Wirkungsweise
Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels?
Indometacin wirkt schmerzstillend, fiebersenkend und entzündungshemmend zugleich. Der Arzneistoff weist zudem ausgeprägte antirheumatische Eigenschaften auf. Er blockiert die Bildung bestimmter Botenstoffe im Körper, so genannte Prostaglandine. Diese sind an der Entstehung von Schmerzen, Fieber und Entzündungen wesentlich beteiligt.
Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels?
Indometacin wirkt schmerzstillend, fiebersenkend und entzündungshemmend zugleich. Der Arzneistoff weist zudem ausgeprägte antirheumatische Eigenschaften auf. Er blockiert die Bildung bestimmter Botenstoffe im Körper, so genannte Prostaglandine. Diese sind an der Entstehung von Schmerzen, Fieber und Entzündungen wesentlich beteiligt.
Wichtige Hinweise
Was sollten Sie beachten?
- Das Reaktionsvermögen kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, vor allem in höheren Dosierungen oder in Kombination mit Alkohol, beeinträchtigt sein. Achten Sie vor allem darauf, wenn Sie am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen (auch im Haushalt) bedienen, mit denen Sie sich verletzen können.
- Der Urin kann verfärbt werden.
- Bei dauerhafter Anwendung von Schmerzmitteln können Kopfschmerzen auftreten, die durch das Schmerzmittel erzeugt werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um zu verhindern, dass Ihre Kopfschmerzen chronisch werden.
- Die gewohnheitsmäßige Anwendung von Schmerzmitteln kann zu einer dauerhaften Nierenschädigung führen. Werden mehrere Schmerzmittel kombiniert, oder sind in einem Schmerzmittel mehrere Wirkstoffe enthalten, erhöht sich das Risiko dafür.
- Vorsicht: Patienten mit Nasenpolypen, chronischen Atemwegsinfektionen, Asthma oder mit Neigung zu allergischen Reaktionen wie z.B. Heuschnupfen: Bei Ihnen kann das Arzneimittel einen Asthmaanfall oder eine starke allergische Hautreaktion auslösen. Fragen Sie daher vor der Anwendung Ihren Arzt.
- Vorsicht bei Allergie gegen Schmerzmittel!
- Vorsicht bei einer Unverträglichkeit gegenüber Lactose. Wenn Sie eine Diabetes-Diät einhalten müssen, sollten Sie den Zuckergehalt berücksichtigen.
- Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selbst kaufen, nur gelegentlich anwenden oder deren Anwendung schon einige Zeit zurückliegt.
- Alkoholgenuss soll während einer Dauerbehandlung möglichst vermieden werden. Gelegentlicher Alkoholkonsum in kleinen Mengen ist erlaubt, aber nicht zusammen mit dem Medikament.
Was sollten Sie beachten?
- Das Reaktionsvermögen kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, vor allem in höheren Dosierungen oder in Kombination mit Alkohol, beeinträchtigt sein. Achten Sie vor allem darauf, wenn Sie am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen (auch im Haushalt) bedienen, mit denen Sie sich verletzen können.
- Der Urin kann verfärbt werden.
- Bei dauerhafter Anwendung von Schmerzmitteln können Kopfschmerzen auftreten, die durch das Schmerzmittel erzeugt werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um zu verhindern, dass Ihre Kopfschmerzen chronisch werden.
- Die gewohnheitsmäßige Anwendung von Schmerzmitteln kann zu einer dauerhaften Nierenschädigung führen. Werden mehrere Schmerzmittel kombiniert, oder sind in einem Schmerzmittel mehrere Wirkstoffe enthalten, erhöht sich das Risiko dafür.
- Vorsicht: Patienten mit Nasenpolypen, chronischen Atemwegsinfektionen, Asthma oder mit Neigung zu allergischen Reaktionen wie z.B. Heuschnupfen: Bei Ihnen kann das Arzneimittel einen Asthmaanfall oder eine starke allergische Hautreaktion auslösen. Fragen Sie daher vor der Anwendung Ihren Arzt.
- Vorsicht bei Allergie gegen Schmerzmittel!
- Vorsicht bei einer Unverträglichkeit gegenüber Lactose. Wenn Sie eine Diabetes-Diät einhalten müssen, sollten Sie den Zuckergehalt berücksichtigen.
- Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selbst kaufen, nur gelegentlich anwenden oder deren Anwendung schon einige Zeit zurückliegt.
- Alkoholgenuss soll während einer Dauerbehandlung möglichst vermieden werden. Gelegentlicher Alkoholkonsum in kleinen Mengen ist erlaubt, aber nicht zusammen mit dem Medikament.
Gegenanzeigen
Was spricht gegen eine Anwendung?
Immer:
- Ãœberempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
- Geschwüre im Verdauungstrakt, auch in der Vorgeschichte
- Aktive Blutungen, wie:
- Blutungen im Magen-Darm-Trakt, auch in der Vorgeschichte
- Hirnblutungen
Unter Umständen - sprechen Sie hierzu mit Ihrem Arzt oder Apotheker:
- Blutbildungsstörungen
- Blutgerinnungsstörung
- Magen- oder Darmdurchbruch, auch in der Vorgeschichte
- Entzündliche Darmerkrankungen, auch in der Vorgeschichte, wie:
- Morbus Crohn
- Colitis ulcerosa
- Herzschwäche
- Bluthochdruck
- Koronare Herzkrankheit (Durchblutungsstörungen des Herzmuskels)
- Durchblutungsstörungen der Peripherie (z.B. Arme, Beine)
- Durchblutungsstörung der Hirngefäße
- Mögliche Gefahr einer Gefäßverengung am Herzen, wie bei:
- Erhöhte Fettkonzentration im Blut
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- Rauchen
- Porphyrie (Stoffwechselkrankheit)
- Eingeschränkte Nierenfunktion
- Eingeschränkte Leberfunktion
- Kollagenosen (Veränderungen im Bindegewebsbereich), wie:
- Lupus erythematodes
- Mischkollagenose (entzündlich-rheumatische Kollagenose)
- Größere Operation, kurz zuvor stattgefunden
Welche Altersgruppe ist zu beachten?
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: Das Arzneimittel sollte in der Regel in dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.
- Ältere Patienten ab 65 Jahren: Die Behandlung sollte mit Ihrem Arzt gut abgestimmt und sorgfältig überwacht werden, z.B. durch engmaschige Kontrollen. Die erwünschten Wirkungen und unerwünschten Nebenwirkungen des Arzneimittels können in dieser Gruppe verstärkt oder abgeschwächt auftreten.
Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Wenden Sie sich an Ihren Arzt. Es spielen verschiedene Ãœberlegungen eine Rolle, ob und wie das Arzneimittel in der Schwangerschaft angewendet werden kann.
- Stillzeit: Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Er wird Ihre besondere Ausgangslage prüfen und Sie entsprechend beraten, ob und wie Sie mit dem Stillen weitermachen können.
Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Was spricht gegen eine Anwendung?
Immer:
- Ãœberempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
- Geschwüre im Verdauungstrakt, auch in der Vorgeschichte
- Aktive Blutungen, wie:
- Blutungen im Magen-Darm-Trakt, auch in der Vorgeschichte
- Hirnblutungen
Unter Umständen - sprechen Sie hierzu mit Ihrem Arzt oder Apotheker:
- Blutbildungsstörungen
- Blutgerinnungsstörung
- Magen- oder Darmdurchbruch, auch in der Vorgeschichte
- Entzündliche Darmerkrankungen, auch in der Vorgeschichte, wie:
- Morbus Crohn
- Colitis ulcerosa
- Herzschwäche
- Bluthochdruck
- Koronare Herzkrankheit (Durchblutungsstörungen des Herzmuskels)
- Durchblutungsstörungen der Peripherie (z.B. Arme, Beine)
- Durchblutungsstörung der Hirngefäße
- Mögliche Gefahr einer Gefäßverengung am Herzen, wie bei:
- Erhöhte Fettkonzentration im Blut
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- Rauchen
- Porphyrie (Stoffwechselkrankheit)
- Eingeschränkte Nierenfunktion
- Eingeschränkte Leberfunktion
- Kollagenosen (Veränderungen im Bindegewebsbereich), wie:
- Lupus erythematodes
- Mischkollagenose (entzündlich-rheumatische Kollagenose)
- Größere Operation, kurz zuvor stattgefunden
Welche Altersgruppe ist zu beachten?
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: Das Arzneimittel sollte in der Regel in dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.
- Ältere Patienten ab 65 Jahren: Die Behandlung sollte mit Ihrem Arzt gut abgestimmt und sorgfältig überwacht werden, z.B. durch engmaschige Kontrollen. Die erwünschten Wirkungen und unerwünschten Nebenwirkungen des Arzneimittels können in dieser Gruppe verstärkt oder abgeschwächt auftreten.
Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Wenden Sie sich an Ihren Arzt. Es spielen verschiedene Ãœberlegungen eine Rolle, ob und wie das Arzneimittel in der Schwangerschaft angewendet werden kann.
- Stillzeit: Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Er wird Ihre besondere Ausgangslage prüfen und Sie entsprechend beraten, ob und wie Sie mit dem Stillen weitermachen können.
Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Nebenwirkungen
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?
- Magen-Darm-Beschwerden, wie:
- Ãœbelkeit
- Erbrechen
- Bluterbrechen, bei Auftreten bitte sofort einen Arzt aufsuchen
- Durchfälle
- Blutige Durchfälle
- Teerstühle, bei Auftreten bitte sofort einen Arzt aufsuchen
- Blähungen
- Bauchkrämpfe
- Blutungen im Magen-Darm-Bereich
- Appetitlosigkeit
- Geschwüre im Verdauungstrakt, die auch durchbrechen können
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Schläfrigkeit
- Schlaflosigkeit
- Benommenheit
- Delirium (Verwirrtheit)
- Krampfanfälle
- Depressionen
- Angstzustände
- Psychosen
- Nervenschädigungen
- Missempfindungen
- Kurzzeitige Bewusstlosigkeit, die nur wenige Sekunden bis Minuten dauert
- Sehstörungen, wie:
- Doppeltsehen
- Verschwommenes Sehen
- Hornhauttrübungen am Auge
- Netzhautveränderungen am Auge
- Tinnitus (Ohrgeräusche)
- Gehörverlust
- Anfälle von Atemnot
- Haarausfall
- Ãœberempfindlichkeitsreaktionen der Haut, wie:
- Hautausschlag
- Juckreiz
- Nesselausschlag
- Wassereinlagerungen (Ödeme), vor allem an den Beinen oder Armen
- Anstieg der Leberwerte
- Leberschäden, wie:
- Leberentzündung (Hepatitis)
- Gelbsucht
- Muskelschwäche
- Allgemeine Schwäche
Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?
- Magen-Darm-Beschwerden, wie:
- Ãœbelkeit
- Erbrechen
- Bluterbrechen, bei Auftreten bitte sofort einen Arzt aufsuchen
- Durchfälle
- Blutige Durchfälle
- Teerstühle, bei Auftreten bitte sofort einen Arzt aufsuchen
- Blähungen
- Bauchkrämpfe
- Blutungen im Magen-Darm-Bereich
- Appetitlosigkeit
- Geschwüre im Verdauungstrakt, die auch durchbrechen können
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Schläfrigkeit
- Schlaflosigkeit
- Benommenheit
- Delirium (Verwirrtheit)
- Krampfanfälle
- Depressionen
- Angstzustände
- Psychosen
- Nervenschädigungen
- Missempfindungen
- Kurzzeitige Bewusstlosigkeit, die nur wenige Sekunden bis Minuten dauert
- Sehstörungen, wie:
- Doppeltsehen
- Verschwommenes Sehen
- Hornhauttrübungen am Auge
- Netzhautveränderungen am Auge
- Tinnitus (Ohrgeräusche)
- Gehörverlust
- Anfälle von Atemnot
- Haarausfall
- Ãœberempfindlichkeitsreaktionen der Haut, wie:
- Hautausschlag
- Juckreiz
- Nesselausschlag
- Wassereinlagerungen (Ödeme), vor allem an den Beinen oder Armen
- Anstieg der Leberwerte
- Leberschäden, wie:
- Leberentzündung (Hepatitis)
- Gelbsucht
- Muskelschwäche
- Allgemeine Schwäche
Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Anwendungsgebiete
- Akute Gelenkentzündungen
- Gichtanfall
- Chronische Gelenkentzündungen, wie:
- Chronische Polyarthritis
- Entzündlich-rheumatische Wirbelsäulenleiden, wie:
- Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans)
- Arthrose (sowohl der Gelenke der Extremitäten als auch die der Wirbelsäule)
- Weichteilrheumatismus
- Schmerzhafte Schwellungen oder Entzündungen nach Verletzungen
- Akute Gelenkentzündungen
- Gichtanfall
- Chronische Gelenkentzündungen, wie:
- Chronische Polyarthritis
- Entzündlich-rheumatische Wirbelsäulenleiden, wie:
- Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans)
- Arthrose (sowohl der Gelenke der Extremitäten als auch die der Wirbelsäule)
- Weichteilrheumatismus
- Schmerzhafte Schwellungen oder Entzündungen nach Verletzungen
Was ist das? - Definition
Chronisch-entzündliche Gelenkerkrankung unklarer Ursache, die selten auch innere Organe befällt.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Gelenkrheumatismus
- Rheumatoide Arthritis
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Gelenke sind bewegliche Verbindungen zwischen den Knochen. Bewegungen von zwei Knochenenden gegeneinander wären sehr schmerzhaft, deshalb sind die Gelenkflächen mit einer Knorpelschicht überzogen. Zwischen den Gelenkflächen findet sich ein schmaler Gelenkspalt, der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist, so dass sich die Knochen reibungsfrei bewegen können. Damit das Gelenk nicht auseinandergezogen wird, ist es von einer Gelenkkapsel überzogen. Die Innenhaut dieser Gelenkkapsel nennt man Synovia. Sie bildet Nährstoffe für den Gelenkknorpel, welcher keine eigenen Blutgefäße hat und sich deshalb bei Verletzungen nicht neu bilden kann. An manchen Gelenken, wie z.B. am Knie, findet man noch zusätzliche Bänder oder Knorpelscheiben.
Bei der primär chronischen Polyarthritis ist es zu einer Entzündung der Gelenkinnenhaut gekommen.
Die genaue Ursache ist unbekannt, doch man vermutet, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. Bei Erkrankungen dieser Art bildet der Körper Abwehrstoffe, die sich gegen körpereigenes Gewebe richten.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die chronische Polyarthritis ist die häufigste der entzündlichen Gelenkerkrankungen, befallen sind ca. 1-2% der Bevölkerung. Frauen sind 3-4mal häufiger betroffen. Die Erkrankung kann in jedem Lebensalter (sogar bei Säuglingen) auftreten, beginnt aber meist zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr.
Zu Beginn beklagen die Patienten oft Allgemeinsymptome wie generelle Abgeschlagenheit, Kraftlosigkeit, evtl. bemerken sie leichtes Fieber, vermehrte Schweißneigung oder ähnliches.
Die Gelenkveränderungen beginnen fast immer an der Hand: als typisches Frühsymptom tritt eine "Morgensteifigkeit" der Finger auf, die nach Minuten bis Stunden nachlässt. Man beobachtet meist an beiden Körperhälften, beide Hände oder beide Beine, auftretende Gelenkschwellungen besonders der Finger- und Handgelenke. Das hat den schmerzhaften Händedruck zur Folge: gibt man den Patienten die Hand, empfinden sie das als sehr unangenehm.
Die betroffenen Gelenke sind geschwollen, überwärmt und schmerzhaft.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Typisch ist ein schubweiser Krankheitsverlauf, das heißt ein Wechsel zwischen Zeiten ohne und mit Beschwerden. Die Arthritis schreitet langsam über Jahre fort. Nur in seltenen Fällen kommt es zur Ausheilung.
Die Gelenkentzündung führt zur vermehrten Bildung von Gelenkflüssigkeit. Daher die im Frühstadium typische Gelenkschwellung und schmerzhafte Gelenkkapselspannung. Als Reaktion auf diesen Entzündungsreiz fängt die Gelenkinnenhaut an zu wuchern. Sie wächst wie ein Keil in das Gelenk hinein. Die gewucherten Zellen bilden knorpel- und knochenzerstörende Stoffe. Im Endstadium steifen die Gelenke oft völlig ein. Wenn die Gelenke so zerstört sind, dass sie in einer falschen Gelenkstellung versteifen, erscheinen sie wie verkrüppelt. Zu Beginn sind nur wenige Gelenke befallen, doch mit fortschreitender Erkrankung entwickelt sich eine Polyarthritis, d.h. es kommt schubweise zum paarweisen Befall vieler großer und kleiner Gelenke.
Wenn auch selten, so können neben den Gelenken auch andere Organe befallen sein. Es kann beispielsweise zu Veränderungen an Herz, Lunge, Gefäßen, Nieren, Haut, Nerven oder Augen kommen.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können verschiedene Ursachen haben, im Gegensatz zur chronischen Polyarthritis heilen die Entzündungen aber meist folgenlos ab:
- Sie können im Rahmen einer Viruserkrankung auftreten.
- Auch bei anderen chronischen Erkrankungen, besonders den chronischen Darmerkrankungen wie dem Morbus Crohn oder der Colitis ulcerosa, aber auch bei Hauterkrankungen wie der Schuppenflechte, kann es begleitend zu Gelenkreizungen kommen.
- Beim Gichtanfall, einer Entzündung infolge von Harnsäurekristallen im Gelenk, ist typischerweise das Großzehengelenk befallen. Meist ist dem Gichtanfall ein Festessen mit viel Fleisch und Alkoholgenuss vorausgegangen, denn dies erhöht den Harnsäurespiegel im Blut und kann so einen Gichtanfall auslösen.
- An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Vorangegangen ist eine eitrige Mandelentzündung. Da man diese heute in der Regel mit Antibiotika behandelt, ist das rheumatische Fieber sehr selten geworden.
Verhaltenstipps
- Bei entzündeten Gelenken sind kühlende Umschläge lindernd.
- Kommt es wiederholt zu Entzündungen besonders der Fingergelenke, sollte zum Ausschluss einer chronischen Polyarthritis ein Arzt aufgesucht werden.
Bearbeitungsstand: 21.10.2021
Quellenangaben:
Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Die juvenile chronische Arthritis ist eine vor dem 16. Lebensjahr beginnende chronische Gelenkentzündung.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- juvenile idiopathische Arthritis
- juvenile rheumatoide Arthritis
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Körperbewegungen sind nur mit Hilfe von beweglichen Verbindungen zwischen den Knochen, den Gelenken, möglich. Bewegungen von zwei Knochenenden gegeneinander wären sehr schmerzhaft, deshalb sind die Gelenkflächen mit einer Knorpelschicht überzogen. Zwischen den Gelenkflächen findet sich ein schmaler Gelenkspalt, der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist, so dass sich die Knochen reibungsfrei bewegen können. Damit das Gelenk nicht auseinandergezogen wird, ist es von einer Gelenkkapsel überzogen. Die Innenhaut dieser Gelenkkapsel nennt man Synovia. Sie ernährt den Gelenkknorpel, welcher keine eigenen Blutgefäße hat und sich deshalb bei Verletzungen nicht neu bilden kann. An manchen Gelenken, wie zum Beispiel am Knie, findet man noch zusätzliche Bänder oder Knorpelscheiben.
Bei der chronischen Arthritis ist es zur Entzündung dieser Gelenkstrukturen gekommen. Die genaue Erkrankungsursache ist nicht bekannt.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die juvenile chronische Arthritis ist eine insgesamt seltene Erkrankung. Es handelt sich um eine chronische Krankheit, die in Schüben verläuft. Das heißt, nach Abklingen der Beschwerden treten diese in unterschiedlich großen zeitlichen Abständen wieder auf.
Typisch sind über mindestens drei Monate anhaltende Entzündungen einzelner oder mehrere Gelenke. Am häufigsten ist das Kniegelenk betroffen. Die Gelenke sind geschwollen, schmerzhaft, überwärmt und lassen sich nur schlecht bewegen. Häufig ist auch die Umgebung des Gelenks entzündet und es entwickelt sich eine Sehnenscheidenentzündung oder eine Schleimbeutelentzündung.
Bei manchen Formen der jugendlichen Arthritis sind innere Organe mitbetroffen, so können Fieber, Herzmuskelentzündungen, Vergrößerungen der Milz, Augenentzündungen oder ähnliches auftreten.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Durch die fortschreitende Gelenkentzündung besteht die Gefahr der Schädigung aller Gelenkstrukturen. Es kommt zur Zerstörung der Knochen und des Gelenkknorpels sowie der Gelenkkapsel. Auf Grund der Gelenkschädigung werden die am Gelenk ansetzenden Muskeln in Mitleidenschaft gezogen. Die Folgen betreffen das ganze Kind:
- Die geschädigten Gelenke sind nicht mehr voll funktionsfähig, was zu Schonhaltungen, Muskelverkürzungen, Gelenkversteifungen und Achsenfehlstellungen, zum Beispiel O-Beine, führen kann.
- Die juvenile Arthritis führt zu Wachstumsstörungen, die Kinder wachsen langsamer und werden nicht besonders groß.
- Treten nur an einzelnen Gelenken Wachstumsstörungen auf, können Beinlängenverkürzungen, Hand-, Fußveränderungen oder ähnliches resultieren.
- Durch die langandauernden Gelenkschmerzen sind die Kinder in ihrem natürlichen Bewegungsdrang eingeschränkt. Dies wirkt sich negativ auf die psychosoziale Entwicklung aus.
Doch nicht bei jedem erkrankten Kind bleiben dauerhafte Skelettveränderungen zurück. Das genaue Ausmaß der Gelenk- und Knochenveränderungen ist von der jeweiligen Unterform (es gibt fünf verschiedene) der juvenilen chronischen Arthritis abhängig.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke, die so genannten Arthritiden, können verschiedene Ursachen haben. Im Gegensatz zur juvenilen Arthritis heilen diese Gelenkentzündungen aber recht schnell und folgenlos wieder ab:
- Sie können durch Bakterien ausgelöst sein oder im Rahmen einer Viruserkrankung auftreten.
- Auch bei anderen chronischen Erkrankungen, besonders den chronischen Darmerkrankungen wie dem Morbus Crohn oder der Colitis ulcerosa, aber auch bei Hauterkrankungen wie der Schuppenflechte, kommt es begleitend zu Gelenkreizungen.
- An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Vorangegangen ist eine eitrige Mandelentzündung. Da man diese heute in der Regel mit Antibiotika behandelt, ist das rheumatische Fieber sehr selten geworden.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Bei entzündeten Gelenken sind kühlende Umschläge lindernd.
- Kommt es wiederholt zu Schwellungen und Entzündungen der Gelenke, sollte zur weiteren Abklärung ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Bearbeitungsstand: 21.10.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Gruber, Christoph; Gruber Sarah, Pädiatrie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 2. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Rheuma ist keine einzelne Krankheit sondern ein Sammelbegriff für mehr als hundert verschiedene Erkrankungen. Landläufig werden darunter vor allem Erkrankungen verstanden, die mit Schmerzen an Gelenken, Sehnen und Muskeln verbunden sind.
Im medizinischen Gebrauch gehören zu den rheumatischen Erkrankungen jedoch auch Krankheitsbilder, bei denen das Bindegewebe, innere Organe oder Blutgefäße betroffen sind.
Was wird alles darunter verstanden? - Dazugehörige Krankheitsbilder
Je nach zu Grunde liegender Ursache unterscheidet man beim Rheuma zwischen:
- Den degenerativ-rheumatischen Krankheiten: Dazu zählt die Arthrose, also der Gelenkverschleiß.
- Dem so genannten Weichteilrheumatismus: Dabei stehen Schmerzen an Sehnen, Bändern oder Muskeln im Vordergrund.
- Den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen: Dazu gehört z.B. die chronische Polyarthritis oder der Morbus Bechterew. Zu beachten ist, dass die Mediziner darunter auch Krankheiten einordnen, die die Gelenke erst später, evtl. auch gar nicht befallen, sondern vor allem die Blutgefäße, das Bindegewebe oder innere Organe. Beispiele dafür sind der so genannte Lupus erythematodes oder die Sklerodermie. Gemeinsam ist allen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen eine Störung des Immunssystems. Die Gelenke, die Blutgefäße, das Bindegewebe oder andere Organe werden dabei vom körpereigenen Abwehrsystem angegriffen und zerstört.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Um die Bewegungen von zwei Knochenenden gegeneinander im Gelenk zu ermöglichen, sind die Gelenkflächen mit einer Knorpelschicht überzogen. Zwischen den Gelenkflächen findet sich ein schmaler Gelenkspalt, der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist. So können sich die Knochen reibungsfrei bewegen. Damit das Gelenk nicht auseinandergezogen wird, ist es von einer Gelenkkapsel überzogen. Die Innenhaut dieser Gelenkkapsel nennt man Synovia. Sie bildet Nährstoffe für den Gelenkknorpel, welcher keine eigenen Blutgefäße hat und sich deshalb bei Verletzungen nicht neu bilden kann.
Bei den entzündlich-rheuamtischen Erkrankungen, die die Gelenke betreffen liegt eine chronische Entzündung der Gelenkinnenhaut zu Grunde. Diese chronische Entzündung kann auch auf innere Organe wie Herz oder Lunge übergreifen. Die genaue Ursache der einzelnen rheumatischen Erkrankungen ist in den meisten Fällen unbekannt, oft sind sie vererbt.
Die Arthrose dagegen entwickelt sich im Rahmen einer zunehmenden Abnutzung des Gelenkknorpels. Zu einer Ãœberbeanspruchung der Gelenke kann es auf Grund starken Ãœbergewichts, einer Fehlstellung der Gelenke oder im Alter kommen. Entwickelt sich schon in jungen Jahren eine Arthrose, so liegt die Ursache in einem angeborenen Defekt des Gelenkknorpels.
Auch die Ursache des Weichteilrheumatismus ist unklar, man vermutet, dass hier psychische Einflüsse eine Rolle spielen.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Auf den ersten Blick scheint es klar: Hat jemand "Rheuma", dann hat er Schmerzen im Bewegungs- oder Stützapparat. Bei genauerem Betrachten unterscheiden sich die Beschwerden aber doch:
- Bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist die Gelenkinnenhaut, die Synovia, entzündet. Deshalb stehen hier schmerzhafte Gelenkschwellungen, besonders der kleinen Fingergelenke im Vordergrund.
- Liegt eine Gelenkabnutzung vor, beklagen die Betroffenen Schmerzen bei Gelenkbelastung, also zum Beispiel beim Gehen. Typischerweise sind die ersten Schritte am schmerzhaftesten, man spricht vom Anlaufschmerz.
- Da beim Weichteilrheumatismus die Bänder, Muskeln und Sehnen der Gelenke entzündet sind, werden hier generalisierte Schmerzen ("mir tut alles weh") beklagt.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der Verlauf sieht, je nachdem, was dahinter steckt, unterschiedlich aus:
- Die chronische Entzündung der Gelenkinnenhaut bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen kann zur Zerstörung der Gelenke mit Einsteifung und Fehlstellung führen. In extremen Fällen greift die Erkrankung auf innere Organe über und schädigt zum Beispiel das Herz, die Gefäße oder die Haut.
- Schreitet eine Arthrose fort, wird jeder Schritt schmerzhaft, in extremen Fällen schmerzen die Gelenke sogar in Ruhe.
- Beim Weichteilrheumatismus kommt es nicht zu dauerhaften Schäden an den betroffenen Strukturen. Doch sind die Betroffenen durch die ständigen Schmerzen oft psychisch sehr belastet.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können auch durch Bakterien ausgelöst sein, die im Rahmen einer Viruserkrankung oder im Zuge anderer chronischer Erkrankungen auftreten. In allen drei Fällen spricht man von einer Arthritis.
Beim Gichtanfall, einer Entzündung, die durch Harnsäurekristallen im Gelenk verursacht wird, ist typischerweise das Großzehengelenk befallen. Meist geht dem Gichtanfall ein Festessen mit viel Fleisch und Alkoholgenuss voraus. Danach ist der Harnsäurespiegel im Blut erhöht, wodurch ein Gichtanfall ausgelöst werden kann.
An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die nach einer eitrigen Mandelentzündung hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Da eine Mandelentzündung heute in der Regel mit Antibiotika behandelt wird, ist das rheumatische Fieber jedoch sehr selten geworden.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Bei entzündeten Gelenken wirken kühlende Umschläge lindernd.
- Eine Arthrose dagegen lässt sich eher durch lokale Wärme mildern.
- Entzündete und abgenutzte Gelenke sollten entlastet werden, zum Beispiel durch die vorübergehende Nutzung einer Gehhilfe.
- Liegt ein Gelenkverschleiß vor, kann man durch Gewichtsabnahme und regelmäßige leichte körperliche Tätigkeit, zum Beispiel Schwimmen, die Beweglichkeit der Gelenke bessern.
- Kommt es wiederholt zu Schwellungen und Entzündungen der Fingergelenke, sollte zur weiteren Abklärung ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Bearbeitungsstand: 21.10.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Schmerz ist die Bezeichnung für sehr verschiedene unangenehme Empfindungen. Sie können in ihrem Charakter höchst unterschiedlich sein und ihre Stärke kann von kaum wahrnehmbar bis unerträglich reichen.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Schmerz ist ein wichtiges Warnsignal des Körpers. Er zeigt eine Schädigung oder Überlastung unseres Körpers an. Ohne Schmerzen würden wir die Hand nicht automatisch von der heißen Herdplatte wegziehen. Ohne Zahnschmerzen würden wir den Gang zum Zahnarzt noch weiter hinauszögern.
An der Körperoberfläche und in den Organen findet sich ein dichtes Netz an Schmerzrezeptoren, die bei Reizung reagieren. Einen Reiz, der im Gehirn als Schmerz registriert wird, üben zum Beispiel körpereigene Stoffe, die so genannten Prostaglandine, aus. Sie werden von zerstörtem und entzündetem Gewebe freigesetzt. Von den Schmerzrezeptoren wird der Schmerz über Nervenbahnen ins Rückenmark geleitet. Die Nervenbahnen im Rückenmark leiten den Reiz ins Gehirn weiter. Erst dort wird der Reiz als Schmerz wahrgenommen.
Schmerz kann durch alle Faktoren ausgelöst werden, die eine Gewebsschädigung bewirken, z.B. Verbrennungen, Verletzungen, Überdehnungen etc.. Auch eine Reihe von chemischen Stoffen, z.B. Säuren und Laugen, können die freien Nervenendigungen zur Abgabe von Schmerzsignalen reizen.
Doch nicht alle Gewebe- oder Organschäden sind mit Schmerzen verbunden. So sind bösartige Geschwulste häufig über lange Zeit nicht schmerzhaft. Deswegen bleiben sie oft lange unentdeckt.
Bei Menschen, die zuckerkrank sind, kommt es im Laufe der Jahre zur Schädigung der Nerven. Diabetiker empfinden daher Schmerzen nicht oder erst sehr spät. So kann z.B. ein Herzinfarkt unentdeckt bleiben, weil es nicht zu den typischen Schmerzen kommt.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Schmerzen werden nach unterschiedlichen Merkmalen eingeteilt:
1. Dauer des Schmerzes: akute Schmerzen klingen nach Beendigung des Schmerzreizes rasch ab. Von chronischen Schmerzen spricht man, wenn sie länger als 6 Monate anhalten.
2. Schmerzempfinden: jeder von uns empfindet Schmerzen anders und kann sie je nach Ausmaß gut oder schlecht tolerieren. Auch ethnische Einflüsse scheinen eine Rolle zu spielen. So kann man beispielsweise beobachten, dass Menschen aus südlichen Ländern stärker unter Schmerzen leiden.
3. Schmerzcharakter: oft weist die Art eines Schmerzes auf die mögliche Schmerzursache hin. Von kolikartigen Schmerzen spricht man, wenn die Schmerzen krampfartig verlaufen: sie sind abwechselnd ganz stark, dann wieder ganz schwach. Schmerzen dieser Art können ein Hinweis auf Gallensteine oder Nierensteine sein. Es gibt aber auch dumpfe oder stechende Schmerzen, wie z.B. Bauchschmerzen, oder Schmerzen bei einem Knochenbruch. Nach einer Amputation klagen die Betroffenen nicht selten über Schmerzen in den amputierten Gliedmaßen. So spüren sie beispielsweise Schmerzen in den Zehen, obwohl diese entfernt wurden. Man nennt dies Phantomschmerzen.
4. Schmerzursache: meist liegt Schmerzen eine Schädigung des Körpers oder eines Körperteils zu Grunde. Es können aber auch psychologische Gründe dahinter stecken. So klagen Kinder manchmal über Bauchschmerzen, weil sie Angst vor einer anstehenden Klassenarbeit haben.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
In den meisten Fällen wird die Ursache von Schmerzen rasch gefunden und eine entsprechende Therapie führt zur Besserung der Beschwerden.
Chronische Schmerzen hingegen, besonders wenn sie sich nur bedingt behandeln lassen, können weitreichende Folgen haben. Die Lebensqualität der Betroffenen ist oft eingeschränkt, da beispielsweise die Ausübung früherer Hobbies nicht mehr möglich ist, oder sie infolge der Beschwerden arbeitslos werden, weil sie ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Folge ist eine Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, nicht selten kommt es zu depressiven Verstimmungen. Die Betroffenen ziehen sich mehr und mehr aus dem sozialen Umfeld zurück und vereinsamen. Diese Veränderungen verstärken die Schmerzempfindung, so dass hier ein Teufelskreis entsteht, der nur schwer zu durchbrechen ist und besonders von den Angehörigen viel Verständnis erfordert.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Bei plötzlich auftretenden Schmerzen, deren Ursache unklar ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
- Verschiedene Entspannungsmethoden wie Autogenes Training, Yoga oder Muskelentspannung können lindernd wirken.
- Schmerzen, die durch Sportverletzungen wie Verstauchung oder Zerrung verursacht sind, bessern sich unter Schonung und lokaler Kühlung.
- Krampfartige oder durch Verspannung hervorgerufene Beschwerden reagieren eher auf lokale Wärme. Bewährt haben sich Wärmflaschen, Rotlicht oder ein warmer Wickel.
- Während bei akuten Schmerzen die Schmerzmedikamente nach Bedarf eingenommen werden, ist bei chronischen Schmerzen eine regelmäßige Schmerzmittelgabe nach einem festen Zeitschema notwendig, um weitest gehende Schmerzfreiheit zu erreichen.
- Besonders bei chronischen Schmerzen kann die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe hilfreich sein.
Bearbeitungsstand: 12.10.2021
Quellenangaben:
Gerlach, Wagner, Wirth, Innere Medizin für Pflegeberufe, Thieme, (2006), 5. Aufl. - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008) - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011) - Kellnhauser, Thiemes Pflege, (2009), 11. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Unter Gicht versteht man die Ablagerung von Harnsäurekristallen an verschiedenen Körperstellen. Die Kristalle führen an diesen Stellen zu einer starken Entzündung.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Arthritis urica
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
In allen menschlichen und tierischen Zellen befindet sich ein Zellkern. Wird dieser Zellkern abgebaut entsteht Harnsäure. Normalerweise wird diese Harnsäure mit dem Urin ausgeschieden. Ist dieser Mechanismus gestört, oder kommt es zu einer vermehrten Harnsäurebildung im Körper, kann die Harnsäure nicht ausreichend ausgeschieden werden. Die Harnsäurekristalle lagern sich in den Gelenken, Sehnen oder Sehnenscheiden ab. Dort werden sie von Abwehrzellen gefressen. Dabei werden Stoffe freigesetzt, die lokal zur Entzündungsreaktion führen.
Erhöhte Harnsäurewerte lassen sich häufger bei Männern als bei Frauen feststellen. Nicht jeder Patient mit erhöhten Harnsäurewerten leidet unter den Symptomen einer Gicht, doch die Gefahr eines Gichtanfalles steigt mit dem Lebensalter und der Höhe des Harnsäurespiegels. Männer, meist zwischen 40 und 60 Jahren, erkranken 10mal häufiger als Frauen, die meist erst ab dem 60. Lebensjahr unter Gichtanfällen leiden, weil die Östrogene bis zu den Wechseljahren eine schützende Wirkung haben.
Die Gicht ist eine seit langem bekannte Krankheit. Doch während sie früher meist nur bei wohlhabenderen Menschen auftrat, die sich Fleisch leisten konnten, ist heute die Gicht sehr verbreitet, man spricht deshalb von einer "Wohlstandskrankheit".
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Gichtanfälle treten oft nach Festessen mit viel Fleisch und reichlich Alkoholgenuss auf. Durch den Fleischgenuss fällt im Körper mehr Harnsäure an, doch der Alkohol hemmt die Ausscheidung.
In der Regel kommt es dann nachts plötzlich zu sehr starken Schmerzen in einem Gelenk, meist dem Großzehengrundgelenk, aber auch andere Gelenke können betroffen sein. Das jeweilige Gelenk ist gerötet, heiß, geschwollen und sehr schmerzhaft. Schon das Gewicht der Bettdecke oder leichteste Berührungen lösen heftige Schmerzen aus. Gelegentlich kommt es sogar zu Fieber.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der akute Gichtanfall klingt auch ohne Therapie nach Tagen bis Wochen ab. Bei Missachtung der Ernährungsratschläge kommt es nach Wochen oder Monaten zum nächsten Anfall.
Von einer chronischen Gicht spricht man, wenn es nach wiederholten Gichtanfälle zur Schädigung verschiedener Organe gekommen ist:
- Nach Jahren kommt es zu Gelenkschädigungen mit schmerzhaften Gelenkveränderungen.
- Durch Harnsäureablagerungen entstehen die so genannten "Tophi" am Rand der Ohrmuschel und in der Gelenkumgebung.
- Bei Ablagerung von Harnsäurekristallen im Schleimbeutel resultiert eine Schleimbeutelentzündung, die Bursitis. Sind die Sehnenscheiden betroffen, leiden die Betroffenen unter einer Sehnenscheidenentzündung.
- Gefährlich ist die Bildung von Harnsäuresteinen in der Niere, die zur Nierenschädigung führen können.
Dank wirksamer medikamentöser Therapie, ist die chronische Gicht heute eine Seltenheit.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können auch durch Bakterien ausgelöst sein oder im Rahmen einer Viruserkrankung auftreten, man nennt dies eine Arthritis.
Im Alter kommt es nicht selten zur Arthrose verschiedener Gelenke. Werden diese Gelenke vermehrt belastet, zum Beispiel bei einer Wanderung, kommt es zur Reizung dieser Gelenke, welches zu ganz ähnlichen Beschwerden wie bei einem Gichtanfall führen kann.
Bei verschiedenen Rheumaerkrankungen kommt es zu wiederholten Gelenkentzündungen. Diese sind allerdings meist nicht so schmerzhaft wie der Gichtanfall und selten ist nur ein einziges Gelenk betroffen.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Zur Reduzierung oder Vorbeugung erhöhter Harnsäurewerte sind folgende Maßnahmen zu beachten:
- Normalisierung des Körpergewichts.
- Kein oder nur wenig Alkohol, denn Alkohol hemmt die Harnsäureausscheidung der Nieren; Bier enthält Stoffe, die zu Harnsäure abgebaut werden.
- Folgende Lebensmittel meiden: Fleisch, Innereien, Fleischextrakt, Geflügel, Sardellen, Heringe etc.
- Viel trinken, um die Harnsäureausscheidung zu erhöhen.
- Vorsicht: bei Fastenkuren werden körpereigene Zellen abgebaut, deshalb kann auch hier der Harnsäurespiegel ansteigen.
Bei einem Gichtanfall wirken kühlende Umschläge und Hochlegen des betroffenen Beines schmerzlindernd.
Bearbeitungsstand: 22.10.2021
Quellenangaben:
Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Unter einer Arthrose versteht man eine durch Abnutzung entstandene chronische Gelenkerkrankung.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Gelenkverschleiß
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Ein Gelenk ist eine bewegliche Verbindung zwischen zwei Knochen. Damit sich das Gelenk reibungsfrei bewegen kann, sind die Knochenoberflächen mit Knorpel überzogen.
Die Arthrose ist eine Erkrankung dieses Gelenkknorpels. Durch übermäßige Belastung eines Gelenkes kommt es zur langsam fortschreitenden Zerstörung des Gelenkknorpels, der sich nicht neu bilden kann.
Es gibt zahlreiche Ursachen, die zum Gelenkverschleiß führen können:
- In seltenen Fällen ist eine Arthrose durch eine Minderwertigkeit des Knorpelgewebes bedingt, das heißt der Gelenkknorpel ist schon recht früh abgenutzt und es entwickelt sich in relativ jungen Jahren eine Arthrose.
- Die Arthrose ist in der Regel eine Erkrankung des älteren Menschen, denn bereits ab 30 sind die ersten Abnutzungen an vielen Gelenken erkennbar, mit 65 gibt es praktisch keinen Menschen mehr ohne Gelenkveränderungen.
- Bei Übergewicht oder einer ständig erhöhten Gelenkbelastung, beispielsweise im Leistungssport, nutzen sich die Gelenke rascher ab.
- Fehlbelastung, z.B. angeborene Achsenfehlstellungen wie O-Beine oder ähnliches haben eine oft einseitig vermehrte Gelenkabnutzung zur Folge.
- Infolge von Verletzungen, z.B. nach in Fehlstellung verheilten Knochenbrüchen kann es zur Schädigung des Gelenkknorpels kommen. Deshalb werden heute Knochenbrüche im Gelenkbereich meist operiert, damit es nicht zu Fehlstellungen kommt.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Arthrosen sind sehr häufig, sie machen ca. ein Drittel aller Erkrankungen in Deutschland aus. Am häufigsten betroffen sind stark belastete Gelenke, also besonders Hüft- und Kniegelenke. Doch auch an der Wirbelsäule und den Fingergelenken kommt es oft zu arthrotischen Veränderungen.
Eine Arthrose bereitet lange Zeit keine Beschwerden, erst wenn der Gelenkknorpel so stark zerstört ist, dass Knochen an Knochen reibt, kommt es zu Schmerzen. Anfangs treten diese nur bei größeren Belastungen auf, häufig berichten die Patienten auch über eine gewisse "Wetterfühligkeit". Später kommt es schon bei geringen Belastungen und sogar in Ruhe zu Beschwerden. Typisch ist der "Anlaufschmerz": die ersten Schritte nach einer Ruhephase sind schmerzhaft, nach kurzer Einlaufzeit bessern sich die Schmerzen.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die Arthrose ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung, die nicht geheilt werden kann.
In fortgeschritteneren Stadien kommt es zur zunehmenden Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit bis hin zur Gelenksteife. Durch Veränderungen sämtlicher am Gelenk beteiligter Strukturen (Bänder, Sehnen etc.) resultiert langfristig eine sichtbare Gelenkverformung.
Durch Knorpelabriebprodukte innerhalb des Gelenkes kann es zu einer Reizung der Gelenkschleimhaut kommen. Dies hat eine Ergussbildung zur Folge. Äußerlich sind Zeichen einer Entzündung (Rötung, Schwellung, Schmerz, Überwärmung) erkennbar. Man spricht von einer aktivierten Arthrose.
Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Gelenkschmerzen können bei vielen Erkrankungen des Bewegungsapparates auftreten:
- Rheumatische Erkrankungen führen zu Gelenkreizungen. Sie sind an einer schmerzhaften entzündlichen Schwellung des betroffenen Gelenkes erkennbar. Im Gegensatz zur Arthrose sind oft mehrere Gelenke betroffen.
- Bei Stoffwechselerkrankungen wie der Gicht kann es durch Ablagerungen von Harnsäurekristallen in den Gelenken zu Gelenkschmerzen kommen. Hier ist meist das Großzehengrundgelenk betroffen.
- Kommt es im Rahmen einer Infektionskrankheit, z.B. einer Grippe zu Gelenkschmerzen, so sind diese durch eine Mitreaktion der Gelenke bedingt und heilen von selbst ab.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Generell sollten übermäßige Belastungen der Gelenke vermieden werden, Normalgewicht ist anzustreben und knien, hocken oder langes Stehen zu vermeiden.
- Die regelmäßige Bewegung ist wichtig, denn "wer rastet, der rostet". Ideal ist die Bewegung im Wasser, auch Rad fahren ohne starke Belastung (ebene Strecken) "ölt" die Gelenke.
- Bei fortgeschrittener Arthrose ist zur Schmerzlinderung die Entlastung der Gelenke wichtig. Deshalb sollte man für längere Strecken einen Stock oder einen Gehwagen verwenden. Bei der Nutzung eines Stockes ist zu beachten, dass er auf der Gegenseite, also auf der Seite mit dem gesunden Gelenk geführt wird.
- Ist es zu einer Entzündung oder Reizung des betroffenen Gelenkes gekommen, hilft lokales Kühlen, sonst ist lokale Wärme wohltuender.
- Zur Erleichterung des täglichen Lebens sind das Anbringen von Haltegriffen, besonders im Badbereich und die Erhöhung von Bett und Toilette hilfreich.
Bearbeitungsstand: 01.11.2021
Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Schmerz ist die Bezeichnung für sehr verschiedene unangenehme Empfindungen. Sie können in ihrem Charakter höchst unterschiedlich sein und ihre Stärke kann von kaum wahrnehmbar bis unerträglich reichen.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Schmerz ist ein wichtiges Warnsignal des Körpers. Er zeigt eine Schädigung oder Überlastung unseres Körpers an. Ohne Schmerzen würden wir die Hand nicht automatisch von der heißen Herdplatte wegziehen. Ohne Zahnschmerzen würden wir den Gang zum Zahnarzt noch weiter hinauszögern.
An der Körperoberfläche und in den Organen findet sich ein dichtes Netz an Schmerzrezeptoren, die bei Reizung reagieren. Einen Reiz, der im Gehirn als Schmerz registriert wird, üben zum Beispiel körpereigene Stoffe, die so genannten Prostaglandine, aus. Sie werden von zerstörtem und entzündetem Gewebe freigesetzt. Von den Schmerzrezeptoren wird der Schmerz über Nervenbahnen ins Rückenmark geleitet. Die Nervenbahnen im Rückenmark leiten den Reiz ins Gehirn weiter. Erst dort wird der Reiz als Schmerz wahrgenommen.
Schmerz kann durch alle Faktoren ausgelöst werden, die eine Gewebsschädigung bewirken, z.B. Verbrennungen, Verletzungen, Überdehnungen etc.. Auch eine Reihe von chemischen Stoffen, z.B. Säuren und Laugen, können die freien Nervenendigungen zur Abgabe von Schmerzsignalen reizen.
Doch nicht alle Gewebe- oder Organschäden sind mit Schmerzen verbunden. So sind bösartige Geschwulste häufig über lange Zeit nicht schmerzhaft. Deswegen bleiben sie oft lange unentdeckt.
Bei Menschen, die zuckerkrank sind, kommt es im Laufe der Jahre zur Schädigung der Nerven. Diabetiker empfinden daher Schmerzen nicht oder erst sehr spät. So kann z.B. ein Herzinfarkt unentdeckt bleiben, weil es nicht zu den typischen Schmerzen kommt.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Schmerzen werden nach unterschiedlichen Merkmalen eingeteilt:
1. Dauer des Schmerzes: akute Schmerzen klingen nach Beendigung des Schmerzreizes rasch ab. Von chronischen Schmerzen spricht man, wenn sie länger als 6 Monate anhalten.
2. Schmerzempfinden: jeder von uns empfindet Schmerzen anders und kann sie je nach Ausmaß gut oder schlecht tolerieren. Auch ethnische Einflüsse scheinen eine Rolle zu spielen. So kann man beispielsweise beobachten, dass Menschen aus südlichen Ländern stärker unter Schmerzen leiden.
3. Schmerzcharakter: oft weist die Art eines Schmerzes auf die mögliche Schmerzursache hin. Von kolikartigen Schmerzen spricht man, wenn die Schmerzen krampfartig verlaufen: sie sind abwechselnd ganz stark, dann wieder ganz schwach. Schmerzen dieser Art können ein Hinweis auf Gallensteine oder Nierensteine sein. Es gibt aber auch dumpfe oder stechende Schmerzen, wie z.B. Bauchschmerzen, oder Schmerzen bei einem Knochenbruch. Nach einer Amputation klagen die Betroffenen nicht selten über Schmerzen in den amputierten Gliedmaßen. So spüren sie beispielsweise Schmerzen in den Zehen, obwohl diese entfernt wurden. Man nennt dies Phantomschmerzen.
4. Schmerzursache: meist liegt Schmerzen eine Schädigung des Körpers oder eines Körperteils zu Grunde. Es können aber auch psychologische Gründe dahinter stecken. So klagen Kinder manchmal über Bauchschmerzen, weil sie Angst vor einer anstehenden Klassenarbeit haben.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
In den meisten Fällen wird die Ursache von Schmerzen rasch gefunden und eine entsprechende Therapie führt zur Besserung der Beschwerden.
Chronische Schmerzen hingegen, besonders wenn sie sich nur bedingt behandeln lassen, können weitreichende Folgen haben. Die Lebensqualität der Betroffenen ist oft eingeschränkt, da beispielsweise die Ausübung früherer Hobbies nicht mehr möglich ist, oder sie infolge der Beschwerden arbeitslos werden, weil sie ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Folge ist eine Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, nicht selten kommt es zu depressiven Verstimmungen. Die Betroffenen ziehen sich mehr und mehr aus dem sozialen Umfeld zurück und vereinsamen. Diese Veränderungen verstärken die Schmerzempfindung, so dass hier ein Teufelskreis entsteht, der nur schwer zu durchbrechen ist und besonders von den Angehörigen viel Verständnis erfordert.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Bei plötzlich auftretenden Schmerzen, deren Ursache unklar ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
- Verschiedene Entspannungsmethoden wie Autogenes Training, Yoga oder Muskelentspannung können lindernd wirken.
- Schmerzen, die durch Sportverletzungen wie Verstauchung oder Zerrung verursacht sind, bessern sich unter Schonung und lokaler Kühlung.
- Krampfartige oder durch Verspannung hervorgerufene Beschwerden reagieren eher auf lokale Wärme. Bewährt haben sich Wärmflaschen, Rotlicht oder ein warmer Wickel.
- Während bei akuten Schmerzen die Schmerzmedikamente nach Bedarf eingenommen werden, ist bei chronischen Schmerzen eine regelmäßige Schmerzmittelgabe nach einem festen Zeitschema notwendig, um weitest gehende Schmerzfreiheit zu erreichen.
- Besonders bei chronischen Schmerzen kann die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe hilfreich sein.
Bearbeitungsstand: 12.10.2021
Quellenangaben:
Gerlach, Wagner, Wirth, Innere Medizin für Pflegeberufe, Thieme, (2006), 5. Aufl. - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008) - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011) - Kellnhauser, Thiemes Pflege, (2009), 11. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Rheuma ist keine einzelne Krankheit sondern ein Sammelbegriff für mehr als hundert verschiedene Erkrankungen. Landläufig werden darunter vor allem Erkrankungen verstanden, die mit Schmerzen an Gelenken, Sehnen und Muskeln verbunden sind.
Im medizinischen Gebrauch gehören zu den rheumatischen Erkrankungen jedoch auch Krankheitsbilder, bei denen das Bindegewebe, innere Organe oder Blutgefäße betroffen sind.
Was wird alles darunter verstanden? - Dazugehörige Krankheitsbilder
Je nach zu Grunde liegender Ursache unterscheidet man beim Rheuma zwischen:
- Den degenerativ-rheumatischen Krankheiten: Dazu zählt die Arthrose, also der Gelenkverschleiß.
- Dem so genannten Weichteilrheumatismus: Dabei stehen Schmerzen an Sehnen, Bändern oder Muskeln im Vordergrund.
- Den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen: Dazu gehört z.B. die chronische Polyarthritis oder der Morbus Bechterew. Zu beachten ist, dass die Mediziner darunter auch Krankheiten einordnen, die die Gelenke erst später, evtl. auch gar nicht befallen, sondern vor allem die Blutgefäße, das Bindegewebe oder innere Organe. Beispiele dafür sind der so genannte Lupus erythematodes oder die Sklerodermie. Gemeinsam ist allen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen eine Störung des Immunssystems. Die Gelenke, die Blutgefäße, das Bindegewebe oder andere Organe werden dabei vom körpereigenen Abwehrsystem angegriffen und zerstört.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Um die Bewegungen von zwei Knochenenden gegeneinander im Gelenk zu ermöglichen, sind die Gelenkflächen mit einer Knorpelschicht überzogen. Zwischen den Gelenkflächen findet sich ein schmaler Gelenkspalt, der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist. So können sich die Knochen reibungsfrei bewegen. Damit das Gelenk nicht auseinandergezogen wird, ist es von einer Gelenkkapsel überzogen. Die Innenhaut dieser Gelenkkapsel nennt man Synovia. Sie bildet Nährstoffe für den Gelenkknorpel, welcher keine eigenen Blutgefäße hat und sich deshalb bei Verletzungen nicht neu bilden kann.
Bei den entzündlich-rheuamtischen Erkrankungen, die die Gelenke betreffen liegt eine chronische Entzündung der Gelenkinnenhaut zu Grunde. Diese chronische Entzündung kann auch auf innere Organe wie Herz oder Lunge übergreifen. Die genaue Ursache der einzelnen rheumatischen Erkrankungen ist in den meisten Fällen unbekannt, oft sind sie vererbt.
Die Arthrose dagegen entwickelt sich im Rahmen einer zunehmenden Abnutzung des Gelenkknorpels. Zu einer Ãœberbeanspruchung der Gelenke kann es auf Grund starken Ãœbergewichts, einer Fehlstellung der Gelenke oder im Alter kommen. Entwickelt sich schon in jungen Jahren eine Arthrose, so liegt die Ursache in einem angeborenen Defekt des Gelenkknorpels.
Auch die Ursache des Weichteilrheumatismus ist unklar, man vermutet, dass hier psychische Einflüsse eine Rolle spielen.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Auf den ersten Blick scheint es klar: Hat jemand "Rheuma", dann hat er Schmerzen im Bewegungs- oder Stützapparat. Bei genauerem Betrachten unterscheiden sich die Beschwerden aber doch:
- Bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist die Gelenkinnenhaut, die Synovia, entzündet. Deshalb stehen hier schmerzhafte Gelenkschwellungen, besonders der kleinen Fingergelenke im Vordergrund.
- Liegt eine Gelenkabnutzung vor, beklagen die Betroffenen Schmerzen bei Gelenkbelastung, also zum Beispiel beim Gehen. Typischerweise sind die ersten Schritte am schmerzhaftesten, man spricht vom Anlaufschmerz.
- Da beim Weichteilrheumatismus die Bänder, Muskeln und Sehnen der Gelenke entzündet sind, werden hier generalisierte Schmerzen ("mir tut alles weh") beklagt.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der Verlauf sieht, je nachdem, was dahinter steckt, unterschiedlich aus:
- Die chronische Entzündung der Gelenkinnenhaut bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen kann zur Zerstörung der Gelenke mit Einsteifung und Fehlstellung führen. In extremen Fällen greift die Erkrankung auf innere Organe über und schädigt zum Beispiel das Herz, die Gefäße oder die Haut.
- Schreitet eine Arthrose fort, wird jeder Schritt schmerzhaft, in extremen Fällen schmerzen die Gelenke sogar in Ruhe.
- Beim Weichteilrheumatismus kommt es nicht zu dauerhaften Schäden an den betroffenen Strukturen. Doch sind die Betroffenen durch die ständigen Schmerzen oft psychisch sehr belastet.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können auch durch Bakterien ausgelöst sein, die im Rahmen einer Viruserkrankung oder im Zuge anderer chronischer Erkrankungen auftreten. In allen drei Fällen spricht man von einer Arthritis.
Beim Gichtanfall, einer Entzündung, die durch Harnsäurekristallen im Gelenk verursacht wird, ist typischerweise das Großzehengelenk befallen. Meist geht dem Gichtanfall ein Festessen mit viel Fleisch und Alkoholgenuss voraus. Danach ist der Harnsäurespiegel im Blut erhöht, wodurch ein Gichtanfall ausgelöst werden kann.
An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die nach einer eitrigen Mandelentzündung hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Da eine Mandelentzündung heute in der Regel mit Antibiotika behandelt wird, ist das rheumatische Fieber jedoch sehr selten geworden.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Bei entzündeten Gelenken wirken kühlende Umschläge lindernd.
- Eine Arthrose dagegen lässt sich eher durch lokale Wärme mildern.
- Entzündete und abgenutzte Gelenke sollten entlastet werden, zum Beispiel durch die vorübergehende Nutzung einer Gehhilfe.
- Liegt ein Gelenkverschleiß vor, kann man durch Gewichtsabnahme und regelmäßige leichte körperliche Tätigkeit, zum Beispiel Schwimmen, die Beweglichkeit der Gelenke bessern.
- Kommt es wiederholt zu Schwellungen und Entzündungen der Fingergelenke, sollte zur weiteren Abklärung ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Bearbeitungsstand: 21.10.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Die juvenile chronische Arthritis ist eine vor dem 16. Lebensjahr beginnende chronische Gelenkentzündung.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- juvenile idiopathische Arthritis
- juvenile rheumatoide Arthritis
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Körperbewegungen sind nur mit Hilfe von beweglichen Verbindungen zwischen den Knochen, den Gelenken, möglich. Bewegungen von zwei Knochenenden gegeneinander wären sehr schmerzhaft, deshalb sind die Gelenkflächen mit einer Knorpelschicht überzogen. Zwischen den Gelenkflächen findet sich ein schmaler Gelenkspalt, der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist, so dass sich die Knochen reibungsfrei bewegen können. Damit das Gelenk nicht auseinandergezogen wird, ist es von einer Gelenkkapsel überzogen. Die Innenhaut dieser Gelenkkapsel nennt man Synovia. Sie ernährt den Gelenkknorpel, welcher keine eigenen Blutgefäße hat und sich deshalb bei Verletzungen nicht neu bilden kann. An manchen Gelenken, wie zum Beispiel am Knie, findet man noch zusätzliche Bänder oder Knorpelscheiben.
Bei der chronischen Arthritis ist es zur Entzündung dieser Gelenkstrukturen gekommen. Die genaue Erkrankungsursache ist nicht bekannt.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die juvenile chronische Arthritis ist eine insgesamt seltene Erkrankung. Es handelt sich um eine chronische Krankheit, die in Schüben verläuft. Das heißt, nach Abklingen der Beschwerden treten diese in unterschiedlich großen zeitlichen Abständen wieder auf.
Typisch sind über mindestens drei Monate anhaltende Entzündungen einzelner oder mehrere Gelenke. Am häufigsten ist das Kniegelenk betroffen. Die Gelenke sind geschwollen, schmerzhaft, überwärmt und lassen sich nur schlecht bewegen. Häufig ist auch die Umgebung des Gelenks entzündet und es entwickelt sich eine Sehnenscheidenentzündung oder eine Schleimbeutelentzündung.
Bei manchen Formen der jugendlichen Arthritis sind innere Organe mitbetroffen, so können Fieber, Herzmuskelentzündungen, Vergrößerungen der Milz, Augenentzündungen oder ähnliches auftreten.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Durch die fortschreitende Gelenkentzündung besteht die Gefahr der Schädigung aller Gelenkstrukturen. Es kommt zur Zerstörung der Knochen und des Gelenkknorpels sowie der Gelenkkapsel. Auf Grund der Gelenkschädigung werden die am Gelenk ansetzenden Muskeln in Mitleidenschaft gezogen. Die Folgen betreffen das ganze Kind:
- Die geschädigten Gelenke sind nicht mehr voll funktionsfähig, was zu Schonhaltungen, Muskelverkürzungen, Gelenkversteifungen und Achsenfehlstellungen, zum Beispiel O-Beine, führen kann.
- Die juvenile Arthritis führt zu Wachstumsstörungen, die Kinder wachsen langsamer und werden nicht besonders groß.
- Treten nur an einzelnen Gelenken Wachstumsstörungen auf, können Beinlängenverkürzungen, Hand-, Fußveränderungen oder ähnliches resultieren.
- Durch die langandauernden Gelenkschmerzen sind die Kinder in ihrem natürlichen Bewegungsdrang eingeschränkt. Dies wirkt sich negativ auf die psychosoziale Entwicklung aus.
Doch nicht bei jedem erkrankten Kind bleiben dauerhafte Skelettveränderungen zurück. Das genaue Ausmaß der Gelenk- und Knochenveränderungen ist von der jeweiligen Unterform (es gibt fünf verschiedene) der juvenilen chronischen Arthritis abhängig.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke, die so genannten Arthritiden, können verschiedene Ursachen haben. Im Gegensatz zur juvenilen Arthritis heilen diese Gelenkentzündungen aber recht schnell und folgenlos wieder ab:
- Sie können durch Bakterien ausgelöst sein oder im Rahmen einer Viruserkrankung auftreten.
- Auch bei anderen chronischen Erkrankungen, besonders den chronischen Darmerkrankungen wie dem Morbus Crohn oder der Colitis ulcerosa, aber auch bei Hauterkrankungen wie der Schuppenflechte, kommt es begleitend zu Gelenkreizungen.
- An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Vorangegangen ist eine eitrige Mandelentzündung. Da man diese heute in der Regel mit Antibiotika behandelt, ist das rheumatische Fieber sehr selten geworden.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Bei entzündeten Gelenken sind kühlende Umschläge lindernd.
- Kommt es wiederholt zu Schwellungen und Entzündungen der Gelenke, sollte zur weiteren Abklärung ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Bearbeitungsstand: 21.10.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Gruber, Christoph; Gruber Sarah, Pädiatrie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 2. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Chronisch-entzündliche Gelenkerkrankung unklarer Ursache, die selten auch innere Organe befällt.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Gelenkrheumatismus
- Rheumatoide Arthritis
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Gelenke sind bewegliche Verbindungen zwischen den Knochen. Bewegungen von zwei Knochenenden gegeneinander wären sehr schmerzhaft, deshalb sind die Gelenkflächen mit einer Knorpelschicht überzogen. Zwischen den Gelenkflächen findet sich ein schmaler Gelenkspalt, der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist, so dass sich die Knochen reibungsfrei bewegen können. Damit das Gelenk nicht auseinandergezogen wird, ist es von einer Gelenkkapsel überzogen. Die Innenhaut dieser Gelenkkapsel nennt man Synovia. Sie bildet Nährstoffe für den Gelenkknorpel, welcher keine eigenen Blutgefäße hat und sich deshalb bei Verletzungen nicht neu bilden kann. An manchen Gelenken, wie z.B. am Knie, findet man noch zusätzliche Bänder oder Knorpelscheiben.
Bei der primär chronischen Polyarthritis ist es zu einer Entzündung der Gelenkinnenhaut gekommen.
Die genaue Ursache ist unbekannt, doch man vermutet, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. Bei Erkrankungen dieser Art bildet der Körper Abwehrstoffe, die sich gegen körpereigenes Gewebe richten.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die chronische Polyarthritis ist die häufigste der entzündlichen Gelenkerkrankungen, befallen sind ca. 1-2% der Bevölkerung. Frauen sind 3-4mal häufiger betroffen. Die Erkrankung kann in jedem Lebensalter (sogar bei Säuglingen) auftreten, beginnt aber meist zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr.
Zu Beginn beklagen die Patienten oft Allgemeinsymptome wie generelle Abgeschlagenheit, Kraftlosigkeit, evtl. bemerken sie leichtes Fieber, vermehrte Schweißneigung oder ähnliches.
Die Gelenkveränderungen beginnen fast immer an der Hand: als typisches Frühsymptom tritt eine "Morgensteifigkeit" der Finger auf, die nach Minuten bis Stunden nachlässt. Man beobachtet meist an beiden Körperhälften, beide Hände oder beide Beine, auftretende Gelenkschwellungen besonders der Finger- und Handgelenke. Das hat den schmerzhaften Händedruck zur Folge: gibt man den Patienten die Hand, empfinden sie das als sehr unangenehm.
Die betroffenen Gelenke sind geschwollen, überwärmt und schmerzhaft.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Typisch ist ein schubweiser Krankheitsverlauf, das heißt ein Wechsel zwischen Zeiten ohne und mit Beschwerden. Die Arthritis schreitet langsam über Jahre fort. Nur in seltenen Fällen kommt es zur Ausheilung.
Die Gelenkentzündung führt zur vermehrten Bildung von Gelenkflüssigkeit. Daher die im Frühstadium typische Gelenkschwellung und schmerzhafte Gelenkkapselspannung. Als Reaktion auf diesen Entzündungsreiz fängt die Gelenkinnenhaut an zu wuchern. Sie wächst wie ein Keil in das Gelenk hinein. Die gewucherten Zellen bilden knorpel- und knochenzerstörende Stoffe. Im Endstadium steifen die Gelenke oft völlig ein. Wenn die Gelenke so zerstört sind, dass sie in einer falschen Gelenkstellung versteifen, erscheinen sie wie verkrüppelt. Zu Beginn sind nur wenige Gelenke befallen, doch mit fortschreitender Erkrankung entwickelt sich eine Polyarthritis, d.h. es kommt schubweise zum paarweisen Befall vieler großer und kleiner Gelenke.
Wenn auch selten, so können neben den Gelenken auch andere Organe befallen sein. Es kann beispielsweise zu Veränderungen an Herz, Lunge, Gefäßen, Nieren, Haut, Nerven oder Augen kommen.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können verschiedene Ursachen haben, im Gegensatz zur chronischen Polyarthritis heilen die Entzündungen aber meist folgenlos ab:
- Sie können im Rahmen einer Viruserkrankung auftreten.
- Auch bei anderen chronischen Erkrankungen, besonders den chronischen Darmerkrankungen wie dem Morbus Crohn oder der Colitis ulcerosa, aber auch bei Hauterkrankungen wie der Schuppenflechte, kann es begleitend zu Gelenkreizungen kommen.
- Beim Gichtanfall, einer Entzündung infolge von Harnsäurekristallen im Gelenk, ist typischerweise das Großzehengelenk befallen. Meist ist dem Gichtanfall ein Festessen mit viel Fleisch und Alkoholgenuss vorausgegangen, denn dies erhöht den Harnsäurespiegel im Blut und kann so einen Gichtanfall auslösen.
- An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Vorangegangen ist eine eitrige Mandelentzündung. Da man diese heute in der Regel mit Antibiotika behandelt, ist das rheumatische Fieber sehr selten geworden.
Verhaltenstipps
- Bei entzündeten Gelenken sind kühlende Umschläge lindernd.
- Kommt es wiederholt zu Entzündungen besonders der Fingergelenke, sollte zum Ausschluss einer chronischen Polyarthritis ein Arzt aufgesucht werden.
Bearbeitungsstand: 21.10.2021
Quellenangaben:
Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Unter einer Arthrose versteht man eine durch Abnutzung entstandene chronische Gelenkerkrankung.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Gelenkverschleiß
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Ein Gelenk ist eine bewegliche Verbindung zwischen zwei Knochen. Damit sich das Gelenk reibungsfrei bewegen kann, sind die Knochenoberflächen mit Knorpel überzogen.
Die Arthrose ist eine Erkrankung dieses Gelenkknorpels. Durch übermäßige Belastung eines Gelenkes kommt es zur langsam fortschreitenden Zerstörung des Gelenkknorpels, der sich nicht neu bilden kann.
Es gibt zahlreiche Ursachen, die zum Gelenkverschleiß führen können:
- In seltenen Fällen ist eine Arthrose durch eine Minderwertigkeit des Knorpelgewebes bedingt, das heißt der Gelenkknorpel ist schon recht früh abgenutzt und es entwickelt sich in relativ jungen Jahren eine Arthrose.
- Die Arthrose ist in der Regel eine Erkrankung des älteren Menschen, denn bereits ab 30 sind die ersten Abnutzungen an vielen Gelenken erkennbar, mit 65 gibt es praktisch keinen Menschen mehr ohne Gelenkveränderungen.
- Bei Übergewicht oder einer ständig erhöhten Gelenkbelastung, beispielsweise im Leistungssport, nutzen sich die Gelenke rascher ab.
- Fehlbelastung, z.B. angeborene Achsenfehlstellungen wie O-Beine oder ähnliches haben eine oft einseitig vermehrte Gelenkabnutzung zur Folge.
- Infolge von Verletzungen, z.B. nach in Fehlstellung verheilten Knochenbrüchen kann es zur Schädigung des Gelenkknorpels kommen. Deshalb werden heute Knochenbrüche im Gelenkbereich meist operiert, damit es nicht zu Fehlstellungen kommt.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Arthrosen sind sehr häufig, sie machen ca. ein Drittel aller Erkrankungen in Deutschland aus. Am häufigsten betroffen sind stark belastete Gelenke, also besonders Hüft- und Kniegelenke. Doch auch an der Wirbelsäule und den Fingergelenken kommt es oft zu arthrotischen Veränderungen.
Eine Arthrose bereitet lange Zeit keine Beschwerden, erst wenn der Gelenkknorpel so stark zerstört ist, dass Knochen an Knochen reibt, kommt es zu Schmerzen. Anfangs treten diese nur bei größeren Belastungen auf, häufig berichten die Patienten auch über eine gewisse "Wetterfühligkeit". Später kommt es schon bei geringen Belastungen und sogar in Ruhe zu Beschwerden. Typisch ist der "Anlaufschmerz": die ersten Schritte nach einer Ruhephase sind schmerzhaft, nach kurzer Einlaufzeit bessern sich die Schmerzen.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die Arthrose ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung, die nicht geheilt werden kann.
In fortgeschritteneren Stadien kommt es zur zunehmenden Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit bis hin zur Gelenksteife. Durch Veränderungen sämtlicher am Gelenk beteiligter Strukturen (Bänder, Sehnen etc.) resultiert langfristig eine sichtbare Gelenkverformung.
Durch Knorpelabriebprodukte innerhalb des Gelenkes kann es zu einer Reizung der Gelenkschleimhaut kommen. Dies hat eine Ergussbildung zur Folge. Äußerlich sind Zeichen einer Entzündung (Rötung, Schwellung, Schmerz, Überwärmung) erkennbar. Man spricht von einer aktivierten Arthrose.
Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Gelenkschmerzen können bei vielen Erkrankungen des Bewegungsapparates auftreten:
- Rheumatische Erkrankungen führen zu Gelenkreizungen. Sie sind an einer schmerzhaften entzündlichen Schwellung des betroffenen Gelenkes erkennbar. Im Gegensatz zur Arthrose sind oft mehrere Gelenke betroffen.
- Bei Stoffwechselerkrankungen wie der Gicht kann es durch Ablagerungen von Harnsäurekristallen in den Gelenken zu Gelenkschmerzen kommen. Hier ist meist das Großzehengrundgelenk betroffen.
- Kommt es im Rahmen einer Infektionskrankheit, z.B. einer Grippe zu Gelenkschmerzen, so sind diese durch eine Mitreaktion der Gelenke bedingt und heilen von selbst ab.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Generell sollten übermäßige Belastungen der Gelenke vermieden werden, Normalgewicht ist anzustreben und knien, hocken oder langes Stehen zu vermeiden.
- Die regelmäßige Bewegung ist wichtig, denn "wer rastet, der rostet". Ideal ist die Bewegung im Wasser, auch Rad fahren ohne starke Belastung (ebene Strecken) "ölt" die Gelenke.
- Bei fortgeschrittener Arthrose ist zur Schmerzlinderung die Entlastung der Gelenke wichtig. Deshalb sollte man für längere Strecken einen Stock oder einen Gehwagen verwenden. Bei der Nutzung eines Stockes ist zu beachten, dass er auf der Gegenseite, also auf der Seite mit dem gesunden Gelenk geführt wird.
- Ist es zu einer Entzündung oder Reizung des betroffenen Gelenkes gekommen, hilft lokales Kühlen, sonst ist lokale Wärme wohltuender.
- Zur Erleichterung des täglichen Lebens sind das Anbringen von Haltegriffen, besonders im Badbereich und die Erhöhung von Bett und Toilette hilfreich.
Bearbeitungsstand: 01.11.2021
Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Schmerz ist die Bezeichnung für sehr verschiedene unangenehme Empfindungen. Sie können in ihrem Charakter höchst unterschiedlich sein und ihre Stärke kann von kaum wahrnehmbar bis unerträglich reichen.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Schmerz ist ein wichtiges Warnsignal des Körpers. Er zeigt eine Schädigung oder Überlastung unseres Körpers an. Ohne Schmerzen würden wir die Hand nicht automatisch von der heißen Herdplatte wegziehen. Ohne Zahnschmerzen würden wir den Gang zum Zahnarzt noch weiter hinauszögern.
An der Körperoberfläche und in den Organen findet sich ein dichtes Netz an Schmerzrezeptoren, die bei Reizung reagieren. Einen Reiz, der im Gehirn als Schmerz registriert wird, üben zum Beispiel körpereigene Stoffe, die so genannten Prostaglandine, aus. Sie werden von zerstörtem und entzündetem Gewebe freigesetzt. Von den Schmerzrezeptoren wird der Schmerz über Nervenbahnen ins Rückenmark geleitet. Die Nervenbahnen im Rückenmark leiten den Reiz ins Gehirn weiter. Erst dort wird der Reiz als Schmerz wahrgenommen.
Schmerz kann durch alle Faktoren ausgelöst werden, die eine Gewebsschädigung bewirken, z.B. Verbrennungen, Verletzungen, Überdehnungen etc.. Auch eine Reihe von chemischen Stoffen, z.B. Säuren und Laugen, können die freien Nervenendigungen zur Abgabe von Schmerzsignalen reizen.
Doch nicht alle Gewebe- oder Organschäden sind mit Schmerzen verbunden. So sind bösartige Geschwulste häufig über lange Zeit nicht schmerzhaft. Deswegen bleiben sie oft lange unentdeckt.
Bei Menschen, die zuckerkrank sind, kommt es im Laufe der Jahre zur Schädigung der Nerven. Diabetiker empfinden daher Schmerzen nicht oder erst sehr spät. So kann z.B. ein Herzinfarkt unentdeckt bleiben, weil es nicht zu den typischen Schmerzen kommt.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Schmerzen werden nach unterschiedlichen Merkmalen eingeteilt:
1. Dauer des Schmerzes: akute Schmerzen klingen nach Beendigung des Schmerzreizes rasch ab. Von chronischen Schmerzen spricht man, wenn sie länger als 6 Monate anhalten.
2. Schmerzempfinden: jeder von uns empfindet Schmerzen anders und kann sie je nach Ausmaß gut oder schlecht tolerieren. Auch ethnische Einflüsse scheinen eine Rolle zu spielen. So kann man beispielsweise beobachten, dass Menschen aus südlichen Ländern stärker unter Schmerzen leiden.
3. Schmerzcharakter: oft weist die Art eines Schmerzes auf die mögliche Schmerzursache hin. Von kolikartigen Schmerzen spricht man, wenn die Schmerzen krampfartig verlaufen: sie sind abwechselnd ganz stark, dann wieder ganz schwach. Schmerzen dieser Art können ein Hinweis auf Gallensteine oder Nierensteine sein. Es gibt aber auch dumpfe oder stechende Schmerzen, wie z.B. Bauchschmerzen, oder Schmerzen bei einem Knochenbruch. Nach einer Amputation klagen die Betroffenen nicht selten über Schmerzen in den amputierten Gliedmaßen. So spüren sie beispielsweise Schmerzen in den Zehen, obwohl diese entfernt wurden. Man nennt dies Phantomschmerzen.
4. Schmerzursache: meist liegt Schmerzen eine Schädigung des Körpers oder eines Körperteils zu Grunde. Es können aber auch psychologische Gründe dahinter stecken. So klagen Kinder manchmal über Bauchschmerzen, weil sie Angst vor einer anstehenden Klassenarbeit haben.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
In den meisten Fällen wird die Ursache von Schmerzen rasch gefunden und eine entsprechende Therapie führt zur Besserung der Beschwerden.
Chronische Schmerzen hingegen, besonders wenn sie sich nur bedingt behandeln lassen, können weitreichende Folgen haben. Die Lebensqualität der Betroffenen ist oft eingeschränkt, da beispielsweise die Ausübung früherer Hobbies nicht mehr möglich ist, oder sie infolge der Beschwerden arbeitslos werden, weil sie ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Folge ist eine Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, nicht selten kommt es zu depressiven Verstimmungen. Die Betroffenen ziehen sich mehr und mehr aus dem sozialen Umfeld zurück und vereinsamen. Diese Veränderungen verstärken die Schmerzempfindung, so dass hier ein Teufelskreis entsteht, der nur schwer zu durchbrechen ist und besonders von den Angehörigen viel Verständnis erfordert.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Bei plötzlich auftretenden Schmerzen, deren Ursache unklar ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
- Verschiedene Entspannungsmethoden wie Autogenes Training, Yoga oder Muskelentspannung können lindernd wirken.
- Schmerzen, die durch Sportverletzungen wie Verstauchung oder Zerrung verursacht sind, bessern sich unter Schonung und lokaler Kühlung.
- Krampfartige oder durch Verspannung hervorgerufene Beschwerden reagieren eher auf lokale Wärme. Bewährt haben sich Wärmflaschen, Rotlicht oder ein warmer Wickel.
- Während bei akuten Schmerzen die Schmerzmedikamente nach Bedarf eingenommen werden, ist bei chronischen Schmerzen eine regelmäßige Schmerzmittelgabe nach einem festen Zeitschema notwendig, um weitest gehende Schmerzfreiheit zu erreichen.
- Besonders bei chronischen Schmerzen kann die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe hilfreich sein.
Bearbeitungsstand: 12.10.2021
Quellenangaben:
Gerlach, Wagner, Wirth, Innere Medizin für Pflegeberufe, Thieme, (2006), 5. Aufl. - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008) - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011) - Kellnhauser, Thiemes Pflege, (2009), 11. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Rheuma ist keine einzelne Krankheit sondern ein Sammelbegriff für mehr als hundert verschiedene Erkrankungen. Landläufig werden darunter vor allem Erkrankungen verstanden, die mit Schmerzen an Gelenken, Sehnen und Muskeln verbunden sind.
Im medizinischen Gebrauch gehören zu den rheumatischen Erkrankungen jedoch auch Krankheitsbilder, bei denen das Bindegewebe, innere Organe oder Blutgefäße betroffen sind.
Was wird alles darunter verstanden? - Dazugehörige Krankheitsbilder
Je nach zu Grunde liegender Ursache unterscheidet man beim Rheuma zwischen:
- Den degenerativ-rheumatischen Krankheiten: Dazu zählt die Arthrose, also der Gelenkverschleiß.
- Dem so genannten Weichteilrheumatismus: Dabei stehen Schmerzen an Sehnen, Bändern oder Muskeln im Vordergrund.
- Den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen: Dazu gehört z.B. die chronische Polyarthritis oder der Morbus Bechterew. Zu beachten ist, dass die Mediziner darunter auch Krankheiten einordnen, die die Gelenke erst später, evtl. auch gar nicht befallen, sondern vor allem die Blutgefäße, das Bindegewebe oder innere Organe. Beispiele dafür sind der so genannte Lupus erythematodes oder die Sklerodermie. Gemeinsam ist allen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen eine Störung des Immunssystems. Die Gelenke, die Blutgefäße, das Bindegewebe oder andere Organe werden dabei vom körpereigenen Abwehrsystem angegriffen und zerstört.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Um die Bewegungen von zwei Knochenenden gegeneinander im Gelenk zu ermöglichen, sind die Gelenkflächen mit einer Knorpelschicht überzogen. Zwischen den Gelenkflächen findet sich ein schmaler Gelenkspalt, der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist. So können sich die Knochen reibungsfrei bewegen. Damit das Gelenk nicht auseinandergezogen wird, ist es von einer Gelenkkapsel überzogen. Die Innenhaut dieser Gelenkkapsel nennt man Synovia. Sie bildet Nährstoffe für den Gelenkknorpel, welcher keine eigenen Blutgefäße hat und sich deshalb bei Verletzungen nicht neu bilden kann.
Bei den entzündlich-rheuamtischen Erkrankungen, die die Gelenke betreffen liegt eine chronische Entzündung der Gelenkinnenhaut zu Grunde. Diese chronische Entzündung kann auch auf innere Organe wie Herz oder Lunge übergreifen. Die genaue Ursache der einzelnen rheumatischen Erkrankungen ist in den meisten Fällen unbekannt, oft sind sie vererbt.
Die Arthrose dagegen entwickelt sich im Rahmen einer zunehmenden Abnutzung des Gelenkknorpels. Zu einer Ãœberbeanspruchung der Gelenke kann es auf Grund starken Ãœbergewichts, einer Fehlstellung der Gelenke oder im Alter kommen. Entwickelt sich schon in jungen Jahren eine Arthrose, so liegt die Ursache in einem angeborenen Defekt des Gelenkknorpels.
Auch die Ursache des Weichteilrheumatismus ist unklar, man vermutet, dass hier psychische Einflüsse eine Rolle spielen.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Auf den ersten Blick scheint es klar: Hat jemand "Rheuma", dann hat er Schmerzen im Bewegungs- oder Stützapparat. Bei genauerem Betrachten unterscheiden sich die Beschwerden aber doch:
- Bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist die Gelenkinnenhaut, die Synovia, entzündet. Deshalb stehen hier schmerzhafte Gelenkschwellungen, besonders der kleinen Fingergelenke im Vordergrund.
- Liegt eine Gelenkabnutzung vor, beklagen die Betroffenen Schmerzen bei Gelenkbelastung, also zum Beispiel beim Gehen. Typischerweise sind die ersten Schritte am schmerzhaftesten, man spricht vom Anlaufschmerz.
- Da beim Weichteilrheumatismus die Bänder, Muskeln und Sehnen der Gelenke entzündet sind, werden hier generalisierte Schmerzen ("mir tut alles weh") beklagt.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der Verlauf sieht, je nachdem, was dahinter steckt, unterschiedlich aus:
- Die chronische Entzündung der Gelenkinnenhaut bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen kann zur Zerstörung der Gelenke mit Einsteifung und Fehlstellung führen. In extremen Fällen greift die Erkrankung auf innere Organe über und schädigt zum Beispiel das Herz, die Gefäße oder die Haut.
- Schreitet eine Arthrose fort, wird jeder Schritt schmerzhaft, in extremen Fällen schmerzen die Gelenke sogar in Ruhe.
- Beim Weichteilrheumatismus kommt es nicht zu dauerhaften Schäden an den betroffenen Strukturen. Doch sind die Betroffenen durch die ständigen Schmerzen oft psychisch sehr belastet.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können auch durch Bakterien ausgelöst sein, die im Rahmen einer Viruserkrankung oder im Zuge anderer chronischer Erkrankungen auftreten. In allen drei Fällen spricht man von einer Arthritis.
Beim Gichtanfall, einer Entzündung, die durch Harnsäurekristallen im Gelenk verursacht wird, ist typischerweise das Großzehengelenk befallen. Meist geht dem Gichtanfall ein Festessen mit viel Fleisch und Alkoholgenuss voraus. Danach ist der Harnsäurespiegel im Blut erhöht, wodurch ein Gichtanfall ausgelöst werden kann.
An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die nach einer eitrigen Mandelentzündung hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Da eine Mandelentzündung heute in der Regel mit Antibiotika behandelt wird, ist das rheumatische Fieber jedoch sehr selten geworden.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Bei entzündeten Gelenken wirken kühlende Umschläge lindernd.
- Eine Arthrose dagegen lässt sich eher durch lokale Wärme mildern.
- Entzündete und abgenutzte Gelenke sollten entlastet werden, zum Beispiel durch die vorübergehende Nutzung einer Gehhilfe.
- Liegt ein Gelenkverschleiß vor, kann man durch Gewichtsabnahme und regelmäßige leichte körperliche Tätigkeit, zum Beispiel Schwimmen, die Beweglichkeit der Gelenke bessern.
- Kommt es wiederholt zu Schwellungen und Entzündungen der Fingergelenke, sollte zur weiteren Abklärung ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Bearbeitungsstand: 21.10.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Die juvenile chronische Arthritis ist eine vor dem 16. Lebensjahr beginnende chronische Gelenkentzündung.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- juvenile idiopathische Arthritis
- juvenile rheumatoide Arthritis
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Körperbewegungen sind nur mit Hilfe von beweglichen Verbindungen zwischen den Knochen, den Gelenken, möglich. Bewegungen von zwei Knochenenden gegeneinander wären sehr schmerzhaft, deshalb sind die Gelenkflächen mit einer Knorpelschicht überzogen. Zwischen den Gelenkflächen findet sich ein schmaler Gelenkspalt, der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist, so dass sich die Knochen reibungsfrei bewegen können. Damit das Gelenk nicht auseinandergezogen wird, ist es von einer Gelenkkapsel überzogen. Die Innenhaut dieser Gelenkkapsel nennt man Synovia. Sie ernährt den Gelenkknorpel, welcher keine eigenen Blutgefäße hat und sich deshalb bei Verletzungen nicht neu bilden kann. An manchen Gelenken, wie zum Beispiel am Knie, findet man noch zusätzliche Bänder oder Knorpelscheiben.
Bei der chronischen Arthritis ist es zur Entzündung dieser Gelenkstrukturen gekommen. Die genaue Erkrankungsursache ist nicht bekannt.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die juvenile chronische Arthritis ist eine insgesamt seltene Erkrankung. Es handelt sich um eine chronische Krankheit, die in Schüben verläuft. Das heißt, nach Abklingen der Beschwerden treten diese in unterschiedlich großen zeitlichen Abständen wieder auf.
Typisch sind über mindestens drei Monate anhaltende Entzündungen einzelner oder mehrere Gelenke. Am häufigsten ist das Kniegelenk betroffen. Die Gelenke sind geschwollen, schmerzhaft, überwärmt und lassen sich nur schlecht bewegen. Häufig ist auch die Umgebung des Gelenks entzündet und es entwickelt sich eine Sehnenscheidenentzündung oder eine Schleimbeutelentzündung.
Bei manchen Formen der jugendlichen Arthritis sind innere Organe mitbetroffen, so können Fieber, Herzmuskelentzündungen, Vergrößerungen der Milz, Augenentzündungen oder ähnliches auftreten.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Durch die fortschreitende Gelenkentzündung besteht die Gefahr der Schädigung aller Gelenkstrukturen. Es kommt zur Zerstörung der Knochen und des Gelenkknorpels sowie der Gelenkkapsel. Auf Grund der Gelenkschädigung werden die am Gelenk ansetzenden Muskeln in Mitleidenschaft gezogen. Die Folgen betreffen das ganze Kind:
- Die geschädigten Gelenke sind nicht mehr voll funktionsfähig, was zu Schonhaltungen, Muskelverkürzungen, Gelenkversteifungen und Achsenfehlstellungen, zum Beispiel O-Beine, führen kann.
- Die juvenile Arthritis führt zu Wachstumsstörungen, die Kinder wachsen langsamer und werden nicht besonders groß.
- Treten nur an einzelnen Gelenken Wachstumsstörungen auf, können Beinlängenverkürzungen, Hand-, Fußveränderungen oder ähnliches resultieren.
- Durch die langandauernden Gelenkschmerzen sind die Kinder in ihrem natürlichen Bewegungsdrang eingeschränkt. Dies wirkt sich negativ auf die psychosoziale Entwicklung aus.
Doch nicht bei jedem erkrankten Kind bleiben dauerhafte Skelettveränderungen zurück. Das genaue Ausmaß der Gelenk- und Knochenveränderungen ist von der jeweiligen Unterform (es gibt fünf verschiedene) der juvenilen chronischen Arthritis abhängig.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke, die so genannten Arthritiden, können verschiedene Ursachen haben. Im Gegensatz zur juvenilen Arthritis heilen diese Gelenkentzündungen aber recht schnell und folgenlos wieder ab:
- Sie können durch Bakterien ausgelöst sein oder im Rahmen einer Viruserkrankung auftreten.
- Auch bei anderen chronischen Erkrankungen, besonders den chronischen Darmerkrankungen wie dem Morbus Crohn oder der Colitis ulcerosa, aber auch bei Hauterkrankungen wie der Schuppenflechte, kommt es begleitend zu Gelenkreizungen.
- An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Vorangegangen ist eine eitrige Mandelentzündung. Da man diese heute in der Regel mit Antibiotika behandelt, ist das rheumatische Fieber sehr selten geworden.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Bei entzündeten Gelenken sind kühlende Umschläge lindernd.
- Kommt es wiederholt zu Schwellungen und Entzündungen der Gelenke, sollte zur weiteren Abklärung ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Bearbeitungsstand: 21.10.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Gruber, Christoph; Gruber Sarah, Pädiatrie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 2. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Chronisch-entzündliche Gelenkerkrankung unklarer Ursache, die selten auch innere Organe befällt.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Gelenkrheumatismus
- Rheumatoide Arthritis
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Gelenke sind bewegliche Verbindungen zwischen den Knochen. Bewegungen von zwei Knochenenden gegeneinander wären sehr schmerzhaft, deshalb sind die Gelenkflächen mit einer Knorpelschicht überzogen. Zwischen den Gelenkflächen findet sich ein schmaler Gelenkspalt, der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist, so dass sich die Knochen reibungsfrei bewegen können. Damit das Gelenk nicht auseinandergezogen wird, ist es von einer Gelenkkapsel überzogen. Die Innenhaut dieser Gelenkkapsel nennt man Synovia. Sie bildet Nährstoffe für den Gelenkknorpel, welcher keine eigenen Blutgefäße hat und sich deshalb bei Verletzungen nicht neu bilden kann. An manchen Gelenken, wie z.B. am Knie, findet man noch zusätzliche Bänder oder Knorpelscheiben.
Bei der primär chronischen Polyarthritis ist es zu einer Entzündung der Gelenkinnenhaut gekommen.
Die genaue Ursache ist unbekannt, doch man vermutet, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. Bei Erkrankungen dieser Art bildet der Körper Abwehrstoffe, die sich gegen körpereigenes Gewebe richten.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die chronische Polyarthritis ist die häufigste der entzündlichen Gelenkerkrankungen, befallen sind ca. 1-2% der Bevölkerung. Frauen sind 3-4mal häufiger betroffen. Die Erkrankung kann in jedem Lebensalter (sogar bei Säuglingen) auftreten, beginnt aber meist zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr.
Zu Beginn beklagen die Patienten oft Allgemeinsymptome wie generelle Abgeschlagenheit, Kraftlosigkeit, evtl. bemerken sie leichtes Fieber, vermehrte Schweißneigung oder ähnliches.
Die Gelenkveränderungen beginnen fast immer an der Hand: als typisches Frühsymptom tritt eine "Morgensteifigkeit" der Finger auf, die nach Minuten bis Stunden nachlässt. Man beobachtet meist an beiden Körperhälften, beide Hände oder beide Beine, auftretende Gelenkschwellungen besonders der Finger- und Handgelenke. Das hat den schmerzhaften Händedruck zur Folge: gibt man den Patienten die Hand, empfinden sie das als sehr unangenehm.
Die betroffenen Gelenke sind geschwollen, überwärmt und schmerzhaft.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Typisch ist ein schubweiser Krankheitsverlauf, das heißt ein Wechsel zwischen Zeiten ohne und mit Beschwerden. Die Arthritis schreitet langsam über Jahre fort. Nur in seltenen Fällen kommt es zur Ausheilung.
Die Gelenkentzündung führt zur vermehrten Bildung von Gelenkflüssigkeit. Daher die im Frühstadium typische Gelenkschwellung und schmerzhafte Gelenkkapselspannung. Als Reaktion auf diesen Entzündungsreiz fängt die Gelenkinnenhaut an zu wuchern. Sie wächst wie ein Keil in das Gelenk hinein. Die gewucherten Zellen bilden knorpel- und knochenzerstörende Stoffe. Im Endstadium steifen die Gelenke oft völlig ein. Wenn die Gelenke so zerstört sind, dass sie in einer falschen Gelenkstellung versteifen, erscheinen sie wie verkrüppelt. Zu Beginn sind nur wenige Gelenke befallen, doch mit fortschreitender Erkrankung entwickelt sich eine Polyarthritis, d.h. es kommt schubweise zum paarweisen Befall vieler großer und kleiner Gelenke.
Wenn auch selten, so können neben den Gelenken auch andere Organe befallen sein. Es kann beispielsweise zu Veränderungen an Herz, Lunge, Gefäßen, Nieren, Haut, Nerven oder Augen kommen.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können verschiedene Ursachen haben, im Gegensatz zur chronischen Polyarthritis heilen die Entzündungen aber meist folgenlos ab:
- Sie können im Rahmen einer Viruserkrankung auftreten.
- Auch bei anderen chronischen Erkrankungen, besonders den chronischen Darmerkrankungen wie dem Morbus Crohn oder der Colitis ulcerosa, aber auch bei Hauterkrankungen wie der Schuppenflechte, kann es begleitend zu Gelenkreizungen kommen.
- Beim Gichtanfall, einer Entzündung infolge von Harnsäurekristallen im Gelenk, ist typischerweise das Großzehengelenk befallen. Meist ist dem Gichtanfall ein Festessen mit viel Fleisch und Alkoholgenuss vorausgegangen, denn dies erhöht den Harnsäurespiegel im Blut und kann so einen Gichtanfall auslösen.
- An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Vorangegangen ist eine eitrige Mandelentzündung. Da man diese heute in der Regel mit Antibiotika behandelt, ist das rheumatische Fieber sehr selten geworden.
Verhaltenstipps
- Bei entzündeten Gelenken sind kühlende Umschläge lindernd.
- Kommt es wiederholt zu Entzündungen besonders der Fingergelenke, sollte zum Ausschluss einer chronischen Polyarthritis ein Arzt aufgesucht werden.
Bearbeitungsstand: 21.10.2021
Quellenangaben:
Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Unter einer Arthrose versteht man eine durch Abnutzung entstandene chronische Gelenkerkrankung.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Gelenkverschleiß
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Ein Gelenk ist eine bewegliche Verbindung zwischen zwei Knochen. Damit sich das Gelenk reibungsfrei bewegen kann, sind die Knochenoberflächen mit Knorpel überzogen.
Die Arthrose ist eine Erkrankung dieses Gelenkknorpels. Durch übermäßige Belastung eines Gelenkes kommt es zur langsam fortschreitenden Zerstörung des Gelenkknorpels, der sich nicht neu bilden kann.
Es gibt zahlreiche Ursachen, die zum Gelenkverschleiß führen können:
- In seltenen Fällen ist eine Arthrose durch eine Minderwertigkeit des Knorpelgewebes bedingt, das heißt der Gelenkknorpel ist schon recht früh abgenutzt und es entwickelt sich in relativ jungen Jahren eine Arthrose.
- Die Arthrose ist in der Regel eine Erkrankung des älteren Menschen, denn bereits ab 30 sind die ersten Abnutzungen an vielen Gelenken erkennbar, mit 65 gibt es praktisch keinen Menschen mehr ohne Gelenkveränderungen.
- Bei Übergewicht oder einer ständig erhöhten Gelenkbelastung, beispielsweise im Leistungssport, nutzen sich die Gelenke rascher ab.
- Fehlbelastung, z.B. angeborene Achsenfehlstellungen wie O-Beine oder ähnliches haben eine oft einseitig vermehrte Gelenkabnutzung zur Folge.
- Infolge von Verletzungen, z.B. nach in Fehlstellung verheilten Knochenbrüchen kann es zur Schädigung des Gelenkknorpels kommen. Deshalb werden heute Knochenbrüche im Gelenkbereich meist operiert, damit es nicht zu Fehlstellungen kommt.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Arthrosen sind sehr häufig, sie machen ca. ein Drittel aller Erkrankungen in Deutschland aus. Am häufigsten betroffen sind stark belastete Gelenke, also besonders Hüft- und Kniegelenke. Doch auch an der Wirbelsäule und den Fingergelenken kommt es oft zu arthrotischen Veränderungen.
Eine Arthrose bereitet lange Zeit keine Beschwerden, erst wenn der Gelenkknorpel so stark zerstört ist, dass Knochen an Knochen reibt, kommt es zu Schmerzen. Anfangs treten diese nur bei größeren Belastungen auf, häufig berichten die Patienten auch über eine gewisse "Wetterfühligkeit". Später kommt es schon bei geringen Belastungen und sogar in Ruhe zu Beschwerden. Typisch ist der "Anlaufschmerz": die ersten Schritte nach einer Ruhephase sind schmerzhaft, nach kurzer Einlaufzeit bessern sich die Schmerzen.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die Arthrose ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung, die nicht geheilt werden kann.
In fortgeschritteneren Stadien kommt es zur zunehmenden Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit bis hin zur Gelenksteife. Durch Veränderungen sämtlicher am Gelenk beteiligter Strukturen (Bänder, Sehnen etc.) resultiert langfristig eine sichtbare Gelenkverformung.
Durch Knorpelabriebprodukte innerhalb des Gelenkes kann es zu einer Reizung der Gelenkschleimhaut kommen. Dies hat eine Ergussbildung zur Folge. Äußerlich sind Zeichen einer Entzündung (Rötung, Schwellung, Schmerz, Überwärmung) erkennbar. Man spricht von einer aktivierten Arthrose.
Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Gelenkschmerzen können bei vielen Erkrankungen des Bewegungsapparates auftreten:
- Rheumatische Erkrankungen führen zu Gelenkreizungen. Sie sind an einer schmerzhaften entzündlichen Schwellung des betroffenen Gelenkes erkennbar. Im Gegensatz zur Arthrose sind oft mehrere Gelenke betroffen.
- Bei Stoffwechselerkrankungen wie der Gicht kann es durch Ablagerungen von Harnsäurekristallen in den Gelenken zu Gelenkschmerzen kommen. Hier ist meist das Großzehengrundgelenk betroffen.
- Kommt es im Rahmen einer Infektionskrankheit, z.B. einer Grippe zu Gelenkschmerzen, so sind diese durch eine Mitreaktion der Gelenke bedingt und heilen von selbst ab.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Generell sollten übermäßige Belastungen der Gelenke vermieden werden, Normalgewicht ist anzustreben und knien, hocken oder langes Stehen zu vermeiden.
- Die regelmäßige Bewegung ist wichtig, denn "wer rastet, der rostet". Ideal ist die Bewegung im Wasser, auch Rad fahren ohne starke Belastung (ebene Strecken) "ölt" die Gelenke.
- Bei fortgeschrittener Arthrose ist zur Schmerzlinderung die Entlastung der Gelenke wichtig. Deshalb sollte man für längere Strecken einen Stock oder einen Gehwagen verwenden. Bei der Nutzung eines Stockes ist zu beachten, dass er auf der Gegenseite, also auf der Seite mit dem gesunden Gelenk geführt wird.
- Ist es zu einer Entzündung oder Reizung des betroffenen Gelenkes gekommen, hilft lokales Kühlen, sonst ist lokale Wärme wohltuender.
- Zur Erleichterung des täglichen Lebens sind das Anbringen von Haltegriffen, besonders im Badbereich und die Erhöhung von Bett und Toilette hilfreich.
Bearbeitungsstand: 01.11.2021
Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Schmerz ist die Bezeichnung für sehr verschiedene unangenehme Empfindungen. Sie können in ihrem Charakter höchst unterschiedlich sein und ihre Stärke kann von kaum wahrnehmbar bis unerträglich reichen.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Schmerz ist ein wichtiges Warnsignal des Körpers. Er zeigt eine Schädigung oder Überlastung unseres Körpers an. Ohne Schmerzen würden wir die Hand nicht automatisch von der heißen Herdplatte wegziehen. Ohne Zahnschmerzen würden wir den Gang zum Zahnarzt noch weiter hinauszögern.
An der Körperoberfläche und in den Organen findet sich ein dichtes Netz an Schmerzrezeptoren, die bei Reizung reagieren. Einen Reiz, der im Gehirn als Schmerz registriert wird, üben zum Beispiel körpereigene Stoffe, die so genannten Prostaglandine, aus. Sie werden von zerstörtem und entzündetem Gewebe freigesetzt. Von den Schmerzrezeptoren wird der Schmerz über Nervenbahnen ins Rückenmark geleitet. Die Nervenbahnen im Rückenmark leiten den Reiz ins Gehirn weiter. Erst dort wird der Reiz als Schmerz wahrgenommen.
Schmerz kann durch alle Faktoren ausgelöst werden, die eine Gewebsschädigung bewirken, z.B. Verbrennungen, Verletzungen, Überdehnungen etc.. Auch eine Reihe von chemischen Stoffen, z.B. Säuren und Laugen, können die freien Nervenendigungen zur Abgabe von Schmerzsignalen reizen.
Doch nicht alle Gewebe- oder Organschäden sind mit Schmerzen verbunden. So sind bösartige Geschwulste häufig über lange Zeit nicht schmerzhaft. Deswegen bleiben sie oft lange unentdeckt.
Bei Menschen, die zuckerkrank sind, kommt es im Laufe der Jahre zur Schädigung der Nerven. Diabetiker empfinden daher Schmerzen nicht oder erst sehr spät. So kann z.B. ein Herzinfarkt unentdeckt bleiben, weil es nicht zu den typischen Schmerzen kommt.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Schmerzen werden nach unterschiedlichen Merkmalen eingeteilt:
1. Dauer des Schmerzes: akute Schmerzen klingen nach Beendigung des Schmerzreizes rasch ab. Von chronischen Schmerzen spricht man, wenn sie länger als 6 Monate anhalten.
2. Schmerzempfinden: jeder von uns empfindet Schmerzen anders und kann sie je nach Ausmaß gut oder schlecht tolerieren. Auch ethnische Einflüsse scheinen eine Rolle zu spielen. So kann man beispielsweise beobachten, dass Menschen aus südlichen Ländern stärker unter Schmerzen leiden.
3. Schmerzcharakter: oft weist die Art eines Schmerzes auf die mögliche Schmerzursache hin. Von kolikartigen Schmerzen spricht man, wenn die Schmerzen krampfartig verlaufen: sie sind abwechselnd ganz stark, dann wieder ganz schwach. Schmerzen dieser Art können ein Hinweis auf Gallensteine oder Nierensteine sein. Es gibt aber auch dumpfe oder stechende Schmerzen, wie z.B. Bauchschmerzen, oder Schmerzen bei einem Knochenbruch. Nach einer Amputation klagen die Betroffenen nicht selten über Schmerzen in den amputierten Gliedmaßen. So spüren sie beispielsweise Schmerzen in den Zehen, obwohl diese entfernt wurden. Man nennt dies Phantomschmerzen.
4. Schmerzursache: meist liegt Schmerzen eine Schädigung des Körpers oder eines Körperteils zu Grunde. Es können aber auch psychologische Gründe dahinter stecken. So klagen Kinder manchmal über Bauchschmerzen, weil sie Angst vor einer anstehenden Klassenarbeit haben.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
In den meisten Fällen wird die Ursache von Schmerzen rasch gefunden und eine entsprechende Therapie führt zur Besserung der Beschwerden.
Chronische Schmerzen hingegen, besonders wenn sie sich nur bedingt behandeln lassen, können weitreichende Folgen haben. Die Lebensqualität der Betroffenen ist oft eingeschränkt, da beispielsweise die Ausübung früherer Hobbies nicht mehr möglich ist, oder sie infolge der Beschwerden arbeitslos werden, weil sie ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Folge ist eine Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, nicht selten kommt es zu depressiven Verstimmungen. Die Betroffenen ziehen sich mehr und mehr aus dem sozialen Umfeld zurück und vereinsamen. Diese Veränderungen verstärken die Schmerzempfindung, so dass hier ein Teufelskreis entsteht, der nur schwer zu durchbrechen ist und besonders von den Angehörigen viel Verständnis erfordert.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Bei plötzlich auftretenden Schmerzen, deren Ursache unklar ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
- Verschiedene Entspannungsmethoden wie Autogenes Training, Yoga oder Muskelentspannung können lindernd wirken.
- Schmerzen, die durch Sportverletzungen wie Verstauchung oder Zerrung verursacht sind, bessern sich unter Schonung und lokaler Kühlung.
- Krampfartige oder durch Verspannung hervorgerufene Beschwerden reagieren eher auf lokale Wärme. Bewährt haben sich Wärmflaschen, Rotlicht oder ein warmer Wickel.
- Während bei akuten Schmerzen die Schmerzmedikamente nach Bedarf eingenommen werden, ist bei chronischen Schmerzen eine regelmäßige Schmerzmittelgabe nach einem festen Zeitschema notwendig, um weitest gehende Schmerzfreiheit zu erreichen.
- Besonders bei chronischen Schmerzen kann die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe hilfreich sein.
Bearbeitungsstand: 12.10.2021
Quellenangaben:
Gerlach, Wagner, Wirth, Innere Medizin für Pflegeberufe, Thieme, (2006), 5. Aufl. - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008) - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011) - Kellnhauser, Thiemes Pflege, (2009), 11. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Rheuma ist keine einzelne Krankheit sondern ein Sammelbegriff für mehr als hundert verschiedene Erkrankungen. Landläufig werden darunter vor allem Erkrankungen verstanden, die mit Schmerzen an Gelenken, Sehnen und Muskeln verbunden sind.
Im medizinischen Gebrauch gehören zu den rheumatischen Erkrankungen jedoch auch Krankheitsbilder, bei denen das Bindegewebe, innere Organe oder Blutgefäße betroffen sind.
Was wird alles darunter verstanden? - Dazugehörige Krankheitsbilder
Je nach zu Grunde liegender Ursache unterscheidet man beim Rheuma zwischen:
- Den degenerativ-rheumatischen Krankheiten: Dazu zählt die Arthrose, also der Gelenkverschleiß.
- Dem so genannten Weichteilrheumatismus: Dabei stehen Schmerzen an Sehnen, Bändern oder Muskeln im Vordergrund.
- Den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen: Dazu gehört z.B. die chronische Polyarthritis oder der Morbus Bechterew. Zu beachten ist, dass die Mediziner darunter auch Krankheiten einordnen, die die Gelenke erst später, evtl. auch gar nicht befallen, sondern vor allem die Blutgefäße, das Bindegewebe oder innere Organe. Beispiele dafür sind der so genannte Lupus erythematodes oder die Sklerodermie. Gemeinsam ist allen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen eine Störung des Immunssystems. Die Gelenke, die Blutgefäße, das Bindegewebe oder andere Organe werden dabei vom körpereigenen Abwehrsystem angegriffen und zerstört.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Um die Bewegungen von zwei Knochenenden gegeneinander im Gelenk zu ermöglichen, sind die Gelenkflächen mit einer Knorpelschicht überzogen. Zwischen den Gelenkflächen findet sich ein schmaler Gelenkspalt, der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist. So können sich die Knochen reibungsfrei bewegen. Damit das Gelenk nicht auseinandergezogen wird, ist es von einer Gelenkkapsel überzogen. Die Innenhaut dieser Gelenkkapsel nennt man Synovia. Sie bildet Nährstoffe für den Gelenkknorpel, welcher keine eigenen Blutgefäße hat und sich deshalb bei Verletzungen nicht neu bilden kann.
Bei den entzündlich-rheuamtischen Erkrankungen, die die Gelenke betreffen liegt eine chronische Entzündung der Gelenkinnenhaut zu Grunde. Diese chronische Entzündung kann auch auf innere Organe wie Herz oder Lunge übergreifen. Die genaue Ursache der einzelnen rheumatischen Erkrankungen ist in den meisten Fällen unbekannt, oft sind sie vererbt.
Die Arthrose dagegen entwickelt sich im Rahmen einer zunehmenden Abnutzung des Gelenkknorpels. Zu einer Ãœberbeanspruchung der Gelenke kann es auf Grund starken Ãœbergewichts, einer Fehlstellung der Gelenke oder im Alter kommen. Entwickelt sich schon in jungen Jahren eine Arthrose, so liegt die Ursache in einem angeborenen Defekt des Gelenkknorpels.
Auch die Ursache des Weichteilrheumatismus ist unklar, man vermutet, dass hier psychische Einflüsse eine Rolle spielen.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Auf den ersten Blick scheint es klar: Hat jemand "Rheuma", dann hat er Schmerzen im Bewegungs- oder Stützapparat. Bei genauerem Betrachten unterscheiden sich die Beschwerden aber doch:
- Bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist die Gelenkinnenhaut, die Synovia, entzündet. Deshalb stehen hier schmerzhafte Gelenkschwellungen, besonders der kleinen Fingergelenke im Vordergrund.
- Liegt eine Gelenkabnutzung vor, beklagen die Betroffenen Schmerzen bei Gelenkbelastung, also zum Beispiel beim Gehen. Typischerweise sind die ersten Schritte am schmerzhaftesten, man spricht vom Anlaufschmerz.
- Da beim Weichteilrheumatismus die Bänder, Muskeln und Sehnen der Gelenke entzündet sind, werden hier generalisierte Schmerzen ("mir tut alles weh") beklagt.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der Verlauf sieht, je nachdem, was dahinter steckt, unterschiedlich aus:
- Die chronische Entzündung der Gelenkinnenhaut bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen kann zur Zerstörung der Gelenke mit Einsteifung und Fehlstellung führen. In extremen Fällen greift die Erkrankung auf innere Organe über und schädigt zum Beispiel das Herz, die Gefäße oder die Haut.
- Schreitet eine Arthrose fort, wird jeder Schritt schmerzhaft, in extremen Fällen schmerzen die Gelenke sogar in Ruhe.
- Beim Weichteilrheumatismus kommt es nicht zu dauerhaften Schäden an den betroffenen Strukturen. Doch sind die Betroffenen durch die ständigen Schmerzen oft psychisch sehr belastet.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können auch durch Bakterien ausgelöst sein, die im Rahmen einer Viruserkrankung oder im Zuge anderer chronischer Erkrankungen auftreten. In allen drei Fällen spricht man von einer Arthritis.
Beim Gichtanfall, einer Entzündung, die durch Harnsäurekristallen im Gelenk verursacht wird, ist typischerweise das Großzehengelenk befallen. Meist geht dem Gichtanfall ein Festessen mit viel Fleisch und Alkoholgenuss voraus. Danach ist der Harnsäurespiegel im Blut erhöht, wodurch ein Gichtanfall ausgelöst werden kann.
An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die nach einer eitrigen Mandelentzündung hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Da eine Mandelentzündung heute in der Regel mit Antibiotika behandelt wird, ist das rheumatische Fieber jedoch sehr selten geworden.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Bei entzündeten Gelenken wirken kühlende Umschläge lindernd.
- Eine Arthrose dagegen lässt sich eher durch lokale Wärme mildern.
- Entzündete und abgenutzte Gelenke sollten entlastet werden, zum Beispiel durch die vorübergehende Nutzung einer Gehhilfe.
- Liegt ein Gelenkverschleiß vor, kann man durch Gewichtsabnahme und regelmäßige leichte körperliche Tätigkeit, zum Beispiel Schwimmen, die Beweglichkeit der Gelenke bessern.
- Kommt es wiederholt zu Schwellungen und Entzündungen der Fingergelenke, sollte zur weiteren Abklärung ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Bearbeitungsstand: 21.10.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Schmerz ist die Bezeichnung für sehr verschiedene unangenehme Empfindungen. Sie können in ihrem Charakter höchst unterschiedlich sein und ihre Stärke kann von kaum wahrnehmbar bis unerträglich reichen.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Schmerz ist ein wichtiges Warnsignal des Körpers. Er zeigt eine Schädigung oder Überlastung unseres Körpers an. Ohne Schmerzen würden wir die Hand nicht automatisch von der heißen Herdplatte wegziehen. Ohne Zahnschmerzen würden wir den Gang zum Zahnarzt noch weiter hinauszögern.
An der Körperoberfläche und in den Organen findet sich ein dichtes Netz an Schmerzrezeptoren, die bei Reizung reagieren. Einen Reiz, der im Gehirn als Schmerz registriert wird, üben zum Beispiel körpereigene Stoffe, die so genannten Prostaglandine, aus. Sie werden von zerstörtem und entzündetem Gewebe freigesetzt. Von den Schmerzrezeptoren wird der Schmerz über Nervenbahnen ins Rückenmark geleitet. Die Nervenbahnen im Rückenmark leiten den Reiz ins Gehirn weiter. Erst dort wird der Reiz als Schmerz wahrgenommen.
Schmerz kann durch alle Faktoren ausgelöst werden, die eine Gewebsschädigung bewirken, z.B. Verbrennungen, Verletzungen, Überdehnungen etc.. Auch eine Reihe von chemischen Stoffen, z.B. Säuren und Laugen, können die freien Nervenendigungen zur Abgabe von Schmerzsignalen reizen.
Doch nicht alle Gewebe- oder Organschäden sind mit Schmerzen verbunden. So sind bösartige Geschwulste häufig über lange Zeit nicht schmerzhaft. Deswegen bleiben sie oft lange unentdeckt.
Bei Menschen, die zuckerkrank sind, kommt es im Laufe der Jahre zur Schädigung der Nerven. Diabetiker empfinden daher Schmerzen nicht oder erst sehr spät. So kann z.B. ein Herzinfarkt unentdeckt bleiben, weil es nicht zu den typischen Schmerzen kommt.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Schmerzen werden nach unterschiedlichen Merkmalen eingeteilt:
1. Dauer des Schmerzes: akute Schmerzen klingen nach Beendigung des Schmerzreizes rasch ab. Von chronischen Schmerzen spricht man, wenn sie länger als 6 Monate anhalten.
2. Schmerzempfinden: jeder von uns empfindet Schmerzen anders und kann sie je nach Ausmaß gut oder schlecht tolerieren. Auch ethnische Einflüsse scheinen eine Rolle zu spielen. So kann man beispielsweise beobachten, dass Menschen aus südlichen Ländern stärker unter Schmerzen leiden.
3. Schmerzcharakter: oft weist die Art eines Schmerzes auf die mögliche Schmerzursache hin. Von kolikartigen Schmerzen spricht man, wenn die Schmerzen krampfartig verlaufen: sie sind abwechselnd ganz stark, dann wieder ganz schwach. Schmerzen dieser Art können ein Hinweis auf Gallensteine oder Nierensteine sein. Es gibt aber auch dumpfe oder stechende Schmerzen, wie z.B. Bauchschmerzen, oder Schmerzen bei einem Knochenbruch. Nach einer Amputation klagen die Betroffenen nicht selten über Schmerzen in den amputierten Gliedmaßen. So spüren sie beispielsweise Schmerzen in den Zehen, obwohl diese entfernt wurden. Man nennt dies Phantomschmerzen.
4. Schmerzursache: meist liegt Schmerzen eine Schädigung des Körpers oder eines Körperteils zu Grunde. Es können aber auch psychologische Gründe dahinter stecken. So klagen Kinder manchmal über Bauchschmerzen, weil sie Angst vor einer anstehenden Klassenarbeit haben.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
In den meisten Fällen wird die Ursache von Schmerzen rasch gefunden und eine entsprechende Therapie führt zur Besserung der Beschwerden.
Chronische Schmerzen hingegen, besonders wenn sie sich nur bedingt behandeln lassen, können weitreichende Folgen haben. Die Lebensqualität der Betroffenen ist oft eingeschränkt, da beispielsweise die Ausübung früherer Hobbies nicht mehr möglich ist, oder sie infolge der Beschwerden arbeitslos werden, weil sie ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Folge ist eine Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, nicht selten kommt es zu depressiven Verstimmungen. Die Betroffenen ziehen sich mehr und mehr aus dem sozialen Umfeld zurück und vereinsamen. Diese Veränderungen verstärken die Schmerzempfindung, so dass hier ein Teufelskreis entsteht, der nur schwer zu durchbrechen ist und besonders von den Angehörigen viel Verständnis erfordert.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Bei plötzlich auftretenden Schmerzen, deren Ursache unklar ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
- Verschiedene Entspannungsmethoden wie Autogenes Training, Yoga oder Muskelentspannung können lindernd wirken.
- Schmerzen, die durch Sportverletzungen wie Verstauchung oder Zerrung verursacht sind, bessern sich unter Schonung und lokaler Kühlung.
- Krampfartige oder durch Verspannung hervorgerufene Beschwerden reagieren eher auf lokale Wärme. Bewährt haben sich Wärmflaschen, Rotlicht oder ein warmer Wickel.
- Während bei akuten Schmerzen die Schmerzmedikamente nach Bedarf eingenommen werden, ist bei chronischen Schmerzen eine regelmäßige Schmerzmittelgabe nach einem festen Zeitschema notwendig, um weitest gehende Schmerzfreiheit zu erreichen.
- Besonders bei chronischen Schmerzen kann die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe hilfreich sein.
Bearbeitungsstand: 12.10.2021
Quellenangaben:
Gerlach, Wagner, Wirth, Innere Medizin für Pflegeberufe, Thieme, (2006), 5. Aufl. - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008) - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011) - Kellnhauser, Thiemes Pflege, (2009), 11. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Rheuma ist keine einzelne Krankheit sondern ein Sammelbegriff für mehr als hundert verschiedene Erkrankungen. Landläufig werden darunter vor allem Erkrankungen verstanden, die mit Schmerzen an Gelenken, Sehnen und Muskeln verbunden sind.
Im medizinischen Gebrauch gehören zu den rheumatischen Erkrankungen jedoch auch Krankheitsbilder, bei denen das Bindegewebe, innere Organe oder Blutgefäße betroffen sind.
Was wird alles darunter verstanden? - Dazugehörige Krankheitsbilder
Je nach zu Grunde liegender Ursache unterscheidet man beim Rheuma zwischen:
- Den degenerativ-rheumatischen Krankheiten: Dazu zählt die Arthrose, also der Gelenkverschleiß.
- Dem so genannten Weichteilrheumatismus: Dabei stehen Schmerzen an Sehnen, Bändern oder Muskeln im Vordergrund.
- Den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen: Dazu gehört z.B. die chronische Polyarthritis oder der Morbus Bechterew. Zu beachten ist, dass die Mediziner darunter auch Krankheiten einordnen, die die Gelenke erst später, evtl. auch gar nicht befallen, sondern vor allem die Blutgefäße, das Bindegewebe oder innere Organe. Beispiele dafür sind der so genannte Lupus erythematodes oder die Sklerodermie. Gemeinsam ist allen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen eine Störung des Immunssystems. Die Gelenke, die Blutgefäße, das Bindegewebe oder andere Organe werden dabei vom körpereigenen Abwehrsystem angegriffen und zerstört.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Um die Bewegungen von zwei Knochenenden gegeneinander im Gelenk zu ermöglichen, sind die Gelenkflächen mit einer Knorpelschicht überzogen. Zwischen den Gelenkflächen findet sich ein schmaler Gelenkspalt, der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist. So können sich die Knochen reibungsfrei bewegen. Damit das Gelenk nicht auseinandergezogen wird, ist es von einer Gelenkkapsel überzogen. Die Innenhaut dieser Gelenkkapsel nennt man Synovia. Sie bildet Nährstoffe für den Gelenkknorpel, welcher keine eigenen Blutgefäße hat und sich deshalb bei Verletzungen nicht neu bilden kann.
Bei den entzündlich-rheuamtischen Erkrankungen, die die Gelenke betreffen liegt eine chronische Entzündung der Gelenkinnenhaut zu Grunde. Diese chronische Entzündung kann auch auf innere Organe wie Herz oder Lunge übergreifen. Die genaue Ursache der einzelnen rheumatischen Erkrankungen ist in den meisten Fällen unbekannt, oft sind sie vererbt.
Die Arthrose dagegen entwickelt sich im Rahmen einer zunehmenden Abnutzung des Gelenkknorpels. Zu einer Ãœberbeanspruchung der Gelenke kann es auf Grund starken Ãœbergewichts, einer Fehlstellung der Gelenke oder im Alter kommen. Entwickelt sich schon in jungen Jahren eine Arthrose, so liegt die Ursache in einem angeborenen Defekt des Gelenkknorpels.
Auch die Ursache des Weichteilrheumatismus ist unklar, man vermutet, dass hier psychische Einflüsse eine Rolle spielen.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Auf den ersten Blick scheint es klar: Hat jemand "Rheuma", dann hat er Schmerzen im Bewegungs- oder Stützapparat. Bei genauerem Betrachten unterscheiden sich die Beschwerden aber doch:
- Bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist die Gelenkinnenhaut, die Synovia, entzündet. Deshalb stehen hier schmerzhafte Gelenkschwellungen, besonders der kleinen Fingergelenke im Vordergrund.
- Liegt eine Gelenkabnutzung vor, beklagen die Betroffenen Schmerzen bei Gelenkbelastung, also zum Beispiel beim Gehen. Typischerweise sind die ersten Schritte am schmerzhaftesten, man spricht vom Anlaufschmerz.
- Da beim Weichteilrheumatismus die Bänder, Muskeln und Sehnen der Gelenke entzündet sind, werden hier generalisierte Schmerzen ("mir tut alles weh") beklagt.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der Verlauf sieht, je nachdem, was dahinter steckt, unterschiedlich aus:
- Die chronische Entzündung der Gelenkinnenhaut bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen kann zur Zerstörung der Gelenke mit Einsteifung und Fehlstellung führen. In extremen Fällen greift die Erkrankung auf innere Organe über und schädigt zum Beispiel das Herz, die Gefäße oder die Haut.
- Schreitet eine Arthrose fort, wird jeder Schritt schmerzhaft, in extremen Fällen schmerzen die Gelenke sogar in Ruhe.
- Beim Weichteilrheumatismus kommt es nicht zu dauerhaften Schäden an den betroffenen Strukturen. Doch sind die Betroffenen durch die ständigen Schmerzen oft psychisch sehr belastet.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können auch durch Bakterien ausgelöst sein, die im Rahmen einer Viruserkrankung oder im Zuge anderer chronischer Erkrankungen auftreten. In allen drei Fällen spricht man von einer Arthritis.
Beim Gichtanfall, einer Entzündung, die durch Harnsäurekristallen im Gelenk verursacht wird, ist typischerweise das Großzehengelenk befallen. Meist geht dem Gichtanfall ein Festessen mit viel Fleisch und Alkoholgenuss voraus. Danach ist der Harnsäurespiegel im Blut erhöht, wodurch ein Gichtanfall ausgelöst werden kann.
An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die nach einer eitrigen Mandelentzündung hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Da eine Mandelentzündung heute in der Regel mit Antibiotika behandelt wird, ist das rheumatische Fieber jedoch sehr selten geworden.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Bei entzündeten Gelenken wirken kühlende Umschläge lindernd.
- Eine Arthrose dagegen lässt sich eher durch lokale Wärme mildern.
- Entzündete und abgenutzte Gelenke sollten entlastet werden, zum Beispiel durch die vorübergehende Nutzung einer Gehhilfe.
- Liegt ein Gelenkverschleiß vor, kann man durch Gewichtsabnahme und regelmäßige leichte körperliche Tätigkeit, zum Beispiel Schwimmen, die Beweglichkeit der Gelenke bessern.
- Kommt es wiederholt zu Schwellungen und Entzündungen der Fingergelenke, sollte zur weiteren Abklärung ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Bearbeitungsstand: 21.10.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Morbus Bechterew ist eine schmerzhafte, chronisch-entzündliche, rheumatische Erkrankung, die vor allem zu Veränderungen an der Wirbelsäule führt.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Spondylitis ankylosans
- Spondylarthritis ankylopoetica
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Der Morbus Bechterew tritt meist bei jungen Männern auf. Das Haupterkrankungsalter liegt zwischen dem 16. und 40. Lebensjahr.
Die Ursache der Erkrankung ist unbekannt. Man vermutet aber genetische Faktoren, da ein gewisses Vererbungsrisiko vorliegt.
Unsere Wirbelsäule besteht aus Wirbelkörpern, die über kleine Gelenke beweglich miteinander verbunden sind. Am unteren Abschluss verbindet schließlich ein Gelenk die Lendenwirbelsäule mit dem Becken.
Beim Morbus Bechterew führt eine chronische Entzündung dieser Gelenke langfristig zu einer knöchernen Versteifung der Gelenke. Die gesamte Wirbelsäule versteift in der Folge in einer Beugehaltung.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
- Im Anfangsstadium werden nächtliche Schmerzen in der Lendenwirbelsäule beschrieben, die eventuell in die Beine ausstrahlen. Die Schmerzen können so stark sein, dass die Betroffenen mitten in der Nacht aufstehen und herumlaufen, denn durch die Bewegung werden die Beschwerden gelindert.
- Erschütterungen der Wirbelsäule (Husten oder Niesen) sind schmerzhaft.
- Bei einem Drittel der Patienten greift die Entzündung auch auf andere Gelenke, z.B. Hüft-, Schulter oder Kniegelenk über.
- Oft beklagen die Patienten Schmerzen im Bereich der Ferse. Ursache ist eine Reizung der Achillessehne.
- Ähnlich wie bei der chronischen Polyarthritis können auch andere Organe entzündet sein. So kann es zu wiederkehrenden Entzündungen der Regenbogenhaut am Auge kommen. Innere Organe sind nur selten befallen.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
- Die Erkrankung beginnt in der unteren Lendenwirbelsäule und schreitet die Wirbelsäule entlang nach oben fort.
- Die Beweglichkeit der Wirbelsäule wird mit der Zeit immer eingeschränkter. Die Wirbelsäule verändert sich in einen knöchern durchwachsenen Stab, der keine feinerne Bewegung wie Streckung, Beugung, Neigung oder Drehung mehr zulässt. Manchmal bleibt nur eine geringe Beweglichkeit der Kopfgelenke bestehen.
- In weit fortgeschrittenen Stadien besteht ein ausgeprägter Rundrücken.
- Durch die Abnahme der Beweglichkeit des Brustkorbes (denn auch die Gelenke zwischen den Rippen und der Brustwirbelsäule versteifen) ist die Atmung eingeschränkt.
Der Morbus Bechterew ist nicht heilbar. Die Krankheit verläuft in Schüben, kann sich aber sehr unterschiedlich gestalten und in jedem Stadium zum Stillstand kommen.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Wie der Morbus Bechterew zählt auch die chronische Polyarthritis, oft auch rheumatoide Arthritis genannt, zu den chronisch-entzündlichen Rheumaerkrankungen. Im Gegensatz zum Morbus Bechterew sind hier weniger die Wirbelgelenke als vielmehr die kleinen Fingergelenke betroffen. Die entzündlichen Veränderungen treten meist an beiden Körperhälften gleichzeitig auf.
Auch bei der Osteoporose bildet sich mit der Zeit ein Rundrücken. Die Ursache liegt hier nicht in einer chronischen Entzündung, sondern es handelt es sich um eine Skeletterkrankung mit Verlust der Knochensubstanz. Betroffen sind meist Frauen, da die Abnahme der weiblichen Hormone in den Wechseljahren die Entstehung der Osteoporose fördert.
Verhaltenstipps
- Junge Männer, die besonders nachts über Rückenschmerzen klagen, welche sich durch Bewegung bessern, sollten dies bei einem Arzt abklären lassen.
- Um die Beweglichkeit der Wirbelsäule möglichst lange zu erhalten, ist eine konsequente Teilnahme an krankengymnastischen Übungen sehr wichtig.
Bearbeitungsstand: 21.10.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Unter einer Arthrose versteht man eine durch Abnutzung entstandene chronische Gelenkerkrankung.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Gelenkverschleiß
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Ein Gelenk ist eine bewegliche Verbindung zwischen zwei Knochen. Damit sich das Gelenk reibungsfrei bewegen kann, sind die Knochenoberflächen mit Knorpel überzogen.
Die Arthrose ist eine Erkrankung dieses Gelenkknorpels. Durch übermäßige Belastung eines Gelenkes kommt es zur langsam fortschreitenden Zerstörung des Gelenkknorpels, der sich nicht neu bilden kann.
Es gibt zahlreiche Ursachen, die zum Gelenkverschleiß führen können:
- In seltenen Fällen ist eine Arthrose durch eine Minderwertigkeit des Knorpelgewebes bedingt, das heißt der Gelenkknorpel ist schon recht früh abgenutzt und es entwickelt sich in relativ jungen Jahren eine Arthrose.
- Die Arthrose ist in der Regel eine Erkrankung des älteren Menschen, denn bereits ab 30 sind die ersten Abnutzungen an vielen Gelenken erkennbar, mit 65 gibt es praktisch keinen Menschen mehr ohne Gelenkveränderungen.
- Bei Übergewicht oder einer ständig erhöhten Gelenkbelastung, beispielsweise im Leistungssport, nutzen sich die Gelenke rascher ab.
- Fehlbelastung, z.B. angeborene Achsenfehlstellungen wie O-Beine oder ähnliches haben eine oft einseitig vermehrte Gelenkabnutzung zur Folge.
- Infolge von Verletzungen, z.B. nach in Fehlstellung verheilten Knochenbrüchen kann es zur Schädigung des Gelenkknorpels kommen. Deshalb werden heute Knochenbrüche im Gelenkbereich meist operiert, damit es nicht zu Fehlstellungen kommt.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Arthrosen sind sehr häufig, sie machen ca. ein Drittel aller Erkrankungen in Deutschland aus. Am häufigsten betroffen sind stark belastete Gelenke, also besonders Hüft- und Kniegelenke. Doch auch an der Wirbelsäule und den Fingergelenken kommt es oft zu arthrotischen Veränderungen.
Eine Arthrose bereitet lange Zeit keine Beschwerden, erst wenn der Gelenkknorpel so stark zerstört ist, dass Knochen an Knochen reibt, kommt es zu Schmerzen. Anfangs treten diese nur bei größeren Belastungen auf, häufig berichten die Patienten auch über eine gewisse "Wetterfühligkeit". Später kommt es schon bei geringen Belastungen und sogar in Ruhe zu Beschwerden. Typisch ist der "Anlaufschmerz": die ersten Schritte nach einer Ruhephase sind schmerzhaft, nach kurzer Einlaufzeit bessern sich die Schmerzen.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die Arthrose ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung, die nicht geheilt werden kann.
In fortgeschritteneren Stadien kommt es zur zunehmenden Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit bis hin zur Gelenksteife. Durch Veränderungen sämtlicher am Gelenk beteiligter Strukturen (Bänder, Sehnen etc.) resultiert langfristig eine sichtbare Gelenkverformung.
Durch Knorpelabriebprodukte innerhalb des Gelenkes kann es zu einer Reizung der Gelenkschleimhaut kommen. Dies hat eine Ergussbildung zur Folge. Äußerlich sind Zeichen einer Entzündung (Rötung, Schwellung, Schmerz, Überwärmung) erkennbar. Man spricht von einer aktivierten Arthrose.
Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Gelenkschmerzen können bei vielen Erkrankungen des Bewegungsapparates auftreten:
- Rheumatische Erkrankungen führen zu Gelenkreizungen. Sie sind an einer schmerzhaften entzündlichen Schwellung des betroffenen Gelenkes erkennbar. Im Gegensatz zur Arthrose sind oft mehrere Gelenke betroffen.
- Bei Stoffwechselerkrankungen wie der Gicht kann es durch Ablagerungen von Harnsäurekristallen in den Gelenken zu Gelenkschmerzen kommen. Hier ist meist das Großzehengrundgelenk betroffen.
- Kommt es im Rahmen einer Infektionskrankheit, z.B. einer Grippe zu Gelenkschmerzen, so sind diese durch eine Mitreaktion der Gelenke bedingt und heilen von selbst ab.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Generell sollten übermäßige Belastungen der Gelenke vermieden werden, Normalgewicht ist anzustreben und knien, hocken oder langes Stehen zu vermeiden.
- Die regelmäßige Bewegung ist wichtig, denn "wer rastet, der rostet". Ideal ist die Bewegung im Wasser, auch Rad fahren ohne starke Belastung (ebene Strecken) "ölt" die Gelenke.
- Bei fortgeschrittener Arthrose ist zur Schmerzlinderung die Entlastung der Gelenke wichtig. Deshalb sollte man für längere Strecken einen Stock oder einen Gehwagen verwenden. Bei der Nutzung eines Stockes ist zu beachten, dass er auf der Gegenseite, also auf der Seite mit dem gesunden Gelenk geführt wird.
- Ist es zu einer Entzündung oder Reizung des betroffenen Gelenkes gekommen, hilft lokales Kühlen, sonst ist lokale Wärme wohltuender.
- Zur Erleichterung des täglichen Lebens sind das Anbringen von Haltegriffen, besonders im Badbereich und die Erhöhung von Bett und Toilette hilfreich.
Bearbeitungsstand: 01.11.2021
Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Schmerz ist die Bezeichnung für sehr verschiedene unangenehme Empfindungen. Sie können in ihrem Charakter höchst unterschiedlich sein und ihre Stärke kann von kaum wahrnehmbar bis unerträglich reichen.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Schmerz ist ein wichtiges Warnsignal des Körpers. Er zeigt eine Schädigung oder Überlastung unseres Körpers an. Ohne Schmerzen würden wir die Hand nicht automatisch von der heißen Herdplatte wegziehen. Ohne Zahnschmerzen würden wir den Gang zum Zahnarzt noch weiter hinauszögern.
An der Körperoberfläche und in den Organen findet sich ein dichtes Netz an Schmerzrezeptoren, die bei Reizung reagieren. Einen Reiz, der im Gehirn als Schmerz registriert wird, üben zum Beispiel körpereigene Stoffe, die so genannten Prostaglandine, aus. Sie werden von zerstörtem und entzündetem Gewebe freigesetzt. Von den Schmerzrezeptoren wird der Schmerz über Nervenbahnen ins Rückenmark geleitet. Die Nervenbahnen im Rückenmark leiten den Reiz ins Gehirn weiter. Erst dort wird der Reiz als Schmerz wahrgenommen.
Schmerz kann durch alle Faktoren ausgelöst werden, die eine Gewebsschädigung bewirken, z.B. Verbrennungen, Verletzungen, Überdehnungen etc.. Auch eine Reihe von chemischen Stoffen, z.B. Säuren und Laugen, können die freien Nervenendigungen zur Abgabe von Schmerzsignalen reizen.
Doch nicht alle Gewebe- oder Organschäden sind mit Schmerzen verbunden. So sind bösartige Geschwulste häufig über lange Zeit nicht schmerzhaft. Deswegen bleiben sie oft lange unentdeckt.
Bei Menschen, die zuckerkrank sind, kommt es im Laufe der Jahre zur Schädigung der Nerven. Diabetiker empfinden daher Schmerzen nicht oder erst sehr spät. So kann z.B. ein Herzinfarkt unentdeckt bleiben, weil es nicht zu den typischen Schmerzen kommt.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Schmerzen werden nach unterschiedlichen Merkmalen eingeteilt:
1. Dauer des Schmerzes: akute Schmerzen klingen nach Beendigung des Schmerzreizes rasch ab. Von chronischen Schmerzen spricht man, wenn sie länger als 6 Monate anhalten.
2. Schmerzempfinden: jeder von uns empfindet Schmerzen anders und kann sie je nach Ausmaß gut oder schlecht tolerieren. Auch ethnische Einflüsse scheinen eine Rolle zu spielen. So kann man beispielsweise beobachten, dass Menschen aus südlichen Ländern stärker unter Schmerzen leiden.
3. Schmerzcharakter: oft weist die Art eines Schmerzes auf die mögliche Schmerzursache hin. Von kolikartigen Schmerzen spricht man, wenn die Schmerzen krampfartig verlaufen: sie sind abwechselnd ganz stark, dann wieder ganz schwach. Schmerzen dieser Art können ein Hinweis auf Gallensteine oder Nierensteine sein. Es gibt aber auch dumpfe oder stechende Schmerzen, wie z.B. Bauchschmerzen, oder Schmerzen bei einem Knochenbruch. Nach einer Amputation klagen die Betroffenen nicht selten über Schmerzen in den amputierten Gliedmaßen. So spüren sie beispielsweise Schmerzen in den Zehen, obwohl diese entfernt wurden. Man nennt dies Phantomschmerzen.
4. Schmerzursache: meist liegt Schmerzen eine Schädigung des Körpers oder eines Körperteils zu Grunde. Es können aber auch psychologische Gründe dahinter stecken. So klagen Kinder manchmal über Bauchschmerzen, weil sie Angst vor einer anstehenden Klassenarbeit haben.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
In den meisten Fällen wird die Ursache von Schmerzen rasch gefunden und eine entsprechende Therapie führt zur Besserung der Beschwerden.
Chronische Schmerzen hingegen, besonders wenn sie sich nur bedingt behandeln lassen, können weitreichende Folgen haben. Die Lebensqualität der Betroffenen ist oft eingeschränkt, da beispielsweise die Ausübung früherer Hobbies nicht mehr möglich ist, oder sie infolge der Beschwerden arbeitslos werden, weil sie ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Folge ist eine Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, nicht selten kommt es zu depressiven Verstimmungen. Die Betroffenen ziehen sich mehr und mehr aus dem sozialen Umfeld zurück und vereinsamen. Diese Veränderungen verstärken die Schmerzempfindung, so dass hier ein Teufelskreis entsteht, der nur schwer zu durchbrechen ist und besonders von den Angehörigen viel Verständnis erfordert.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Bei plötzlich auftretenden Schmerzen, deren Ursache unklar ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
- Verschiedene Entspannungsmethoden wie Autogenes Training, Yoga oder Muskelentspannung können lindernd wirken.
- Schmerzen, die durch Sportverletzungen wie Verstauchung oder Zerrung verursacht sind, bessern sich unter Schonung und lokaler Kühlung.
- Krampfartige oder durch Verspannung hervorgerufene Beschwerden reagieren eher auf lokale Wärme. Bewährt haben sich Wärmflaschen, Rotlicht oder ein warmer Wickel.
- Während bei akuten Schmerzen die Schmerzmedikamente nach Bedarf eingenommen werden, ist bei chronischen Schmerzen eine regelmäßige Schmerzmittelgabe nach einem festen Zeitschema notwendig, um weitest gehende Schmerzfreiheit zu erreichen.
- Besonders bei chronischen Schmerzen kann die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe hilfreich sein.
Bearbeitungsstand: 12.10.2021
Quellenangaben:
Gerlach, Wagner, Wirth, Innere Medizin für Pflegeberufe, Thieme, (2006), 5. Aufl. - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008) - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011) - Kellnhauser, Thiemes Pflege, (2009), 11. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Die Periarthritis der Schulter ist ein Sammelbegriff für Schmerzen im Schulterbereich. Diese sind verursacht durch Abnutzungserscheinungen der Sehnen und Kapseln im Bereich des Schultergelenkes.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Periarthritis humeroscapularis
- Schmerzhafte Schultersteife
- Frozen shoulder
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Beschwerden im Bereich der Schulter sind besonders beim älteren Menschen recht häufig. Die Periarthritis der Schulter ist ein Sammelbegriff für mehrere Erkrankungen, deshalb können die jeweiligen Ursachen ganz verschieden sein:
- Wird das Schultergelenk zu lange ruhig gestellt, z.B. durch einen festen Verband oder ähnliches, kommt es schneller als bei anderen Gelenken zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung. Vermutlich verursacht eine Art Schrumpfung der Gelenkkapsel die Unbeweglichkeit. Deshalb sollte bei Knochenbrüchen im Bereich des Schultergelenkes möglichst eine längerfristige Ruhigstellung vermieden werden.
- Kalkablagerung im Bereich von Sehnen oder im Gelenk können zu Schmerzen im Schulterbereich führen.
- Die Muskeln setzen über Sehnen am Knochen an. Diese Sehnen verkümmern bei Stoffwechselstörungen recht schnell. Deshalb können Durchblutungsstörungen oder chronische Erkrankungen wie die Zuckerkrankheit zu Veränderungen der Sehnen und damit zu Schmerzen in Schulter führen.
- Oder schlicht und einfach eine Überbeanspruchung und ein damit verbundener Verschleiß im Schultergelenk (Kletterer, Turner etc.) können zu den chronischen Schultergelenkschmerzen führen.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Egal welche Ursachen der Periarthritis zu Grunde liegen, leidet der Betroffene immer an bewegungsabhängigen Schmerzen im Schultergelenk. Ist der Auslöser eine Reizung der Sehnen an ihrer Ansatzstelle, bestehen zusätzlich zu den schmerzhaften Bewegungen der Schulter auch Druckschmerzen im Bereich der entzündeten Sehne. Bei der so genannten "schmerzhaften Schultersteife", die durch chronische Entzündungen im Bereich der Schultermuskulatur zustande kommt, hat man starke Schmerzen im gesamten Bereich in und um das Schultergelenk.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Unter intensiver Behandlung mit Schmerzmitteln, lokaler Kühlung und krankengymnastischer Übungen heilen die Beschwerden meist aus. Liegt die Ursache in einer Abnutzung der Sehnen, so können die Beschwerden jedoch auch chronisch werden.
Was kann noch dahinter stecken - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Bei der so genannten Rotatorenmanschettenruptur sind einzelne Sehnen der Muskeln im Schulterbereich gerissen. Ursache ist meist ein Sturz auf die Schulter, doch die Sehnen können auch infolge verminderter Durchblutung im Alter oder infolge chronischer Erkrankungen (z.B. Diabetes mellitus) reißen. Ähnlich wie bei der Periarthritis bestehen auch hier bewegungsabhängige Schmerzen im Schulterbereich, einzelne Bewegungen sind auf Grund des Muskelsehnenrisses jedoch gar nicht mehr ausführbar.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Je nach Ursache der Schulterschmerzen empfinden die Betroffenen lokale Kälte oder Wärme als wohltuend. Am besten probiert man für sich selbst aus, was Linderung verschafft.
- Wenn krankengymnastische Übungen zur Behandlung verschrieben wurden, ist es hilfreich, wenn diese Übungen auch zu Hause durchgeführt werden. Nur die tägliche Übungstherapie führt zum Erfolg.
Bearbeitungsstand: 21.10.2021
Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Schleimbeutel sind kleine, mit Flüssigkeit gefüllte Säcke, die sich an besonders druckbelasteten Körperstellen befinden. Am häufigsten entzünden die Schleimbeutel am Knie- oder Ellenbogengelenk.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Bursitis
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Im menschlichen Körper finden sich über 40 Schleimbeutel, meist sind sie in der Nähe von Gelenken zu finden. Sie funktionieren zum einen wie ein Gleitkissen, wenn zum Beispiel zwei Bänder aufeinandertreffen. Zum anderen ist ihre Aufgabe den Druck von aufeinanderliegenden Strukturen gleichmäßig zu verteilen und damit Druckspitzen auf einen Punkt zu vermindern. Strukturen, die häufig von Schleimbeuteln "abgepolstert" werden sind Sehnen kräftiger Muskeln und die darunterliegenden Knochen. Die meist belastetsten Gelenke sind das Knie- und das Ellenbogengelenk. Besonders bei Berufsgruppen, die häufig im Knien arbeiten müssen (z.B. Fliesen - oder Plattenleger), kommt es zur chronischen Belastung der Schleimbeutel und damit zur Reizung.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Im Bereich der Kniescheibe oder im Ellenbogen zeigt sich eine gerötete, überwärmte und schmerzhafte Schwellung. Durch eine vermehrte Flüssigkeitsansammlung im Schleimbeutel fühlt sich die Schwellung teigig und weich an. Wird der Schleimbeutel von einem Arzt punktiert, entleert sich meist farbloses Sekret. Ist die Ursache der Schleimbeutelentzündung durch eine Prellung oder einen Unfall bedingt, findet man bei der Punktion frisches oder altes Blut im Schleimbeutel.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Kommt es immer wieder zur vermehrten Belastung der Schleimbeutel, entwickelt sich eine chronische Schleimbeutelentzündung. Der Schleimbeutel ist immer verdickt, tut aber weniger weh als bei der akuten Entzündung. Meist wird bei der chronischen Schleimbeutelentzündung zur operativen Entfernung des Schleimbeutels geraten.
Ist es im Rahmen einer Verletzung zur Eröffnung des Schleimbeutels gekommen, so besteht die Gefahr, dass Bakterien in den Schleimbeutel eindringen. Folge ist eine eitrige Schleimbeutelentzündung. Um eine Schädigung des Gelenkes zu verhindern ist hier eine rasche Behandlung mit Antibiotika oder sogar eine Operation nötig.
Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Bei chronischen Erkrankungen wie z.B. der Gicht kann es durch Ablagerungen von Harnsäure in den Schleimbeuteln zur Entzündung kommen.
Auch bei rheumatischen Erkrankungen kommt es häufig zu Schleimbeutelentzündungen, auch wenn die Schleimbeutel nicht vermehrt belastet wurden.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Wenn möglich sollten längere kniende Tätigkeiten vermieden, oder die Kniegelenke z.B. durch Schoner geschützt werden.
- Besteht der Verdacht auf eine Schleimbeutelentzündung, ist es hilfreich, das Gelenk zu schonen und die entzündete Stelle zu kühlen, bis sie einem Arzt gezeigt werden kann.
Bearbeitungsstand: 22.10.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Unter einer Sehnenscheidenentzündung versteht man eine Reizung der Streck- oder Beugesehnen besonders im Bereich des Handgelenkes.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Tendovaginitis
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Unsere Muskeln setzen über Sehnen an den Knochen an. Damit sich diese Sehnen widerstandsfrei bewegen können, sind sie von einer Art Röhre umhüllt. In diesen Röhren befindet sich Flüssigkeit, die die reibungsfreie Bewegung der Sehnen unterstützt.
Sehr oft werden von uns die Muskeln für die Hände und Finger gebraucht. Mit den Muskeln, die vor allem am Unterarm sitzen, werden auch die Sehnen übermäßig beansprucht. So kann es besonders im Bereich des Handgelenkes zur Reizung der Sehnenscheiden kommen.
Zur Überbelastung der Sehnen kommt es vor allem, wenn immer wieder die gleichen Hand- und Fingerbewegungen ausgeführt werden, beispielsweise bei der Arbeit am Computer, der Fließbandarbeit in der Fabrik, aber auch beim Klavierspielen.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die meisten Sehnenscheidenentzündungen spielen sich im Bereich des Handgelenkes ab. Die Betroffenen bemerken bei jeder Bewegung des Handgelenkes zunehmende Schmerzen im Unterarmbereich. Eine Rötung oder Überwärmung, wie bei anderen Entzündungen, besteht meist nicht.
Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Ähnlich einer Sehnenscheidenentzündung sind die so genannten Tendopathien. Auch hier besteht ein Reizzustand der Sehnen infolge einer ungewohnten körperlichen Belastung. Am bekanntesten ist der so genannte "Tennisellenbogen".
Eine Sonderform der Sehnenscheidenentzündung ist die Tendovaginitis de Quervain. Hier liegt eine Entzündung der Sehnenscheide um die Daumensehnen vor. Die Betroffenen beklagen bewegungsabhängige Schmerzen im Bereich des Daumens.
Beim "schnellenden Finger" handelt es sich ebenfalls um eine Erkrankung der Sehnen. Bei dem Versuch, den Finger zu strecken ist ein erhöhter Kraftaufwand nötig, in fortgeschrittenen Fällen ist die Fingerstreckung nicht mehr möglich. Ursache ist eine Verdickung der Sehnen. Diese Verdickung bleibt bei einer Bewegung an dem Ringband hängen, einem Band, das zur Befestigung um die Sehnen liegt. Ist die Verdickung durch das Sehnenband durch, kann man den Finger plötzlich "schnellend" strecken, daher die Bezeichnung.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Wie bei allen Entzündungen oder Reizungen ist eine Schonung des Handgelenkes schmerzlindernd. Zur Entlastung reicht meist ein elastischer Verband, in schweren Fällen muss bis zum Abklingen der Beschwerden ein Gips angelegt werden.
- Lässt sich eine vermehrte Belastung des Handgelenks nicht vermeiden, so ist das Tragen eines speziellen Verbandes oder einer Schiene hilfreich.
Bearbeitungsstand: 22.10.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Von einem Tennisarm spricht man bei bewegungsabhängigen Schmerzen im Ellenbogenbereich, die von einer Überbeanspruchung und damit Reizung der Sehnenansätze kommen.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Tennisellenbogen
- Epicondylitis (humeri radialis oder ulnaris)
- Tendopathie
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die Unterarmmuskeln setzen über Sehnen seitlich am Ellenbogen an. Werden diese Muskeln übermäßig beansprucht, kommt es zu Reizungen an den Sehnenansatzstellen. Man spricht vom "Tennisellenbogen" bzw. vom "Tennisarm", weil es zu Schmerzen im Ellenbogenbereich häufig nach sportlicher Belastung, also z.B. bei Tennis- oder Golfspielern kommt. Doch auch bei sonstiger starker Beanspruchung der Unterarmmuskeln, z.B. bei Handwerkern, kann es zu Beschwerden dieser Art kommen.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Schmerzen seitlich des Ellenbogengelenkes treten meist nur bei Bewegungen des Armes auf, in ganz schlimmen Fällen sind sie aber auch in Ruhe vorhanden. Gelegentlich strahlen die Schmerzen in den zur entzündeten Sehne gehörenden Muskel aus.
Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Ähnliche Schmerzen im Ellenbogen, die sich unter Bewegung verstärken, bestehen auch nach einer Ellenbogenprellung.
Verhaltenstipps
- Wie bei allen Entzündungen oder Reizungen ist eine Schonung des Ellenbogengelenkes schmerzlindernd. Zur Entlastung reicht meist ein elastischer Verband, in schweren Fällen muss bis zum Abklingen der Beschwerden ein Gips angelegt werden.
- Eine Kühlung der schmerzhaften Stellen kann Erleichterung bringen. Man muss dabei aber beachten, dass es lokal nicht zu kalt wird, deshalb sollte ein Tuch unter die Eispackung oder das Kühlelement gelegt werden.
Bearbeitungsstand: 21.10.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Rheuma ist keine einzelne Krankheit sondern ein Sammelbegriff für mehr als hundert verschiedene Erkrankungen. Landläufig werden darunter vor allem Erkrankungen verstanden, die mit Schmerzen an Gelenken, Sehnen und Muskeln verbunden sind.
Im medizinischen Gebrauch gehören zu den rheumatischen Erkrankungen jedoch auch Krankheitsbilder, bei denen das Bindegewebe, innere Organe oder Blutgefäße betroffen sind.
Was wird alles darunter verstanden? - Dazugehörige Krankheitsbilder
Je nach zu Grunde liegender Ursache unterscheidet man beim Rheuma zwischen:
- Den degenerativ-rheumatischen Krankheiten: Dazu zählt die Arthrose, also der Gelenkverschleiß.
- Dem so genannten Weichteilrheumatismus: Dabei stehen Schmerzen an Sehnen, Bändern oder Muskeln im Vordergrund.
- Den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen: Dazu gehört z.B. die chronische Polyarthritis oder der Morbus Bechterew. Zu beachten ist, dass die Mediziner darunter auch Krankheiten einordnen, die die Gelenke erst später, evtl. auch gar nicht befallen, sondern vor allem die Blutgefäße, das Bindegewebe oder innere Organe. Beispiele dafür sind der so genannte Lupus erythematodes oder die Sklerodermie. Gemeinsam ist allen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen eine Störung des Immunssystems. Die Gelenke, die Blutgefäße, das Bindegewebe oder andere Organe werden dabei vom körpereigenen Abwehrsystem angegriffen und zerstört.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Um die Bewegungen von zwei Knochenenden gegeneinander im Gelenk zu ermöglichen, sind die Gelenkflächen mit einer Knorpelschicht überzogen. Zwischen den Gelenkflächen findet sich ein schmaler Gelenkspalt, der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist. So können sich die Knochen reibungsfrei bewegen. Damit das Gelenk nicht auseinandergezogen wird, ist es von einer Gelenkkapsel überzogen. Die Innenhaut dieser Gelenkkapsel nennt man Synovia. Sie bildet Nährstoffe für den Gelenkknorpel, welcher keine eigenen Blutgefäße hat und sich deshalb bei Verletzungen nicht neu bilden kann.
Bei den entzündlich-rheuamtischen Erkrankungen, die die Gelenke betreffen liegt eine chronische Entzündung der Gelenkinnenhaut zu Grunde. Diese chronische Entzündung kann auch auf innere Organe wie Herz oder Lunge übergreifen. Die genaue Ursache der einzelnen rheumatischen Erkrankungen ist in den meisten Fällen unbekannt, oft sind sie vererbt.
Die Arthrose dagegen entwickelt sich im Rahmen einer zunehmenden Abnutzung des Gelenkknorpels. Zu einer Ãœberbeanspruchung der Gelenke kann es auf Grund starken Ãœbergewichts, einer Fehlstellung der Gelenke oder im Alter kommen. Entwickelt sich schon in jungen Jahren eine Arthrose, so liegt die Ursache in einem angeborenen Defekt des Gelenkknorpels.
Auch die Ursache des Weichteilrheumatismus ist unklar, man vermutet, dass hier psychische Einflüsse eine Rolle spielen.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Auf den ersten Blick scheint es klar: Hat jemand "Rheuma", dann hat er Schmerzen im Bewegungs- oder Stützapparat. Bei genauerem Betrachten unterscheiden sich die Beschwerden aber doch:
- Bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist die Gelenkinnenhaut, die Synovia, entzündet. Deshalb stehen hier schmerzhafte Gelenkschwellungen, besonders der kleinen Fingergelenke im Vordergrund.
- Liegt eine Gelenkabnutzung vor, beklagen die Betroffenen Schmerzen bei Gelenkbelastung, also zum Beispiel beim Gehen. Typischerweise sind die ersten Schritte am schmerzhaftesten, man spricht vom Anlaufschmerz.
- Da beim Weichteilrheumatismus die Bänder, Muskeln und Sehnen der Gelenke entzündet sind, werden hier generalisierte Schmerzen ("mir tut alles weh") beklagt.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der Verlauf sieht, je nachdem, was dahinter steckt, unterschiedlich aus:
- Die chronische Entzündung der Gelenkinnenhaut bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen kann zur Zerstörung der Gelenke mit Einsteifung und Fehlstellung führen. In extremen Fällen greift die Erkrankung auf innere Organe über und schädigt zum Beispiel das Herz, die Gefäße oder die Haut.
- Schreitet eine Arthrose fort, wird jeder Schritt schmerzhaft, in extremen Fällen schmerzen die Gelenke sogar in Ruhe.
- Beim Weichteilrheumatismus kommt es nicht zu dauerhaften Schäden an den betroffenen Strukturen. Doch sind die Betroffenen durch die ständigen Schmerzen oft psychisch sehr belastet.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können auch durch Bakterien ausgelöst sein, die im Rahmen einer Viruserkrankung oder im Zuge anderer chronischer Erkrankungen auftreten. In allen drei Fällen spricht man von einer Arthritis.
Beim Gichtanfall, einer Entzündung, die durch Harnsäurekristallen im Gelenk verursacht wird, ist typischerweise das Großzehengelenk befallen. Meist geht dem Gichtanfall ein Festessen mit viel Fleisch und Alkoholgenuss voraus. Danach ist der Harnsäurespiegel im Blut erhöht, wodurch ein Gichtanfall ausgelöst werden kann.
An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die nach einer eitrigen Mandelentzündung hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Da eine Mandelentzündung heute in der Regel mit Antibiotika behandelt wird, ist das rheumatische Fieber jedoch sehr selten geworden.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Bei entzündeten Gelenken wirken kühlende Umschläge lindernd.
- Eine Arthrose dagegen lässt sich eher durch lokale Wärme mildern.
- Entzündete und abgenutzte Gelenke sollten entlastet werden, zum Beispiel durch die vorübergehende Nutzung einer Gehhilfe.
- Liegt ein Gelenkverschleiß vor, kann man durch Gewichtsabnahme und regelmäßige leichte körperliche Tätigkeit, zum Beispiel Schwimmen, die Beweglichkeit der Gelenke bessern.
- Kommt es wiederholt zu Schwellungen und Entzündungen der Fingergelenke, sollte zur weiteren Abklärung ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Bearbeitungsstand: 21.10.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Entzündlich bedingte Muskelschmerzen im Schulter- und Beckenbereich, die nicht selten mit einer Gefäßentzündung einhergehen.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die Polymyalgia rheumatica ist eine klassische entzündlich-rheumatische Erkrankung des höheren Lebensalters, denn sie tritt meist ab dem 60. Lebensjahr auf. Frauen erkranken 2-3mal häufiger als Männer. Die Ursache ist nicht bekannt.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Innerhalb weniger Tage entwickeln sich starke Schmerzen der Muskulatur in beiden Schultern und häufig auch im Beckenbereich. Sie sind besonders in den frühen Morgenstunden ausgeprägt und führen zu einer schmerzhaft eingeschränkten Beweglichkeit. Die Symptome bessern sich im Tagesverlauf. Häufig bestehen Fieber, Abgeschlagenheit und nicht selten eine depressive Verstimmung. Manchmal finden sich gleichzeitig Gelenkentzündungen mit deutlicher Schwellung.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
In fast der Hälfte der Fälle tritt die Polymyalgia rheumatica gemeinsam mit einer Gefäßentzündung der Schläfenarterien auf, man spricht von einer "Schwesterkrankheit". Das heißt, klagen die Betroffenen zusätzlich zu den Muskelschmerzen über Schläfenkopfschmerzen, muss an eine Entzündung der Schläfenarterien gedacht werden. Die Arterie ist dabei verdickt, geschwollen und druckschmerzhaft.
Wenn die Gefäßentzündung auf die Netzhautgefäße des Auges übergegriffen hat, kommt es zur plötzlichen Sehverschlechterung oder gar einer einseitigen Erblindung.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Bei Arthrose in den Schulter- oder Hüftgelenken treten ebenfalls Schmerzen auf. Doch sind diese meist bewegungsabhängig verstärkt und in der Regel nur einseitig.
Verhaltenstipps
Schon bei Verdacht auf eine Entzündung der Schläfenarterie ist ein Arzt zu verständigen, denn beim Befall der Netzhautgefäße droht die Gefahr der Erblindung.
Bearbeitungsstand: 25.10.2021
Quellenangaben:
Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Erkrankung unklarer Ursache mit ständigen Schmerzen am ganzen Körper im Bereich der Muskulatur, des Bindegewebes und der Knochen.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- generalisierte Tendomyopathie
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Unsere Muskeln setzen über Sehnen an den Knochen an. Kommt es zur Überreizung oder Entzündung dieser Sehnenansatzstellen, resultieren lokale Schmerzen, die sehr schmerzhaft sein können. Die Fibromyalgie ist eine Unterform des so genannten Weichteilrheumatismus, einer Rheumaform, der Entzündungen oder Verschleißerscheinungen an Muskeln, Sehnen, Sehnenscheiden und Bändern zu Grunde liegen.
Betroffen sind meist Frauen zwischen 30 und 60 Jahren, die Erkrankung kann aber in jedem Lebensalter auftreten. Die Ursache der Fibromyalgie ist unbekannt, doch man vermutet einen psychosomatischen Hintergrund.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Patienten beklagen seit Monaten bestehende Schmerzen am ganzen Körper ("mir tut alles weh"). Meist begannen die Beschwerden lokal und haben sich langsam über den ganzen Körper ausgebreitet. Oft werden die Symptome durch Wettereinflüsse, psychischen Stress oder Bewegung verstärkt.
Nicht selten werden zusätzlich Beschwerden wie leichte Ermüdbarkeit, Schlafstörungen, Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Schwitzen, Mundtrockenheit oder ähnliches beschrieben.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Auf Grund der unterschiedlichen Symptomatik und den häufig psychischen Einflüssen ist die Fibromyalgie schwierig zu behandeln.
Es handelt sich um eine chronisch verlaufende Erkrankung. Die meisten Patienten leiden über Jahre unter Schmerzen wechselnder Stärke und Dauer. Nur selten lässt sich eine Heilung erreichen.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Treten die Schmerzen nicht am ganzen Körper, sondern nur an bestimmten Sehnen - häufig am Unterarm oder Ellenbogen - auf, handelt es sich um eine Sehnenscheidenentzündung.
Beklagen ältere Menschen Schmerzen im Schulter- und Beckenbereich, die besonders in den frühen Morgenstunden sehr ausgeprägt sind, muss eine rheumatische Erkrankung wie die Polymyalgia rheumatica als mögliche Ursache ausgeschlossen werden.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Kälte- oder Wärmeanwendungen im Bereich der gereizten Sehnen wirkt schmerzlindernd, ebenso wie Entspannungsbäder, Massagen oder Krankengymnastik.
Bearbeitungsstand: 25.10.2021
Quellenangaben:
Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Arolt, Reimer, Dilling, Basiswissen Psychiatrie und Psychotherpaie, Springer, (2011), 7. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Als Weichteile werden die Strukturen bezeichnet, welche die Gelenke umgeben, also Muskeln, Bänder, Sehnen und Sehnenscheiden. Kommt es zu Entzündungen, Reizungen oder Verkrampfungen dieser Strukturen, spricht man von Weichteilrheumatismus.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Nichtartikuläre Rheumaformen
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Zu den schmerzhaften Veränderungen der Weichteile kommt es infolge von Fehlhaltungen, einer Überbelastung einzelner Muskelgruppen oder Verspannungen. Es besteht eine enge Beziehung zwischen Psyche und der Körperhaltung. Ängste, Depressionen, aber auch Aggressionen lösen Muskelverspannungen aus und sind somit eine häufige Ursache der Beschwerden.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Typisch sind plötzliche Schmerzen im Bereich der überbelasteten Muskulatur oder der Sehnen.
Die Betroffenen klagen über schmerzhafte Muskelverspannungen oder über Bewegungsschmerzen an bestimmten Sehnenansatzpunkten. Meist treten die Muskelverspannungen im Bereich der Schultermuskulatur oder entlang der Wirbelsäule auf. Der betroffene Muskel ist verhärtet und sehr druckschmerzhaft.
Eine ausgeprägte Form des Weichteilrheumatismus ist die Fibromyalgie. Es kommt, meist auf Grund unklarer Ursache, zu generellen Schmerzen im ganzen Bewegungsapparat.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Unter entsprechender Behandlung klingen die Muskelschmerzen meist rasch ab. Lässt sich die auslösende Ursache aber nicht beseitigen, können die Beschwerden immer wieder auftreten.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Einer Sehnenscheidenentzündung liegt meist eine Überbelastung bestimmter Sehnen, besonders am Unterarm zu Grunde. Ursache ist meist eine einseitige Belastung.
Beim so genannten "Tennisellbogen" oder "Tennisarm" ist es zu einer Reizung der Ansatzstelle der Unterarmsehne am Ellenbogen gekommen.
Bei der Polymyalgia rheumatica handelt es sich um entzündlich bedingte Muskelschmerzen im Schulter- und Beckenbereich. Es ist eine Erkrankung der älteren Menschen und kann mit einer Gefäßentzündung einhergehen.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Lokale Wärme wirkt muskelentspannend und somit schmerzlindernd.
- Sind die Sehnen überlastet, ist nicht selten eine vorübergehende Ruhigstellung nötig.
- Entspannungsübungen oder psychotherapeutische Maßnahmen helfen, wenn psychische Ursachen den Beschwerden zu Grunde liegen.
- In körperlich schweren Berufen sind Muskelverspannungen sehr häufig. Deshalb ist hier die richtige Arbeitsweise zur Muskelentlastung wichtig.
Bearbeitungsstand: 25.10.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Arolt, Reimer, Dilling, Basiswissen Psychiatrie und Psychotherpaie, Springer, (2011), 7. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Schmerz ist die Bezeichnung für sehr verschiedene unangenehme Empfindungen. Sie können in ihrem Charakter höchst unterschiedlich sein und ihre Stärke kann von kaum wahrnehmbar bis unerträglich reichen.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Schmerz ist ein wichtiges Warnsignal des Körpers. Er zeigt eine Schädigung oder Überlastung unseres Körpers an. Ohne Schmerzen würden wir die Hand nicht automatisch von der heißen Herdplatte wegziehen. Ohne Zahnschmerzen würden wir den Gang zum Zahnarzt noch weiter hinauszögern.
An der Körperoberfläche und in den Organen findet sich ein dichtes Netz an Schmerzrezeptoren, die bei Reizung reagieren. Einen Reiz, der im Gehirn als Schmerz registriert wird, üben zum Beispiel körpereigene Stoffe, die so genannten Prostaglandine, aus. Sie werden von zerstörtem und entzündetem Gewebe freigesetzt. Von den Schmerzrezeptoren wird der Schmerz über Nervenbahnen ins Rückenmark geleitet. Die Nervenbahnen im Rückenmark leiten den Reiz ins Gehirn weiter. Erst dort wird der Reiz als Schmerz wahrgenommen.
Schmerz kann durch alle Faktoren ausgelöst werden, die eine Gewebsschädigung bewirken, z.B. Verbrennungen, Verletzungen, Überdehnungen etc.. Auch eine Reihe von chemischen Stoffen, z.B. Säuren und Laugen, können die freien Nervenendigungen zur Abgabe von Schmerzsignalen reizen.
Doch nicht alle Gewebe- oder Organschäden sind mit Schmerzen verbunden. So sind bösartige Geschwulste häufig über lange Zeit nicht schmerzhaft. Deswegen bleiben sie oft lange unentdeckt.
Bei Menschen, die zuckerkrank sind, kommt es im Laufe der Jahre zur Schädigung der Nerven. Diabetiker empfinden daher Schmerzen nicht oder erst sehr spät. So kann z.B. ein Herzinfarkt unentdeckt bleiben, weil es nicht zu den typischen Schmerzen kommt.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Schmerzen werden nach unterschiedlichen Merkmalen eingeteilt:
1. Dauer des Schmerzes: akute Schmerzen klingen nach Beendigung des Schmerzreizes rasch ab. Von chronischen Schmerzen spricht man, wenn sie länger als 6 Monate anhalten.
2. Schmerzempfinden: jeder von uns empfindet Schmerzen anders und kann sie je nach Ausmaß gut oder schlecht tolerieren. Auch ethnische Einflüsse scheinen eine Rolle zu spielen. So kann man beispielsweise beobachten, dass Menschen aus südlichen Ländern stärker unter Schmerzen leiden.
3. Schmerzcharakter: oft weist die Art eines Schmerzes auf die mögliche Schmerzursache hin. Von kolikartigen Schmerzen spricht man, wenn die Schmerzen krampfartig verlaufen: sie sind abwechselnd ganz stark, dann wieder ganz schwach. Schmerzen dieser Art können ein Hinweis auf Gallensteine oder Nierensteine sein. Es gibt aber auch dumpfe oder stechende Schmerzen, wie z.B. Bauchschmerzen, oder Schmerzen bei einem Knochenbruch. Nach einer Amputation klagen die Betroffenen nicht selten über Schmerzen in den amputierten Gliedmaßen. So spüren sie beispielsweise Schmerzen in den Zehen, obwohl diese entfernt wurden. Man nennt dies Phantomschmerzen.
4. Schmerzursache: meist liegt Schmerzen eine Schädigung des Körpers oder eines Körperteils zu Grunde. Es können aber auch psychologische Gründe dahinter stecken. So klagen Kinder manchmal über Bauchschmerzen, weil sie Angst vor einer anstehenden Klassenarbeit haben.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
In den meisten Fällen wird die Ursache von Schmerzen rasch gefunden und eine entsprechende Therapie führt zur Besserung der Beschwerden.
Chronische Schmerzen hingegen, besonders wenn sie sich nur bedingt behandeln lassen, können weitreichende Folgen haben. Die Lebensqualität der Betroffenen ist oft eingeschränkt, da beispielsweise die Ausübung früherer Hobbies nicht mehr möglich ist, oder sie infolge der Beschwerden arbeitslos werden, weil sie ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Folge ist eine Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, nicht selten kommt es zu depressiven Verstimmungen. Die Betroffenen ziehen sich mehr und mehr aus dem sozialen Umfeld zurück und vereinsamen. Diese Veränderungen verstärken die Schmerzempfindung, so dass hier ein Teufelskreis entsteht, der nur schwer zu durchbrechen ist und besonders von den Angehörigen viel Verständnis erfordert.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Bei plötzlich auftretenden Schmerzen, deren Ursache unklar ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
- Verschiedene Entspannungsmethoden wie Autogenes Training, Yoga oder Muskelentspannung können lindernd wirken.
- Schmerzen, die durch Sportverletzungen wie Verstauchung oder Zerrung verursacht sind, bessern sich unter Schonung und lokaler Kühlung.
- Krampfartige oder durch Verspannung hervorgerufene Beschwerden reagieren eher auf lokale Wärme. Bewährt haben sich Wärmflaschen, Rotlicht oder ein warmer Wickel.
- Während bei akuten Schmerzen die Schmerzmedikamente nach Bedarf eingenommen werden, ist bei chronischen Schmerzen eine regelmäßige Schmerzmittelgabe nach einem festen Zeitschema notwendig, um weitest gehende Schmerzfreiheit zu erreichen.
- Besonders bei chronischen Schmerzen kann die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe hilfreich sein.
Bearbeitungsstand: 12.10.2021
Quellenangaben:
Gerlach, Wagner, Wirth, Innere Medizin für Pflegeberufe, Thieme, (2006), 5. Aufl. - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008) - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011) - Kellnhauser, Thiemes Pflege, (2009), 11. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Es handelt sich um eine schwere Gelenkverletzung, bei der die gelenkbildenden Knochen den Kontakt vollständig verloren haben. Oft ist auch von einem ausgekugelten Gelenk die Rede.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Luxation
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Damit wir unsere Knochen bewegen können, gibt es mehrere hundert gelenkige Verbindungsstellen zwischen jeweils zwei Knochen. Die Gelenkflächen der Knochen sind mit Knorpel überzogen. Um das Gelenk zusammenzuhalten, ist es mit einer festen Gelenkkapsel und Gelenkbändern überzogen.
Im Rahmen eines schweren Sturzes können die Gelenkkapsel und die Gelenkbänder zerreißen. Das Gelenk ist nicht mehr stabil und die Gelenkflächen haben den direkten Kontakt verloren.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Am häufigsten verrenkt (luxiert) das Schultergelenk. Die Schulter ist neben dem Hüftgelenk unser beweglichstes Gelenk. Das Hüftgelenk hat eine sehr hohe Stabilität durch ein gutes Knochengebilde, der Hüftkopf lagert gesichert in einer tiefen Gelenkpfanne. Im Gegensatz dazu ist das Schultergelenk hauptsächlich durch ein dichtes Muskelgeflecht gesichert, denn der Oberarmkopf liegt nur einer sehr flachen Gelenkpfanne auf. Wenn bei einem Sturz die Gelenkkapsel und die Gelenkbänder reißen, können die Muskeln das Gelenk nicht mehr zusammenhalten und das Schultergelenk kugelt aus.
Eine Verrenkung oder Luxation hat folgende typische Kennzeichen:
- Eine deutliche Fehlstellung des Gelenkes
- Unbeweglichkeit des Gelenkes
- Ist das Schultergelenk betroffen: Eine tastbare Lücke im Bereich des Oberarmkopfes
- Ist es durch die Verrenkung zu einer Nerven- oder Gefäßverletzung gekommen: Gefühlsstörungen oder ein deutlicher Bluterguss in der Umgebung des Gelenkes.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Durch gekonnten Zug am Gelenk kann ein Arzt die Knochen und somit auch die Gelenkflächen wieder in die richtige Stellung zueinander bringen. Das Gelenk wird für einige Tage mit einem Verband oder Gips ruhig gestellt. Meist heilen die Verletzungen folgenlos aus.
Wachsen die Gelenkkapsel und -bänder nicht vollständig zusammen, kann sich eine dauerhafte Instabilität des Gelenkes entwickeln. Folge sind häufige Verrenkungen des Gelenkes, die schon bei ungeschickten Bewegungen, z.B. beim Mantel anziehen auftreten können. Bei jeder Gelenkverrenkung kommt es zu kleinen Schäden am Gelenkknorpel. Diese Verletzungen heilen nur sehr schlecht. Folge ist daher eine zunehmende Abnutzung des Knorpels. Dies führt zum Gelenkverschleiß, der sehr schmerzhaften Arthrose. Daher sollte ein instabiles Gelenk operiert werden.
Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Zu einer Verrenkung kann es auch im Rahmen eines Knochenbruchs kommen, daher sollte eine Gelenkverrenkung immer geröntgt werden, bevor man die Knochen wieder einrenkt.
Verhaltenstipps
- Bei Verdacht auf eine Gelenkverrenkung sollte man nicht versuchen, das Gelenk selbst einzurenken, sondern immer ärztliche Hilfe anfordern.
Bearbeitungsstand: 25.10.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Von einer Prellung spricht der Arzt, wenn ein direkter Schlag, z.B. ein Tritt beim Fußballspielen, gegen ein Gelenk oder eine sonstige Körperregion stattfindet.
Eine Zerrung dagegen entsteht zum Beispiel, wenn man einen "Fuß übertritt". Hier hat also keine direkte Gewalt eingewirkt, sondern es kommt durch eine indirekte Belastung zur Schädigung des Gelenks oder der Muskeln.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Kontusion ist der medizinische Fachausdruck für Prellung.
- Distorsion ist der medizinsche Fachausdruck für Dehnung, Überdehnung, Verstauchung.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Bei einem direkten Schlag kommt es durch den Druck auf das Gewebe zur Weichteilschwellung oder gar zum Bluterguss. Deshalb kann auch schon eine leichte Prellung erhebliche Schmerzen verursachen.
Eine Zerrung ist Folge eines indirekten Traumas, also z.B. einer Überbelastung der Muskeln, wenn man beispielsweise untrainiert Fußball spielt oder sich vor dem Sport nicht richtig aufgewärmt hat. Die Muskeln bestehen aus einzelnen Zellen, den so genannten Muskelfasern. Bei einer Zerrung reißen einzelne dieser Muskelfasern, man spricht deshalb auch vom Muskelfaserriss.
Eine Gelenkzerrung entsteht durch eine Überdehnung der Gelenkbänder.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Bei Zerrung und Prellung kommt es zu ganz ähnlichen Beschwerden:
- Die betroffene Körperregion schmerzt, Folge ist eine schmerzbedingte Funktionseinschränkung (z.B. Humpeln).
- Je nach Stärke der Verletzung kommt es zu einer lokalen Schwellung, eventuell mit Bluterguss.
- Besonders bei der Prellung eines großen Gelenkes, z.B. des Kniegelenks, führen Prellung oder Zerrung zum Gelenkerguss, das heißt einer Flüssigkeitsansammlung im Gelenk.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Zerrungen und Prellungen heilen immer folgenlos aus.
Es dauert allerdings oft recht lange, bis alles abgeheilt ist. Die Beschwerden bleiben oft länger bestehen wie bei einem Knochenbruch.
Was kann dahinter stecken - Mögliche Krankheitsbilder
Eine starke Prellung kann zum Knochenbruch führen, daher wird im Zweifelsfall immer geröntgt.
Bei einer starken Überdehnung oder Zerrung der Gelenkbänder ist immer ein Bänderriss auszuschließen. Hierfür sind spezielle Röntgenaufnahmen erforderlich.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Die lokale Kühlung der betroffenen Region führt zum Rückgang der Schwellung und wirkt daher schmerzlindernd.
- Sind Muskeln oder Gelenke betroffen, sollten diese wenn möglich zusätzlich hochgelagert werden, um eine Zunahme der Schwellung zu verhindern.
- Die Schonung der Muskeln, Gelenke oder anderer betroffener Körperstellen ist natürlich auch hilfreich.
- Johannisöl lokal aufgetragen wirkt lindernd.
Bearbeitungsstand: 02.11.2021
Quellenangaben:
Mutschler, Arzneimittelwirkungen, Wiss.Verl.-Ges., (2008), Aufl. 9 - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Unter Myalgien versteht man Muskelschmerzen, die örtlich oder generalisiert auftreten können.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Ein Muskel besteht aus vielen nebeneinander liegenden Muskelzellen, den Muskelfasern. Diese Muskelfasern können sich entzünden oder infolge einer Überbeanspruchung reißen. Dies führt zu generellen oder örtlichen Muskelschmerzen.
Wichtigste Ursachen einer Myalgie:
- Bei einer Überbeanspruchung der Muskulatur kommt es einige Zeit später zum Muskelkater.
- Sportler haben oft mit Muskelfaserrissen zu kämpfen. Hier sind einige der Muskelfasern infolge einer kurzfristig sehr starken Belastung gerissen.
- Prellungen der Muskeln im Rahmen eines Unfalls oder einer Sportverletzung schmerzen oft sehr stark.
- Viele Menschen klagen besonders nachts über Muskelkrämpfe, besonders im Wadenbereich. Dies kann Folge von Krampfadern, aber auch Zeichen eines Magnesiummangels sein.
- Bei Grippe sind oft die generellen Muskelschmerzen sehr lästig.
- Infolge Durchblutungsstörungen im Bein kommt es bei Belastung zur Minderdurchblutung der Beinmuskeln. Die Betroffenen haben so starke Muskelschmerzen, dass sie stehen bleiben müssen bis der Schmerz abklingt.
- Aber auch bei rheumatischen Erkrankungen kommt es zu lokalen oder generellen Muskelschmerzen.
- In psychisch belastenden Situationen oder bei psychischen Erkrankungen werden nicht selten ebenfalls generelle oder lokale Muskelschmerzen beklagt.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Schmerzen bei Myalgie variieren sehr stark. Sie reichen von heftigen akut auftretenden Schmerzen bei einem Muskelfaserriss bis hin zu einem ziehenden Gefühl in den Muskeln. Die betroffenen Muskeln sind sehr druckschmerzhaft, teilweise lassen sich lokale Verhärtungen in den Muskeln ertasten.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Unter einer entsprechenden Behandlung klingen die Beschwerden in der Regel rasch ab und hinterlassen keine Schäden.
Liegt den Beschwerden allerdings eine Durchblutungsstörung zu Grunde, ist eine genaue Abklärung wichtig um Folgeschäden zu verhindern.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Beklagen ältere Menschen besonders nachts und in den Morgenstunden auftretende Muskelschmerzen in der Oberarm- und Oberschenkelgegend, könnte eine rheumatische Erkrankung, die Polymyalgia rheumatica dahinterstecken.
Besonders bei Frauen im mittleren Alter muss man bei generellen Muskelschmerzen an eine Fibromyalgie, eine Form des Weichteilrheumatismus, denken.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Muskelkater ist durch vorsichtiges Training, Massage und Aufwärmen vor größeren Belastungen vermeidbar.
- Mit einer ausgiebigen heißen Dusche oder einem Entspannungsbad und einer anschließenden Abreibung mit Franzbranntwein kann man Muskelkater vorbeugen. Franzbranntwein wirkt erfrischend und gleichzeitig durchblutungsfördernd.
- Vor größeren Belastungen sollte man ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Ein Energiesnack aus getrockneten Bananen und Aprikosen beugt Muskelkrämpfen vor, weil er viel Kalium enthält, einem Mineral, das man bei starkem Schwitzen ersetzen muss. Ähnliches erreicht man durch entsprechende Energiegetränke.
- Häufige Muskelkrämpfe können ein Hinweis auf Magnesiummangel sein. Deshalb wird zur Vorbeugung die Einnahme von Magnesiumpräparaten empfohlen.
Bearbeitungsstand: 21.10.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dosierung und Anwendungshinweise
Wie wird das Arzneimittel dosiert?
Wie wird das Arzneimittel dosiert?
Wer | Einzeldosis | Gesamtdosis | Wann |
---|---|---|---|
Erwachsene | 1 Tablette | 1-3 mal täglich | während oder nach der Mahlzeit |
Anwendungshinweise
Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden.
Art der Anwendung?
Nehmen Sie das Arzneimittel mit Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) ein.
Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach Art der Beschwerde und/oder Dauer der Erkrankung und wird deshalb nur von Ihrem Arzt bestimmt.
Ãœberdosierung?
Es kann zu einer Vielzahl von Ãœberdosierungserscheinungen kommen, unter anderem zu Kopfschmerzen, Schwindel, Bauchschmerzen, Ãœbelkeit und Erbrechen. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Ãœberdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung.
Einnahme vergessen?
Setzen Sie die Einnahme zum nächsten vorgeschriebenen Zeitpunkt ganz normal (also nicht mit der doppelten Menge) fort.
Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.
Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden.
Art der Anwendung?
Nehmen Sie das Arzneimittel mit Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) ein.
Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach Art der Beschwerde und/oder Dauer der Erkrankung und wird deshalb nur von Ihrem Arzt bestimmt.
Ãœberdosierung?
Es kann zu einer Vielzahl von Ãœberdosierungserscheinungen kommen, unter anderem zu Kopfschmerzen, Schwindel, Bauchschmerzen, Ãœbelkeit und Erbrechen. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Ãœberdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung.
Einnahme vergessen?
Setzen Sie die Einnahme zum nächsten vorgeschriebenen Zeitpunkt ganz normal (also nicht mit der doppelten Menge) fort.
Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.
Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Zusammensetzung
Was ist im Arzneimittel enthalten?
Die angegebenen Mengen sind bezogen auf 1 Tablette.
Was ist im Arzneimittel enthalten?
Die angegebenen Mengen sind bezogen auf 1 Tablette.
Wirkstoffstoff | 50 mg | Indometacin |
Hilfstoff | 38,25 mg | Lactose-1-Wasser |
Hilfstoff | + | Siliciumdioxid, hochdisperses |
Hilfstoff | + | Maisstärke |
Hilfstoff | + | Maisstärke, vorverkleistert |
Hilfstoff | + | Stärke, löslich |
Hilfstoff | + | Polysorbat 80 |
Hilfstoff | + | Cellulose, mikrokristalline |
Hilfstoff | + | Magnesium stearat |
Hilfstoff | + | Talkum |
Hilfstoff | + | Dinatrium edetat-2-Wasser |
Hilfstoff | + | Eisen(III)-oxidhydrat, gelb |
Kundenrezensionen
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder fragen Sie in Ihrer Apotheke.
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