MELISSENBLÄTTER Tee

MELISSENBLÄTTER Tee
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00885375
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04024671003111
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Wirkungsweise
Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels?

Die Inhaltsstoffe entstammen der Pflanze Melisse und wirken als natürliches Gemisch. Zu der Pflanze selbst:
 - Aussehen: krautige, bis zu 90 cm hohe Pflanze mit vierkantigen Stängeln, aromatisch duftend, kleine weiße Blüten
 - Vorkommen: Mittelmeerraum, Kleinasien
 - Hauptsächliche Inhaltsstoffe: ätherisches Öl (Citronellal), Rosmarinsäure
 - Verwendete Pflanzenteile und Zubereitungen: Extrakte und Tinkturen aus Blättern und Kraut
Die ätherischen Öle der Melisse lindern Nervosität und Spannungszustände, lösen Krämpfe und Blähungen. Ihr aromatischer Geschmack fördert die Bildung von Speichel und Verdauungssäften und wirkt somit appetit- und verdauungsanregend.
Insbesondere die Rosmarinsäure hemmt das Wachstum von Viren.
Wichtige Hinweise
Gegenanzeigen
Was spricht gegen eine Anwendung?

- Ãœberempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe

Welche Altersgruppe ist zu beachten?
- Kinder unter 12 Jahren: Das Arzneimittel sollte in der Regel in dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.

Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Es gibt dazu keine Erkenntnisse. Lassen Sie sich im Zweifelsfalle von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
- Stillzeit: Lassen Sie sich auch hierzu von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten, da es dazu keine Erkenntnisse gibt.

Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Nebenwirkungen
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?

Für das Arzneimittel sind derzeit keine Nebenwirkungen bekannt.

Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Anwendungsgebiete
- Einschlafstörungen, vorwiegend nervös bedingt
- Magen-Darm-Beschwerden


Was ist das? - Definition
Von Schlafstörungen spricht man, wenn der Schlafrhythmus in irgendeiner Form gestört ist. Im Wesentlichen wird unterschieden, ob jemand nicht einschlafen oder durchschlafen kann.



Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Unser Schlaf setzt sich aus verschiedenen Abschnitten zusammen. Es wechseln sich Tiefschlafphasen ("ich schlafe wie ein Stein") mit Phasen des Leichtschlafes ab, in denen wir meist träumen. Zwischen diesen Phasen kann es durchaus kurze Abschnitte geben, in denen jemand wach ist, ohne dass der Schlaf gestört ist. Entscheidend für einen erholsamen Schlaf ist nicht unbedingt die Dauer, sondern der regelmäßige Wechsel dieser Schlafphasen. Die Schlafdauer, die der Mensch zur Erholung benötigt, ist altersabhängig. Während ein Säugling täglich 18-20 Sunden Schlaf braucht, reichen einem Erwachsenen in der Regel sechs bis acht Stunden, Ältere schlafen nachts oft sogar nur sechs Stunden.
Ist der Schlaf gestört, kann das vielerlei Gründe haben. Dazu gehören:
 - Falsche Lebensgewohnheiten, wie:
  - schwere Mahlzeit am Abend
  - anregende Getränke wie Kaffee oder Tee am Nachmittag oder Abend
  - zu wenig körperliche Belastung, vor allem am späten Nachmittag oder abends
  - zu frühe Schlafenszeit, vielleicht sogar noch ohne Müdigkeit zu verspüren
 - Psychische Ursachen (der häufigste Grund für eine Schlafstörung). Dazu zählen:
  - belastende Lebenssituationen, Sorgen oder Stress
  - psychische Erkrankungen wie Depressionen, Sucht, Verwirrtheit oder Demenz
 - Organische Erkrankungen, wie:
   - Herzschwäche (Herzinsuffizienz): Die Betroffenen müssen nachts oft aufstehen um Wasser zu lassen.
  - Chronische Lungenerkrankungen: Nächtliches Husten oder gar Atemnot wirken störend auf den Schlaf.
  - Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit): Blutzuckerwschwankungen in der Nacht führen zu unruhigem Schlaf.
  - Schilddrüsenüberfunktion: Nächtliches Herzrasen kann einen "um den Schlaf bringen"
  - Chronische Schmerzen

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Jeder schläft ab und zu schlecht, was nichts Beunruhigendes ist und auch nicht gleich ein Grund für den Griff zu einem Schlafmittel sein sollte. Um eine chronische Schlafstörung handelt es sich erst, wenn die Störungen über einen Zeitraum von 4 Wochen mindestens 3mal pro Woche auftreten. Ist dies der Fall, sollte man sich von einem Arzt über Behandlungsmöglichkeiten beraten lassen. Besonders ältere Menschen klagen häufig über Schlafstörungen, 30-40 Prozent der über 65jährigen sind betroffen.
Unterschieden wird zwischen Einschlaf- und Durchschlafstörungen. Von einer Einschlafstörung spricht man, wenn die Einschlafzeit länger als 30 Minuten dauert. Beträgt die Zeit, in der man nachts wach ist mehr als 30 Minuten, wird dies als Durchschlafstörung bezeichnet.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Chronische Schlafstörungen machen krank. Folgende Symptome können auftreten:
  - Konzentrationsschwäche
  - chronische Müdigkeit
  - vermindertes Reaktionsvermögen (z.B. beim Autofahren)
  - Ungeduld und Reizbarkeit
  - Nervosität
  - Zerschlagenheit, d.h. man fühlt sich nicht leistungsfähig
  - Persönlichkeitsstörungen (in extremen Fällen)
  - Abnahme der Kreativität und Leistungsfähigkeit

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Eine häufige Ursache für chronische Müdigkeit am Tage ist das so genannte Schlafapnoesyndrom. Hier kommt es beim Schlafen immer wieder zu Atempausen, die länger als 10 Sekunden andauern. Die Atempausen werden meist durch sehr lautes Schnarchen beendet. Die Betroffenen schlafen schlecht, wachen immer wieder auf und finden keine Erholung im Schlaf. Das Schlafapnoesyndrom ist gefährlich, denn während der Atempausen sinkt der Sauerstoffspiegel im Blut. Langfristig können dadurch Herzkreislauferkrankungen begünstigt werden.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Sorgen Sie für eine gute Schlafumgebung: eine ruhige, nicht zu helle Schlafstätte mit einer Ihnen in der Härte angenehmen Matratze ist wichtig.
 - Nehmen Sie abends keine schwere Mahlzeit und keine anregenden Getränke zu sich. Alkohol sollten Sie nur in Maßen genießen, besser wären Kräutertees oder ein Glas warme Milch.
 - Ausreichende Bewegung am Tage fördert das Schlafbedürfnis.
 - Wichtig ist das Einhalten fester Schlaf- und Aufstehzeiten.
 - Kalte Füße sind "Schlafkiller", warme Bettsocken zum Beispiel helfen beim Einschlafen.
 - Wenn Sie nachts aufwachen, sollten Sie sich beschäftigen, zum Beispiel lesen, bis Sie wieder müde werden. Sich über den unterbrochenen Schlaf aufzuregen bringt nichts und hält Sie nur noch mehr davon ab, wieder einzuschlafen.
 - Entspannungsübungen helfen, Abstand vom Alltag zu bekommen.
 - Chronische Anspannung, Sorgen oder Stress können Sie bis in den Schlaf verfolgen. Versuchen Sie eine Lösung der Probleme zu finden, in schwierigen Fällen auch mit professioneller Hilfe.
 - Wer mittags lange schläft, ist abends natürlich nicht müde. Deshalb sollte man den Mittagsschlaf streichen, oder auf eine kurze Zeitspanne begrenzen.

Bearbeitungsstand: 02.11.2021

Quellenangaben:
Herold, Innere Medizin, Herold, (2011) - S. Andreae et al., Gesundheits- und Krankheitslehre für die Altenpflege, Thieme, (2011), 3. Aufl.

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Viele Menschen klagen nach Ärger und Stress über Magen- oder Darmbeschwerden. Häufen sich solche Beschwerden, spricht der Mediziner vom Reizdarm-Syndrom. Das Reizdarm-Syndrom ist damit die häufigste Form von Magen-Darmbeschwerden. Es wird ausgelöst durch eine Störung der natürlichen Darmbewegung.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Colon irritabile
 - Reizkolon
 - spastisches Kolon

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Bei einem Reiz-Darmsyndrom lassen sich keine organischen Ursachen für die Beschwerden finden. Blutwerte und alle bildgebende Untersuchungen wie z.B. Ultraschall oder Röntgen ergeben keinen Befund, der das Leiden erklären könnte. Die Betroffenen können jedoch oft feststellen, dass die Symptome nach Stress oder Ärger einsetzen oder zunehmen. Man geht deshalb davon aus, dass psychische Faktoren für die Störung der Darmbeweglichkeit verantwortlich sind.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Krampfartige, brennende oder stechende Schmerzen im Bauch sind das Hauptsymptom des Reizdarm-Syndroms. Dabei kommt es bei vielen Patienten auch zu Durchfall, Verstopfung oder im Wechsel zu beidem. Die Patienten klagen über Völlegefühl, manche berichten auch über Magenschmerzen, vor allem nach dem Essen. Auch häufige Blähungen und laute Darmgeräusche weisen auf ein Reizdarm-Syndrom hin.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Durchfall und Verstopfung sowie Bauchschmerzen gehören als Symptom zu einer Reihe von Erkrankungen der inneren Bauchorgane. Der Arzt kann oft schon mit Hilfe der körperlichen Untersuchung und eines ausführlichen Gesprächs diese Krankheiten ausschließen. Oft ist eine Unverträglichkeit gegen einen Nahrungsbestandteil, meist Milch(-zucker) oder Gluten, für die Symptome verantwortlich. Seltener können sich aber auch chronische Darmentzündungen, wie der Morbus Crohn oder die Colitis ulcerosa dahinter verbergen. Manchmal ist eine Ultraschalluntersuchung oder eine endoskopische Untersuchung des Darms (Koloskopie) notwendig, um eine genaue Diagnose zu stellen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Leider gibt es für das Reizdarm-Syndrom keine wirksame Therapie. Durch Diät, zum Beispiel dem Weglassen bestimmter unverträglicher Nahrungsbestandteile, kann es zur Besserung der Beschwerden kommen. Bei Bauchschmerzen hilft oft die lokale Anwendung von Wärme, etwa eine auf den Bauch gelegte Wärmflasche oder ein Wärmesäckchen.
Fencheltee mit Kümmelextrakt hilft bei Blähungen und Völlegefühl. Außerdem kann bei akuten Beschwerden das Abstellen der Stressfaktoren und körperliche Ruhe zur Besserung führen. Ballaststoffreiche Ernährung, reichliches Trinken und körperliche Bewegung helfen dem Darm, seine Funktionen wieder normal zu erfüllen.

Bearbeitungsstand: 28.10.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Erbrechen kündigt sich oft durch Übelkeit und Würgereiz an. Durch unwillkürliches, schnelles Zusammenziehen der Bauch- und Zwerchfellmuskulatur wird Magen- und eventuell auch Dünndarminhalt nach außen befördert.
Erbrechen ist vor allem ein Schutzreflex des Körpers, aber auch ein wichtiges Symptom verschiedener Erkrankungen.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Nausea (Ãœbelkeit)
 - Vomitus (Erbrechen)
 - Emesis (Erbrechen)

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Übelkeit und Erbrechen werden durch Aktivierung des Brechzentrums im Gehirn ausgelöst. Die Auslöser können sehr vielfältig sein.
Man unterscheidet abdominelle Ursachen (Funktionsstörung im Bauchraum) und zentrale Ursachen (Funktionsstörung im Gehirn). Auch bestimmte Medikamente und Drogen sowie einige Stoffwechselstörungen, wie z.B. das diabetische Koma (zu hoher Blutzuckerspiegel bei Diabetes) oder das hepatische Koma (mangelhafte Entgiftungsfunktion bei schweren Lebererkrankungen), können zum Erbrechen führen.
Insbesondere in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten sind morgendliche Übelkeit und Erbrechen häufig.
Durch mechanische Reizung oder so genannte Emetika (Medikamente, die das Brechzentrum aktivieren) kann Erbrechen bewusst ausgelöst werden.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Erbrechen ist ein wichtiger Schutzreflex des Körpers und führt dazu, dass z.B. verdorbene Nahrung oder Krankheitserreger so schnell wie möglich entfernt werden. In diesen Fällen sind Übelkeit und Brechreiz oft verschwunden, sobald der Patient sich übergeben hat und der Magen entleert wurde.
Chronisches Erbrechen kann zu Unterernährung, Zahnschädigung durch den sauren Mageninhalt, und zu einem zu geringen Flüssigkeitsgehalt des Körpers führen.
Mögliche Komplikationen sind Risse in der Schleimhaut der Speiseröhre, Magenrisse, sowie das Einatmen von Mageninhalt.

Was kann dahinter stecken? - Mögliche Krankheitsbilder
 - Ãœberdehnung des Magens
 - Schädigung der Magenschleimhaut z.B. durch Alkohol
 - Verzögerte Magenentleerung durch schwerverdauliche Speisen oder eine Blockade des Magenausgangs z.B. durch einen Tumor
 - Ãœberdehnung und Entzündung des Bauchfells, der Gallenwege, der Bauchspeicheldrüse und des Darms
 - Verdorbene Nahrung sowie Infektion mit Krankheitserregern wie z.B. Salmonellen
 - Reisekrankheit (Kinetose)
 - Erkrankung des Gleichgewichtsorgans im inneren Ohr, z.B. Morbus Menie23re
 - Erhöhter Hirndruck
 - Gehirnerschütterung oder Hirntumor
 - Migrän
 - Behandlung mit bestimmten Medikamenten wie z.B. Zytostatika (hochwirksame Medikamente bei Tumorerkrankungen)
 - Strahlentherapie bei Tumorerkrankungen
 - psychische Ursachen wie Angst oder Stress, aber auch Essstörungen
Treten Ãœbelkeit und Erbrechen wiederholt auf und/oder kann die Ursache nicht selbst zugeordnet werden, ist ein Arztbesuch unbedingt erforderlich.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Bei Ãœbelkeit und gereiztem Magen hilft oft Tee, z.B. spezielle Magentee-Mischungen oder Kamillentee.
 - Viel trinken, um die verlorene Flüssigkeit zu ersetzen.
 - In der Apotheke gibt es frei verkäufliche Medikamente gegen Ãœbelkeit. Bei starker Ãœbelkeit und Brechreiz sind Zäpfchen empfehlenswert. Bei verdorbenem Magen kann es jedoch sinnvoll und erleichternd sein, den Magen zu entleeren.
 - Im akuten Fall Schonkost, danach Auslöser wie z.B. fettes Essen Alkohol vermeiden.

Bearbeitungsstand: 28.10.2021

Quellenangaben:
Mutschler, Arzneimittelwirkungen, Wiss.Verl.-Ges., (2008), Aufl. 9 - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Ein Drittel der Bevölkerung leidet zeitweilig am Reizmagen-Syndrom. Bei Patienten, die über Magenbeschwerden klagen, wird in der Hälfte der Fälle diese Diagnose gestellt.
Dabei handelt es sich um eine fehlerhafte Funktion des Magens ohne krankhafte Bedeutung. Trotzdem beeinträchtigt der Reizmagen die Betroffenen erheblich.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Reizmagen-Syndrom
 - funktionelle Dyspepsie
 - Non-ulcer-Dyspepsie

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Als Schlüsselpunkt in der Entstehung des Reizmagen-Syndroms gilt eine übersteigerte Schmerzwahrnehmung der Verdauungsorgane heute als allgemein anerkannt.
Auch die Zusammensetzung der Nahrung spielt eine Rolle. Übermäßiger Genuss mancher Nahrungsmittel, etwa Schokolade, Kaffee oder Alkohol, kann durch vermehrte Säureproduktion zu einem Reizmagensyndrom führen. Insbesondere Unverträglichkeit gegenüber manchen Nahrungsmitteln, wie Milchzucker (Lactose), Fruchtzucker (Fructose), dem Zuckeralkohol Sorbitol oder Mannitol kann ein Reizmagen-Syndrom auslösen.
Was sonst an genauen Ursachen für die Magenbeschwerden in Frage kommt, ist im Detail noch nicht bekannt. Man weiß zumindest, dass die Regulation des Verdauungstrakts an mehreren Ansatzpunkten gestört ist. Folgende Störungen werden als Ursachen diskutiert:
 - Verstärkte Säureproduktion
 - Besiedlung des Magens durch Helicobacter pylori; dieses Bakterium ist auch als Risikofaktor für die Entstehung von Magenkrebs identifiziert worden
 - In tropischen Ländern erworbene Infektionen, etwa mit dem Parasit Giardia lamblia
 - Eine verlangsamte Bewegung (Peristaltik) des Magens, der über ein eigenes Nervensystem des Verdauungstrakts gesteuert wird und so zu einem Völlegefühl führt

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Symptome eines Reizmagensyndroms sind sehr vielfältig. Eine Diagnose lässt sich auf Grund klinischer Symptome nicht stellen. Typisch sind jedoch Beschwerden im Bereich des Oberbauchs mit Druck- und Völlegefühl, Sodbrennen, Schmerzen unterhalb des Brustbeins, Übelkeit und selten Erbrechen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Das Reizmagen-Syndrom ist keine gefährliche Erkrankung, insbesondere keine Vorstufe von Magenkrebs. Oft hören die Beschwerden sogar nach einiger Zeit wieder von selbst auf.
Entscheidend zur Abgrenzung von anderen Krankheiten ist, dass es beim Reizmagen-Syndrom keine sichtbaren krankhaften Veränderungen gibt. Besonders bei der Infektion mit Helicobacter pylori kann es aber später zur Magenschleimhautentzündung (Gastritis) kommen. Dann ist auch das Risiko erhöht, an Magenkrebs zu erkranken.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Für Schmerzen im Oberbauch gibt es vielerlei Ursachen. Sodbrennen, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder Gallenblase, Gallensteine, Tumoren von Magen, Leber oder Bauchspeicheldrüse, bis hin zum akuten Herzinfarkt können ähnliche Schmerzen verursachen. Vor allem, wenn die Schmerzen über längeren Zeitraum und regelmäßig, etwa zu bestimmten Anlässen, auftreten, spricht einiges für ein Reizmagen-Syndrom. Zur Abklärung sind jedoch in jedem Fall weitere - teilweise unangenehme - Untersuchungen notwendig. In erster Linie kann eine Spiegelung des Magens (Gastroskopie) klären, ob andere Erkrankungen vorliegen.

Hausmittel und Verhaltenstipps
Alle Faktoren, die den Magen schädigen können, sollten bei Reizmagen-Syndrom grundsätzlich gemieden werden. Dazu gehören vor allem:
 - bestimmte Schmerzmittel, die so genannten "nichtsteroidalen Antirheumatika", z.B. Aspirin, Ibuprofen, Diclofenac, vor allem wenn sie zusammen mit Kortison-haltigen Arzneimitteln verabreicht werden
 - Rauchen
 - Stress
Daneben können vom Arzt Medikamente verschrieben werden, die die Säureproduktion des Magens vermindern oder die Säure binden. Außerdem gibt es Medikamente, die die Arbeit des Magens antreiben können.
Mehrere Studien konnten zeigen, dass eine Kombination aus Pfefferminz- und Kümmelöl die Beschwerden bei Verdauungsstörungen deutlich lindern können. Ihr Apotheker kann Sie dazu beraten.

Bearbeitungsstand: 09.11.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
"Dyspepsie" ist die Sammelbezeichnung für unspezifische Oberbauchbeschwerden. Diese treten sehr häufig auf; 20-40 Prozent der Bevölkerung leiden darunter.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Oberbauchbeschwerden
 - funktionelle Dyspepsie

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Die genauen Ursachen einer Dyspepsie lassen sich meist nicht ermitteln, zumal der Erkrankung keine organischen Veränderungen zugrunde liegen. Als mögliche Ursachen kommen eine verminderte Bildung von Magen- und Gallensaft, eine Fehlfunktion der Galle oder eine verminderte Bauchspeicheldrüsenfunktion in Frage. Außerdem wird auch ein Zusammenhang mit psychosozialen Problemen der Patienten und einer falschen Ernährung diskutiert.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Patienten klagen über Oberbauchschmerzen und Beschwerden in Form eines Völle-, Druck- oder vorzeitigen Sättigungsgefühls. Auch Appetitlosigkeit, Sodbrennen, Aufstoßen oder Übelkeit sind charakteristische Kennzeichen. Bei diesen Beschwerden handelt es sich um keine harmlose Befindlichkeitsstörung, sondern um ein ernstzunehmendes Krankheitsbild, das die Lebensqualität nachhaltig mindern kann.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Dyspeptische Beschwerden rufen ähnliche Symptome hervor wie das sogenannte Reizdarmsyndrom, bei dem die Schmerzen aber weniger als Oberbauchschmerzen, sondern mehr als diffuse Leibschmerzen wahrgenommen werden. Beim Reizdarmsyndrom treten zudem starke Blähungen und ein Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung auf.
Auch zahlreiche organische Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes gehen mit ähnlichen Symptomen einher. Dazu zählen u. a. Magen- und Darmgeschwüre, Reflux-Krankheit (Rückfluss von Magensaft aus dem Magen in die Speiseröhre), Gallensteine oder eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Sie sollten unbedingt vom Arzt ausgeschlossen werden.
Außerdem können auch bestimmte Medikamente wie das Schmerzmittel Acetylsalicylsäure oder einige gegen Rheuma wirksame Substanzen die Ursache von Oberbauchbeschwerden sein.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Bei dyspeptischen Beschwerden empfiehlt sich der Einsatz pflanzlicher Arzneimittel. Bitterstoffhaltige Präparate wie Enzian, Wermut oder Pomeranze regen die Ausschüttung von Magen- und Gallensaft an und fördern so Verdauung und Appetit. Extrakte aus Artischockenblätter und javanischer Gelbwurz sind besonders "gallenwirksam". Völlegefühle, Übelkeit und krampfartige Schmerzen lassen sich durch Kümmel, Fenchel, Anis oder aber Pfefferminze, Kamille und Melisse lindern, die einen hohen Anteil an ätherischen Ölen enthalten. Neben der Einnahme pflanzlicher Präparate ist es sinnvoll, den Alkohol-, Kaffee- und Nikotinkonsum einzuschränken. Fette, scharfe, sehr kalte und sehr heiße Speisen sollten möglichst vermieden werden.

Bearbeitungsstand: 09.11.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dosierung und Anwendungshinweise

Wie wird das Arzneimittel dosiert?

WerEinzeldosisGesamtdosisWann
Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene1,5-4,5 g (1-3 Teelöffel)mehrmals täglichunabhängig von der Mahlzeit
Anwendungshinweise
Art der Anwendung?
Bereiten Sie den Tee zu und trinken Sie ihn gleich. Ãœbergießen Sie dafür den Tee mit siedendem Wasser (ca. 150 ml) und geben Sie ihn nach etwa 10 Minuten durch ein Teesieb.

Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer ist nicht begrenzt. Ohne ärztlichen Rat sollten Sie das Arzneimittel nicht länger als 1 Woche anwenden, wenn keine Besserung der Beschwerden nach dieser Zeit eingetreten ist oder die Beschwerden regelmäßig wiederkehren.

Ãœberdosierung?
Es sind keine Ãœberdosierungserscheinungen bekannt. Im Zweifelsfall wenden Sie sich an Ihren Arzt.

Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.

Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Zusammensetzung
Was ist im Arzneimittel enthalten?

Die angegebenen Mengen sind bezogen auf 1 g Tee.

Wirkstoffstoff 1 g Melissenblätter

Kundenrezensionen

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder fragen Sie in Ihrer Apotheke.
**gegenüber der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers.