflächen mit Knorpel überzogen.
Die Arthrose ist eine Erkrankung dieses Gelenkknorpels. Durch übermäßige Belastung eines Gelenkes kommt es zur langsam fortschreitenden Zerstörung des Gelenkknorpels, der sich nicht neu bilden kann.
Es gibt zahlreiche Ursachen, die zum Gelenkverschleiß führen können:
 - In seltenen Fällen ist eine Arthrose durch eine Minderwertigkeit des Knorpelgewebes bedingt, das heißt der Gelenkknorpel ist schon recht früh abgenutzt und es entwickelt sich in relativ jungen Jahren eine Arthrose.
 - Die Arthrose ist in der Regel eine Erkrankung des älteren Menschen, denn bereits ab 30 sind die ersten Abnutzungen an vielen Gelenken erkennbar, mit 65 gibt es praktisch keinen Menschen mehr ohne Gelenkveränderungen.
 - Bei Ãœbergewicht oder einer ständig erhöhten Gelenkbelastung, beispielsweise im Leistungssport, nutzen sich die Gelenke rascher ab.
 - Fehlbelastung, z.B. angeborene Achsenfehlstellungen wie O-Beine oder ähnliches haben eine oft einseitig vermehrte Gelenkabnutzung zur Folge.
 - Infolge von Verletzungen, z.B. nach in Fehlstellung verheilten Knochenbrüchen kann es zur Schädigung des Gelenkknorpels kommen. Deshalb werden heute Knochenbrüche im Gelenkbereich meist operiert, damit es nicht zu Fehlstellungen kommt.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Arthrosen sind sehr häufig, sie machen ca. ein Drittel aller Erkrankungen in Deutschland aus. Am häufigsten betroffen sind stark belastete Gelenke, also besonders Hüft- und Kniegelenke. Doch auch an der Wirbelsäule und den Fingergelenken kommt es oft zu arthrotischen Veränderungen.
Eine Arthrose bereitet lange Zeit keine Beschwerden, erst wenn der Gelenkknorpel so stark zerstört ist, dass Knochen an Knochen reibt, kommt es zu Schmerzen. Anfangs treten diese nur bei größeren Belastungen auf, häufig berichten die Patienten auch über eine gewisse "Wetterfühligkeit". Später kommt es schon bei geringen Belastungen und sogar in Ruhe zu Beschwerden. Typisch ist der "Anlaufschmerz": die ersten Schritte nach einer Ruhephase sind schmerzhaft, nach kurzer Einlaufzeit bessern sich die Schmerzen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die Arthrose ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung, die nicht geheilt werden kann.
In fortgeschritteneren Stadien kommt es zur zunehmenden Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit bis hin zur Gelenksteife. Durch Veränderungen sämtlicher am Gelenk beteiligter Strukturen (Bänder, Sehnen etc.) resultiert langfristig eine sichtbare Gelenkverformung.
Durch Knorpelabriebprodukte innerhalb des Gelenkes kann es zu einer Reizung der Gelenkschleimhaut kommen. Dies hat eine Ergussbildung zur Folge. Äußerlich sind Zeichen einer Entzündung (Rötung, Schwellung, Schmerz, Überwärmung) erkennbar. Man spricht von einer aktivierten Arthrose.

Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Gelenkschmerzen können bei vielen Erkrankungen des Bewegungsapparates auftreten:
 - Rheumatische Erkrankungen führen zu Gelenkreizungen. Sie sind an einer schmerzhaften entzündlichen Schwellung des betroffenen Gelenkes erkennbar. Im Gegensatz zur Arthrose sind oft mehrere Gelenke betroffen.
 - Bei Stoffwechselerkrankungen wie der Gicht kann es durch Ablagerungen von Harnsäurekristallen in den Gelenken zu Gelenkschmerzen kommen. Hier ist meist das Großzehengrundgelenk betroffen.
 - Kommt es im Rahmen einer Infektionskrankheit, z.B. einer Grippe zu Gelenkschmerzen, so sind diese durch eine Mitreaktion der Gelenke bedingt und heilen von selbst ab.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Generell sollten übermäßige Belastungen der Gelenke vermieden werden, Normalgewicht ist anzustreben und knien, hocken oder langes Stehen zu vermeiden.
 - Die regelmäßige Bewegung ist wichtig, denn "wer rastet, der rostet". Ideal ist die Bewegung im Wasser, auch Rad fahren ohne starke Belastung (ebene Strecken) "ölt" die Gelenke.
 - Bei fortgeschrittener Arthrose ist zur Schmerzlinderung die Entlastung der Gelenke wichtig. Deshalb sollte man für längere Strecken einen Stock oder einen Gehwagen verwenden. Bei der Nutzung eines Stockes ist zu beachten, dass er auf der Gegenseite, also auf der Seite mit dem gesunden Gelenk geführt wird.
 - Ist es zu einer Entzündung oder Reizung des betroffenen Gelenkes gekommen, hilft lokales Kühlen, sonst ist lokale Wärme wohltuender.
 - Zur Erleichterung des täglichen Lebens sind das Anbringen von Haltegriffen, besonders im Badbereich und die Erhöhung von Bett und Toilette hilfreich.

Bearbeitungsstand: 01.11.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Gelenkschmerzen, die im Zusammenhang mit der Hauterkrankung Schuppenflechte auftreten.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Psoriasis arthropathica

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die Schuppenflechte, der Fachausdruck lautet Psoriasis, ist eine Hauterkrankung, bei der an verschiedenen Körperstellen schuppige und gerötete Hautveränderungen zu sehen sind. Manchmal kommt es zusätzlich zu Gelenksveränderungen. Die genaue Ursache sowohl der Schuppenflechte, als auch der begleitenden Gelenksentzündungen ist unklar. Man vermutet genetische Ursachen, da die Erkrankungen bei Verwandten gehäuft auftreten.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
In den meisten Fällen sind die kleinen Gelenke, besonders die Finger befallen. Die betroffenen Gelenke sind geschwollen und sehr schmerzhaft. Bei Befall der Finger ist auffallend, dass meist alle Fingergelenke befallen sind. Da der ganze Finger anschwillt, spricht man vom "Wurstfinger". Nicht selten finden sich am betroffenen Gelenk auch die für die Schuppenflechte typischen Hautveränderungen.
Treten die Gelenkschmerzen an der Wirbelsäule auf, so äußern sie sich ähnlich wie die Symptome eines Morbus Bechterew.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der Verlauf der Psoriasis-Arthritis ist sehr unterschiedlich. Meist treten die Gelenkentzündungen schubweise auf, das heißt, die Beschwerden klingen ab und kommen nach unterschiedlichen Zeitspannen wieder. Der Gelenkbefall wechselt, es sind immer wieder andere Gelenke befallen. Die Beschwerden können aber auch sehr selten oder sogar nur einmalig auftreten. Möglich ist aber auch ein chronischer Verlauf. Dabei kommt es nicht selten im Laufe der Zeit zu Gelenkveränderungen und Einsteifungen ähnlich wie bei einer chronischen Polyarthritis.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können verschiedene Ursachen haben:
 - Sie können im Rahmen einer Viruserkrankung oder eines bakteriellen Infektes, wie beispielsweise beim Reiter-Syndrom, auftreten.
 - Bei manchen chronischen Erkrankungen, besonders den chronischen Darmerkrankungen wie dem Morbus Crohn oder der Colitis ulcerosa, kann es begleitend zu Gelenkreizungen kommen.
 - Bei der chronischen Polyarthritis handelt es sich um eine rheumatische Erkrankung mit wiederkehrenden Gelenkentzündungen.
 - Beim Gichtanfall, einer Entzündung infolge von Harnsäurekristallen im Gelenk, ist typischerweise das Großzehengelenk befallen. Meist ist dem Gichtanfall ein Festessen mit viel Fleisch und Alkoholgenuss vorausgegangen. Dadurch ist der Harnsäurespiegel im Blut erhöht, was den Gichtanfall auslöst.
 - An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Vorangegangen ist eine eitrige Mandelentzündung. Da man diese heute in der Regel mit Antibiotika behandelt, ist das rheumatische Fieber sehr selten geworden.

Verhaltenstipps
 - Kommt es im Rahmen einer Schuppenflechte zu Gelenkschmerzen, sollte dies mit einem Arzt besprochen werden.
 - Bei akuten Gelenkentzündungen wirkt lokale Kälte, zum Beispiel kühlende Umschläge, schmerzlindernd.

Bearbeitungsstand: 22.10.2021

Quellenangaben:
Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Das Reiter-Syndrom ist eine nach einem Darminfekt, einer Bindehautentzündung oder einer Harnröhrenentzündung auftretende Gelenkentzündung.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Reaktive Arthritis

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Entzündungserreger können sich über die Blutbahn im ganzen Körper verteilen und es kann zu Entzündungen in anderen Organen oder an anderen Körperstellen kommen.
Beim Reiter-Syndrom tritt gleichzeitig oder kurz nach einer bakteriellen Erkrankung (häufig nach einer Darminfektion mit Shigellen oder einer Harnwegsinfektion) eine Gelenkentzündung auf. Die genaue Ursache dieser Gelenkentzündung ist unklar, man vermutet genetische Hintergründe.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Tage oder Wochen nach einem Darminfekt, einer Harnröhrenentzündung oder einer Bindehautentzündung kommt es zur Schwellung, Schmerzen und Überwärmung in verschiedenen Gelenken. Meist sind die großen Gelenke wie Knie oder Schulter betroffen, es können aber auch andere Gelenke befallen sein.
Die Betroffenen sind in ihrem Allgemeinbefinden sehr beeinträchtigt, Fieber und Gewichtsabnahme sind häufig.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die Entzündung kann auf andere Organe wie Augen, Herz oder die Haut übergreifen. Der Krankheitsverlauf ist unterschiedlich: die Gelenkentzündung kann einmalig bleiben und von selbst vollständig abheilen. Aber auch wiederkehrende Gelenksentzündungen sind nicht selten.
In den meisten Fällen wird das Reiter-Syndrom chronisch. Folge sind Gelenkzerstörungen ähnlich wie bei der chronischen Polyarthritis.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Gelenkentzündungen können verschiedene Ursachen haben:
 - Sie können im Rahmen einer Viruserkrankung auftreten.
 - Auch bei anderen chronischen Erkrankungen, besonders den chronischen Darmerkrankungen wie dem Morbus Crohn oder der Colitis ulcerosa, aber auch bei Hauterkrankungen wie der Schuppenflechte, kann es begleitend zu Gelenksreizungen kommen.
 - Bei der chronischen Polyarthritis handelt es sich um eine rheumatische Erkrankung mit wiederkehrenden Gelenksentzündungen.
 - Beim Gichtanfall, einer Entzündung infolge von Harnsäurekristallen im Gelenk ist typischerweise das Großzehengelenk befallen. Meist ist dem Gichtanfall ein Festessen mit viel Fleisch und Alkoholgenuss vorausgegangen, denn dies erhöht den Harnsäurespiegel im Blut und kann so einen Gichtanfall auslösen.
 - An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Vorangegangen ist eine eitrige Mandelentzündung. Da man diese heute in der Regel mit Antibiotika behandelt, ist das rheumatische Fieber sehr selten geworden.

WVerhaltenstipps
 - Bei stark entzündeten Gelenken wirkt lokale Kühlung schmerzlindernd.
 - Kommt es im Anschluss oder gleichzeitig mit einem bakteriellen Infekt zu einer Gelenkschwellung, sollte ein Arzt aufgesucht werden damit rechtzeitig mit einer antibiotischen Therapie begonnen werden kann.

Bearbeitungsstand: 22.10.2021

Quellenangaben:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Die juvenile chronische Arthritis ist eine vor dem 16. Lebensjahr beginnende chronische Gelenkentzündung.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - juvenile idiopathische Arthritis
 - juvenile rheumatoide Arthritis

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Körperbewegungen sind nur mit Hilfe von beweglichen Verbindungen zwischen den Knochen, den Gelenken, möglich. Bewegungen von zwei Knochenenden gegeneinander wären sehr schmerzhaft, deshalb sind die Gelenkflächen mit einer Knorpelschicht überzogen. Zwischen den Gelenkflächen findet sich ein schmaler Gelenkspalt, der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist, so dass sich die Knochen reibungsfrei bewegen können. Damit das Gelenk nicht auseinandergezogen wird, ist es von einer Gelenkkapsel überzogen. Die Innenhaut dieser Gelenkkapsel nennt man Synovia. Sie ernährt den Gelenkknorpel, welcher keine eigenen Blutgefäße hat und sich deshalb bei Verletzungen nicht neu bilden kann. An manchen Gelenken, wie zum Beispiel am Knie, findet man noch zusätzliche Bänder oder Knorpelscheiben.
Bei der chronischen Arthritis ist es zur Entzündung dieser Gelenkstrukturen gekommen. Die genaue Erkrankungsursache ist nicht bekannt.


Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die juvenile chronische Arthritis ist eine insgesamt seltene Erkrankung. Es handelt sich um eine chronische Krankheit, die in Schüben verläuft. Das heißt, nach Abklingen der Beschwerden treten diese in unterschiedlich großen zeitlichen Abständen wieder auf.
Typisch sind über mindestens drei Monate anhaltende Entzündungen einzelner oder mehrere Gelenke. Am häufigsten ist das Kniegelenk betroffen. Die Gelenke sind geschwollen, schmerzhaft, überwärmt und lassen sich nur schlecht bewegen. Häufig ist auch die Umgebung des Gelenks entzündet und es entwickelt sich eine Sehnenscheidenentzündung oder eine Schleimbeutelentzündung.
Bei manchen Formen der jugendlichen Arthritis sind innere Organe mitbetroffen, so können Fieber, Herzmuskelentzündungen, Vergrößerungen der Milz, Augenentzündungen oder ähnliches auftreten.


Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Durch die fortschreitende Gelenkentzündung besteht die Gefahr der Schädigung aller Gelenkstrukturen. Es kommt zur Zerstörung der Knochen und des Gelenkknorpels sowie der Gelenkkapsel. Auf Grund der Gelenkschädigung werden die am Gelenk ansetzenden Muskeln in Mitleidenschaft gezogen. Die Folgen betreffen das ganze Kind:
 - Die geschädigten Gelenke sind nicht mehr voll funktionsfähig, was zu Schonhaltungen, Muskelverkürzungen, Gelenkversteifungen und Achsenfehlstellungen, zum Beispiel O-Beine, führen kann.
 - Die juvenile Arthritis führt zu Wachstumsstörungen, die Kinder wachsen langsamer und werden nicht besonders groß.
 - Treten nur an einzelnen Gelenken Wachstumsstörungen auf, können Beinlängenverkürzungen, Hand-, Fußveränderungen oder ähnliches resultieren.
 - Durch die langandauernden Gelenkschmerzen sind die Kinder in ihrem natürlichen Bewegungsdrang eingeschränkt. Dies wirkt sich negativ auf die psychosoziale Entwicklung aus.
Doch nicht bei jedem erkrankten Kind bleiben dauerhafte Skelettveränderungen zurück. Das genaue Ausmaß der Gelenk- und Knochenveränderungen ist von der jeweiligen Unterform (es gibt fünf verschiedene) der juvenilen chronischen Arthritis abhängig.


Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke, die so genannten Arthritiden, können verschiedene Ursachen haben. Im Gegensatz zur juvenilen Arthritis heilen diese Gelenkentzündungen aber recht schnell und folgenlos wieder ab:
 - Sie können durch Bakterien ausgelöst sein oder im Rahmen einer Viruserkrankung auftreten.
 - Auch bei anderen chronischen Erkrankungen, besonders den chronischen Darmerkrankungen wie dem Morbus Crohn oder der Colitis ulcerosa, aber auch bei Hauterkrankungen wie der Schuppenflechte, kommt es begleitend zu Gelenkreizungen.
 - An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Vorangegangen ist eine eitrige Mandelentzündung. Da man diese heute in der Regel mit Antibiotika behandelt, ist das rheumatische Fieber sehr selten geworden.


Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Bei entzündeten Gelenken sind kühlende Umschläge lindernd.
 - Kommt es wiederholt zu Schwellungen und Entzündungen der Gelenke, sollte zur weiteren Abklärung ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Bearbeitungsstand: 21.10.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Gruber, Christoph; Gruber Sarah, Pädiatrie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 2. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Rheuma ist keine einzelne Krankheit sondern ein Sammelbegriff für mehr als hundert verschiedene Erkrankungen. Landläufig werden darunter vor allem Erkrankungen verstanden, die mit Schmerzen an Gelenken, Sehnen und Muskeln verbunden sind.
Im medizinischen Gebrauch gehören zu den rheumatischen Erkrankungen jedoch auch Krankheitsbilder, bei denen das Bindegewebe, innere Organe oder Blutgefäße betroffen sind.



Was wird alles darunter verstanden? - Dazugehörige Krankheitsbilder
Je nach zu Grunde liegender Ursache unterscheidet man beim Rheuma zwischen:
 - Den degenerativ-rheumatischen Krankheiten: Dazu zählt die Arthrose, also der Gelenkverschleiß.
 - Dem so genannten Weichteilrheumatismus: Dabei stehen Schmerzen an Sehnen, Bändern oder Muskeln im Vordergrund.
 - Den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen: Dazu gehört z.B. die chronische Polyarthritis oder der Morbus Bechterew. Zu beachten ist, dass die Mediziner darunter auch Krankheiten einordnen, die die Gelenke erst später, evtl. auch gar nicht befallen, sondern vor allem die Blutgefäße, das Bindegewebe oder innere Organe. Beispiele dafür sind der so genannte Lupus erythematodes oder die Sklerodermie. Gemeinsam ist allen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen eine Störung des Immunssystems. Die Gelenke, die Blutgefäße, das Bindegewebe oder andere Organe werden dabei vom körpereigenen Abwehrsystem angegriffen und zerstört.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Um die Bewegungen von zwei Knochenenden gegeneinander im Gelenk zu ermöglichen, sind die Gelenkflächen mit einer Knorpelschicht überzogen. Zwischen den Gelenkflächen findet sich ein schmaler Gelenkspalt, der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist. So können sich die Knochen reibungsfrei bewegen. Damit das Gelenk nicht auseinandergezogen wird, ist es von einer Gelenkkapsel überzogen. Die Innenhaut dieser Gelenkkapsel nennt man Synovia. Sie bildet Nährstoffe für den Gelenkknorpel, welcher keine eigenen Blutgefäße hat und sich deshalb bei Verletzungen nicht neu bilden kann.
Bei den entzündlich-rheuamtischen Erkrankungen, die die Gelenke betreffen liegt eine chronische Entzündung der Gelenkinnenhaut zu Grunde. Diese chronische Entzündung kann auch auf innere Organe wie Herz oder Lunge übergreifen. Die genaue Ursache der einzelnen rheumatischen Erkrankungen ist in den meisten Fällen unbekannt, oft sind sie vererbt.
Die Arthrose dagegen entwickelt sich im Rahmen einer zunehmenden Abnutzung des Gelenkknorpels. Zu einer Ãœberbeanspruchung der Gelenke kann es auf Grund starken Ãœbergewichts, einer Fehlstellung der Gelenke oder im Alter kommen. Entwickelt sich schon in jungen Jahren eine Arthrose, so liegt die Ursache in einem angeborenen Defekt des Gelenkknorpels.
Auch die Ursache des Weichteilrheumatismus ist unklar, man vermutet, dass hier psychische Einflüsse eine Rolle spielen.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Auf den ersten Blick scheint es klar: Hat jemand "Rheuma", dann hat er Schmerzen im Bewegungs- oder Stützapparat. Bei genauerem Betrachten unterscheiden sich die Beschwerden aber doch:
 - Bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist die Gelenkinnenhaut, die Synovia, entzündet. Deshalb stehen hier schmerzhafte Gelenkschwellungen, besonders der kleinen Fingergelenke im Vordergrund.
 - Liegt eine Gelenkabnutzung vor, beklagen die Betroffenen Schmerzen bei Gelenkbelastung, also zum Beispiel beim Gehen. Typischerweise sind die ersten Schritte am schmerzhaftesten, man spricht vom Anlaufschmerz.
 - Da beim Weichteilrheumatismus die Bänder, Muskeln und Sehnen der Gelenke entzündet sind, werden hier generalisierte Schmerzen ("mir tut alles weh") beklagt.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der Verlauf sieht, je nachdem, was dahinter steckt, unterschiedlich aus:
 - Die chronische Entzündung der Gelenkinnenhaut bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen kann zur Zerstörung der Gelenke mit Einsteifung und Fehlstellung führen. In extremen Fällen greift die Erkrankung auf innere Organe über und schädigt zum Beispiel das Herz, die Gefäße oder die Haut.
 - Schreitet eine Arthrose fort, wird jeder Schritt schmerzhaft, in extremen Fällen schmerzen die Gelenke sogar in Ruhe.
 - Beim Weichteilrheumatismus kommt es nicht zu dauerhaften Schäden an den betroffenen Strukturen. Doch sind die Betroffenen durch die ständigen Schmerzen oft psychisch sehr belastet.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können auch durch Bakterien ausgelöst sein, die im Rahmen einer Viruserkrankung oder im Zuge anderer chronischer Erkrankungen auftreten. In allen drei Fällen spricht man von einer Arthritis.
Beim Gichtanfall, einer Entzündung, die durch Harnsäurekristallen im Gelenk verursacht wird, ist typischerweise das Großzehengelenk befallen. Meist geht dem Gichtanfall ein Festessen mit viel Fleisch und Alkoholgenuss voraus. Danach ist der Harnsäurespiegel im Blut erhöht, wodurch ein Gichtanfall ausgelöst werden kann.
An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die nach einer eitrigen Mandelentzündung hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Da eine Mandelentzündung heute in der Regel mit Antibiotika behandelt wird, ist das rheumatische Fieber jedoch sehr selten geworden.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Bei entzündeten Gelenken wirken kühlende Umschläge lindernd.
 - Eine Arthrose dagegen lässt sich eher durch lokale Wärme mildern.
 - Entzündete und abgenutzte Gelenke sollten entlastet werden, zum Beispiel durch die vorübergehende Nutzung einer Gehhilfe.
 - Liegt ein Gelenkverschleiß vor, kann man durch Gewichtsabnahme und regelmäßige leichte körperliche Tätigkeit, zum Beispiel Schwimmen, die Beweglichkeit der Gelenke bessern.
 - Kommt es wiederholt zu Schwellungen und Entzündungen der Fingergelenke, sollte zur weiteren Abklärung ein Arzt zu Rate gezogen werden.


Bearbeitungsstand: 21.10.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Unter einer Arthrose versteht man eine durch Abnutzung entstandene chronische Gelenkerkrankung.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Gelenkverschleiß

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Ein Gelenk ist eine bewegliche Verbindung zwischen zwei Knochen. Damit sich das Gelenk reibungsfrei bewegen kann, sind die Knochenoberflächen mit Knorpel überzogen.
Die Arthrose ist eine Erkrankung dieses Gelenkknorpels. Durch übermäßige Belastung eines Gelenkes kommt es zur langsam fortschreitenden Zerstörung des Gelenkknorpels, der sich nicht neu bilden kann.
Es gibt zahlreiche Ursachen, die zum Gelenkverschleiß führen können:
 - In seltenen Fällen ist eine Arthrose durch eine Minderwertigkeit des Knorpelgewebes bedingt, das heißt der Gelenkknorpel ist schon recht früh abgenutzt und es entwickelt sich in relativ jungen Jahren eine Arthrose.
 - Die Arthrose ist in der Regel eine Erkrankung des älteren Menschen, denn bereits ab 30 sind die ersten Abnutzungen an vielen Gelenken erkennbar, mit 65 gibt es praktisch keinen Menschen mehr ohne Gelenkveränderungen.
 - Bei Ãœbergewicht oder einer ständig erhöhten Gelenkbelastung, beispielsweise im Leistungssport, nutzen sich die Gelenke rascher ab.
 - Fehlbelastung, z.B. angeborene Achsenfehlstellungen wie O-Beine oder ähnliches haben eine oft einseitig vermehrte Gelenkabnutzung zur Folge.
 - Infolge von Verletzungen, z.B. nach in Fehlstellung verheilten Knochenbrüchen kann es zur Schädigung des Gelenkknorpels kommen. Deshalb werden heute Knochenbrüche im Gelenkbereich meist operiert, damit es nicht zu Fehlstellungen kommt.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Arthrosen sind sehr häufig, sie machen ca. ein Drittel aller Erkrankungen in Deutschland aus. Am häufigsten betroffen sind stark belastete Gelenke, also besonders Hüft- und Kniegelenke. Doch auch an der Wirbelsäule und den Fingergelenken kommt es oft zu arthrotischen Veränderungen.
Eine Arthrose bereitet lange Zeit keine Beschwerden, erst wenn der Gelenkknorpel so stark zerstört ist, dass Knochen an Knochen reibt, kommt es zu Schmerzen. Anfangs treten diese nur bei größeren Belastungen auf, häufig berichten die Patienten auch über eine gewisse "Wetterfühligkeit". Später kommt es schon bei geringen Belastungen und sogar in Ruhe zu Beschwerden. Typisch ist der "Anlaufschmerz": die ersten Schritte nach einer Ruhephase sind schmerzhaft, nach kurzer Einlaufzeit bessern sich die Schmerzen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die Arthrose ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung, die nicht geheilt werden kann.
In fortgeschritteneren Stadien kommt es zur zunehmenden Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit bis hin zur Gelenksteife. Durch Veränderungen sämtlicher am Gelenk beteiligter Strukturen (Bänder, Sehnen etc.) resultiert langfristig eine sichtbare Gelenkverformung.
Durch Knorpelabriebprodukte innerhalb des Gelenkes kann es zu einer Reizung der Gelenkschleimhaut kommen. Dies hat eine Ergussbildung zur Folge. Äußerlich sind Zeichen einer Entzündung (Rötung, Schwellung, Schmerz, Überwärmung) erkennbar. Man spricht von einer aktivierten Arthrose.

Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Gelenkschmerzen können bei vielen Erkrankungen des Bewegungsapparates auftreten:
 - Rheumatische Erkrankungen führen zu Gelenkreizungen. Sie sind an einer schmerzhaften entzündlichen Schwellung des betroffenen Gelenkes erkennbar. Im Gegensatz zur Arthrose sind oft mehrere Gelenke betroffen.
 - Bei Stoffwechselerkrankungen wie der Gicht kann es durch Ablagerungen von Harnsäurekristallen in den Gelenken zu Gelenkschmerzen kommen. Hier ist meist das Großzehengrundgelenk betroffen.
 - Kommt es im Rahmen einer Infektionskrankheit, z.B. einer Grippe zu Gelenkschmerzen, so sind diese durch eine Mitreaktion der Gelenke bedingt und heilen von selbst ab.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Generell sollten übermäßige Belastungen der Gelenke vermieden werden, Normalgewicht ist anzustreben und knien, hocken oder langes Stehen zu vermeiden.
 - Die regelmäßige Bewegung ist wichtig, denn "wer rastet, der rostet". Ideal ist die Bewegung im Wasser, auch Rad fahren ohne starke Belastung (ebene Strecken) "ölt" die Gelenke.
 - Bei fortgeschrittener Arthrose ist zur Schmerzlinderung die Entlastung der Gelenke wichtig. Deshalb sollte man für längere Strecken einen Stock oder einen Gehwagen verwenden. Bei der Nutzung eines Stockes ist zu beachten, dass er auf der Gegenseite, also auf der Seite mit dem gesunden Gelenk geführt wird.
 - Ist es zu einer Entzündung oder Reizung des betroffenen Gelenkes gekommen, hilft lokales Kühlen, sonst ist lokale Wärme wohltuender.
 - Zur Erleichterung des täglichen Lebens sind das Anbringen von Haltegriffen, besonders im Badbereich und die Erhöhung von Bett und Toilette hilfreich.

Bearbeitungsstand: 01.11.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Knöcherne Veränderungen im Bereich der Wirbelsäule infolge einer Abnutzung der Bandscheiben.



Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die Wirbelsäule bildet die Hauptachse des menschlichen Körpers. Sie besteht aus Wirbeln, von denen 24 gelenkig miteinander verbunden sind und an fast allen Körperbewegungen teilnehmen. Sie ist unterteilt in Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule. Im Inneren der Wirbel befindet sich ein Loch. Die Löcher aller Wirbel übereinander bilden einen Kanal, in dem unser Rückenmark verläuft. Zwischen den einzelnen Wirbeln befinden sich kleine Löcher, durch welche die Nerven aus dem Rückenmark in den Körper ziehen.
Ihre Stabilität erhält die Wirbelsäule durch Bänder, Sehnen und viele Muskeln entlang den Wirbelkörpern.
Zur Abpufferung von Stößen und Erschütterungen liegen zwischen den Wirbeln die Bandscheiben. Sie bestehen aus einem gallertartigen Kern und einem festen Faserring. Wie alle Organe unterliegen auch die Bandscheiben degenerativen Veränderungen, oder einfacher gesagt Abnutzungserscheinungen. Sie beginnen bereits mit dem 30. Lebensjahr. Der Gallertkern verliert an Wasser, es kommt zum Elastizitätsverlust der Bandscheibe. Dadurch wird der Abstand zwischen den einzelnen Wirbeln geringer, die Wirbelsäule insgesamt instabiler. Um die Stabilität wieder herzustellen, bilden die Wirbelkörper seitlich kleine knöcherne Randzacken. Gleichzeitig mit der Bandscheibendegeneration bildet sich oft eine Arthrose der kleinen Wirbelgelenke aus.
Degenerative Wirbelsäulenveränderungen gehören weltweit zu den häufigsten Beschwerden im Bewegungsapparat.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Beschwerden sind sehr unterschiedlich und von der Lokalisation der Wirbelsäulenveränderungen abhängig. Am häufigsten sind Schmerzen im Bereich der Lenden- und der Halswirbelsäule. Veränderungen im Bereich der Brustwirbelsäule verursachen meist nur wenig Beschwerden.
Eine Bandscheibendegeneration im Bereich der Lendenwirbelsäule kann zu folgenden Symptomen führen:
 - Dem akuten Hexenschuss mit plötzlichen starken Schmerzen.
 - Einer Ischialgie, das heißt eine Reizung des Ischiasnerven mit starken Schmerzen, die in das betroffene Bein ausstrahlen.
 - Chronischen Rückenschmerzen, die sich immer wieder bei falschen Bewegungen, lokaler Kälte, Infekten, aber auch bei Müdigkeit oder Abgeschlagenheit bemerkbar machen.
Auch im Bereich der Halswirbelsäule verursachen degenerative Veränderungen teils sehr unangenehme Symptome:
 - Es kann zur plötzlichen Nackensteife oder zu Nackenkopfschmerzen infolge von Muskelverspannungen kommen.
 - Eine Reizung der Nerven, die von der Halswirbelsäule in die Arme ziehen, führt zu bis in die Fingerspitzen ausstrahlenden Schmerzen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Wenn die Elastizität der Bandscheiben nachlässt, weil der Gallertkern Wasser verliert, wird auch der äußere Faserring um den Gallertkern brüchig.
Ausgelöst durch Überbelastungen der Wirbelsäule kann der Faserring reißen, der Gallertkern der Bandscheibe verschiebt sich dann in Richtung Wirbelkanal. Die Folge ist eine Einengung des lokalen Rückenmarknervens mit entsprechenden Ausfallerscheinungen, dem Bandscheibenvorfall.
Eine Lockerung des Bandapparates entlang den Wirbeln ermöglicht ein Abgleiten der Wirbelkörper. Dies kann ebenfalls eine Ursache von Rückenschmerzen sein.
Mit Zunahme der knöchernen Veränderungen an der Wirbelsäule nimmt im Alter die Beweglichkeit der Wirbelsäule stark ab. Diese zunehmende Versteifung hat oft eine Besserung der Schmerzen zur Folge.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Rückenschmerzen sind die häufigsten beklagten Schmerzen überhaupt. Die Ursachen sind sehr unterschiedlich. Sie reichen von der wachstumsbedingten Verkrümmung der Wirbelsäule über rheumatische Veränderungen bis hin zu psychischen Erkrankungen. Aber auch Entzündungen oder Erkrankungen anderer Organe können zu Rückenschmerzen führen. So kann hinter Schmerzen in der Brustwirbelsäule beispielsweise ein Herzinfarkt stecken.

Verhaltenstipps
 - Da es sich bei der Osteochondrose um altersbedingte Veränderungen der Wirbelsäule handelt, können wir diese nicht verhindern. Zur Vorbeugung von Rückenschmerzen aber dient die Stärkung der Rückenmuskulatur, denn dadurch verbessert sich die Stabilität der Wirbelsäule. Viele Krankenkassen bieten in so genannten Rückenschulen Ãœbungsbehandlungen an.
 - Ãœbergewicht sollte vermieden werden, denn es belastet die Wirbelsäule zusätzlich. Auf eine aufrechte Haltung und gute Stühle bei sitzender Tätigkeit ist zu achten. Rückenschonendes Heben ist besonders wichtig: nicht der Rücken, sondern die Oberschenkel sollten die Hauptarbeit übernehmen, deshalb ist es wichtig, beim Heben schwerer Gegenstände immer in die Knie zu gehen.
 - Wenn die Rückenschmerzen plötzlich auftreten, sehr stark sind und mit Gefühlsstörungen in Armen oder Beinen einhergehen, sollte zum Ausschluss eines Bandscheibenvorfalls ein Arzt aufgesucht werden.

Bearbeitungsstand: 22.10.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Gerlach, Wagner, Wirth, Innere Medizin für Pflegeberufe, Thieme, (2006), 5. Aufl. - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Unter Gicht versteht man die Ablagerung von Harnsäurekristallen an verschiedenen Körperstellen. Die Kristalle führen an diesen Stellen zu einer starken Entzündung.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Arthritis urica

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
In allen menschlichen und tierischen Zellen befindet sich ein Zellkern. Wird dieser Zellkern abgebaut entsteht Harnsäure. Normalerweise wird diese Harnsäure mit dem Urin ausgeschieden. Ist dieser Mechanismus gestört, oder kommt es zu einer vermehrten Harnsäurebildung im Körper, kann die Harnsäure nicht ausreichend ausgeschieden werden. Die Harnsäurekristalle lagern sich in den Gelenken, Sehnen oder Sehnenscheiden ab. Dort werden sie von Abwehrzellen gefressen. Dabei werden Stoffe freigesetzt, die lokal zur Entzündungsreaktion führen.
Erhöhte Harnsäurewerte lassen sich häufger bei Männern als bei Frauen feststellen. Nicht jeder Patient mit erhöhten Harnsäurewerten leidet unter den Symptomen einer Gicht, doch die Gefahr eines Gichtanfalles steigt mit dem Lebensalter und der Höhe des Harnsäurespiegels. Männer, meist zwischen 40 und 60 Jahren, erkranken 10mal häufiger als Frauen, die meist erst ab dem 60. Lebensjahr unter Gichtanfällen leiden, weil die Östrogene bis zu den Wechseljahren eine schützende Wirkung haben.
Die Gicht ist eine seit langem bekannte Krankheit. Doch während sie früher meist nur bei wohlhabenderen Menschen auftrat, die sich Fleisch leisten konnten, ist heute die Gicht sehr verbreitet, man spricht deshalb von einer "Wohlstandskrankheit".

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Gichtanfälle treten oft nach Festessen mit viel Fleisch und reichlich Alkoholgenuss auf. Durch den Fleischgenuss fällt im Körper mehr Harnsäure an, doch der Alkohol hemmt die Ausscheidung.
In der Regel kommt es dann nachts plötzlich zu sehr starken Schmerzen in einem Gelenk, meist dem Großzehengrundgelenk, aber auch andere Gelenke können betroffen sein. Das jeweilige Gelenk ist gerötet, heiß, geschwollen und sehr schmerzhaft. Schon das Gewicht der Bettdecke oder leichteste Berührungen lösen heftige Schmerzen aus. Gelegentlich kommt es sogar zu Fieber.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der akute Gichtanfall klingt auch ohne Therapie nach Tagen bis Wochen ab. Bei Missachtung der Ernährungsratschläge kommt es nach Wochen oder Monaten zum nächsten Anfall.
Von einer chronischen Gicht spricht man, wenn es nach wiederholten Gichtanfälle zur Schädigung verschiedener Organe gekommen ist:
 - Nach Jahren kommt es zu Gelenkschädigungen mit schmerzhaften Gelenkveränderungen.
 - Durch Harnsäureablagerungen entstehen die so genannten "Tophi" am Rand der Ohrmuschel und in der Gelenkumgebung.
 - Bei Ablagerung von Harnsäurekristallen im Schleimbeutel resultiert eine Schleimbeutelentzündung, die Bursitis. Sind die Sehnenscheiden betroffen, leiden die Betroffenen unter einer Sehnenscheidenentzündung.
 - Gefährlich ist die Bildung von Harnsäuresteinen in der Niere, die zur Nierenschädigung führen können.
Dank wirksamer medikamentöser Therapie, ist die chronische Gicht heute eine Seltenheit.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können auch durch Bakterien ausgelöst sein oder im Rahmen einer Viruserkrankung auftreten, man nennt dies eine Arthritis.
Im Alter kommt es nicht selten zur Arthrose verschiedener Gelenke. Werden diese Gelenke vermehrt belastet, zum Beispiel bei einer Wanderung, kommt es zur Reizung dieser Gelenke, welches zu ganz ähnlichen Beschwerden wie bei einem Gichtanfall führen kann.
Bei verschiedenen Rheumaerkrankungen kommt es zu wiederholten Gelenkentzündungen. Diese sind allerdings meist nicht so schmerzhaft wie der Gichtanfall und selten ist nur ein einziges Gelenk betroffen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Zur Reduzierung oder Vorbeugung erhöhter Harnsäurewerte sind folgende Maßnahmen zu beachten:
 - Normalisierung des Körpergewichts.
 - Kein oder nur wenig Alkohol, denn Alkohol hemmt die Harnsäureausscheidung der Nieren; Bier enthält Stoffe, die zu Harnsäure abgebaut werden.
 - Folgende Lebensmittel meiden: Fleisch, Innereien, Fleischextrakt, Geflügel, Sardellen, Heringe etc.
 - Viel trinken, um die Harnsäureausscheidung zu erhöhen.
 - Vorsicht: bei Fastenkuren werden körpereigene Zellen abgebaut, deshalb kann auch hier der Harnsäurespiegel ansteigen.
Bei einem Gichtanfall wirken kühlende Umschläge und Hochlegen des betroffenen Beines schmerzlindernd.


Bearbeitungsstand: 22.10.2021

Quellenangaben:
Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Von einer Prellung spricht der Arzt, wenn ein direkter Schlag, z.B. ein Tritt beim Fußballspielen, gegen ein Gelenk oder eine sonstige Körperregion stattfindet.
Eine Zerrung dagegen entsteht zum Beispiel, wenn man einen "Fuß übertritt". Hier hat also keine direkte Gewalt eingewirkt, sondern es kommt durch eine indirekte Belastung zur Schädigung des Gelenks oder der Muskeln.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Kontusion ist der medizinische Fachausdruck für Prellung.
 - Distorsion ist der medizinsche Fachausdruck für Dehnung, Ãœberdehnung, Verstauchung.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Bei einem direkten Schlag kommt es durch den Druck auf das Gewebe zur Weichteilschwellung oder gar zum Bluterguss. Deshalb kann auch schon eine leichte Prellung erhebliche Schmerzen verursachen.
Eine Zerrung ist Folge eines indirekten Traumas, also z.B. einer Überbelastung der Muskeln, wenn man beispielsweise untrainiert Fußball spielt oder sich vor dem Sport nicht richtig aufgewärmt hat. Die Muskeln bestehen aus einzelnen Zellen, den so genannten Muskelfasern. Bei einer Zerrung reißen einzelne dieser Muskelfasern, man spricht deshalb auch vom Muskelfaserriss.
Eine Gelenkzerrung entsteht durch eine Überdehnung der Gelenkbänder.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Bei Zerrung und Prellung kommt es zu ganz ähnlichen Beschwerden:
 - Die betroffene Körperregion schmerzt, Folge ist eine schmerzbedingte Funktionseinschränkung (z.B. Humpeln).
 - Je nach Stärke der Verletzung kommt es zu einer lokalen Schwellung, eventuell mit Bluterguss.
 - Besonders bei der Prellung eines großen Gelenkes, z.B. des Kniegelenks, führen Prellung oder Zerrung zum Gelenkerguss, das heißt einer Flüssigkeitsansammlung im Gelenk.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Zerrungen und Prellungen heilen immer folgenlos aus.
Es dauert allerdings oft recht lange, bis alles abgeheilt ist. Die Beschwerden bleiben oft länger bestehen wie bei einem Knochenbruch.

Was kann dahinter stecken - Mögliche Krankheitsbilder
Eine starke Prellung kann zum Knochenbruch führen, daher wird im Zweifelsfall immer geröntgt.
Bei einer starken Überdehnung oder Zerrung der Gelenkbänder ist immer ein Bänderriss auszuschließen. Hierfür sind spezielle Röntgenaufnahmen erforderlich.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Die lokale Kühlung der betroffenen Region führt zum Rückgang der Schwellung und wirkt daher schmerzlindernd.
 - Sind Muskeln oder Gelenke betroffen, sollten diese wenn möglich zusätzlich hochgelagert werden, um eine Zunahme der Schwellung zu verhindern.
 - Die Schonung der Muskeln, Gelenke oder anderer betroffener Körperstellen ist natürlich auch hilfreich.
 - Johannisöl lokal aufgetragen wirkt lindernd.

Bearbeitungsstand: 02.11.2021

Quellenangaben:
Mutschler, Arzneimittelwirkungen, Wiss.Verl.-Ges., (2008), Aufl. 9 - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Es handelt sich um eine schwere Gelenkverletzung, bei der die gelenkbildenden Knochen den Kontakt vollständig verloren haben. Oft ist auch von einem ausgekugelten Gelenk die Rede.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Luxation

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Damit wir unsere Knochen bewegen können, gibt es mehrere hundert gelenkige Verbindungsstellen zwischen jeweils zwei Knochen. Die Gelenkflächen der Knochen sind mit Knorpel überzogen. Um das Gelenk zusammenzuhalten, ist es mit einer festen Gelenkkapsel und Gelenkbändern überzogen.
Im Rahmen eines schweren Sturzes können die Gelenkkapsel und die Gelenkbänder zerreißen. Das Gelenk ist nicht mehr stabil und die Gelenkflächen haben den direkten Kontakt verloren.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Am häufigsten verrenkt (luxiert) das Schultergelenk. Die Schulter ist neben dem Hüftgelenk unser beweglichstes Gelenk. Das Hüftgelenk hat eine sehr hohe Stabilität durch ein gutes Knochengebilde, der Hüftkopf lagert gesichert in einer tiefen Gelenkpfanne. Im Gegensatz dazu ist das Schultergelenk hauptsächlich durch ein dichtes Muskelgeflecht gesichert, denn der Oberarmkopf liegt nur einer sehr flachen Gelenkpfanne auf. Wenn bei einem Sturz die Gelenkkapsel und die Gelenkbänder reißen, können die Muskeln das Gelenk nicht mehr zusammenhalten und das Schultergelenk kugelt aus.
Eine Verrenkung oder Luxation hat folgende typische Kennzeichen:
 - Eine deutliche Fehlstellung des Gelenkes
 - Unbeweglichkeit des Gelenkes
 - Ist das Schultergelenk betroffen: Eine tastbare Lücke im Bereich des Oberarmkopfes
 - Ist es durch die Verrenkung zu einer Nerven- oder Gefäßverletzung gekommen: Gefühlsstörungen oder ein deutlicher Bluterguss in der Umgebung des Gelenkes.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Durch gekonnten Zug am Gelenk kann ein Arzt die Knochen und somit auch die Gelenkflächen wieder in die richtige Stellung zueinander bringen. Das Gelenk wird für einige Tage mit einem Verband oder Gips ruhig gestellt. Meist heilen die Verletzungen folgenlos aus.
Wachsen die Gelenkkapsel und -bänder nicht vollständig zusammen, kann sich eine dauerhafte Instabilität des Gelenkes entwickeln. Folge sind häufige Verrenkungen des Gelenkes, die schon bei ungeschickten Bewegungen, z.B. beim Mantel anziehen auftreten können. Bei jeder Gelenkverrenkung kommt es zu kleinen Schäden am Gelenkknorpel. Diese Verletzungen heilen nur sehr schlecht. Folge ist daher eine zunehmende Abnutzung des Knorpels. Dies führt zum Gelenkverschleiß, der sehr schmerzhaften Arthrose. Daher sollte ein instabiles Gelenk operiert werden.

Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Zu einer Verrenkung kann es auch im Rahmen eines Knochenbruchs kommen, daher sollte eine Gelenkverrenkung immer geröntgt werden, bevor man die Knochen wieder einrenkt.

Verhaltenstipps
 - Bei Verdacht auf eine Gelenkverrenkung sollte man nicht versuchen, das Gelenk selbst einzurenken, sondern immer ärztliche Hilfe anfordern.

Bearbeitungsstand: 25.10.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Schmerz ist die Bezeichnung für sehr verschiedene unangenehme Empfindungen. Sie können in ihrem Charakter höchst unterschiedlich sein und ihre Stärke kann von kaum wahrnehmbar bis unerträglich reichen.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Schmerz ist ein wichtiges Warnsignal des Körpers. Er zeigt eine Schädigung oder Überlastung unseres Körpers an. Ohne Schmerzen würden wir die Hand nicht automatisch von der heißen Herdplatte wegziehen. Ohne Zahnschmerzen würden wir den Gang zum Zahnarzt noch weiter hinauszögern.
An der Körperoberfläche und in den Organen findet sich ein dichtes Netz an Schmerzrezeptoren, die bei Reizung reagieren. Einen Reiz, der im Gehirn als Schmerz registriert wird, üben zum Beispiel körpereigene Stoffe, die so genannten Prostaglandine, aus. Sie werden von zerstörtem und entzündetem Gewebe freigesetzt. Von den Schmerzrezeptoren wird der Schmerz über Nervenbahnen ins Rückenmark geleitet. Die Nervenbahnen im Rückenmark leiten den Reiz ins Gehirn weiter. Erst dort wird der Reiz als Schmerz wahrgenommen.
Schmerz kann durch alle Faktoren ausgelöst werden, die eine Gewebsschädigung bewirken, z.B. Verbrennungen, Verletzungen, Überdehnungen etc.. Auch eine Reihe von chemischen Stoffen, z.B. Säuren und Laugen, können die freien Nervenendigungen zur Abgabe von Schmerzsignalen reizen.
Doch nicht alle Gewebe- oder Organschäden sind mit Schmerzen verbunden. So sind bösartige Geschwulste häufig über lange Zeit nicht schmerzhaft. Deswegen bleiben sie oft lange unentdeckt.
Bei Menschen, die zuckerkrank sind, kommt es im Laufe der Jahre zur Schädigung der Nerven. Diabetiker empfinden daher Schmerzen nicht oder erst sehr spät. So kann z.B. ein Herzinfarkt unentdeckt bleiben, weil es nicht zu den typischen Schmerzen kommt.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Schmerzen werden nach unterschiedlichen Merkmalen eingeteilt:
1. Dauer des Schmerzes: akute Schmerzen klingen nach Beendigung des Schmerzreizes rasch ab. Von chronischen Schmerzen spricht man, wenn sie länger als 6 Monate anhalten.
2. Schmerzempfinden: jeder von uns empfindet Schmerzen anders und kann sie je nach Ausmaß gut oder schlecht tolerieren. Auch ethnische Einflüsse scheinen eine Rolle zu spielen. So kann man beispielsweise beobachten, dass Menschen aus südlichen Ländern stärker unter Schmerzen leiden.
3. Schmerzcharakter: oft weist die Art eines Schmerzes auf die mögliche Schmerzursache hin. Von kolikartigen Schmerzen spricht man, wenn die Schmerzen krampfartig verlaufen: sie sind abwechselnd ganz stark, dann wieder ganz schwach. Schmerzen dieser Art können ein Hinweis auf Gallensteine oder Nierensteine sein. Es gibt aber auch dumpfe oder stechende Schmerzen, wie z.B. Bauchschmerzen, oder Schmerzen bei einem Knochenbruch. Nach einer Amputation klagen die Betroffenen nicht selten über Schmerzen in den amputierten Gliedmaßen. So spüren sie beispielsweise Schmerzen in den Zehen, obwohl diese entfernt wurden. Man nennt dies Phantomschmerzen.
4. Schmerzursache: meist liegt Schmerzen eine Schädigung des Körpers oder eines Körperteils zu Grunde. Es können aber auch psychologische Gründe dahinter stecken. So klagen Kinder manchmal über Bauchschmerzen, weil sie Angst vor einer anstehenden Klassenarbeit haben.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
In den meisten Fällen wird die Ursache von Schmerzen rasch gefunden und eine entsprechende Therapie führt zur Besserung der Beschwerden.
Chronische Schmerzen hingegen, besonders wenn sie sich nur bedingt behandeln lassen, können weitreichende Folgen haben. Die Lebensqualität der Betroffenen ist oft eingeschränkt, da beispielsweise die Ausübung früherer Hobbies nicht mehr möglich ist, oder sie infolge der Beschwerden arbeitslos werden, weil sie ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Folge ist eine Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, nicht selten kommt es zu depressiven Verstimmungen. Die Betroffenen ziehen sich mehr und mehr aus dem sozialen Umfeld zurück und vereinsamen. Diese Veränderungen verstärken die Schmerzempfindung, so dass hier ein Teufelskreis entsteht, der nur schwer zu durchbrechen ist und besonders von den Angehörigen viel Verständnis erfordert.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Bei plötzlich auftretenden Schmerzen, deren Ursache unklar ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
 - Verschiedene Entspannungsmethoden wie Autogenes Training, Yoga oder Muskelentspannung können lindernd wirken.
 - Schmerzen, die durch Sportverletzungen wie Verstauchung oder Zerrung verursacht sind, bessern sich unter Schonung und lokaler Kühlung.
 - Krampfartige oder durch Verspannung hervorgerufene Beschwerden reagieren eher auf lokale Wärme. Bewährt haben sich Wärmflaschen, Rotlicht oder ein warmer Wickel.
 - Während bei akuten Schmerzen die Schmerzmedikamente nach Bedarf eingenommen werden, ist bei chronischen Schmerzen eine regelmäßige Schmerzmittelgabe nach einem festen Zeitschema notwendig, um weitest gehende Schmerzfreiheit zu erreichen.
 - Besonders bei chronischen Schmerzen kann die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe hilfreich sein.

Bearbeitungsstand: 12.10.2021

Quellenangaben:
Gerlach, Wagner, Wirth, Innere Medizin für Pflegeberufe, Thieme, (2006), 5. Aufl. - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008) - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011) - Kellnhauser, Thiemes Pflege, (2009), 11. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Menisken sind druckausgleichende Knorpelscheiben im Kniegelenk. Bei einer Verletzung des Meniskus kommt es meist zu einem Riss im Knorpel.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Meniskusläsion

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die Menisken sind zwei halbmondförmige Knorpelscheiben (Innen- und Außenmeniskus). Sie liegen wie dämpfende Polster zwischen der unteren Gelenkfläche des Kniegelenks, die vom Schienbein und der oberen Gelenkfläche, die vom Oberschenkelknochen gebildet wird. Die Menisken verbessern die Stabilität des Kniegelenks und dienen der zusätzlichen Druckabfederung.
Meist entstehen Meniskusverletzungen durch gewaltsame Drehbewegungen bei gebeugtem Kniegelenk. Dabei werden die Menisken stark belastet und es kann zu Einrissen kommen. Liegen altersbedingte Schäden der Menisken vor, können schon normale Bewegungen wie Aufstehen aus der Hocke oder wie das Einsteigen ins Auto zur Meniskusverletzung führen.
Der Innenmeniskus ist häufiger betroffen, denn er ist mit der Gelenkkapsel fest verbunden und kann sich bei starker Belastung nicht verschieben.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Betroffenen bemerken einen einschießenden Schmerz ins Kniegelenk. Da sich Teile des gerissenen Meniskus ins Kniegelenk einklemmen, kann es nicht mehr gestreckt werden. Das Knie wird dick, denn es bildet sich rasch eine Wasseransammlung im Kniegelenk, ein Gelenkerguss.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Das Kniegelenk muss geschont und gekühlt werden. Dann lassen die Beschwerden rasch nach. Wird der Meniskusschaden allerdings nicht operativ behoben, kommt es immer wieder zu Meniskuseinklemmungen im Kniegelenk mit Gelenkergüssen. Jede Einklemmung führt zu kleinen Schäden am Gelenkknorpel des Kniegelenkes. Diese Verletzungen heilen nur sehr schlecht. Folge ist daher eine zunehmende Abnutzung des Knorpels. Dies führt zum Gelenkverschleiß, der sehr schmerzhaften Arthrose.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - bei einer akuten Meniskusverletzung sollte man das Knie hochlagern, schonen und lokal kühlen bis ein Arzt aufgesucht werden kann.

Bearbeitungsstand: 25.10.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Unter Bänderriss versteht der Arzt, wenn Gelenkbänder reißen. Meist geschieht dies als Folge einer Verletzung, bei der das Gelenk stark überdehnt wird.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Bandruptur
 - Ligamentruptur

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Bänder finden sich in unserem Körper besonders an den Gelenken und dienen zur zusätzlichen Stabilisierung. Sie bestehen aus einem sehr festen Gewebe. Doch wenn sie überbeansprucht werden, wenn das Gelenk zum Beispiel ruckartig überdehnt wird (Umknicken im Sprunggelenk), können sie reißen. Da die Bänder oft fester als Knochen sind, kann das Band nicht nur irgendwo in der Mitte, sondern auch an seiner Ansatzstelle am Knochen reißen und dabei ein Stück Knochen mit ausbrechen.
Auf Grund der hohen mechanischen Beanspruchung, kommt es besonders in den Beingelenken zu Bänderrissen. Am häufigsten betroffen sind das Kniegelenk und die äußeren Bänder des Sprunggelenkes.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Das betroffene Gelenk ist stark geschwollen und schmerzt bei Berührung oder Belastung. Nicht selten bildet sich lokal ein Bluterguss. Bei der auslösenden Verletzung kann man manchmal sogar einen Schnalzlaut hören.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Wachsen die Bänder nicht vollständig zusammen, kann es zur Instabilität im Gelenk kommen, man spricht vom "Schlottergelenk". Beim Sprunggelenk sieht es dann zum Beispiel so aus, dass man sehr leicht umknickt. Folge ist ein schnellerer Gelenksverschleiß und somit eine Arthrose.

Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Um einen Knochenbruch auszuschließen sollte das betroffene Gelenk immer geröntgt werden. Eine Kniespiegelung (Arthroskopie) wird bei Bandverletzungen im Knie empfohlen, um das genaue Ausmaß der Bandverletzung festzustellen.

Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Zusätzlich zur Therapie (Operation oder Gipsschiene) sollte das Gelenk gekühlt, hochgelagert und natürlich geschont werden.
 - Bei entsprechenden Sportarten (z.B. Volleyball, Basketball) ist auf gelenkschützendes Schuhwerk zu achten.

Bearbeitungsstand: 22.10.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Gelenkschmerzen, die im Zusammenhang mit der Hauterkrankung Schuppenflechte auftreten.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Psoriasis arthropathica

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die Schuppenflechte, der Fachausdruck lautet Psoriasis, ist eine Hauterkrankung, bei der an verschiedenen Körperstellen schuppige und gerötete Hautveränderungen zu sehen sind. Manchmal kommt es zusätzlich zu Gelenksveränderungen. Die genaue Ursache sowohl der Schuppenflechte, als auch der begleitenden Gelenksentzündungen ist unklar. Man vermutet genetische Ursachen, da die Erkrankungen bei Verwandten gehäuft auftreten.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
In den meisten Fällen sind die kleinen Gelenke, besonders die Finger befallen. Die betroffenen Gelenke sind geschwollen und sehr schmerzhaft. Bei Befall der Finger ist auffallend, dass meist alle Fingergelenke befallen sind. Da der ganze Finger anschwillt, spricht man vom "Wurstfinger". Nicht selten finden sich am betroffenen Gelenk auch die für die Schuppenflechte typischen Hautveränderungen.
Treten die Gelenkschmerzen an der Wirbelsäule auf, so äußern sie sich ähnlich wie die Symptome eines Morbus Bechterew.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der Verlauf der Psoriasis-Arthritis ist sehr unterschiedlich. Meist treten die Gelenkentzündungen schubweise auf, das heißt, die Beschwerden klingen ab und kommen nach unterschiedlichen Zeitspannen wieder. Der Gelenkbefall wechselt, es sind immer wieder andere Gelenke befallen. Die Beschwerden können aber auch sehr selten oder sogar nur einmalig auftreten. Möglich ist aber auch ein chronischer Verlauf. Dabei kommt es nicht selten im Laufe der Zeit zu Gelenkveränderungen und Einsteifungen ähnlich wie bei einer chronischen Polyarthritis.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können verschiedene Ursachen haben:
 - Sie können im Rahmen einer Viruserkrankung oder eines bakteriellen Infektes, wie beispielsweise beim Reiter-Syndrom, auftreten.
 - Bei manchen chronischen Erkrankungen, besonders den chronischen Darmerkrankungen wie dem Morbus Crohn oder der Colitis ulcerosa, kann es begleitend zu Gelenkreizungen kommen.
 - Bei der chronischen Polyarthritis handelt es sich um eine rheumatische Erkrankung mit wiederkehrenden Gelenkentzündungen.
 - Beim Gichtanfall, einer Entzündung infolge von Harnsäurekristallen im Gelenk, ist typischerweise das Großzehengelenk befallen. Meist ist dem Gichtanfall ein Festessen mit viel Fleisch und Alkoholgenuss vorausgegangen. Dadurch ist der Harnsäurespiegel im Blut erhöht, was den Gichtanfall auslöst.
 - An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Vorangegangen ist eine eitrige Mandelentzündung. Da man diese heute in der Regel mit Antibiotika behandelt, ist das rheumatische Fieber sehr selten geworden.

Verhaltenstipps
 - Kommt es im Rahmen einer Schuppenflechte zu Gelenkschmerzen, sollte dies mit einem Arzt besprochen werden.
 - Bei akuten Gelenkentzündungen wirkt lokale Kälte, zum Beispiel kühlende Umschläge, schmerzlindernd.

Bearbeitungsstand: 22.10.2021

Quellenangaben:
Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Das Reiter-Syndrom ist eine nach einem Darminfekt, einer Bindehautentzündung oder einer Harnröhrenentzündung auftretende Gelenkentzündung.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Reaktive Arthritis

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Entzündungserreger können sich über die Blutbahn im ganzen Körper verteilen und es kann zu Entzündungen in anderen Organen oder an anderen Körperstellen kommen.
Beim Reiter-Syndrom tritt gleichzeitig oder kurz nach einer bakteriellen Erkrankung (häufig nach einer Darminfektion mit Shigellen oder einer Harnwegsinfektion) eine Gelenkentzündung auf. Die genaue Ursache dieser Gelenkentzündung ist unklar, man vermutet genetische Hintergründe.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Tage oder Wochen nach einem Darminfekt, einer Harnröhrenentzündung oder einer Bindehautentzündung kommt es zur Schwellung, Schmerzen und Überwärmung in verschiedenen Gelenken. Meist sind die großen Gelenke wie Knie oder Schulter betroffen, es können aber auch andere Gelenke befallen sein.
Die Betroffenen sind in ihrem Allgemeinbefinden sehr beeinträchtigt, Fieber und Gewichtsabnahme sind häufig.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die Entzündung kann auf andere Organe wie Augen, Herz oder die Haut übergreifen. Der Krankheitsverlauf ist unterschiedlich: die Gelenkentzündung kann einmalig bleiben und von selbst vollständig abheilen. Aber auch wiederkehrende Gelenksentzündungen sind nicht selten.
In den meisten Fällen wird das Reiter-Syndrom chronisch. Folge sind Gelenkzerstörungen ähnlich wie bei der chronischen Polyarthritis.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Gelenkentzündungen können verschiedene Ursachen haben:
 - Sie können im Rahmen einer Viruserkrankung auftreten.
 - Auch bei anderen chronischen Erkrankungen, besonders den chronischen Darmerkrankungen wie dem Morbus Crohn oder der Colitis ulcerosa, aber auch bei Hauterkrankungen wie der Schuppenflechte, kann es begleitend zu Gelenksreizungen kommen.
 - Bei der chronischen Polyarthritis handelt es sich um eine rheumatische Erkrankung mit wiederkehrenden Gelenksentzündungen.
 - Beim Gichtanfall, einer Entzündung infolge von Harnsäurekristallen im Gelenk ist typischerweise das Großzehengelenk befallen. Meist ist dem Gichtanfall ein Festessen mit viel Fleisch und Alkoholgenuss vorausgegangen, denn dies erhöht den Harnsäurespiegel im Blut und kann so einen Gichtanfall auslösen.
 - An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Vorangegangen ist eine eitrige Mandelentzündung. Da man diese heute in der Regel mit Antibiotika behandelt, ist das rheumatische Fieber sehr selten geworden.

WVerhaltenstipps
 - Bei stark entzündeten Gelenken wirkt lokale Kühlung schmerzlindernd.
 - Kommt es im Anschluss oder gleichzeitig mit einem bakteriellen Infekt zu einer Gelenkschwellung, sollte ein Arzt aufgesucht werden damit rechtzeitig mit einer antibiotischen Therapie begonnen werden kann.

Bearbeitungsstand: 22.10.2021

Quellenangaben:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Eine durch Bakterien verursachte Gelenkentzündung.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - eitrige Arthritis

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Bakterien können auf verschiedenen Wegen in die Gelenke gelangen:
 - Im Rahmen einer Blutvergiftung gelangen Bakterien in die Blutbahn und es kann zu Entzündungen in anderen Organen oder an anderen Körperstellen kommen.
 - Bei einer Knochenentzündung, der so genannten Osteomyelitis kann die Entzündung auf benachbarte Gelenke übergreifen.
 - Die weitaus häufigste Ursache einer bakteriellen Gelenkentzündung aber ist ein direktes Eindringen der Erreger in das Gelenk. Dies kann im Rahmen einer Gelenkpunktion, einer Operation oder einer offenen Gelenkverletzung geschehen.


Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Am häufigsten ist das Knie- oder das Hüftgelenk befallen. Das Gelenk ist rot, heiß, geschwollen und sehr schmerzhaft.


Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Im Gelenk bildet sich ein eitriger Gelenkserguss, ein Empyem. Bei fortschreitender Entzündung greift diese auf die Gelenkstrukturen über und führt zur Zerstörung des Gelenkes. Schlimmstenfalls kommt es infolgedessen zur Einsteifung des Gelenkes.
Bei rasch eingeleiteter Therapie aber heilen die bakteriellen Gelenkentzündungen in den meisten Fällen folgenlos ab.


Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können verschiedene Ursachen haben:
 - Sie kann im Rahmen einer Viruserkrankung auftreten.
 - Auch bei anderen chronischen Erkrankungen, besonders den chronischen Darmerkrankungen wie dem Morbus Crohn oder der Colitis ulcerosa, aber auch bei Hauterkrankungen wie der Schuppenflechte kann es begleitend zu Gelenkreizungen kommen.
 - Bei der chronischen Polyarthritis handelt es sich um eine rheumatische Erkrankung mit wiederkehrenden Gelenkentzündungen.
 - Beim Gichtanfall, einer Entzündung infolge von Harnsäurekristallen im Gelenk ist typischerweise das Großzehengelenk befallen. Meist ist dem Gichtanfall ein Festessen mit viel Fleisch und Alkoholgenuss vorausgegangen, denn dies erhöht den Harnsäurespiegel im Blut und kann so einen Gichtanfall auslösen.
 - An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Vorangegangen ist eine eitrige Mandelentzündung. Da man diese heute in der Regel mit Antibiotika behandelt, ist das rheumatische Fieber sehr selten geworden.


Verhaltenstipps
 - Bei entzündeten Gelenken sind kühlende Umschläge lindernd.
 - Kommt es im Rahmen einer schweren Allgemeinerkrankung oder nach einem Gelenkeingriff oder einer -verletzung zur Gelenkentzündung, so muss sofort ein Arzt verständigt werden. Die bakterielle Arthritis ist ein Notfall und muss schnell behandelt werden um eine Schädigung des Gelenkes zu verhindern.


Bearbeitungsstand: 22.10.2021

Quellenangaben:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Rheuma ist keine einzelne Krankheit sondern ein Sammelbegriff für mehr als hundert verschiedene Erkrankungen. Landläufig werden darunter vor allem Erkrankungen verstanden, die mit Schmerzen an Gelenken, Sehnen und Muskeln verbunden sind.
Im medizinischen Gebrauch gehören zu den rheumatischen Erkrankungen jedoch auch Krankheitsbilder, bei denen das Bindegewebe, innere Organe oder Blutgefäße betroffen sind.



Was wird alles darunter verstanden? - Dazugehörige Krankheitsbilder
Je nach zu Grunde liegender Ursache unterscheidet man beim Rheuma zwischen:
 - Den degenerativ-rheumatischen Krankheiten: Dazu zählt die Arthrose, also der Gelenkverschleiß.
 - Dem so genannten Weichteilrheumatismus: Dabei stehen Schmerzen an Sehnen, Bändern oder Muskeln im Vordergrund.
 - Den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen: Dazu gehört z.B. die chronische Polyarthritis oder der Morbus Bechterew. Zu beachten ist, dass die Mediziner darunter auch Krankheiten einordnen, die die Gelenke erst später, evtl. auch gar nicht befallen, sondern vor allem die Blutgefäße, das Bindegewebe oder innere Organe. Beispiele dafür sind der so genannte Lupus erythematodes oder die Sklerodermie. Gemeinsam ist allen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen eine Störung des Immunssystems. Die Gelenke, die Blutgefäße, das Bindegewebe oder andere Organe werden dabei vom körpereigenen Abwehrsystem angegriffen und zerstört.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Um die Bewegungen von zwei Knochenenden gegeneinander im Gelenk zu ermöglichen, sind die Gelenkflächen mit einer Knorpelschicht überzogen. Zwischen den Gelenkflächen findet sich ein schmaler Gelenkspalt, der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist. So können sich die Knochen reibungsfrei bewegen. Damit das Gelenk nicht auseinandergezogen wird, ist es von einer Gelenkkapsel überzogen. Die Innenhaut dieser Gelenkkapsel nennt man Synovia. Sie bildet Nährstoffe für den Gelenkknorpel, welcher keine eigenen Blutgefäße hat und sich deshalb bei Verletzungen nicht neu bilden kann.
Bei den entzündlich-rheuamtischen Erkrankungen, die die Gelenke betreffen liegt eine chronische Entzündung der Gelenkinnenhaut zu Grunde. Diese chronische Entzündung kann auch auf innere Organe wie Herz oder Lunge übergreifen. Die genaue Ursache der einzelnen rheumatischen Erkrankungen ist in den meisten Fällen unbekannt, oft sind sie vererbt.
Die Arthrose dagegen entwickelt sich im Rahmen einer zunehmenden Abnutzung des Gelenkknorpels. Zu einer Ãœberbeanspruchung der Gelenke kann es auf Grund starken Ãœbergewichts, einer Fehlstellung der Gelenke oder im Alter kommen. Entwickelt sich schon in jungen Jahren eine Arthrose, so liegt die Ursache in einem angeborenen Defekt des Gelenkknorpels.
Auch die Ursache des Weichteilrheumatismus ist unklar, man vermutet, dass hier psychische Einflüsse eine Rolle spielen.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Auf den ersten Blick scheint es klar: Hat jemand "Rheuma", dann hat er Schmerzen im Bewegungs- oder Stützapparat. Bei genauerem Betrachten unterscheiden sich die Beschwerden aber doch:
 - Bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist die Gelenkinnenhaut, die Synovia, entzündet. Deshalb stehen hier schmerzhafte Gelenkschwellungen, besonders der kleinen Fingergelenke im Vordergrund.
 - Liegt eine Gelenkabnutzung vor, beklagen die Betroffenen Schmerzen bei Gelenkbelastung, also zum Beispiel beim Gehen. Typischerweise sind die ersten Schritte am schmerzhaftesten, man spricht vom Anlaufschmerz.
 - Da beim Weichteilrheumatismus die Bänder, Muskeln und Sehnen der Gelenke entzündet sind, werden hier generalisierte Schmerzen ("mir tut alles weh") beklagt.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der Verlauf sieht, je nachdem, was dahinter steckt, unterschiedlich aus:
 - Die chronische Entzündung der Gelenkinnenhaut bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen kann zur Zerstörung der Gelenke mit Einsteifung und Fehlstellung führen. In extremen Fällen greift die Erkrankung auf innere Organe über und schädigt zum Beispiel das Herz, die Gefäße oder die Haut.
 - Schreitet eine Arthrose fort, wird jeder Schritt schmerzhaft, in extremen Fällen schmerzen die Gelenke sogar in Ruhe.
 - Beim Weichteilrheumatismus kommt es nicht zu dauerhaften Schäden an den betroffenen Strukturen. Doch sind die Betroffenen durch die ständigen Schmerzen oft psychisch sehr belastet.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können auch durch Bakterien ausgelöst sein, die im Rahmen einer Viruserkrankung oder im Zuge anderer chronischer Erkrankungen auftreten. In allen drei Fällen spricht man von einer Arthritis.
Beim Gichtanfall, einer Entzündung, die durch Harnsäurekristallen im Gelenk verursacht wird, ist typischerweise das Großzehengelenk befallen. Meist geht dem Gichtanfall ein Festessen mit viel Fleisch und Alkoholgenuss voraus. Danach ist der Harnsäurespiegel im Blut erhöht, wodurch ein Gichtanfall ausgelöst werden kann.
An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die nach einer eitrigen Mandelentzündung hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Da eine Mandelentzündung heute in der Regel mit Antibiotika behandelt wird, ist das rheumatische Fieber jedoch sehr selten geworden.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Bei entzündeten Gelenken wirken kühlende Umschläge lindernd.
 - Eine Arthrose dagegen lässt sich eher durch lokale Wärme mildern.
 - Entzündete und abgenutzte Gelenke sollten entlastet werden, zum Beispiel durch die vorübergehende Nutzung einer Gehhilfe.
 - Liegt ein Gelenkverschleiß vor, kann man durch Gewichtsabnahme und regelmäßige leichte körperliche Tätigkeit, zum Beispiel Schwimmen, die Beweglichkeit der Gelenke bessern.
 - Kommt es wiederholt zu Schwellungen und Entzündungen der Fingergelenke, sollte zur weiteren Abklärung ein Arzt zu Rate gezogen werden.


Bearbeitungsstand: 21.10.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Beim rheumatischen Fieber handelt es sich um eine Gelenkentzündung im Anschluss an einen Infekt der oberen Luftwege mit ganz bestimmten Bakterien, den so genannten Streptokokken.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Streptokokkenrheumatismus
 - akuter Gelenkrheumatismus

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Streptokokken sind Bakterien, die häufig eitrige Mandelentzündungen hervorrufen. Im Rahmen dieser Entzündung setzen sie Giftstoffe frei. Der Körper bildet gegen diese Gifte Abwehrstoffe, die so genannten Antikörper. Manche Eiweiße, besonders in den Gelenken und den Herzklappen sind den Giftstoffen der Streptokokken aber so ähnlich, dass die Antikörper nicht nur die Giftstoffe, sondern auch gesunde Organe angreifen. Deshalb kann es nach einer Mandelentzündung unter anderem zu Gelenkbeschwerden und zur Herzklappenentzündung kommen.
Am häufigsten betroffen sind Kinder zwischen 5 und 15 Jahren. Dank einer heute meist rasch eingeleiteten Antibiotikatherapie ist das rheumatische Fieber bei uns eine Seltenheit. Doch in Ländern mit schlechterer medizinischer Versorgung und einem niedrigeren hygienischen Standard ist das rheumatische Fieber die häufigste entzündlich-rheumatische Erkrankung im Jugendalter.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
10-20 Tage nach einer eitrigen Mandelentzündung kommt es plötzlich zu folgenden Beschwerden:
 - Hohes Fieber bei gleichzeitig sehr schmerzhaften und entzündeten Gelenken.
 - Nicht selten wird das Herz angegriffen. Da alle Herzwandschichten betroffen sind, können Symptome einer Myokarditis, einer Herzmuskelentzündung auftreten, aber auch eine Herzbeutelentzündung, die Perikarditis ist nicht selten. Ist die Herzinnenwand, das Endokard betroffen, führt dies zu Veränderungen der Herzklappen.
 - An der Haut können sich Veränderungen zeigen. Es kommt beispielsweise zu Hautrötungen oder Bildung kleiner Hautknötchen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Man sagt das rheumatische Fieber "leckt die Gelenke und beißt ins Herz". Denn die Gelenkbeschwerden verschwinden nach einiger Zeit wieder, Gelenkschäden bleiben in aller Regel nicht zurück. Ist es aber zu einer Schrumpfung der Herzklappen im Rahmen der Entzündung gekommen, so sind Herzklappenfehler die Folge, welche sich nicht mehr zurückbilden.
In seltenen Fällen treten Monate nach einer eitrigen Mandelentzündung Schäden im Bereich des Gehirns auf. Es kommt zu unkontrollierten Bewegungen der Hände, die Betroffenen verschütten z.B. Suppe oder lassen Geschirr fallen. Im Fachjargon heißt dieses Krankheitsbild Chorea minor.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Gelenkentzündungen im Rahmen einer Infektion sind nicht selten. Doch sie sind weder so schmerzhaft wie beim rheumatischen Fieber, noch sind sie von sehr hohem Fieber begleitet.

Verhaltenstipps
 - Bei Verdacht auf eine eitrige Mandelentzündung sollte immer ein Arzt aufgesucht werden um gegebenenfalls rechtzeitig mit einer Antibiotikatherapie zu beginnen.

Bearbeitungsstand: 21.10.2021

Quellenangaben:
Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Unter einer Arthrose versteht man eine durch Abnutzung entstandene chronische Gelenkerkrankung.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Gelenkverschleiß

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Ein Gelenk ist eine bewegliche Verbindung zwischen zwei Knochen. Damit sich das Gelenk reibungsfrei bewegen kann, sind die Knochenoberflächen mit Knorpel überzogen.
Die Arthrose ist eine Erkrankung dieses Gelenkknorpels. Durch übermäßige Belastung eines Gelenkes kommt es zur langsam fortschreitenden Zerstörung des Gelenkknorpels, der sich nicht neu bilden kann.
Es gibt zahlreiche Ursachen, die zum Gelenkverschleiß führen können:
 - In seltenen Fällen ist eine Arthrose durch eine Minderwertigkeit des Knorpelgewebes bedingt, das heißt der Gelenkknorpel ist schon recht früh abgenutzt und es entwickelt sich in relativ jungen Jahren eine Arthrose.
 - Die Arthrose ist in der Regel eine Erkrankung des älteren Menschen, denn bereits ab 30 sind die ersten Abnutzungen an vielen Gelenken erkennbar, mit 65 gibt es praktisch keinen Menschen mehr ohne Gelenkveränderungen.
 - Bei Ãœbergewicht oder einer ständig erhöhten Gelenkbelastung, beispielsweise im Leistungssport, nutzen sich die Gelenke rascher ab.
 - Fehlbelastung, z.B. angeborene Achsenfehlstellungen wie O-Beine oder ähnliches haben eine oft einseitig vermehrte Gelenkabnutzung zur Folge.
 - Infolge von Verletzungen, z.B. nach in Fehlstellung verheilten Knochenbrüchen kann es zur Schädigung des Gelenkknorpels kommen. Deshalb werden heute Knochenbrüche im Gelenkbereich meist operiert, damit es nicht zu Fehlstellungen kommt.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Arthrosen sind sehr häufig, sie machen ca. ein Drittel aller Erkrankungen in Deutschland aus. Am häufigsten betroffen sind stark belastete Gelenke, also besonders Hüft- und Kniegelenke. Doch auch an der Wirbelsäule und den Fingergelenken kommt es oft zu arthrotischen Veränderungen.
Eine Arthrose bereitet lange Zeit keine Beschwerden, erst wenn der Gelenkknorpel so stark zerstört ist, dass Knochen an Knochen reibt, kommt es zu Schmerzen. Anfangs treten diese nur bei größeren Belastungen auf, häufig berichten die Patienten auch über eine gewisse "Wetterfühligkeit". Später kommt es schon bei geringen Belastungen und sogar in Ruhe zu Beschwerden. Typisch ist der "Anlaufschmerz": die ersten Schritte nach einer Ruhephase sind schmerzhaft, nach kurzer Einlaufzeit bessern sich die Schmerzen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die Arthrose ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung, die nicht geheilt werden kann.
In fortgeschritteneren Stadien kommt es zur zunehmenden Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit bis hin zur Gelenksteife. Durch Veränderungen sämtlicher am Gelenk beteiligter Strukturen (Bänder, Sehnen etc.) resultiert langfristig eine sichtbare Gelenkverformung.
Durch Knorpelabriebprodukte innerhalb des Gelenkes kann es zu einer Reizung der Gelenkschleimhaut kommen. Dies hat eine Ergussbildung zur Folge. Äußerlich sind Zeichen einer Entzündung (Rötung, Schwellung, Schmerz, Überwärmung) erkennbar. Man spricht von einer aktivierten Arthrose.

Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Gelenkschmerzen können bei vielen Erkrankungen des Bewegungsapparates auftreten:
 - Rheumatische Erkrankungen führen zu Gelenkreizungen. Sie sind an einer schmerzhaften entzündlichen Schwellung des betroffenen Gelenkes erkennbar. Im Gegensatz zur Arthrose sind oft mehrere Gelenke betroffen.
 - Bei Stoffwechselerkrankungen wie der Gicht kann es durch Ablagerungen von Harnsäurekristallen in den Gelenken zu Gelenkschmerzen kommen. Hier ist meist das Großzehengrundgelenk betroffen.
 - Kommt es im Rahmen einer Infektionskrankheit, z.B. einer Grippe zu Gelenkschmerzen, so sind diese durch eine Mitreaktion der Gelenke bedingt und heilen von selbst ab.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Generell sollten übermäßige Belastungen der Gelenke vermieden werden, Normalgewicht ist anzustreben und knien, hocken oder langes Stehen zu vermeiden.
 - Die regelmäßige Bewegung ist wichtig, denn "wer rastet, der rostet". Ideal ist die Bewegung im Wasser, auch Rad fahren ohne starke Belastung (ebene Strecken) "ölt" die Gelenke.
 - Bei fortgeschrittener Arthrose ist zur Schmerzlinderung die Entlastung der Gelenke wichtig. Deshalb sollte man für längere Strecken einen Stock oder einen Gehwagen verwenden. Bei der Nutzung eines Stockes ist zu beachten, dass er auf der Gegenseite, also auf der Seite mit dem gesunden Gelenk geführt wird.
 - Ist es zu einer Entzündung oder Reizung des betroffenen Gelenkes gekommen, hilft lokales Kühlen, sonst ist lokale Wärme wohltuender.
 - Zur Erleichterung des täglichen Lebens sind das Anbringen von Haltegriffen, besonders im Badbereich und die Erhöhung von Bett und Toilette hilfreich.

Bearbeitungsstand: 01.11.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dosierung und Anwendungshinweise

Wie wird das Arzneimittel dosiert?

Jugendliche von 15-17 Jahren: Das Arzneimittel wird von Ihrem Arzt entsprechend dem Körpergewicht dosiert. Bei rheumatischen Erkrankungen und Entzündungen nach Verletzungen: Bei leichten bis mäßig starken Schmerzen und Fieber: Regelschmerzen: Bei einem empfindlichen Magen empfiehlt es sich das Arzneimittel während der Mahlzeit einzunehmen.
WerEinzeldosisGesamtdosisWann
Erwachsene1-2 Tabletten3-mal täglich (max. 6 Tabletten pro Tag)im Abstand von 6 Stunden, nach der Mahlzeit
Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene
(über 40 kg Körpergewicht)
1/2-1 Tablette3-4 mal täglich (max. 3 Tabletten pro Tag)im Abstand von 6 Stunden, nach der Mahlzeit
Kinder von 6-9 Jahren
(mit 20-29 kg Körpergewicht)
1/2 Tablette1-3 mal täglich (max. 1 1/2 Tabletten pro Tag)im Abstand von 6 Stunden, nach der Mahlzeit
Kinder von 10-11 Jahren
(mit 30-39 kg Körpergewicht)
1/2 Tablette1-4 mal täglich (max. 2 Tabletten pro Tag)im Abstand von 6 Stunden, nach der Mahlzeit
Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene
(über 40 kg Körpergewicht)
1/2-1 Tablette1-3 mal täglich (max. 3 Tabletten pro Tag)im Abstand von 6 Stunden, nach der Mahlzeit
Anwendungshinweise
Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden.

Art der Anwendung?
Nehmen Sie das Arzneimittel mit Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) ein.

Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach Art der Beschwerde und/oder Dauer der Erkrankung und wird deshalb nur von Ihrem Arzt bestimmt.

Ãœberdosierung?
Bei einer Überdosierung kann es unter anderem zu Kopfschmerzen, Schwindel, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Blutdruckabfall, Benommenheit sowie zu Atemstörungen kommen. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Überdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung.

Einnahme vergessen?
Setzen Sie die Einnahme zum nächsten vorgeschriebenen Zeitpunkt ganz normal (also nicht mit der doppelten Menge) fort.

Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.

Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Zusammensetzung
Was ist im Arzneimittel enthalten?

Die angegebenen Mengen sind bezogen auf 1 Tablette.

Hilfstoff + Stearinsäure
Hilfstoff + Poly(vinylalkohol)
Hilfstoff + Macrogol 3350
Hilfstoff + Titandioxid
Hilfstoff + Talkum
Hilfstoff + Croscarmellose natrium
Hilfstoff + Siliciumdioxid, hochdisperses
Hilfstoff + Maisstärke, vorverkleistert
Hilfstoff + Maisstärke
Wirkstoffstoff 400 mg Ibuprofen

Kundenrezensionen

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder fragen Sie in Ihrer Apotheke.