Wirkungsweise
Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels?
Der Wirkstoff senkt den Blutdruck. Um das zu erreichen, blockiert er im Körper die Bindungsstellen von Botenstoffen, so genannte Beta-Rezeptoren. Außerdem ist der Arzneistoff herzwirksam: Er drosselt die Anzahl der Schläge (Frequenz) und den Sauerstoffbedarf des Herzen - die übermäßige Herzarbeit wird vermindert.
Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels?
Der Wirkstoff senkt den Blutdruck. Um das zu erreichen, blockiert er im Körper die Bindungsstellen von Botenstoffen, so genannte Beta-Rezeptoren. Außerdem ist der Arzneistoff herzwirksam: Er drosselt die Anzahl der Schläge (Frequenz) und den Sauerstoffbedarf des Herzen - die übermäßige Herzarbeit wird vermindert.
Wichtige Hinweise
Was sollten Sie beachten?
- Das Reaktionsvermögen kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, vor allem in höheren Dosierungen oder in Kombination mit Alkohol, beeinträchtigt sein. Achten Sie vor allem darauf, wenn Sie am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen (auch im Haushalt) bedienen, mit denen Sie sich verletzen können.
- Durch plötzliches Absetzen können Probleme oder Beschwerden auftreten. Deshalb sollte die Behandlung langsam, das heißt mit einem schrittweisen Ausschleichen der Dosis, beendet werden. Lassen Sie sich dazu am besten von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
- Dieses Arzneimittel enthält Stoffe, die unter Umständen als Dopingstoffe eingeordnet werden können. Fragen Sie dazu Ihren Arzt oder Apotheker.
- Vorsicht bei Allergie gegen Betablocker!
- Vorsicht bei einer Unverträglichkeit gegenüber Lactose. Wenn Sie eine Diabetes-Diät einhalten müssen, sollten Sie den Zuckergehalt berücksichtigen.
- Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selbst kaufen, nur gelegentlich anwenden oder deren Anwendung schon einige Zeit zurückliegt.
Was sollten Sie beachten?
- Das Reaktionsvermögen kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, vor allem in höheren Dosierungen oder in Kombination mit Alkohol, beeinträchtigt sein. Achten Sie vor allem darauf, wenn Sie am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen (auch im Haushalt) bedienen, mit denen Sie sich verletzen können.
- Durch plötzliches Absetzen können Probleme oder Beschwerden auftreten. Deshalb sollte die Behandlung langsam, das heißt mit einem schrittweisen Ausschleichen der Dosis, beendet werden. Lassen Sie sich dazu am besten von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
- Dieses Arzneimittel enthält Stoffe, die unter Umständen als Dopingstoffe eingeordnet werden können. Fragen Sie dazu Ihren Arzt oder Apotheker.
- Vorsicht bei Allergie gegen Betablocker!
- Vorsicht bei einer Unverträglichkeit gegenüber Lactose. Wenn Sie eine Diabetes-Diät einhalten müssen, sollten Sie den Zuckergehalt berücksichtigen.
- Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selbst kaufen, nur gelegentlich anwenden oder deren Anwendung schon einige Zeit zurückliegt.
Gegenanzeigen
Was spricht gegen eine Anwendung?
Immer:
- Ãœberempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
- Bronchien, die überempfindlich reagieren, z.B. bei Asthma bronchiale oder obstruktiven, d.h. die Atemwege einengende Atemwegserkrankungen
- Niedriger Blutdruck
- Pulserniedrigung
- Durchblutungsstörungen der Peripherie (z.B. Arme, Beine), die schon sehr weit fortgeschritten sind, wie z.B. eine arterielle Verschlusskrankheit, oder auch ein Raynaud-Syndrom
- AV-Block (Störung der Erregungsleitung vom Vorhof des Herzens zur Kammer), 2. und 3. Grad
- Sinuatrialer Block (gestörte Entstehung des Herzschlags im Herzvorhof)
- Sinusknotensyndrom (Störung bei der Entstehung des Herzschlags im Ursprung)
- Schock
- Verschiebung des Säure-Basen-Gleichgewichts im Blut zur saueren Seite (Azidose)
Unter Umständen - sprechen Sie hierzu mit Ihrem Arzt oder Apotheker:
- Neigung zu schweren Ãœberempfindlichkeitsreaktionen, auch eine gerade laufende Desensibilisierungstherapie
- Herzschwäche
- AV-Block (Störung der Erregungsleitung vom Vorhof des Herzens zur Kammer), 1. Grad
- Herzerkrankung, wie:
- Herzklappenerkrankungen
- Herzmuskelerkrankungen
- Prinzmetal-Angina (spezielle Form der Angina pectoris)
- Phäochromocytom (Adrenalin produzierender Tumor)
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit): Nur bei guter Ãœberwachung, da es leicht zu einer Unterzuckerung kommen kann, die oft auch schwer erkannt wird
- Längeres strenges Fasten: Es kann leicht zu einer Unterzuckerung kommen
- Schwere körperliche Belastung: Es kann ebenfalls zu einer Unterzuckerung kommen
- Schuppenflechte (Psoriasis)
- Eingeschränkte Nierenfunktion
- Eingeschränkte Leberfunktion
- Schilddrüsenüberfunktion
- Bevorstehende Operation
Welche Altersgruppe ist zu beachten?
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: Für diese Altersgruppe liegen keine Dosierungsangaben vor.
Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Wenden Sie sich an Ihren Arzt. Es spielen verschiedene Ãœberlegungen eine Rolle, ob und wie das Arzneimittel in der Schwangerschaft angewendet werden kann.
- Stillzeit: Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Er wird Ihre besondere Ausgangslage prüfen und Sie entsprechend beraten, ob und wie Sie mit dem Stillen weitermachen können.
Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Was spricht gegen eine Anwendung?
Immer:
- Ãœberempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
- Bronchien, die überempfindlich reagieren, z.B. bei Asthma bronchiale oder obstruktiven, d.h. die Atemwege einengende Atemwegserkrankungen
- Niedriger Blutdruck
- Pulserniedrigung
- Durchblutungsstörungen der Peripherie (z.B. Arme, Beine), die schon sehr weit fortgeschritten sind, wie z.B. eine arterielle Verschlusskrankheit, oder auch ein Raynaud-Syndrom
- AV-Block (Störung der Erregungsleitung vom Vorhof des Herzens zur Kammer), 2. und 3. Grad
- Sinuatrialer Block (gestörte Entstehung des Herzschlags im Herzvorhof)
- Sinusknotensyndrom (Störung bei der Entstehung des Herzschlags im Ursprung)
- Schock
- Verschiebung des Säure-Basen-Gleichgewichts im Blut zur saueren Seite (Azidose)
Unter Umständen - sprechen Sie hierzu mit Ihrem Arzt oder Apotheker:
- Neigung zu schweren Ãœberempfindlichkeitsreaktionen, auch eine gerade laufende Desensibilisierungstherapie
- Herzschwäche
- AV-Block (Störung der Erregungsleitung vom Vorhof des Herzens zur Kammer), 1. Grad
- Herzerkrankung, wie:
- Herzklappenerkrankungen
- Herzmuskelerkrankungen
- Prinzmetal-Angina (spezielle Form der Angina pectoris)
- Phäochromocytom (Adrenalin produzierender Tumor)
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit): Nur bei guter Ãœberwachung, da es leicht zu einer Unterzuckerung kommen kann, die oft auch schwer erkannt wird
- Längeres strenges Fasten: Es kann leicht zu einer Unterzuckerung kommen
- Schwere körperliche Belastung: Es kann ebenfalls zu einer Unterzuckerung kommen
- Schuppenflechte (Psoriasis)
- Eingeschränkte Nierenfunktion
- Eingeschränkte Leberfunktion
- Schilddrüsenüberfunktion
- Bevorstehende Operation
Welche Altersgruppe ist zu beachten?
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: Für diese Altersgruppe liegen keine Dosierungsangaben vor.
Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Wenden Sie sich an Ihren Arzt. Es spielen verschiedene Ãœberlegungen eine Rolle, ob und wie das Arzneimittel in der Schwangerschaft angewendet werden kann.
- Stillzeit: Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Er wird Ihre besondere Ausgangslage prüfen und Sie entsprechend beraten, ob und wie Sie mit dem Stillen weitermachen können.
Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Nebenwirkungen
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?
- Magen-Darm-Beschwerden, wie:
- Ãœbelkeit
- Erbrechen
- Verstopfung
- Durchfälle
- Bauchschmerzen
- Gewichtszunahme
- Mundtrockenheit
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Müdigkeit
- Schlafstörungen
- Konzentrationsstörungen
- Depressionen
- Delirium (Verwirrtheit), evtl. mit Halluzinationen
- Alpträume und verstärkte Traumaktivität
- Schwitzen
- Missempfindungen, wie Kribbeln, Ameisenlaufen oder Taubheit
- Kältegefühl an Armen und Beinen
- Muskelschwäche
- Muskelkrämpfe, vor allem Wadenkrämpfe
- Bindehautentzündung
- Eingeschränkte Bildung von Tränenflüssigkeit (wichtig für Kontaktlinsenträger)
- Blutdruckabfall durch Aufstehen (orthostatische Hypotonie), sehr selten mit kurzzeitiger Bewusstlosigkeit
- Pulserniedrigung
- Herzklopfen
- Herzschmerzen
- Störungen in der Erregungsleitung des Herzens vom Vorhof des zur Kammer (AV-Block), evtl. mit dadurch bedingten Herzrhythmusstörungen
- Verschlechterung einer bestehenden Herzschwäche
- Anfälle von Atemnot, vor allem bei Patienten mit Neigung zu Atemwegsverengungen, z.B. bei Asthma bronchiale
- Ãœberempfindlichkeitsreaktionen der Haut, wie:
- Juckreiz
- Hautrötung
- Hautausschlag, zum Teil auch als allergische Reaktionen auf Licht
- Anstieg der Blutfettwerte (Serumtriglyceride)
Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?
- Magen-Darm-Beschwerden, wie:
- Ãœbelkeit
- Erbrechen
- Verstopfung
- Durchfälle
- Bauchschmerzen
- Gewichtszunahme
- Mundtrockenheit
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Müdigkeit
- Schlafstörungen
- Konzentrationsstörungen
- Depressionen
- Delirium (Verwirrtheit), evtl. mit Halluzinationen
- Alpträume und verstärkte Traumaktivität
- Schwitzen
- Missempfindungen, wie Kribbeln, Ameisenlaufen oder Taubheit
- Kältegefühl an Armen und Beinen
- Muskelschwäche
- Muskelkrämpfe, vor allem Wadenkrämpfe
- Bindehautentzündung
- Eingeschränkte Bildung von Tränenflüssigkeit (wichtig für Kontaktlinsenträger)
- Blutdruckabfall durch Aufstehen (orthostatische Hypotonie), sehr selten mit kurzzeitiger Bewusstlosigkeit
- Pulserniedrigung
- Herzklopfen
- Herzschmerzen
- Störungen in der Erregungsleitung des Herzens vom Vorhof des zur Kammer (AV-Block), evtl. mit dadurch bedingten Herzrhythmusstörungen
- Verschlechterung einer bestehenden Herzschwäche
- Anfälle von Atemnot, vor allem bei Patienten mit Neigung zu Atemwegsverengungen, z.B. bei Asthma bronchiale
- Ãœberempfindlichkeitsreaktionen der Haut, wie:
- Juckreiz
- Hautrötung
- Hautausschlag, zum Teil auch als allergische Reaktionen auf Licht
- Anstieg der Blutfettwerte (Serumtriglyceride)
Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Anwendungsgebiete
- Bluthochdruck
- Koronare Herzkrankheit (Durchblutungsstörung des Herzmuskels)
- Hyperkinetisches Herzsyndrom (funktionelle Herzbeschwerden), d.h. Störungen, bei denen das Herz ständig Hochleistung bringt (schneller Puls und große Auswurfmenge)
- Herzrhythmusstörungen mit beschleunigtem Puls (Tachyarrhythmien) (Herzrasen)
- Vorbeugung gegen einen Migräneanfall
- Vorbeugung gegen Wiederauftreten eines Herzinfarkts
- Bluthochdruck
- Koronare Herzkrankheit (Durchblutungsstörung des Herzmuskels)
- Hyperkinetisches Herzsyndrom (funktionelle Herzbeschwerden), d.h. Störungen, bei denen das Herz ständig Hochleistung bringt (schneller Puls und große Auswurfmenge)
- Herzrhythmusstörungen mit beschleunigtem Puls (Tachyarrhythmien) (Herzrasen)
- Vorbeugung gegen einen Migräneanfall
- Vorbeugung gegen Wiederauftreten eines Herzinfarkts
Was ist das? - Definition
Der normale Blutdruck liegt bei 120/80 mmHg, von einem niedrigen Blutdruck spricht man bei Blutdruckwerten unter 100/60 mmHg.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Hypotonie
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Unter Blutdruck versteht man die Kraft, welche das Blut auf die Wände der Gefäße ausübt. Er setzt sich aus zwei Anteilen zusammen:
- Der erste Anteil ist der systolische oder "obere" Blutdruckwert. Dies ist der Druck, den das Herz aufbringen muss, um das Blut aus dem Herz in den Körperkreislauf zu pumpen.
- Der zweite Anteil ist der in den Gefäßen herrschende Blutdruck, der so genannte diastolische oder "untere" Blutdruckwert. Der Wert wird gemessen, wenn nach einer durch das Herz erzeugten "Druckwelle" die Gefäße wieder erschlaffen bevor die nächste Welle kommt.
Unser Blutdruck schwankt sehr häufig. So muss man beachten, dass bei körperlicher Arbeit, Aufregung oder Genussmitteln wie Tee oder Kaffee eine kurzfristige Blutdruckerhöhung ganz normal ist. Ebenso ist unser Blutdruck niedriger wenn wir schlafen oder in Ruhe sind.
Viele junge, meist schlanke Frauen haben zu niedrige Blutdruckwerte. Hier ist in der Regel keine Ursache zu finden. Ein erniedrigter Blutdruck kann jedoch auch Zeichen einer Erkrankung, wie z. B. Herzschwäche oder Flüssigkeitsmangel, sein.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Ein niedriger Blutdruck kann sich äußern als Schwindelgefühl, in Müdigkeit oder als Konzentrationsschwäche. Menschen mit niedrigen Blutdruckwerten bemerken oft auch bei einem plötzlichen Lagewechsel, zum Beispiel beim raschen Aufstehen aus dem Bett, dass ihnen schwarz wird vor Augen, manchmal verlieren sie auch kurz das Bewusstsein, werden ohnmächtig.
Die Ursache liegt darin, dass bei aufrechter Haltung das Blut in die Beine versackt. Folge ist eine kurzfristige Unterversorgung des Gehirns mit Blut. Der Mediziner spricht dann von einer Synkope.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Zu niedrige Blutdruckwerte sind nicht gefährlich, sondern eher lästig. Verliert jemand infolge des erniedrigten Blutdruckes das Bewusstsein, erlangen die Betroffenen es in horizontaler Lage schnell wieder.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Ein zu niedriger Blutdruck kann auch Zeichen einer anderen Erkrankung sein. Hier sind einige davon, die relativ häufig vorkommen können augefzählt:
- Im Rahmen einer Herzschwäche kann der Herzmuskel so schwach sein, dass er nur noch zu niedrige Blutdruckwerte aufbauen kann. Ebenso können Herzrhythmusstörungen oder Herzklappenfehler die Ursache sein.
- Bei hormonellen Störungen wie einer Schilddrüsenunterfunktion sind niedrige Blutdruckwerte nicht selten.
- Im Rahmen eines Infektes, zum Beispiel einer Durchfallerkrankung kann es auf Grund des Flüssigkeitsverlustes zu verminderten Blutdruckwerten kommen.
- Ebenso sind die Blutdruckwerte bei hohen Blutverlusten im Rahmen einer Verletzung erniedrigt.
- Auch Medikamente wie wassertreibende Mittel kommen als Ursache in Frage.
- Die lebensbedrohlichste Ursache einer Hypotonie ist ein Kreislaufversagen, der Schock.
- Hält man sich zu lange ungeschützt in der prallen Sonne auf, kann es zum Sonnenstich kommen. Auch hier sinken die Blutdruckwerte ab.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Vermeiden Sie plötzliches Aufstehen, bleiben Sie zum Beispiel morgens erst einige Minuten am Bettrand sitzen.
- Längeres Stehen, besonders in der Sonne ist ungünstig.
- Günstig ist viel Bewegung an der frischen Luft, noch besser regelmäßiger Sport.
- Kaffee, Schwarztee oder Cola wirken blutdruckerhöhend.
- Ist längeres Stehen nicht zu vermeiden, fördert das Tragen von Kompressionsstrümpfen wie man sie bei der Behandlung von Krampfadern empfiehlt, den Rückstrom des Blutes zum Herzen und verhindert so den starken Blutdruckabfall bei längerem Stehen.
- Blutdruckanregend wirken auch kurze kalte Duschen oder kalte Armbäder sowie Wassertreten.
- Bei einer Ohnmacht sind folgende Maßnahmen wichtig: die Beine sollten hochgelagert werden, denn dies fördert den Rückstrom des Blutes in das Gehirn. Wenn das nicht zur raschen Besserung führt, muss ein Arzt informiert werden.
Bearbeitungsstand: 16.11.2021
Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Von Bluthochdruck spricht man, wenn die Blutdruckwerte über 140/90 mmHg liegen.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Hypertonus
- arterielle Hypertonie
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Unter Blutdruck versteht man die Kraft, welche das Blut auf die Wände der Gefäße ausübt. Er setzt sich aus zwei Anteilen zusammen:
- Der erste Anteil ist der systolische oder "obere" Blutdruckwert. Dies ist der Druck, den das Herz aufbringen muss, um das Blut aus dem Herz in den Körperkreislauf zu pumpen.
- Der zweite Anteil ist der in den Gefäßen herrschende Blutdruck, der so genannte diastolische oder "untere" Blutdruckwert. Der Wert wird gemessen, wenn nach einer durch das Herz erzeugten "Druckwelle" die Gefäße wieder erschlaffen bevor die nächste Welle kommt.
Unser Blutdruck schwankt sehr häufig. So muss man beachten, dass bei körperlicher Arbeit, Aufregung oder durch Genussmitteln wie Tee oder Kaffee eine kurzfristige Blutdruckerhöhung ganz normal ist. Manchmal sind die Blutdruckwerte nur in Anwesenheit des Arztes oder des Pflegepersonals erhöht (so genanntes "Weißkittelsyndrom"). Deshalb ist ein einmalig erhöhter Blutdruck noch nicht behandlungsbedürftig. Das wirkliche Vorliegen eines Bluthochdruckes wird erst nach wiederholt erhöhten Werten oder nach einer Langzeitblutdruckmessung (Blutdruckmessung über 24 Stunden) fest gemacht.
Der Bluthochdruck mit den Folgekrankheiten ist eines der wichtigsten gesundheitlichen Probleme in den Industrieländern. Sehr viele, besonders ältere Menschen, sind davon betroffen. In den meisten Fällen ist die Ursache des Bluthochdrucks unklar. Diese Form des Bluthochdrucks ist oft vererbt. Rauchen, Übergewicht, übermäßiger Alkoholgenuss und Stress fördern die Krankheitsentstehung. Ein Arzt sollte jedoch auch nach anderen "greifbaren" Ursachen suchen, besonders bei jungen Menschen. In Frage kommen dabei vor allem Erkrankungen der Nieren oder hormonelle Störungen, wie zum Beispiel eine Schilddrüsenüberfunktion. In manchen Fällen kann ein erhöhter Blutdruch auch eine Arzneimittelnebenwirkung sein, zum Beispiel durch die Pille oder durch Cortison-Präparate.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Hypertonie ist eine heimtückische Krankheit, weil sie meistens keine Beschwerden verursacht und oft zufällig oder im Rahmen von Folgeerkrankungen diagnostiziert wird. Allenfalls sehr allgemeine Symptome wie Kopfschmerzen, Ohrensausen, Herzrasen oder Sehstörungen werden bemerkt.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Eine häufige Komplikation ist die "hypertensive Krise", eine plötzliche Blutdrucksteigerung auf Werte über 230/120 mmHg. Bei solch hohen Blutdruckwerten beklagen die Betroffenen oft plötzlichen Schwindel, starke Kopfschmerzen, Herzschmerzen, unstillbares Nasenbluten. Diese stark erhöhten Blutdruckwerte müssen rasch gesenkt werden, denn es kann infolge der plötzlichen Organbelastung zu einer der folgenden Komlikationen kommen:
- Plötzliche Linksherzschwäche, bedingt durch eine plötzliche Überbeanspruchung des Herzens, vor allem der linken Herzkammer, die das Blut in den Kreislauf pumpt.
- Hirnblutung oder Schlaganfall.
- Herzinfarkt.
Bei langjährigem Bluthochdruck kann es zu folgenden Organveränderungen kommen:
- Da der linke Herzanteil immer gegen einen erhöhten Druck in den Arterien ankämpfen muss, wenn er das Blut in den Kreislauf pumpt, kommt es langfristig zur Linksherzschwäche.
- Der hohe Blutdruck schädigt die Gefäßinnenwände und gilt damit als der wichtigste Risikofaktor für die Entwicklung einer Arteriosklerose, das heißt einer Einengung der Blutgefäße durch Ablagerungen und Verdickung der Gefäßwände mit Elastizitätsverlust.
- Besonders die kleinen Blutgefäße werden bei hohem Blutdruck stark geschädigt, deshalb kann es am Auge zu Netzhautschäden bis hin zur Erblindung kommen. Auch an der Niere können sich Schäden bis zum Nierenversagen bilden.
Verhaltenstipps
Vor dem Beginn einer medikamentösen Therapie sollte versucht werden, den Blutdruck durch allgemeine Maßnahmen oder Ernährungsumstellungen zu senken. Dazu gehören:
- Ein geregelter Schlafrhythmus.
- Die Vermeidung von Stress.
- Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft: Wichtig zum Training des Herz-Kreislaufsystems.
- Absetzen oder komplettes Vermeiden von Genussmitteln wie Zigaretten, Kaffee, Tee oder Alkohol.
- Gewichtsabnahme bei Ãœbergewicht.
- Kochsalzarme Diät: Sie ist sehr wichtig, denn Salz bindet Wasser im Körper und wirkt somit blutdruckerhöhend. Es sollten daher insbesondere keine Konserven- oder Fertiggerichte verwendet werden, da sie sehr salzhaltig sind und man sollte das Essen nicht nachsalzen.
- Roher Knoblauch soll blutdrucksenkend wirken. Allerdings erst bei einem Genuss von mindestens 4 Gramm frischen Knoblauch täglich.
- Wenn die Blutdruckwerte sehr hoch sind, sollte man versuchen, sich zu entspannen und Ruhe zu bewahren. Wenn die Blutdruckwerte nach 15 - 30 Minuten nicht gesunken sind, sollte der Arzt verständigt werden.
Bearbeitungsstand: 25.11.2021
Quellenangaben:
Mutschler, Arzneimittelwirkungen, Wiss.Verl.-Ges., (2008), Aufl. 9 - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Veränderungen in und an den Wänden der Blutgefäße, welche die betroffenen Gefäße zunehmend einengen und mit der Zeit völlig verschließen können.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Arterienverkalkung
- Arterielle Verschlusskrankheit (AVK)
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die Arteriosklerose ist eine sehr häufige und gefährliche Erkrankung. 50 Prozent der Todesfälle in den Industrienationen sind auf Folgen dieser Gefäßveränderungen zurückzuführen. Sie beginnt mit kleinen Verletzungen der innersten Arterienschicht. Im Bereich der Schädigung lagern sich verschiedene Substanzen ab, und zwar nicht, wie man wegen des landläufigen Namens "Arterienverkalkung" vermuten könnte nur Kalk, sondern auch Fette und Blutplättchen. Die Ablagerungen führen langfristig zur Gefäßeinengung.
Viele Faktoren begünstigen die Entwicklung einer Gefäßverkalkung:
- Erhöhter Blutdruck: Wenn er lange Jahre schon besteht, kann es durch die ständige Druckbelastung auf die Gefäßwände zu den auslösenden Verletzungen kommen.
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit): Es kommt nicht selten schon in recht jungen Jahren zu Gefäßeinengungen.
- Erhöhte Blutfette: Sie steigern das Risiko einer Arterienverkalkung, weil sich das Fett in den Gefäßen ablagert.
- Das Alter: Mit dem Alter kommt es zum Elastizitätsverlust der Gefäße, da die elastischen Fasern verschwinden und durch "starres" Bindegewebe ersetzt werden.
- Rauchen: Es schädigt auf lange Sicht die Gefäße.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Arterienverkalkung ist ein chronischer Prozess, der meist erst nach Jahren zu Beschwerden führt. Sind die Gefäße verengt, kann das Versorgungsgebiet des Gefäßes nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden. Abhängig davon, welche Arterien durch die Arteriosklerose betroffen sind, kommt es zu Veränderungen an den von ihnen versorgten Organen mit den entsprechenden Beschwerden. Da es sich meist um ein Gefäßleiden handelt, das nicht nur eines, sondern viele verschiedene Gefäße betrifft, leiden Patienten oft an mehreren Folgeerkrankungen.
Am häufigsten kommt es an folgenden Organen zur Arterienverkalkung und dem entsprechenden Krankheitsbild:
- Sind die Herzkranzgefäße des Herzens eingeengt, der Mediziner bezeichnet dies als koronare Herzkrankheit. Es kommt bei körperlicher oder psychischer Belastung zu Schmerzen in der Herzgegend, den Angina pectoris - Anfällen.
- Bei Verengungen der Beinarterien sind Beinschmerzen beim Gehen typisch. Im fortgeschrittenen Stadium spricht der Arzt von einer arteriellen Verschlusskrankheit.
- Viele alte Menschen beklagen Schwindelgefühle. Auch sie können Zeichen für eine Arteriosklerose und zwar der Verkalkung der kleinen Gefäße im Gehirn sein.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Nimmt die Arterienverkalkung zu, erhöht sich im Laufe der Zeit die Gefahr von Komplikationen ganz erheblich. Je nachdem, welches Organ betroffen ist, können sich typische Komplikationen entwickeln:
- Am Herzen kommt es zum Herzinfarkt, wenn eines der Herzkranzgefäße plötzlich vollständig verschlossen ist.
- Eine sehr häufige Folge der Arteriosklerose der Herzgefäße ist die Herzschwäche. Denn wenn das Herz lange Zeit nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, nimmt die Herzleistung ab. Es kommt zur Rechts- oder Linksherzschwäche. Sind beide Herzhälften schwach, so spricht man von einer globalen Herzschwäche.
- Lösen sich Teile der Gefäßablagerungen, werden sie mit dem Blut weitertransportiert bis sie in kleineren Gefäßen hängen bleiben und diese vollständig verstopfen (eine so genannte Embolie). Folge kann ein Absterben des betroffenen Beines oder Organs sein.
- Kommt es im Gehirn zu solch einer Arterienverstopfung, resultiert ein Schlaganfall.
- Besonders in der Aorta, der größten Arterie unseres Körpers, kann sich durch die Gefäßwandschädigung im Laufe der Jahre eine Aussackung der Arterienwände, ein so genanntes Aneurysma, bilden. Nimmt die Größe dieser Aussackung zu, besteht die Gefahr, dass es platzt.
- Sind die Nierengefäße durch eine Arterienverkalkung eingeengt, kann sich eine chronische Nierenschädigung entwickeln.
Verhaltenstipps
- Bestehende Blutgefäßveränderungen bilden sich nur selten zurück. Die einzige Chance, den Krankheitsprozess abzubremsen, ist die konsequente Besserung der Risikofaktoren. Das bedeutet, dass ein hoher Blutdruck, eine Zuckerkrankheit und erhöhte Blutfette behandelt werden müssen. Auf Nikotin ist zu verzichten.
- Zur Vorbeugung der Arterienverkalkung sind eine ausgewogene und fettarme Ernährung sowie regelmäßige Bewegung wichtig.
- Treten bei körperlicher Belastung Schmerzen in der Herzgegend oder den Beinen auf, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
Bearbeitungsstand: 01.11.2021
Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008) - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Bei einem Herzinfarkt stirbt ein Teil des Muskelgewebes des Herzens ab, weil der Muskel nicht mehr ausreichend mit Blut und somit auch mit Sauerstoff versorgt wird. Der Grund ist meistens eine Verstopfung der Herzkranzgefäße. Am häufigsten ist die linke Kammer betroffen.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Myokardinfarkt
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Ein Herzinfarkt entwickelt sich in den meisten Fällen, wenn die Herzkranzgefäße, die das Organ ständig mit frischem Blut versorgen, in Folge einer Arterienverkalkung plötzlich verstopfen. Oft lösen eine plötzliche Kraftanstrengung oder Stresssituationen, die mit stärkeren Blutdruckschwankungen einhergehen, das Geschehen aus. Menschen, die an Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck oder erhöhtem Blutzucker leiden, sind dabei besonders gefährdet. Zudem begünstigen entsprechende Erbanlagen, ein höheres Lebensalter und männliches Geschlecht einen Herzinfarkt. Vorsehen muss sich, wer raucht, sich zu wenig bewegt oder übergewichtig ist. 40 Prozent aller Infarkte ereignen sich während der frühen Morgenstunden.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Ein Herzinfarkt geht mit bohrenden, dumpfen oder ziehenden, manchmal stechenden Brustschmerzen einher, die meist direkt hinter dem Brustbein oder dem linken Brustkorb sitzen. Die Symptome sind somit ähnlich einer Angina pectoris-Attacke. Jedoch sind sie in der Regel intensiver und verschwinden im Gegensatz zur Angina pectoris-Attacke nicht nach einer gewissen Zeit der Ruhe wieder. Angstgefühle bis hin zur Todesangst begleiten die Schmerzen. Die Patienten fühlen sich beengt und schwach. Puls und Blutdruck können bei einem Herzinfarkt völlig unterschiedlich reagieren. Der Blutdruck kann also sowohl ansteigen als auch abfallen, das Herz kann anfangen zu rasen oder den Schlag stark verlangsamen. Mitunter beginnen die Betroffenen zu schwitzen und leicht zu fiebern. Manche leiden unter Übelkeit und Erbrechen. Ältere Patienten reagieren häufig verwirrt.
Tückischerweise verläuft mancher Herzinfarkt stumm, häufig bei Diabetikern. Hier verspüren die Patienten keinen Schmerz oder die anderen typischen Symptome.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die meisten schweren Komplikationen passieren während der ersten 48 Stunden nach einem Herzinfarkt:
- Einerseits kann durch das abgestorbene Gewebe die reibungslose Weiterleitung der elektrischen Impulse, die das Herz beständig schlagen lassen, gestört sein. Eine der gefürchtetsten Komplikationen dabei ist das Kammerflimmern, bei dem die einzelnen Herzmuskelzellen so unkoordiniert stimuliert werden, dass keinerlei Pumpleistung mehr zustande kommt.
- Andererseits kann durch das abgestorbene Muskelgewebe die Pumpleistung so behindert sein, dass die linke Herzkammer nicht mehr in der Lage ist ausreichend Blut auszuwerfen. Am Ende dieser so genannten Linksherzinsuffizienz stehen eine Lungenstauung, ein Lungenödem, also eine Überwässerung der Lunge, oder ein schwerer Schock.
- Stirbt viel Muskelgewebe ab, können auch Teile einer Herzkammer einreißen, wie zum Beispiel die Wände sowohl zwischen den Kammern als auch nach außen oder die Verankerung der Herzklappen.
Längerfristig kann es zu folgenden Schäden kommen:
- An der Stelle des abgestorbenen Gewebes kann sich das Herz ausbeulen. Diese Ausbeulung (Aneurysma) kann zum einen die Herzaktion stören, zum anderen können sich darin aber auch gefährliche Blutgerinnsel bilden.
- Das geschädigte Gewebe und seine Umgebung kann entzünden.
- Ein Infarkt kann auch steife, manchmal dehnbare Narben am Herzen hinterlassen. Diese Narben behindern einen reibungslosen Pumpvorgang.
- Beim Dressler Syndrom, das zwei oder mehrere Wochen nach einem Herzinfarkt auftreten kann, bildet der Körper Abwehrstoffe, so genannte Antikörper, gegen das abgestorbene Herzmuskelgewebe. Diese Antikörper lösen jedoch auch am gesunden Herzmuskelgewebe und dessen Umgebung eine Entzündungsreaktion aus.
Die meisten Betroffenen müssen damit rechnen, dass sie ein Infarkt ein zweites Mal ereilt.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Da der Herzinfarkt eine akut lebensbedrohliche Erkrankung ist, die ein schnelles Handeln erfordert, sollte bei jedem geringsten Verdacht sofort ein Notarzt geholt werden. Im Nachhinein kann sich dann herausstellen, dass ein anderes Krankheitsbild hinter den Beschwerden steckt. Die häufigsten davon sind:
- Eine Angina pectoris-Attacke, die jedoch meist nach wenigen Minuten oder besonders nach Gabe eines Nitropräparates wieder abklingt.
- Eine Lungenembolie, das heißt ein plötzlicher Gefäßverschluss in der Lunge durch ein Blutgerinnsel. Dieses Krankheitsbild ist nur sehr schwer und meist erst in der Klinik von einem Herzinfarkt zu unterscheiden.
- Ein Einriss der Aorta (Hauptschlagader, die vom Herzen wegführt) meist an einer vorgeschädigten ausgebeulten Gefäßwand (Aortenaneurysma).
Es gibt Patienten, bei denen sich der Infarkt-Schmerz in den Oberbauch verlagert, insbesondere, wenn das Gewebe an der Herzhinterwand abstirbt. Bei ihnen wird allerdings oft sowieso als erstes an ein Magengeschwür, Gallensteine oder eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse gedacht, was auch dahinter stecken kann.
Verhaltenstipps
Jeder Patient, der die geringsten Anzeichen eines Infarktes verspürt, muss sich sofort von einem Krankenwagen in die Klinik fahren lassen. Dabei sollte ein Notarzt anwesend sein.
Bearbeitungsstand: 27.10.2021
Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Mit Angina wird in der Medizin etwas ausgedrückt, was mit einem Gefühl der Enge einhergeht. Bei einer Angina pectoris handelt es sich um ein Engegefühl in der Brust (pectoralis = zur Brust gehörend). Das Gefühl entsteht, wenn der Herzmuskel nicht mit genügend Sauerstoff versorgt wird. Bei einer Angina pectoris-Attacke läßt das Engegefühl nach einer gewissen Zeit wieder nach.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Stenokardie
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Die Hauptursache für das Auftreten einer Angina pectoris-Attacke ist eine koronare Herzkrankheit. Bei diesem Krankheitsbild werden die Arterien, die den Herzmuskel mit sauerstoffreichem Blut versorgen, im Rahmen einer Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) eingeengt. In Ruhe reicht die Durchblutung des Muskels meist aus. In Situationen aber, in denen das Herz vermehrt arbeiten muss, zum Beispiel bei körperlicher Anstrengung, Aufregung und Stress, bei schweren Mahlzeiten, Fieber oder auch Kälte, kann der benötigte Sauerstoff nicht mehr ausreichend angeliefert werden.
Gefährdet sind vor allem Menschen, die an Bluthochdruck, zu hohen Blutfettwerten oder der Zuckerkrankheit leiden, aber auch Raucher und Übergewichtige. Gesellen sich noch Kreislaufbelastungen hinzu, beispielsweise im Rahmen einer Schilddrüsenüberfunktion oder einer schweren Blutarmut (Anämie), oder schlägt das Herz zu rasch, reichen schon minimale Verkalkungen der Herzkranzgefäße, damit sich ein anginöser Schmerz einstellt.
Eine Sonderform der Angina pectoris ist die so genannte Prinzmetal-Angina. Bei ihr wird die Durchblutung des Herzmuskels zusätzlich zur Gefäßverkalkung durch ein krampfartiges Zusammenziehen des betroffenen Gefäßes behindert. In ganz wenigen Fällen liegt nicht einmal eine Gefäßverkalkung vor.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Patienten verspüren ein Bohren oder Stechen direkt hinter dem Brustbein. Häufig strahlt der Schmerz in die linke Achsel aus, manchmal sogar bis unter die Elle des linken Arms, seltener in den Hals oder in den rechten Arm. Die Symptome sind meist begleitet von einem Angstgefühl oder Atemnot. Manchmal klagen die Betroffenen auch über ein Druckgefühl im Oberbauch.
Wenn die Betroffenen zur Ruhe kommen, verschwinden die Schmerzen in der Regel von allein. Eine Attacke dauert meist weniger als fünf Minuten an.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Unterschieden wird im Verlauf vor allem zwischen der so genannten stabilen und der instabilen Angina pectoris.
Bei der stabilen Angina pectoris ereignen sich die Attacken, wenn der Herzmuskel stark beansprucht wird, wie bei körperlicher Belastung, Aufregung, Kälte oder beim Verdauen einer schweren Mahlzeit. Das Auftreten eines Anfalls ist kalkulierbar, der Betroffen kann nach einer gewissen Zeit herausfinden, bei welcher Art und welcher Stärke der Belastung er mit einer Attacke zu rechnen hat. Und er kann in der Regel damit auch gut umgehen, weil der Anfall auf so genannte Nitropräparate anspricht.
Die instabile Angina pectoris ist unberechenbar. Entweder weil sie zum erstenmal bei jemand aufgetreten ist und man noch keine Erfahrung hat, ob sie regelmäßig und bei gleichen Belastungen zu erwarten ist. Oder weil der Anfall durch immer geringere Belastungen ausgelöst wird, die Attacken immer häufiger vorkommen, die Dauer und/oder die Heftigkeit der Anfälle zunehmen oder die Medikamente immer schlechter wirken. Im Extremfall treten die Anfälle schon bei Ruhe auf.
Das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, ist bei einer instabilen Angina pectoris sehr hoch einzuschätzen.
Was kann dahinter stecken? - Mögliche Krankheitsbilder
Ein Angina pectoris-Anfall ist das Symptom für eine Minderversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff, also einer koronaren Herzkrankheit. Lassen die Beschwerden jedoch nicht innerhalb kürzester Zeit nach, kann es sich auch um einen Herzinfarkt handeln. Dasselbe gilt, wenn Nitropräparate, die ein bereits erfahrener Angina pectoris-Patient in der Regel immer bei sich hat, nicht mehr ansprechen. Im Zweifelsfalle sollte immer sofort ein Notarzt geholt werden.
Brustschmerzen können auch bei anderen Krankheiten auftreten, doch haben sie in der Regel nicht den anfallsartigen Charakter einer Angina-Attacke und haben andere Auslöser. So treten beispielsweise Schmerzen hinter dem Brustbein auch bei einer Refluxkrankheit auf, doch meist zusammen mit Sodbrennen und nach dem Essen. Bestimmte Bewegungen können Burstschmerzen auslösen, wenn knöcherne Veränderungen oder Entzündungen im Rahmen einer Arthrose oder rheumatischen Erkrankung zu Grunde liegen.
Verhaltenstipps
- Bestehende Blutgefäßveränderungen bilden sich nur selten zurück. Die einzige Chance, den Krankheitsprozess abzubremsen, ist die konsequente Einschränkung der Risikofaktoren. Das bedeutet, dass ein hoher Blutdruck, eine Zuckerkrankheit und erhöhte Bluttfette behandelt werden müssen. Auf Nikotin ist zu verzichten. Übergewicht ist abzubauen.
- Zur Vorbeugung der Arterienverkalkung sind eine ausgewogene und fettarme Ernährung sowie regelmäßige Bewegung wichtig.
- Treten bei körperlicher Belastung Schmerzen in der Herzgegend auf, sollte zum Ausschluss einer Verengung der Herzkranzgefäße ein Arzt aufgesucht werden.
Bearbeitungsstand: 28.10.2021
Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Von einer koronaren Herzkrankheit spricht man bei einer Verengung der Herzkranzgefäße.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Koronarsklerose
- KHK (Abkürzung für Koronare Herzkrankheit)
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Wie jedes andere Organ muss auch der Herzmuskel mit Blut versorgt werden. Die dafür nötigen zwei Arterien ziehen auf der Außenseite des Herzens kranzförmig um den Herzmuskel herum, daher der Name "Herzkranzgefäße".
Wird einer dieser Äste durch Ablagerungen in der Gefäßwand im Rahmen einer Gefäßverkalkung, der Arteriosklerose, eingeengt, so gelangt nicht mehr genug Sauerstoff in das von diesem Gefäß versorgte Herzmuskelgewebe.
Viele Faktoren begünstigen die Entwicklung einer Gefäßverkalkung und damit die der koronaren Herzerkrankung:
- Ein lange Jahre erhöhter Blutdruck ist eine der häufigsten Ursachen einer Arteriosklerose, denn es kann zu Verletzungen der Arterienwand kommen.
- Beim Diabetes mellitus, der Zuckerkrankheit, kommt es nicht selten schon in recht jungen Jahren zu Gefäßeinengungen.
- Das Alter spielt eine große Rolle. Denn mit dem Alter kommt es zum Elastizitätsverlust der Gefäße, da die elastischen Fasern verschwinden und durch "starres" Bindegewebe ersetzt werden.
- Erhöhte Blutfette stellen ein Risiko für eine Arterienverkalkung dar, weil sich das Fett in den Gefäßen ablagert.
- Auch Rauchen schädigt auf lange Sicht die Gefäße.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die meisten Betroffenen haben in Ruhe keinerlei Beschwerden, da die Durchblutung des Herzmuskels ausreicht. In Situationen aber, in denen das Herz vermehrt arbeiten muss, beispielsweise körperliche Anstrengung, Aufregung, psychischer Stress, schwere Mahlzeiten, Fieber oder auch Kälte, benötigt der Herzmuskel mehr Sauerstoff, der durch die verengten Gefäße nicht ausreichend angeliefert werden kann. Die Patienten bemerken plötzliche einsetzende Beschwerden im Brustkorb, die so genannte Angina pectoris. Übersetzt heißt dies "Enge in der Brust". Sie klagen dabei über krampfartige, starke Schmerzen in der Herzgegend, die in den linken Arm, Rücken oder Hals ausstrahlen können, begleitet von einem Enge- oder Beklemmungsgefühl in der Brust. Oft empfinden die Betroffenen Angst oder Atemnot. Wenn sie zur Ruhe kommen verschwinden die Schmerzen in der Regel von selbst wieder.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Eine sehr häufige Folge der Arteriosklerose der Herzgefäße ist die Herzschwäche. Denn wenn das Herz lange Zeit nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, nimmt die Herzleistung ab. Es kommt zur Rechts- oder Linksherzschwäche. Sind beide Herzhälften schwach, so spricht man von einer globalen Herzschwäche.
Die Verengung der Herzkranzgefäße kann Herzrhythmusstörungen verursachen.
Wenn eines der Herzkranzgefäße plötzlich vollständig verschlossen ist, kommt es zu einem Herzinfarkt.
In 25% der Fälle führt die Koronarsklerose zum "plötzlichen Herztod", ohne dass zuvor Beschwerden aufgetreten sind.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Brustschmerzen bei Belastung sprechen in der Regel für eine koronare Herzerkrankung. Doch auch eine ausgeprägte Refluxkrankheit mit Sodbrennen verursacht Schmerzen hinter dem Brustbein. Diese treten allerdings meist nach dem Essen auf. Brustschmerzen, die durch knöcherne Veränderungen, eine Entzündung im Rahmen einer rheumatischen Erkrankung oder einer Arthrose bedingt sind, werden meist durch Bewegungen des Brustkorbs ausgelöst.
Verhaltenstipps
- Bestehende Blutgefäßveränderungen bilden sich nur selten zurück. Die einzige Chance, den Krankheitsprozess abzubremsen, ist die konsequente Einschränkung der Risikofaktoren. Das bedeutet, dass ein hoher Blutdruck, eine Zuckerkrankheit und erhöhte Blutfette behandelt werden müssen. Auf Nikotin ist zu verzichten. Übergewicht muss reduziert werden.
- Zur Vorbeugung der Arterienverkalkung sind eine ausgewogene und fettarme Ernährung sowie regelmäßige Bewegung wichtig.
- Treten bei körperlicher Belastung Schmerzen in der Herzgegend auf, sollte zum Ausschluss einer Verengung der Herzkranzarterien ein Arzt aufgesucht werden.
Bearbeitungsstand: 16.11.2021
Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Von Bluthochdruck spricht man, wenn die Blutdruckwerte über 140/90 mmHg liegen.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Hypertonus
- arterielle Hypertonie
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Unter Blutdruck versteht man die Kraft, welche das Blut auf die Wände der Gefäße ausübt. Er setzt sich aus zwei Anteilen zusammen:
- Der erste Anteil ist der systolische oder "obere" Blutdruckwert. Dies ist der Druck, den das Herz aufbringen muss, um das Blut aus dem Herz in den Körperkreislauf zu pumpen.
- Der zweite Anteil ist der in den Gefäßen herrschende Blutdruck, der so genannte diastolische oder "untere" Blutdruckwert. Der Wert wird gemessen, wenn nach einer durch das Herz erzeugten "Druckwelle" die Gefäße wieder erschlaffen bevor die nächste Welle kommt.
Unser Blutdruck schwankt sehr häufig. So muss man beachten, dass bei körperlicher Arbeit, Aufregung oder durch Genussmitteln wie Tee oder Kaffee eine kurzfristige Blutdruckerhöhung ganz normal ist. Manchmal sind die Blutdruckwerte nur in Anwesenheit des Arztes oder des Pflegepersonals erhöht (so genanntes "Weißkittelsyndrom"). Deshalb ist ein einmalig erhöhter Blutdruck noch nicht behandlungsbedürftig. Das wirkliche Vorliegen eines Bluthochdruckes wird erst nach wiederholt erhöhten Werten oder nach einer Langzeitblutdruckmessung (Blutdruckmessung über 24 Stunden) fest gemacht.
Der Bluthochdruck mit den Folgekrankheiten ist eines der wichtigsten gesundheitlichen Probleme in den Industrieländern. Sehr viele, besonders ältere Menschen, sind davon betroffen. In den meisten Fällen ist die Ursache des Bluthochdrucks unklar. Diese Form des Bluthochdrucks ist oft vererbt. Rauchen, Übergewicht, übermäßiger Alkoholgenuss und Stress fördern die Krankheitsentstehung. Ein Arzt sollte jedoch auch nach anderen "greifbaren" Ursachen suchen, besonders bei jungen Menschen. In Frage kommen dabei vor allem Erkrankungen der Nieren oder hormonelle Störungen, wie zum Beispiel eine Schilddrüsenüberfunktion. In manchen Fällen kann ein erhöhter Blutdruch auch eine Arzneimittelnebenwirkung sein, zum Beispiel durch die Pille oder durch Cortison-Präparate.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Hypertonie ist eine heimtückische Krankheit, weil sie meistens keine Beschwerden verursacht und oft zufällig oder im Rahmen von Folgeerkrankungen diagnostiziert wird. Allenfalls sehr allgemeine Symptome wie Kopfschmerzen, Ohrensausen, Herzrasen oder Sehstörungen werden bemerkt.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Eine häufige Komplikation ist die "hypertensive Krise", eine plötzliche Blutdrucksteigerung auf Werte über 230/120 mmHg. Bei solch hohen Blutdruckwerten beklagen die Betroffenen oft plötzlichen Schwindel, starke Kopfschmerzen, Herzschmerzen, unstillbares Nasenbluten. Diese stark erhöhten Blutdruckwerte müssen rasch gesenkt werden, denn es kann infolge der plötzlichen Organbelastung zu einer der folgenden Komlikationen kommen:
- Plötzliche Linksherzschwäche, bedingt durch eine plötzliche Überbeanspruchung des Herzens, vor allem der linken Herzkammer, die das Blut in den Kreislauf pumpt.
- Hirnblutung oder Schlaganfall.
- Herzinfarkt.
Bei langjährigem Bluthochdruck kann es zu folgenden Organveränderungen kommen:
- Da der linke Herzanteil immer gegen einen erhöhten Druck in den Arterien ankämpfen muss, wenn er das Blut in den Kreislauf pumpt, kommt es langfristig zur Linksherzschwäche.
- Der hohe Blutdruck schädigt die Gefäßinnenwände und gilt damit als der wichtigste Risikofaktor für die Entwicklung einer Arteriosklerose, das heißt einer Einengung der Blutgefäße durch Ablagerungen und Verdickung der Gefäßwände mit Elastizitätsverlust.
- Besonders die kleinen Blutgefäße werden bei hohem Blutdruck stark geschädigt, deshalb kann es am Auge zu Netzhautschäden bis hin zur Erblindung kommen. Auch an der Niere können sich Schäden bis zum Nierenversagen bilden.
Verhaltenstipps
Vor dem Beginn einer medikamentösen Therapie sollte versucht werden, den Blutdruck durch allgemeine Maßnahmen oder Ernährungsumstellungen zu senken. Dazu gehören:
- Ein geregelter Schlafrhythmus.
- Die Vermeidung von Stress.
- Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft: Wichtig zum Training des Herz-Kreislaufsystems.
- Absetzen oder komplettes Vermeiden von Genussmitteln wie Zigaretten, Kaffee, Tee oder Alkohol.
- Gewichtsabnahme bei Ãœbergewicht.
- Kochsalzarme Diät: Sie ist sehr wichtig, denn Salz bindet Wasser im Körper und wirkt somit blutdruckerhöhend. Es sollten daher insbesondere keine Konserven- oder Fertiggerichte verwendet werden, da sie sehr salzhaltig sind und man sollte das Essen nicht nachsalzen.
- Roher Knoblauch soll blutdrucksenkend wirken. Allerdings erst bei einem Genuss von mindestens 4 Gramm frischen Knoblauch täglich.
- Wenn die Blutdruckwerte sehr hoch sind, sollte man versuchen, sich zu entspannen und Ruhe zu bewahren. Wenn die Blutdruckwerte nach 15 - 30 Minuten nicht gesunken sind, sollte der Arzt verständigt werden.
Bearbeitungsstand: 25.11.2021
Quellenangaben:
Mutschler, Arzneimittelwirkungen, Wiss.Verl.-Ges., (2008), Aufl. 9 - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Von Herzrhythmusstörungen spricht man, wenn das Herz zu langsam, zu schnell oder unregelmäßig schlägt.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Unser Herz schlägt, ohne dass wir uns darum kümmern müssen oder Einfluss nehmen können. Denn das Herz hat einen eigenen Schrittmacher, den so genannten Sinusknoten, und ein nachgeschaltetes Erregungsleitungssystem. In regelmäßigen Abständen gehen von diesem ganzen System Impulse an den Herzmuskel, und zwar so, dass sich dieser nicht auf einen Schlag komplett, sondern in einer ganz geordneten Abfolge zusammenzieht.
Der normale Herzrhythmus ist regelmäßig und liegt zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute. Die Anzahl der Schläge ist allerdings von verschiedenen Faktoren abhängig. So schlägt das Herz eines Kindes schneller als das eines alten Menschen. Bei körperlicher Anstrengung erhöht sich die Pulsfrequenz, da mehr Blut durch unseren Kreislauf gepumpt werden muss. Spitzensportler wiederum haben ein so gut trainiertes Herz, dass sie mit einem recht niedrigen Puls die erforderliche Blutmenge transportieren können.
Ist das Erregungsleitungssystem des Herzens gestört, kann es zu krankhaften Unregelmäßigkeiten des Herzschlages kommen. Aber auch bei Gesunden kann es zu Pulsunregelmäßigkeiten kommen, diese sind in der Regel harmlos.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Unreglmäßigkeiten können von Betroffenen als "Herzstolpern" wahrgenommen werden.
Schlägt das Herz phasenweise zu schnell kommt es zu inneren Unruhezuständen.
Wenn der Puls dagegen zu langsam wird, kann es passieren, dass die vom Herz transportierte Blutmenge für die Organfunktionen zu gering ist. Besonders stark bemerkt man eine verminderte Durchblutung des Gehirns. Sie äußert sich mit Schwindel, Verwirrtheit oder gar durch kurze Bewusstlosigkeiten.
Viele Rhythmusstörungen bleiben jedoch unbemerkt.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die meisten Herzrhythmusstörungen sind harmlos oder gut zu behandeln.
Bei manchen, im Alter recht häufigen, Formen von Herzrhythmusstörungen kommt es zu Verwirbelungen des Blutes im Herzen. Dabei können sich kleine Blutgerinnsel, so genannte Thromben, bilden. Werden diese mit dem Blutstrom fortgeschwemmt bleiben sie in einem kleinen Gefäß stecken und verstopfen dieses, man spricht von einer Embolie. Folge können Durchblutungsstörungen im Gehirn, inneren Organen oder den Beinen sein.
Die extremste, aber sehr seltene Form, der Herzrhythmusstörung ist das Herzversagen. Hier schlägt das Herz so schnell, dass kein Bluttransport mehr möglich ist, es kommt zum plötzlichen Herztod.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Rhythmusstörungen können durch ganz verschiedene Krankheiten oder Ursachen ausgelöst sein:
- Herzerkrankungen, allgemein, haben oft eine Rhythmusstörung zur Folge. Zu Unregelmäßigkeiten des Herzschlages kommt es häufig durch eine verminderte Durchblutung der Herzkranzgefäße oder eine Herzmuskelentzündung. Die häufigste Todesursache bei einem Herzinfarkt sind schwere Rhythmusstörungen.
- Bei Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse sind Schwankungen der Pulsfrequenz ein bekanntes Symptom.
- Ist das Gleichgewicht unserer Blutsalze gestört können Herzrhythmusstörungen die Folge sein.
- Manche Menschen reagierten auf Genussmittel wie Kaffee oder Tee mit Herzstolpern.
- Auch Medikamente können Pulsunregelmäßigkeiten auslösen.
- Bei Herzrhythmusstörungen für die keine organische Ursache gefunden werden kann, könnten psychische Belastungen verantwortlich sein.
Verhaltenstipps
- Wenn der veränderte Pulsschlag zu Symptomen führt, muss zur Ursachenklärung immer ein Arzt aufgesucht werden.
Bearbeitungsstand: 02.11.2021
Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Bei Hyperkinetischem Herzsyndrom leiden die meist jungen Patienten unter ständigem oder anfallsweise schnellem Herzschlag.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Funktionelle Kreislaufstörung
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Am Herzen gibt es Rezeptoren für Botenstoffe, die das Herz schneller und kräftiger schlagen lassen. Adrenalin ist eines der Botenstoffe. Es dockt an bestimmten Rezeptoren, den Beta-Rezeptoren, an. Der Rezeptor vermittelt die Information des Botenstoffs an das Herz.
Bei Patienten mit Hyperkinetischem Herzsyndrom sind diese Rezeptoren vermutlich empfindlicher auf den Reiz der Botenstoffe, so dass es zu schnellem Herzschlag und erhöhtem Blutdruck kommt.
Besonders bei Stress, wenn mehr Botenstoffe ausgeschüttet werden, kommt es durch die erhöhte Empfindlichkeit der Rezeptoren zu einer überschießenden Kreislaufreaktion.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
- Herzklopfen, Herzstolpern
- Hitzegefühl
- eventuell Druck auf der Brust, körperliche Schwäche, Luftnot
- Schwindel und Kopfschmerzen
- kalte Hände und Füße
Da es sich beim Hyperkinetischen Herzsyndrom um eine Regulationsstörung des Kreislaufsystems handelt, kann die Krankheit auch zum Kollaps führen, etwa nach längerem Stehen.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Das Hyperkinetische Herzsyndrom ist eine ungefährliche Krankheit. Es gibt Hinweise darauf, dass es sich dabei um eine psychosomatische Erkrankung handelt, also psychische Umstände diese Krankheit auslösen können.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Herzrhythmusstörungen, Kreislaufschock und Fieber, aber auch Kaffee, Alkohol und Nikotin können den Herzschlag ebenfalls beschleunigen.
Verhaltenstipps
Da Stress und Anspannung ein Auslöser des Hyperkinetischen Herzsyndroms sein können, tragen Sport und körperliches Training zur Besserung bei, ebenso wie ein "Klimawechsel" (Berge, Meer). Es existieren Verfahren, mit denen der Herzschlag ohne Medikamente gesenkt werden kann. Dazu gehören vor allem Entspannungstechniken oder eine antrainierte Kontrolle der Körperfunktionen (Biofeedback). Sie können helfen, den Herzschlag zu verlangsamen.
Daneben kann ein Arzt nach entsprechenden Untersuchungen auch ein Medikament verschreiben, das den Herzschlag verlangsamt.
Bearbeitungsstand: 03.11.2021
Quellenangaben:
N.N., Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch, (2004), Aufl. 260 - Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Schlägt das Herz über 100 mal in der Minute, gilt der Puls als beschleunigt. Gibt es dafür keinen "gesunden" Grund, wie zum Beispiel körperliche Anstrengung oder Aufregung, dann bekommt der schnelle Puls die medizinische Bezeichnung "Tachykardie" und gilt als krankhaft.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Tachykardie
- Herzrasen
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Unser Herz schlägt, ohne dass wir uns darum kümmern müssen oder Einfluss nehmen können. Denn das Herz hat einen eigenen Schrittmacher, den so genannten Sinusknoten, und ein nachgeschaltetes Erregungsleitungssystem. In regelmäßigen Abständen gehen von diesem ganzen System Impulse an den Herzmuskel, und zwar so, dass sich dieser nicht auf einen Schlag komplett, sondern in einer ganz geordneten Abfolge zusammenzieht.
Der normale Herzrhythmus ist regelmäßig und liegt zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute. Die Anzahl der Schläge ist allerdings von verschiedenen Faktoren abhängig. So schlägt das Herz eines Kindes schneller als das eines alten Menschen. Bei körperlicher Anstrengung erhöht sich die Pulsfrequenz, da mehr Blut durch unseren Kreislauf gepumpt werden muss.
Ein schneller Puls ist also meist ein ganz natürlicher Mechanismus, der dazu dient, den Körper je nach Situation immer ausreichend mit Blut zu versorgen. Ist die Anzahl der Herzschläge pro Minute allerdings dauerhaft oder ohne erkennbaren Grund erhöht, kann dafür eine Stoffwechselerkrankung oder eine Herzerkrankung die Ursache sein.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Ein beschleunigter Puls wird in der Regel als sehr unangenehm empfunden. Meist fühlen sich die Betroffenen innerlich unruhig oder geschwächt.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Tachykardien sind zwar unangenehm, aber in der Regel harmlos. Liegt die Pulsfrequnez allerdings sehr hoch, z.B. bei 160 bis 200 Schlägen pro Minute, wird nicht genug Blut vom Herzen transportiert. Deshalb kommt zu wenig Sauerstoff ins Gehirn. Das kann zu Schwindel oder Ohnmachtsanfällen führen.
Ein auf Dauer beschleunigter Puls schädigt den Herzmuskel und kann zur Herzmuskelschwäche führen.
Was kann dahinter stecken - Mögliche Krankheitsbilder
Wichtig ist vor allem herauszufinden, ob es eine normale, also "Gesunde", Ursache für den beschleunigten Puls gibt, oder ob es sich um etwas Krankhaftes handelt:
- Zu den normalen Ursachen für eine Pulsbeschleunigung gehören Situationen, in denen der Körper mehr arbeiten muss und somit viel Blut im Körper zirkulieren muss. Dazu zählen:
- Fieber oder Flüssigkeitsverlust: Das Herz muss schneller schlagen, um den Flüssigkeitsmangel auszugleichen.
- Psychische Belastungen, wie Angst oder Aufregung
- Aufenthalt in höher gelegenen Regionen, z.B. im Gebirge: Durch den geringeren Sauerstoffgehalt der Luft muss das Herz seine Schlagfolge erhöhen, um den Körper dennoch mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen.
- Krankhafte Ursachen einer Tachykardie können sein:
- Schilddrüsenüberfunktion: Unser Körper arbeitet dabei auf "Hochtouren", deshalb ist auch der Pulsschlag beschleunigt.
- Herzmuskelschwäche: Das Herz versucht die verminderte Pumpleistung durch eine Erhöhung der Schlagfrequenz auszugleichen.
- Herzklappenerkrankungen: Auch hier versucht das Herz die fehlerhafte Arbeit der Herzklappen mit mehr Schlägen pro Minute wett zu machen.
- Eine Lungenembolie, d.h. der Verschluss eines Lungengefäßes meist durch ein Blutgerinnsel: Bei dieser ernsthaften Erkrankung ist der erhöhte Puls verbunden mit einer starken Atemnot.
- Genuss von Kaffee oder Tee: Auf beide Getränke reagieren manche Menschen mit Herzrasen.
- Medikamente
- Störung des Salzhaushaltes, d.h. Störung des Gleichgewichts unserer Blutsalze.
Verhaltenstipps
- Bei deutlich erhöhtem Puls ohne erkennbare Ursache ist zur Abklärung auf alle Fälle ein Arzt zu befragen.
Bearbeitungsstand: 18.11.2021
Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Von Herzrhythmusstörungen spricht man, wenn das Herz zu langsam, zu schnell oder unregelmäßig schlägt.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Unser Herz schlägt, ohne dass wir uns darum kümmern müssen oder Einfluss nehmen können. Denn das Herz hat einen eigenen Schrittmacher, den so genannten Sinusknoten, und ein nachgeschaltetes Erregungsleitungssystem. In regelmäßigen Abständen gehen von diesem ganzen System Impulse an den Herzmuskel, und zwar so, dass sich dieser nicht auf einen Schlag komplett, sondern in einer ganz geordneten Abfolge zusammenzieht.
Der normale Herzrhythmus ist regelmäßig und liegt zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute. Die Anzahl der Schläge ist allerdings von verschiedenen Faktoren abhängig. So schlägt das Herz eines Kindes schneller als das eines alten Menschen. Bei körperlicher Anstrengung erhöht sich die Pulsfrequenz, da mehr Blut durch unseren Kreislauf gepumpt werden muss. Spitzensportler wiederum haben ein so gut trainiertes Herz, dass sie mit einem recht niedrigen Puls die erforderliche Blutmenge transportieren können.
Ist das Erregungsleitungssystem des Herzens gestört, kann es zu krankhaften Unregelmäßigkeiten des Herzschlages kommen. Aber auch bei Gesunden kann es zu Pulsunregelmäßigkeiten kommen, diese sind in der Regel harmlos.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Unreglmäßigkeiten können von Betroffenen als "Herzstolpern" wahrgenommen werden.
Schlägt das Herz phasenweise zu schnell kommt es zu inneren Unruhezuständen.
Wenn der Puls dagegen zu langsam wird, kann es passieren, dass die vom Herz transportierte Blutmenge für die Organfunktionen zu gering ist. Besonders stark bemerkt man eine verminderte Durchblutung des Gehirns. Sie äußert sich mit Schwindel, Verwirrtheit oder gar durch kurze Bewusstlosigkeiten.
Viele Rhythmusstörungen bleiben jedoch unbemerkt.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die meisten Herzrhythmusstörungen sind harmlos oder gut zu behandeln.
Bei manchen, im Alter recht häufigen, Formen von Herzrhythmusstörungen kommt es zu Verwirbelungen des Blutes im Herzen. Dabei können sich kleine Blutgerinnsel, so genannte Thromben, bilden. Werden diese mit dem Blutstrom fortgeschwemmt bleiben sie in einem kleinen Gefäß stecken und verstopfen dieses, man spricht von einer Embolie. Folge können Durchblutungsstörungen im Gehirn, inneren Organen oder den Beinen sein.
Die extremste, aber sehr seltene Form, der Herzrhythmusstörung ist das Herzversagen. Hier schlägt das Herz so schnell, dass kein Bluttransport mehr möglich ist, es kommt zum plötzlichen Herztod.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Rhythmusstörungen können durch ganz verschiedene Krankheiten oder Ursachen ausgelöst sein:
- Herzerkrankungen, allgemein, haben oft eine Rhythmusstörung zur Folge. Zu Unregelmäßigkeiten des Herzschlages kommt es häufig durch eine verminderte Durchblutung der Herzkranzgefäße oder eine Herzmuskelentzündung. Die häufigste Todesursache bei einem Herzinfarkt sind schwere Rhythmusstörungen.
- Bei Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse sind Schwankungen der Pulsfrequenz ein bekanntes Symptom.
- Ist das Gleichgewicht unserer Blutsalze gestört können Herzrhythmusstörungen die Folge sein.
- Manche Menschen reagierten auf Genussmittel wie Kaffee oder Tee mit Herzstolpern.
- Auch Medikamente können Pulsunregelmäßigkeiten auslösen.
- Bei Herzrhythmusstörungen für die keine organische Ursache gefunden werden kann, könnten psychische Belastungen verantwortlich sein.
Verhaltenstipps
- Wenn der veränderte Pulsschlag zu Symptomen führt, muss zur Ursachenklärung immer ein Arzt aufgesucht werden.
Bearbeitungsstand: 02.11.2021
Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Bei Hyperkinetischem Herzsyndrom leiden die meist jungen Patienten unter ständigem oder anfallsweise schnellem Herzschlag.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Funktionelle Kreislaufstörung
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Am Herzen gibt es Rezeptoren für Botenstoffe, die das Herz schneller und kräftiger schlagen lassen. Adrenalin ist eines der Botenstoffe. Es dockt an bestimmten Rezeptoren, den Beta-Rezeptoren, an. Der Rezeptor vermittelt die Information des Botenstoffs an das Herz.
Bei Patienten mit Hyperkinetischem Herzsyndrom sind diese Rezeptoren vermutlich empfindlicher auf den Reiz der Botenstoffe, so dass es zu schnellem Herzschlag und erhöhtem Blutdruck kommt.
Besonders bei Stress, wenn mehr Botenstoffe ausgeschüttet werden, kommt es durch die erhöhte Empfindlichkeit der Rezeptoren zu einer überschießenden Kreislaufreaktion.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
- Herzklopfen, Herzstolpern
- Hitzegefühl
- eventuell Druck auf der Brust, körperliche Schwäche, Luftnot
- Schwindel und Kopfschmerzen
- kalte Hände und Füße
Da es sich beim Hyperkinetischen Herzsyndrom um eine Regulationsstörung des Kreislaufsystems handelt, kann die Krankheit auch zum Kollaps führen, etwa nach längerem Stehen.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Das Hyperkinetische Herzsyndrom ist eine ungefährliche Krankheit. Es gibt Hinweise darauf, dass es sich dabei um eine psychosomatische Erkrankung handelt, also psychische Umstände diese Krankheit auslösen können.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Herzrhythmusstörungen, Kreislaufschock und Fieber, aber auch Kaffee, Alkohol und Nikotin können den Herzschlag ebenfalls beschleunigen.
Verhaltenstipps
Da Stress und Anspannung ein Auslöser des Hyperkinetischen Herzsyndroms sein können, tragen Sport und körperliches Training zur Besserung bei, ebenso wie ein "Klimawechsel" (Berge, Meer). Es existieren Verfahren, mit denen der Herzschlag ohne Medikamente gesenkt werden kann. Dazu gehören vor allem Entspannungstechniken oder eine antrainierte Kontrolle der Körperfunktionen (Biofeedback). Sie können helfen, den Herzschlag zu verlangsamen.
Daneben kann ein Arzt nach entsprechenden Untersuchungen auch ein Medikament verschreiben, das den Herzschlag verlangsamt.
Bearbeitungsstand: 03.11.2021
Quellenangaben:
N.N., Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch, (2004), Aufl. 260 - Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Mit dem medizinischen Fachausdruck "Absolute Arrhythmie" wird eine Herzrhythmusstörung bezeichnet, bei der das Herz unregelmäßig und oft auch zu schnell schlägt.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Vorhofflimmern
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Unser Herz schlägt, ohne dass wir uns darum kümmern müssen oder Einfluss nehmen können. Denn das Herz hat einen eigenen Schrittmacher, den so genannten Sinusknoten, und ein nachgeschaltetes Erregungsleitungssystem. In regelmäßigen Abständen gehen von diesem ganzen System Impulse an den Herzmuskel, und zwar so, dass sich dieser nicht auf einen Schlag komplett, sondern in einer ganz geordneten Abfolge zusammenzieht.
Der normale Herzrhythmus ist regelmäßig und liegt zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute.
Ist das Erregungsleitungssystem des Herzens jedoch gestört, kann es zu krankhaften Unregelmäßigkeiten des Herzschlages kommen, zum Beispiel zu der "absoluten Arryhthmie". Dabei ziehen sich die Vorhöfe des Herzens 350-600 mal pro Minute zusammen, daher auch der Name Vorhofflimmern. Diese viel zu häufigen Kontraktionen der Vorhöfe werden unregelmäßig auf die Herzkammer übertragen, weswegen diese völlig aus dem Rhythmus gebracht werden und ebenfalls unregelmäßige Herzschläge produzieren. Oft ist die Schlagfrequenz zusätzlich sehr hoch.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
In vielen Fällen wird diese spezielle Rhythmusstörung rein zufällig entdeckt, denn sie verursacht oft keine Beschwerden. Auf Grund des beschleunigten Herzschlages werden am ehesten innere Unruhezustände bemerkt. Nicht selten beklagen die Betroffenen eine Art Schwäche und Leistungsminderung, besonders bei körperlicher Belastung, gelegentlich auch einen vermehrten Harndrang.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Liegt die Pulsfrequenz sehr hoch, z.B. bei 160 bis 200 Schlägen pro Minute, wird nicht genug Blut vom Herzen transportiert. Deshalb kommt zu wenig Sauerstoff ins Gehirn, was Schwindel oder Ohnmachtsanfällen auslösen kann.
Eine auf Dauer erhöhte Herzfrequenz schädigt und schwächt den Herzmuskel, eine Herzmuskelschwäche, im "Medizinerdeutsch" Herzinsuffizienz genannt, ist die Folge.
Eine typische und leider nicht seltene Komplikation der "absoluten Arrhythmie" sind Verwirbelungen des Blutes im Herzen. Dabei können sich kleine Blutgerinnsel, so genannte Thromben, bilden. Werden diese mit dem Blutstrom fortgeschwemmt, bleiben sie in kleinen Gefäßen stecken und verstopfen diese. Folge können Durchblutungsstörungen im Gehirn, inneren Organen oder den Beinen sein.
Was kann dahinter stecken - Mögliche Krankheitsbilder
Es gibt Menschen, deren Herz schlägt schnell und unregelmäßig, ohne dass sich eine Ursache finden lässt. Doch eine "absolute Arrhythmie" kann auch ein Hinweis auf verschiedene Erkrankungen sein:
- Schilddrüsenüberfunktion: Unser Körper arbeitet dabei auf "Hochtouren", diese Störung ist eine nicht seltene Ursache des Vorhofflimmerns.
- Lungenembolie, das heißt, Verschluss eines Lungengefäßes z.B. durch ein Blutgerinnsel: Dabei tritt ein erhöhter, unregelmäßiger Puls verbunden mit Atemnot auf.
- Herzklappenerkrankung: Sie kann gut von einem Arzt im Ultraschall als Ursache des unregelmäßigen Herzschlages erkannt werden.
- Durchblutungsstörung des Herzens infolge einer koronaren Herzerkrankung oder eine Herzmuskelschwäche: Die beiden Erkrankungen spielen besonders bei älteren Menschen als Ursache eine Rolle.
- Hoher Blutdruck
- Medikamente
- Alkohol in hohen Dosen: Man spricht beispielsweise vom "Holiday-Heart-Syndrom", wenn im Rahmen eines feuchtfröhlichen Urlaubs diese Rhythmusstörung auftritt.
Verhaltenstipps
Bei einer länger andauernden Leistungsschwäche oder Müdigkeit ohne erklärbare Ursache sollten Sie vorsichtshalber einen Arzt aufsuchen. Jede etwas andauernde Unregelmäßigkeit im Herzschlag, die Sie selbst bemerken, sollten Sie auf alle Fälle von einem Arzt abklären lassen.
Bearbeitungsstand: 18.11.2021
Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Schlägt das Herz über 100 mal in der Minute, gilt der Puls als beschleunigt. Gibt es dafür keinen "gesunden" Grund, wie zum Beispiel körperliche Anstrengung oder Aufregung, dann bekommt der schnelle Puls die medizinische Bezeichnung "Tachykardie" und gilt als krankhaft.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Tachykardie
- Herzrasen
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Unser Herz schlägt, ohne dass wir uns darum kümmern müssen oder Einfluss nehmen können. Denn das Herz hat einen eigenen Schrittmacher, den so genannten Sinusknoten, und ein nachgeschaltetes Erregungsleitungssystem. In regelmäßigen Abständen gehen von diesem ganzen System Impulse an den Herzmuskel, und zwar so, dass sich dieser nicht auf einen Schlag komplett, sondern in einer ganz geordneten Abfolge zusammenzieht.
Der normale Herzrhythmus ist regelmäßig und liegt zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute. Die Anzahl der Schläge ist allerdings von verschiedenen Faktoren abhängig. So schlägt das Herz eines Kindes schneller als das eines alten Menschen. Bei körperlicher Anstrengung erhöht sich die Pulsfrequenz, da mehr Blut durch unseren Kreislauf gepumpt werden muss.
Ein schneller Puls ist also meist ein ganz natürlicher Mechanismus, der dazu dient, den Körper je nach Situation immer ausreichend mit Blut zu versorgen. Ist die Anzahl der Herzschläge pro Minute allerdings dauerhaft oder ohne erkennbaren Grund erhöht, kann dafür eine Stoffwechselerkrankung oder eine Herzerkrankung die Ursache sein.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Ein beschleunigter Puls wird in der Regel als sehr unangenehm empfunden. Meist fühlen sich die Betroffenen innerlich unruhig oder geschwächt.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Tachykardien sind zwar unangenehm, aber in der Regel harmlos. Liegt die Pulsfrequnez allerdings sehr hoch, z.B. bei 160 bis 200 Schlägen pro Minute, wird nicht genug Blut vom Herzen transportiert. Deshalb kommt zu wenig Sauerstoff ins Gehirn. Das kann zu Schwindel oder Ohnmachtsanfällen führen.
Ein auf Dauer beschleunigter Puls schädigt den Herzmuskel und kann zur Herzmuskelschwäche führen.
Was kann dahinter stecken - Mögliche Krankheitsbilder
Wichtig ist vor allem herauszufinden, ob es eine normale, also "Gesunde", Ursache für den beschleunigten Puls gibt, oder ob es sich um etwas Krankhaftes handelt:
- Zu den normalen Ursachen für eine Pulsbeschleunigung gehören Situationen, in denen der Körper mehr arbeiten muss und somit viel Blut im Körper zirkulieren muss. Dazu zählen:
- Fieber oder Flüssigkeitsverlust: Das Herz muss schneller schlagen, um den Flüssigkeitsmangel auszugleichen.
- Psychische Belastungen, wie Angst oder Aufregung
- Aufenthalt in höher gelegenen Regionen, z.B. im Gebirge: Durch den geringeren Sauerstoffgehalt der Luft muss das Herz seine Schlagfolge erhöhen, um den Körper dennoch mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen.
- Krankhafte Ursachen einer Tachykardie können sein:
- Schilddrüsenüberfunktion: Unser Körper arbeitet dabei auf "Hochtouren", deshalb ist auch der Pulsschlag beschleunigt.
- Herzmuskelschwäche: Das Herz versucht die verminderte Pumpleistung durch eine Erhöhung der Schlagfrequenz auszugleichen.
- Herzklappenerkrankungen: Auch hier versucht das Herz die fehlerhafte Arbeit der Herzklappen mit mehr Schlägen pro Minute wett zu machen.
- Eine Lungenembolie, d.h. der Verschluss eines Lungengefäßes meist durch ein Blutgerinnsel: Bei dieser ernsthaften Erkrankung ist der erhöhte Puls verbunden mit einer starken Atemnot.
- Genuss von Kaffee oder Tee: Auf beide Getränke reagieren manche Menschen mit Herzrasen.
- Medikamente
- Störung des Salzhaushaltes, d.h. Störung des Gleichgewichts unserer Blutsalze.
Verhaltenstipps
- Bei deutlich erhöhtem Puls ohne erkennbare Ursache ist zur Abklärung auf alle Fälle ein Arzt zu befragen.
Bearbeitungsstand: 18.11.2021
Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Unter Migräne versteht man Kopfschmerzanfälle, die meist einseitig auftreten und von Übelkeit, Brechreiz, sowie einer Licht- und Lärmüberempfindlichkeit begleitet sind.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Hemikranie
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die Ursache der Migräne ist unbekannt. Vermutlich spielt die Vererbung eine Rolle. Vor allem für die Kopfschmerzen macht man eine anfallsweise auftretende krankhafte Erweiterung der Blutgefäße im Gehirn verantwortlich.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Betroffen sind besonders Frauen zwischen 35 und 45 Jahren. Doch auch im Kindes- und Jugendalter kann Migräne auftreten.
Es kommt zu allmählich zunehmenden Kopfschmerzen, die meist nur eine (aber nicht immer die gleiche) Kopfseite betreffen. Die Schmerzen werden als pulsierend oder hämmernd beschrieben. Neben den Schmerzen klagen die Betroffenen über starke Übelkeit mit Brechreiz, sowie eine Licht- und Lärmüberempfindlichkeit.
Manchmal beginnen die Kopfschmerzen mit Sehstörungen, meist in Form von Flimmern vor den Augen.
In seltenen Fällen können zu den Kopfschmerzen vorübergehende Lähmungserscheinungen, Schwindel, Gangunsicherheiten oder Ohrgeräusche dazukommen.
Eine Migräneattacke dauert in der Regel einige Stunden bis wenige Tage. Auslöser für einen Migräneanfall können sein:
- Stresssituationen.
- Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmuses (z.B. Nachtschicht, zu wenig Schlaf etc.).
- Bestimmte Speisen wie Schokolade, Käse oder Alkohol.
- Einnahme von Hormonpräparaten (z.B. die "Pille").
- Veränderungen im Hormonhaushalt (z.B. Menstruation).
- Erholungsphasen nach anstrengenden Zeiten (z.B. Urlaub, Wochenende).
- Überanstrengung, ungewohnte sportliche Betätigung, Hektik und Zeitnot.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Dank sehr wirksamer Medikamente können die Betroffenen meistens trotz eines Anfalls ihre Arbeit fortsetzen. Es gibt jedoch auch Patienten, die so schwere Anfälle haben, dass sie sich zur Bettruhe in einen abgedunkelten Raum zurückziehen müssen.
Die Anzahl der Migräneanfälle nimmt im höheren Alter meistens ab.
Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Es gibt viele Ursachen für Kopfschmerzen, doch meistens sind sie nicht von Übelkeit und Erbrechen begleitet:
- Eine der häufigsten Kopfschmerzarten ist der Spannungskopfschmerz. Meist beginnt er im Nacken, dehnt sich über den gesamten Kopf aus und zieht bis zur Stirnregion. Nicht selten ist er von einer Verspannung der Nackenmuskulatur begleitet. Die Betroffenen beschreiben die Beschwerden, "als ob ein Helm auf den Kopf drückt" oder ein "Band um den Kopf geschnürt sei". In einigen Fällen tritt zusätzlich Übelkeit auf. Auslösend wirkt oft Stress oder eine langdauernde Tätigkeit, die zu Verspannungen der Nackenmuskulatur führt.
- Selten sind schlagartig einsetzende heftigste Kopfschmerzen verbunden mit Übelkeit und Nackensteifigkeit. Sie sind dringend verdächtig auf ein geplatztes Gefäß im Bereich der Hirnhäute.
- Starke Kopfschmerzen mit Erbrechen werden in seltenen Fällen durch Hirntumore verursacht.
- Kopfschmerzen verbunden mit Schwindel, Übelkeit oder ähnlichem können auch bei einer Gehirnerschütterung auftreten.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Um die auslösenden Situationen eines Migräneanfalls feststellen und vermeiden zu können, ist es hilfreich, ein so genanntes "Schmerztagebuch" zu führen. In ihm werden Zeitpunkt, Dauer und Auslöser eines Anfalls aufgeschrieben.
- Um Migräneanfälle zu vermeiden, sollte man versuchen, übermäßigen Stress, eine Änderung der Schlafgewohnheiten, übermäßigen Alkoholgenuss, oder sonstige anfallsauslösende Situationen zu verhindern.
- Bettruhe in einem ruhigen, kühlen und abgedunkelten Raum wirkt lindernd.
- Eine beginnende Migräne kann manchmal durch eine heiße Dusche unterbrochen werden. Man sollte den heißen Strahl ausgiebig zwischen Nacken und Haaransatz kreisen lassen.
- Bei chronischen Kopfschmerzen sind Entspannungsmethoden wie Autogenes Training, Yoga oder Muskelentspannung hilfreich.
Bearbeitungsstand: 16.11.2021
Quellenangaben:
Mehrle, Augenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 8.Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Von einer koronaren Herzkrankheit spricht man bei einer Verengung der Herzkranzgefäße.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Koronarsklerose
- KHK (Abkürzung für Koronare Herzkrankheit)
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Wie jedes andere Organ muss auch der Herzmuskel mit Blut versorgt werden. Die dafür nötigen zwei Arterien ziehen auf der Außenseite des Herzens kranzförmig um den Herzmuskel herum, daher der Name "Herzkranzgefäße".
Wird einer dieser Äste durch Ablagerungen in der Gefäßwand im Rahmen einer Gefäßverkalkung, der Arteriosklerose, eingeengt, so gelangt nicht mehr genug Sauerstoff in das von diesem Gefäß versorgte Herzmuskelgewebe.
Viele Faktoren begünstigen die Entwicklung einer Gefäßverkalkung und damit die der koronaren Herzerkrankung:
- Ein lange Jahre erhöhter Blutdruck ist eine der häufigsten Ursachen einer Arteriosklerose, denn es kann zu Verletzungen der Arterienwand kommen.
- Beim Diabetes mellitus, der Zuckerkrankheit, kommt es nicht selten schon in recht jungen Jahren zu Gefäßeinengungen.
- Das Alter spielt eine große Rolle. Denn mit dem Alter kommt es zum Elastizitätsverlust der Gefäße, da die elastischen Fasern verschwinden und durch "starres" Bindegewebe ersetzt werden.
- Erhöhte Blutfette stellen ein Risiko für eine Arterienverkalkung dar, weil sich das Fett in den Gefäßen ablagert.
- Auch Rauchen schädigt auf lange Sicht die Gefäße.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die meisten Betroffenen haben in Ruhe keinerlei Beschwerden, da die Durchblutung des Herzmuskels ausreicht. In Situationen aber, in denen das Herz vermehrt arbeiten muss, beispielsweise körperliche Anstrengung, Aufregung, psychischer Stress, schwere Mahlzeiten, Fieber oder auch Kälte, benötigt der Herzmuskel mehr Sauerstoff, der durch die verengten Gefäße nicht ausreichend angeliefert werden kann. Die Patienten bemerken plötzliche einsetzende Beschwerden im Brustkorb, die so genannte Angina pectoris. Übersetzt heißt dies "Enge in der Brust". Sie klagen dabei über krampfartige, starke Schmerzen in der Herzgegend, die in den linken Arm, Rücken oder Hals ausstrahlen können, begleitet von einem Enge- oder Beklemmungsgefühl in der Brust. Oft empfinden die Betroffenen Angst oder Atemnot. Wenn sie zur Ruhe kommen verschwinden die Schmerzen in der Regel von selbst wieder.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Eine sehr häufige Folge der Arteriosklerose der Herzgefäße ist die Herzschwäche. Denn wenn das Herz lange Zeit nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, nimmt die Herzleistung ab. Es kommt zur Rechts- oder Linksherzschwäche. Sind beide Herzhälften schwach, so spricht man von einer globalen Herzschwäche.
Die Verengung der Herzkranzgefäße kann Herzrhythmusstörungen verursachen.
Wenn eines der Herzkranzgefäße plötzlich vollständig verschlossen ist, kommt es zu einem Herzinfarkt.
In 25% der Fälle führt die Koronarsklerose zum "plötzlichen Herztod", ohne dass zuvor Beschwerden aufgetreten sind.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Brustschmerzen bei Belastung sprechen in der Regel für eine koronare Herzerkrankung. Doch auch eine ausgeprägte Refluxkrankheit mit Sodbrennen verursacht Schmerzen hinter dem Brustbein. Diese treten allerdings meist nach dem Essen auf. Brustschmerzen, die durch knöcherne Veränderungen, eine Entzündung im Rahmen einer rheumatischen Erkrankung oder einer Arthrose bedingt sind, werden meist durch Bewegungen des Brustkorbs ausgelöst.
Verhaltenstipps
- Bestehende Blutgefäßveränderungen bilden sich nur selten zurück. Die einzige Chance, den Krankheitsprozess abzubremsen, ist die konsequente Einschränkung der Risikofaktoren. Das bedeutet, dass ein hoher Blutdruck, eine Zuckerkrankheit und erhöhte Blutfette behandelt werden müssen. Auf Nikotin ist zu verzichten. Übergewicht muss reduziert werden.
- Zur Vorbeugung der Arterienverkalkung sind eine ausgewogene und fettarme Ernährung sowie regelmäßige Bewegung wichtig.
- Treten bei körperlicher Belastung Schmerzen in der Herzgegend auf, sollte zum Ausschluss einer Verengung der Herzkranzarterien ein Arzt aufgesucht werden.
Bearbeitungsstand: 16.11.2021
Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Bei einem Herzinfarkt stirbt ein Teil des Muskelgewebes des Herzens ab, weil der Muskel nicht mehr ausreichend mit Blut und somit auch mit Sauerstoff versorgt wird. Der Grund ist meistens eine Verstopfung der Herzkranzgefäße. Am häufigsten ist die linke Kammer betroffen.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Myokardinfarkt
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Ein Herzinfarkt entwickelt sich in den meisten Fällen, wenn die Herzkranzgefäße, die das Organ ständig mit frischem Blut versorgen, in Folge einer Arterienverkalkung plötzlich verstopfen. Oft lösen eine plötzliche Kraftanstrengung oder Stresssituationen, die mit stärkeren Blutdruckschwankungen einhergehen, das Geschehen aus. Menschen, die an Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck oder erhöhtem Blutzucker leiden, sind dabei besonders gefährdet. Zudem begünstigen entsprechende Erbanlagen, ein höheres Lebensalter und männliches Geschlecht einen Herzinfarkt. Vorsehen muss sich, wer raucht, sich zu wenig bewegt oder übergewichtig ist. 40 Prozent aller Infarkte ereignen sich während der frühen Morgenstunden.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Ein Herzinfarkt geht mit bohrenden, dumpfen oder ziehenden, manchmal stechenden Brustschmerzen einher, die meist direkt hinter dem Brustbein oder dem linken Brustkorb sitzen. Die Symptome sind somit ähnlich einer Angina pectoris-Attacke. Jedoch sind sie in der Regel intensiver und verschwinden im Gegensatz zur Angina pectoris-Attacke nicht nach einer gewissen Zeit der Ruhe wieder. Angstgefühle bis hin zur Todesangst begleiten die Schmerzen. Die Patienten fühlen sich beengt und schwach. Puls und Blutdruck können bei einem Herzinfarkt völlig unterschiedlich reagieren. Der Blutdruck kann also sowohl ansteigen als auch abfallen, das Herz kann anfangen zu rasen oder den Schlag stark verlangsamen. Mitunter beginnen die Betroffenen zu schwitzen und leicht zu fiebern. Manche leiden unter Übelkeit und Erbrechen. Ältere Patienten reagieren häufig verwirrt.
Tückischerweise verläuft mancher Herzinfarkt stumm, häufig bei Diabetikern. Hier verspüren die Patienten keinen Schmerz oder die anderen typischen Symptome.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die meisten schweren Komplikationen passieren während der ersten 48 Stunden nach einem Herzinfarkt:
- Einerseits kann durch das abgestorbene Gewebe die reibungslose Weiterleitung der elektrischen Impulse, die das Herz beständig schlagen lassen, gestört sein. Eine der gefürchtetsten Komplikationen dabei ist das Kammerflimmern, bei dem die einzelnen Herzmuskelzellen so unkoordiniert stimuliert werden, dass keinerlei Pumpleistung mehr zustande kommt.
- Andererseits kann durch das abgestorbene Muskelgewebe die Pumpleistung so behindert sein, dass die linke Herzkammer nicht mehr in der Lage ist ausreichend Blut auszuwerfen. Am Ende dieser so genannten Linksherzinsuffizienz stehen eine Lungenstauung, ein Lungenödem, also eine Überwässerung der Lunge, oder ein schwerer Schock.
- Stirbt viel Muskelgewebe ab, können auch Teile einer Herzkammer einreißen, wie zum Beispiel die Wände sowohl zwischen den Kammern als auch nach außen oder die Verankerung der Herzklappen.
Längerfristig kann es zu folgenden Schäden kommen:
- An der Stelle des abgestorbenen Gewebes kann sich das Herz ausbeulen. Diese Ausbeulung (Aneurysma) kann zum einen die Herzaktion stören, zum anderen können sich darin aber auch gefährliche Blutgerinnsel bilden.
- Das geschädigte Gewebe und seine Umgebung kann entzünden.
- Ein Infarkt kann auch steife, manchmal dehnbare Narben am Herzen hinterlassen. Diese Narben behindern einen reibungslosen Pumpvorgang.
- Beim Dressler Syndrom, das zwei oder mehrere Wochen nach einem Herzinfarkt auftreten kann, bildet der Körper Abwehrstoffe, so genannte Antikörper, gegen das abgestorbene Herzmuskelgewebe. Diese Antikörper lösen jedoch auch am gesunden Herzmuskelgewebe und dessen Umgebung eine Entzündungsreaktion aus.
Die meisten Betroffenen müssen damit rechnen, dass sie ein Infarkt ein zweites Mal ereilt.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Da der Herzinfarkt eine akut lebensbedrohliche Erkrankung ist, die ein schnelles Handeln erfordert, sollte bei jedem geringsten Verdacht sofort ein Notarzt geholt werden. Im Nachhinein kann sich dann herausstellen, dass ein anderes Krankheitsbild hinter den Beschwerden steckt. Die häufigsten davon sind:
- Eine Angina pectoris-Attacke, die jedoch meist nach wenigen Minuten oder besonders nach Gabe eines Nitropräparates wieder abklingt.
- Eine Lungenembolie, das heißt ein plötzlicher Gefäßverschluss in der Lunge durch ein Blutgerinnsel. Dieses Krankheitsbild ist nur sehr schwer und meist erst in der Klinik von einem Herzinfarkt zu unterscheiden.
- Ein Einriss der Aorta (Hauptschlagader, die vom Herzen wegführt) meist an einer vorgeschädigten ausgebeulten Gefäßwand (Aortenaneurysma).
Es gibt Patienten, bei denen sich der Infarkt-Schmerz in den Oberbauch verlagert, insbesondere, wenn das Gewebe an der Herzhinterwand abstirbt. Bei ihnen wird allerdings oft sowieso als erstes an ein Magengeschwür, Gallensteine oder eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse gedacht, was auch dahinter stecken kann.
Verhaltenstipps
Jeder Patient, der die geringsten Anzeichen eines Infarktes verspürt, muss sich sofort von einem Krankenwagen in die Klinik fahren lassen. Dabei sollte ein Notarzt anwesend sein.
Bearbeitungsstand: 27.10.2021
Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Mit Angina wird in der Medizin etwas ausgedrückt, was mit einem Gefühl der Enge einhergeht. Bei einer Angina pectoris handelt es sich um ein Engegefühl in der Brust (pectoralis = zur Brust gehörend). Das Gefühl entsteht, wenn der Herzmuskel nicht mit genügend Sauerstoff versorgt wird. Bei einer Angina pectoris-Attacke läßt das Engegefühl nach einer gewissen Zeit wieder nach.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Stenokardie
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Die Hauptursache für das Auftreten einer Angina pectoris-Attacke ist eine koronare Herzkrankheit. Bei diesem Krankheitsbild werden die Arterien, die den Herzmuskel mit sauerstoffreichem Blut versorgen, im Rahmen einer Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) eingeengt. In Ruhe reicht die Durchblutung des Muskels meist aus. In Situationen aber, in denen das Herz vermehrt arbeiten muss, zum Beispiel bei körperlicher Anstrengung, Aufregung und Stress, bei schweren Mahlzeiten, Fieber oder auch Kälte, kann der benötigte Sauerstoff nicht mehr ausreichend angeliefert werden.
Gefährdet sind vor allem Menschen, die an Bluthochdruck, zu hohen Blutfettwerten oder der Zuckerkrankheit leiden, aber auch Raucher und Übergewichtige. Gesellen sich noch Kreislaufbelastungen hinzu, beispielsweise im Rahmen einer Schilddrüsenüberfunktion oder einer schweren Blutarmut (Anämie), oder schlägt das Herz zu rasch, reichen schon minimale Verkalkungen der Herzkranzgefäße, damit sich ein anginöser Schmerz einstellt.
Eine Sonderform der Angina pectoris ist die so genannte Prinzmetal-Angina. Bei ihr wird die Durchblutung des Herzmuskels zusätzlich zur Gefäßverkalkung durch ein krampfartiges Zusammenziehen des betroffenen Gefäßes behindert. In ganz wenigen Fällen liegt nicht einmal eine Gefäßverkalkung vor.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Patienten verspüren ein Bohren oder Stechen direkt hinter dem Brustbein. Häufig strahlt der Schmerz in die linke Achsel aus, manchmal sogar bis unter die Elle des linken Arms, seltener in den Hals oder in den rechten Arm. Die Symptome sind meist begleitet von einem Angstgefühl oder Atemnot. Manchmal klagen die Betroffenen auch über ein Druckgefühl im Oberbauch.
Wenn die Betroffenen zur Ruhe kommen, verschwinden die Schmerzen in der Regel von allein. Eine Attacke dauert meist weniger als fünf Minuten an.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Unterschieden wird im Verlauf vor allem zwischen der so genannten stabilen und der instabilen Angina pectoris.
Bei der stabilen Angina pectoris ereignen sich die Attacken, wenn der Herzmuskel stark beansprucht wird, wie bei körperlicher Belastung, Aufregung, Kälte oder beim Verdauen einer schweren Mahlzeit. Das Auftreten eines Anfalls ist kalkulierbar, der Betroffen kann nach einer gewissen Zeit herausfinden, bei welcher Art und welcher Stärke der Belastung er mit einer Attacke zu rechnen hat. Und er kann in der Regel damit auch gut umgehen, weil der Anfall auf so genannte Nitropräparate anspricht.
Die instabile Angina pectoris ist unberechenbar. Entweder weil sie zum erstenmal bei jemand aufgetreten ist und man noch keine Erfahrung hat, ob sie regelmäßig und bei gleichen Belastungen zu erwarten ist. Oder weil der Anfall durch immer geringere Belastungen ausgelöst wird, die Attacken immer häufiger vorkommen, die Dauer und/oder die Heftigkeit der Anfälle zunehmen oder die Medikamente immer schlechter wirken. Im Extremfall treten die Anfälle schon bei Ruhe auf.
Das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, ist bei einer instabilen Angina pectoris sehr hoch einzuschätzen.
Was kann dahinter stecken? - Mögliche Krankheitsbilder
Ein Angina pectoris-Anfall ist das Symptom für eine Minderversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff, also einer koronaren Herzkrankheit. Lassen die Beschwerden jedoch nicht innerhalb kürzester Zeit nach, kann es sich auch um einen Herzinfarkt handeln. Dasselbe gilt, wenn Nitropräparate, die ein bereits erfahrener Angina pectoris-Patient in der Regel immer bei sich hat, nicht mehr ansprechen. Im Zweifelsfalle sollte immer sofort ein Notarzt geholt werden.
Brustschmerzen können auch bei anderen Krankheiten auftreten, doch haben sie in der Regel nicht den anfallsartigen Charakter einer Angina-Attacke und haben andere Auslöser. So treten beispielsweise Schmerzen hinter dem Brustbein auch bei einer Refluxkrankheit auf, doch meist zusammen mit Sodbrennen und nach dem Essen. Bestimmte Bewegungen können Burstschmerzen auslösen, wenn knöcherne Veränderungen oder Entzündungen im Rahmen einer Arthrose oder rheumatischen Erkrankung zu Grunde liegen.
Verhaltenstipps
- Bestehende Blutgefäßveränderungen bilden sich nur selten zurück. Die einzige Chance, den Krankheitsprozess abzubremsen, ist die konsequente Einschränkung der Risikofaktoren. Das bedeutet, dass ein hoher Blutdruck, eine Zuckerkrankheit und erhöhte Bluttfette behandelt werden müssen. Auf Nikotin ist zu verzichten. Übergewicht ist abzubauen.
- Zur Vorbeugung der Arterienverkalkung sind eine ausgewogene und fettarme Ernährung sowie regelmäßige Bewegung wichtig.
- Treten bei körperlicher Belastung Schmerzen in der Herzgegend auf, sollte zum Ausschluss einer Verengung der Herzkranzgefäße ein Arzt aufgesucht werden.
Bearbeitungsstand: 28.10.2021
Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dosierung und Anwendungshinweise
Wie wird das Arzneimittel dosiert?
Wie wird das Arzneimittel dosiert?
Wer | Einzeldosis | Gesamtdosis | Wann |
---|---|---|---|
Erwachsene | 1/2 Tablette | 1-mal täglich | morgens, nach der Mahlzeit |
Erwachsene | 1/2-1 Tablette | 1-mal täglich | morgens, nach der Mahlzeit |
Erwachsene | 1/2 Tablette | 1-mal täglich | morgens, nach der Mahlzeit |
Erwachsene | 1/2-1 Tablette | 1-mal täglich | morgens, nach der Mahlzeit |
Erwachsene | 1/2-1 Tablette | 1-mal täglich | morgens, nach der Mahlzeit |
Erwachsene | 1/2-1 Tablette | 1-mal täglich | morgens, nach der Mahlzeit |
Anwendungshinweise
Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden.
Art der Anwendung?
Nehmen Sie das Arzneimittel mit Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) ein.
Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach Art der Beschwerde und/oder Dauer der Erkrankung und wird deshalb nur von Ihrem Arzt bestimmt. Prinzipiell ist die Dauer der Anwendung zeitlich nicht begrenzt, das Arzneimittel kann daher längerfristig angewendet werden.
Ãœberdosierung?
Es kann zu einer Vielzahl von Überdosierungserscheinungen kommen, unter anderem zu Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, Atembeschwerden sowie zu Störungen der Herz- Kreislauffunktion. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Überdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung.
Einnahme vergessen?
Setzen Sie die Einnahme zum nächsten vorgeschriebenen Zeitpunkt ganz normal (also nicht mit der doppelten Menge) fort.
Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.
Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden.
Art der Anwendung?
Nehmen Sie das Arzneimittel mit Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) ein.
Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach Art der Beschwerde und/oder Dauer der Erkrankung und wird deshalb nur von Ihrem Arzt bestimmt. Prinzipiell ist die Dauer der Anwendung zeitlich nicht begrenzt, das Arzneimittel kann daher längerfristig angewendet werden.
Ãœberdosierung?
Es kann zu einer Vielzahl von Überdosierungserscheinungen kommen, unter anderem zu Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, Atembeschwerden sowie zu Störungen der Herz- Kreislauffunktion. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Überdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung.
Einnahme vergessen?
Setzen Sie die Einnahme zum nächsten vorgeschriebenen Zeitpunkt ganz normal (also nicht mit der doppelten Menge) fort.
Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.
Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Zusammensetzung
Was ist im Arzneimittel enthalten?
Die angegebenen Mengen sind bezogen auf 1 Tablette.
Was ist im Arzneimittel enthalten?
Die angegebenen Mengen sind bezogen auf 1 Tablette.
Wirkstoffstoff | 200 mg | Metoprolol tartrat |
entspricht | 156,17 mg | Metoprolol |
Hilfstoff | + | Ammoniummethacrylat-Copolymer (Typ B) |
Hilfstoff | + | Hypromellose |
Hilfstoff | 66 mg | Lactose-1-Wasser |
Hilfstoff | + | Macrogol 4000 |
Hilfstoff | + | Magnesium stearat |
Hilfstoff | + | Maisstärke |
Hilfstoff | + | Siliciumdioxid, hochdisperses |
Hilfstoff | + | Talkum |
Hilfstoff | + | Titandioxid |
Kundenrezensionen
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder fragen Sie in Ihrer Apotheke.
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