METRONIDAZOL Artesan Tabletten

METRONIDAZOL Artesan Tabletten
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03509164
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DROSSAPHARM GmbH
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Wirkungsweise
Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels?

Der Wirkstoff gehört zu den Antibiotika und tötet bestimmte Bakterien und Kleinstlebewesen (Protozoen) ab, indem er deren Erbgut schädigt. Das Erbgut ist nicht nur für die Weitergabe von Informationen während der Vermehrung der Zellen wichtig, sondern speichert auch Informationen über die Funktion des Stoffwechsels und die Produktion von Zellbestandteilen. Wird das Erbgut geschädigt, so bricht der Stoffwechsel in der betroffenen Zelle zusammen und sie stirbt.
Wichtige Hinweise
Was sollten Sie beachten?
- Das Reaktionsvermögen kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, vor allem in höheren Dosierungen oder in Kombination mit Alkohol, beeinträchtigt sein. Achten Sie vor allem darauf, wenn Sie am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen (auch im Haushalt) bedienen, mit denen Sie sich verletzen können.
- Der Urin kann verfärbt werden.
- Vorsicht bei Allergie gegen Bindemittel (z.B. Carboxymethylcellulose mit der E-Nummer E 466)!
- Vorsicht bei einer Unverträglichkeit gegenüber Lactose. Wenn Sie eine Diabetes-Diät einhalten müssen, sollten Sie den Zuckergehalt berücksichtigen.
- Vorsicht bei einer Unverträglichkeit gegenüber Saccharose. Wenn Sie eine Diabetes-Diät einhalten müssen, sollten Sie den Zuckergehalt berücksichtigen.
- Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selbst kaufen, nur gelegentlich anwenden oder deren Anwendung schon einige Zeit zurückliegt.
- Alkohol, auch in Speisen, Mischgetränken oder Medikamenten, muss unter allen Umständen während der Behandlung mit dem Medikament und eventuell bis zu 2 Wochen danach vermieden werden. Es kann zu lebensbedrohlichen Situationen, wie Atemnot und Blutdruckabfall, kommen.
Gegenanzeigen
Was spricht gegen eine Anwendung?

Immer:
- Ãœberempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe

Unter Umständen - sprechen Sie hierzu mit Ihrem Arzt oder Apotheker:
- Blutbildungsstörungen
- Eingeschränkte Leberfunktion
- Erkrankungen der Nervenbahnen
- Erkrankungen, die durch eine Schädigung im Gehirn begründet sind

Welche Altersgruppe ist zu beachten?
- Kinder unter 6 Jahren: Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden.

Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Wenden Sie sich an Ihren Arzt. Es spielen verschiedene Ãœberlegungen eine Rolle, ob und wie das Arzneimittel in der Schwangerschaft angewendet werden kann.
- Stillzeit: Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Er wird Ihre besondere Ausgangslage prüfen und Sie entsprechend beraten, ob und wie Sie mit dem Stillen weitermachen können.

Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Nebenwirkungen
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?

- Magen-Darm-Beschwerden, wie:
 - Ãœbelkeit
 - Erbrechen
 - Aufstoßen, bitteres
 - Durchfälle
 - Bauchschmerzen
 - Appetitlosigkeit
 - Geschmacksstörungen (metallischer Geschmack)
- Entzündungen der Mundschleimhaut
- Zungenentzündung
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Schläfrigkeit
- Schlaflosigkeit
- Verwirrtheit
- Erregung
- Depressionen
- Nervenschädigungen
- Missempfindungen, wie Kribbeln, Ameisenlaufen oder Taubheit
- Krampfanfälle
- Koordinationsstörung
- Sehstörungen, wie Doppeltsehen und vorübergehende Kurzsichtigkeit
- Ãœberempfindlichkeitsreaktionen der Haut, wie:
 - Juckreiz
 - Nesselausschlag
- Harnblasenentzündung
- Störungen beim Wasserlassen, wie Inkontinenz und schmerzhafte Blasenentleerung (Dysurie)
- Dunkler Urin, unbedenklich, bedingt durch ein Stoffwechselprodukt des Wirkstoffes
- Anstieg der Leberwerte
- Veränderung des Blutbildes, wie:
 - Leukopenie (Verminderung der Anzahl der weißen Blutkörperchen), erste Anzeichen können Halsschmerzen oder Fieber sein: Wenden Sie sich bei Auftreten solcher Anzeichen sofort an Ihren Arzt.
 - Granulozytopenie (Verminderung der Anzahl bestimmter weißer Blutkörperchen)
- Infektionen mit anderen Bakterien oder mit Hefepilzen
- Fieber
- Allgemeine Schwäche

Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Anwendungsgebiete
- Trichomonadeninfektion der Scheide (Infektion mit Trichomonaden (Kleinstlebewesen))
- Trichomonadeninfektion der Harnröhre bei dem Mann (Infektion mit Trichomonaden (Kleinstlebewesen))
- Amöbenruhr (Infektion mit Amöben (Kleinstlebewesen), die bei den meisten Erkrankten zu einer Darmentzündung mit Durchfällen führt)
- Lambliasis (Giardiasis) (Infektion mit Lamblien (Kleinstlebewesen), die bei den meisten Erkrankten zu einer Darmentzündung mit Durchfällen führt)
- Bakterieninfektionen, wie:
    - Bakterieninfektionen der Geschlechtsorgane, wie:
        - Bakterieninfektionen der Scheide, eventuell mit Ausfluss
        - Gebärmutterschleimhautentzündung (Endometritis)
        - Eierstockentzündung (Adnexitis)
    - Bakterieninfektionen des Magen-Darm-Traktes
    - Bakterieninfektionen des Becken- und Bauchraumes, wie:
        - Bauchfellentzündung
        - Abszess (Eiterbeule) im Bauchraum
    - Bakterieninfektionen des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs
    - Bakterieninfektionen des Zahn-, Mund- und Kieferbereiches
- Vorbeugung gegen Bakterieninfektionen im gynäkologischen Bereich oder im Magen-Darm-Trakt
Suchen Sie Ihren Arzt auf, wenn zusätzlich Beschwerden wie schwere und langanhaltende Durchfälle auftreten.
Es gibt verschiedene Erreger, die eine Erkrankung verursachen können. Ob das Arzneimittel gegen die vorliegende Infektion wirksam ist, kann nur der Arzt entscheiden.


Was ist das? - Definition
Bei der Trichomonadeninfektion der Scheide handelt es sich um eine sexuell übertragbare Erkrankung. Trichomonden sind einzellige Geißeltierchen, die zu den so genannten Protozoen (Urtierchen) gehören. Die Erreger kommen weltweit vor und sind der dritthäufigste Erreger für eine Entzündung der Vagina. Zwischen 0,1 und 14 Prozent der Frauen sind betroffen - die Angaben zum Durchseuchungsgrad schwanken stark.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
die Krankheit wird vor allem durch Geschlechtsverkehr übertragen. Eine Infektion auf anderem Weg wie z.B. durch nicht gechlortes Badewasser, Badekleidung, Schwämme oder Handtücher ist selten. Trichomonaden gehören zu den fakultativ pathogenen Krankheitserregern, d.h. sie rufen nicht in jedem Fall eine Erkrankung hervor.
Die normale Besiedelung der Scheide wird von Milchsäure produzierenden Bakterien gebildet. Dadurch liegt ein saures Milieu (vaginaler pH-Wert von 4 - 4,5) vor. Eine Verschiebung in Richtung eines basischen Milieus (vaginaler pH-Wert von 5,5 - 6,0) sorgt für ideale Lebensbedingungen für die Trichomonaden. Sie können sich stark vermehren und es kommt zu einer Infektion.
Ursache für die Veränderung des Scheidenmilieus können Medikamente (z.B. Antibiotika oder Hormonpräparate), Scheidenspülungen oder auch die natürlicherweise vorkommenden Geschlechtshormone sein.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Das Hauptsymptom im akuten Stadium ist ein starker, dünnflüssiger, schaumiger, gelblich-bräunlicher vaginaler Ausfluss mit scharfem Geruch. Häufig tritt Juckreiz auf. Die Scheidenwand kann an einzelnen Stellen gerötet sein.
Ein Verlauf ohne oder nahezu ohne Symptome ist häufig, deshalb sollten auch geringe Beschwerden durch den Arzt abgeklärt werden.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Neben der Scheide und den Ausführungsgängen der "Bartholinischen Drüsen" (Drüsen, deren Sekret zur Befeuchtung des Scheidenvorhofs dient) ist häufig auch die Harnröhre mitbetroffen. Eine Infektion der Gebärmutter und der Eierstöcke ist selten.
In 90 Prozent der Fälle führt die richtige Behandlung zu einer schnellen Ausheilung.
Unbehandelt geht die Krankheit in ein chronisches Stadium über, in dem sie immer wieder aufflackern kann.
Beim Mann ruft die Trichomonadeninfektion meist eine Entzündung der Harnröhre hervor. Es ist unbedingt erforderlich, dass beide Partner behandelt werden. Während der Behandlung darf kein ungeschützter Geschlechtsverkehr ausgeübt werden, um eine ständige gegenseitige Ansteckung zu vermeiden.
Die Diagnose und Behandlung kann nur durch den Arzt erfolgen.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Eine bakterielle Infektion der Scheide geht ebenfalls mit starkem, unangenehm riechendem Ausfluss einher.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Die Verwendung von Kondomen schützt vor sexuell übertragbaren Krankheitserregern.
 - Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien helfen, das Scheidenmilieu im idealen sauren Bereich zu stabilisieren und können vorbeugend, aber auch nach einer medikamentösen Therapie angewendet werden.

Bearbeitungsstand: 08.11.2021

Quellenangaben:
Mutschler, Arzneimittelwirkungen, Wiss.Verl.-Ges., (2008), Aufl. 9 - Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Beim vaginalen Ausfluss liegt eine vermehrte Sekretion aus dem Bereich der äußeren weiblichen Geschlechtsteile vor. Für die Beschwerden sind vielfältige Ursachen möglich.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Fluor genitalis

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Vaginaler Ausfluss ist ein sehr häufiges Übel. Bei ca. 20 bis 30 % der Frauen, die einen Frauenarzt aufsuchen, ist die übermäßige Sekretion aus der Scheide Anlass ihres Besuches.
Der vaginale Ausfluss kann viele verschiedene Ursachen haben. Er entsteht nicht in jedem Fall in der Scheide, auch Erkrankungen von Muttermund, Gebärmutter, Eileiter oder Eierstock können zu vermehrtem Ausfluss führen. Manchmal ist die Scheidensekretion auch von einem unangenehmen Geruch begleitet.
Die genaue Diagnose kann nur der Arzt stellen. Eine Behandlung ist erforderlich, wenn starke Beschwerden bestehen oder entzündliche oder andere ernste Ursachen vorliegen.

Was kann dahinter stecken? - Mögliche Krankheitsbilder
Die Auslöser für einen auffälligen Ausfluss aus der Scheide sind vielfältig, dementsprechend verschieden sind auch die Behandlungsmöglichkeiten. Krankheiten, die dahinter stecken können sind zum Beispiel:
 - Infektionen mit verschiedenen Erregern wie Trichomonaden, Chlamydien, Hefepilze oder Bakterien.
 - Hormonelle Einflüsse wie Schwangerschaft oder besonders im höheren Lebensalter Östrogenmangel.
 - Veränderungen am Muttermund wie z.B. Schleimhautpolypen oder bösartige Tumore.
 - Veränderungen an der Gebärmutter wie z.B. Myome (gutartige Geschwulst der Gebärmutterwand), Schleimhautpolypen oder bösartige Tumore.
 - Veränderungen an den Eierstöcken oder Eileitern wie z.B. ein bösartiger Tumor.
 - Bakterielle Entzündung von Gebärmutter, Eierstöcken oder Eileitern.
 - Psychosomatische Erkrankungen, d.h. seelische Belastungen oder Probleme lösen ein körperliches Krankheitsbild aus.
Nicht in jedem Fall ist jedoch eine Krankheit die Ursache für vaginalen Ausfluss. Auslöser könnte zum Beispiel auch sein:
 - Einführung von Fremdkörpern, besonders bei Kindern.
 - Veränderung der normalen Scheidenflora durch Anwendung von ungeeigneten Waschlotionen, Scheidenspülungen oder Intimsprays (Verschiebung des pH-Werts).
Damit der Ausfluss letztendlich gezielt behandelt werden kann, sollte ein Frauenarzt die genaue Ursache abklären.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Möglichst auf scharfe Waschlotionen sowie Scheidenspülungen und Intimsprays verzichten - klares Wasser reicht zur Reinigung aus.
 - Möglichst auf Unterwäsche aus Synthetik verzichten oder zumindest im Wechsel mit Unterwäsche aus Naturfasern tragen, da diese atmungsaktiver sind.

Bearbeitungsstand: 08.11.2021

Quellenangaben:
Mutschler, Arzneimittelwirkungen, Wiss.Verl.-Ges., (2008), Aufl. 9 - P.Haag et al, Gynäkologie und Urologie , MVI,, (2010)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Bei der Trichomonadeninfektion der Scheide handelt es sich um eine sexuell übertragbare Erkrankung. Trichomonden sind einzellige Geißeltierchen, die zu den so genannten Protozoen (Urtierchen) gehören. Die Erreger kommen weltweit vor und sind der dritthäufigste Erreger für eine Entzündung der Vagina. Zwischen 0,1 und 14 Prozent der Frauen sind betroffen - die Angaben zum Durchseuchungsgrad schwanken stark.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
die Krankheit wird vor allem durch Geschlechtsverkehr übertragen. Eine Infektion auf anderem Weg wie z.B. durch nicht gechlortes Badewasser, Badekleidung, Schwämme oder Handtücher ist selten. Trichomonaden gehören zu den fakultativ pathogenen Krankheitserregern, d.h. sie rufen nicht in jedem Fall eine Erkrankung hervor.
Die normale Besiedelung der Scheide wird von Milchsäure produzierenden Bakterien gebildet. Dadurch liegt ein saures Milieu (vaginaler pH-Wert von 4 - 4,5) vor. Eine Verschiebung in Richtung eines basischen Milieus (vaginaler pH-Wert von 5,5 - 6,0) sorgt für ideale Lebensbedingungen für die Trichomonaden. Sie können sich stark vermehren und es kommt zu einer Infektion.
Ursache für die Veränderung des Scheidenmilieus können Medikamente (z.B. Antibiotika oder Hormonpräparate), Scheidenspülungen oder auch die natürlicherweise vorkommenden Geschlechtshormone sein.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Das Hauptsymptom im akuten Stadium ist ein starker, dünnflüssiger, schaumiger, gelblich-bräunlicher vaginaler Ausfluss mit scharfem Geruch. Häufig tritt Juckreiz auf. Die Scheidenwand kann an einzelnen Stellen gerötet sein.
Ein Verlauf ohne oder nahezu ohne Symptome ist häufig, deshalb sollten auch geringe Beschwerden durch den Arzt abgeklärt werden.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Neben der Scheide und den Ausführungsgängen der "Bartholinischen Drüsen" (Drüsen, deren Sekret zur Befeuchtung des Scheidenvorhofs dient) ist häufig auch die Harnröhre mitbetroffen. Eine Infektion der Gebärmutter und der Eierstöcke ist selten.
In 90 Prozent der Fälle führt die richtige Behandlung zu einer schnellen Ausheilung.
Unbehandelt geht die Krankheit in ein chronisches Stadium über, in dem sie immer wieder aufflackern kann.
Beim Mann ruft die Trichomonadeninfektion meist eine Entzündung der Harnröhre hervor. Es ist unbedingt erforderlich, dass beide Partner behandelt werden. Während der Behandlung darf kein ungeschützter Geschlechtsverkehr ausgeübt werden, um eine ständige gegenseitige Ansteckung zu vermeiden.
Die Diagnose und Behandlung kann nur durch den Arzt erfolgen.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Eine bakterielle Infektion der Scheide geht ebenfalls mit starkem, unangenehm riechendem Ausfluss einher.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Die Verwendung von Kondomen schützt vor sexuell übertragbaren Krankheitserregern.
 - Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien helfen, das Scheidenmilieu im idealen sauren Bereich zu stabilisieren und können vorbeugend, aber auch nach einer medikamentösen Therapie angewendet werden.

Bearbeitungsstand: 08.11.2021

Quellenangaben:
Mutschler, Arzneimittelwirkungen, Wiss.Verl.-Ges., (2008), Aufl. 9 - Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Von Durchfall spricht der Arzt, wenn mehr als drei Mal am Tag weicher bis flüssiger Stuhl abgesetzt wird und die Stuhlmenge über den Tag erhöht ist. Durchfall kann Symptom verschiedener Erkrankungen sein.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Diarrhoe, Diarrhö

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Im Laufe eines Tages nehmen wir etwa zwei Liter Flüssigkeit zu uns, etwa sieben Liter produziert der Körper selbst in Form von Verdauungssäften. Die normale Aufgabe des Darmes ist, dem Nahrungsbrei auf seinem Weg durch den Körper 98 % dieses Wassers wieder zu entziehen, so dass der tägliche Stuhl nur 100 bis 200 Milliliter Wasser enthält. Gelingt dies nicht oder nicht vollständig, kommt es zu Durchfall. Dabei können dem Durchfall verschiedene Mechanismen zu Grunde liegen.
Durch einen großen Anteil von Kohlenhydraten wie zum Beispiel Stärke, Milchzucker oder künstliche Süßstoffe in der Nahrung kann es zum Wassereinstrom in den Darm kommen. So wie in der Küche Soßen mit Mehl oder Stärke gebunden werden, "saugen" die Kohlenhydrate Wasser in den Darm. Grund für eine Ansammlung der Kohlenhydrate im Darm kann sein, dass spezielle Transportmechanismen, die normalerweise die Kohlenhydrate vom Darm ins Blut befördern, nicht richtig funktionieren. Werden die Kohlenhydrate dann von Darmbakterien verarbeitet, kommt es zusätzlich zur Gasbildung (Flatulenz).
Auch viele Bakterien oder Viren können mit von ihnen produzierten Giftstoffen (Toxinen) Transportmechanismen im Darm beeinflussen, was zum Wassereinstrom in den Darm führt. Dadurch kommt es zu häufigen und wässrigen Durchfällen, in der Regel ohne Fieber. Auch Entzündungsreaktionen im Darm können sich mit Durchfall bemerkbar machen.

Was kann dahinter stecken? - Mögliche Krankheitsbilder
 - Der überwiegende Anteil von Durchfallerkrankungen wird durch einen übertragbaren Erreger ausgelöst. Meistens handelt es sich dabei um Bakterien. Stammen diese aus der Nahrung, spricht man auch von Nahrungsmittelvergiftung. Hier kommt es Stunden nach dem Essen zu plötzlichem Brechdurchfall.
 - Bei Aufenthalt in den Tropen können Parasiten zu ähnlichen Beschwerden führen.
 - Neben dem nahrungsbedingten und durch Giftstoffe hervorgerufenen Durchfall können Mittel gegen Verstopfung, so genannte Laxantien, Ursache von Durchfall sein.
 - Einige Medikamente, darunter die häufig verschriebenen Breitspektrum-Antibiotika, können Durchfall verursachen. In diesem Fall tötet das Antibiotikum auch die darmeigenen Bakterien ab: Das ist die große Stunde fremder Bakterien, denen das Antibiotikum nicht schadet. Im gesunden Körper werden sie durch körpereigene Bakterien verdrängt und lösen keine Krankheiten aus. Ohne deren Konkurrenz beginnen sie jedoch zu wachsen und führen mit ihren Giftstoffen zu Durchfall.
 - Nach Operationen des Darms kann möglicherweise dem Nahrungsbrei nicht mehr ausreichend Wasser entzogen werden.
 - Eine seltene Ursache für Durchfall ist der Mangel an einem Enzym, das Milchzucker (Lactose) abbaut. Dann sprechen Mediziner von einer Lactoseintoleranz oder einem Lactasemangel.
 - Wenn keine Ursache für Durchfall gefunden werden kann, spricht man von einem Reizdarmsyndrom. Auch chronische Darminfektionen oder Immunschwäche führen in ihrem Verlauf zu Durchfall.
 - In manchen Fällen ist Durchfall die Folge lebensbedrohlicher Vergiftungen mit Arsen, Quecksilber oder Pilzgiften.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Die wichtigste Maßnahme bei Durchfall ist der Ersatz verloren gegangener Flüssigkeit. Deshalb sollte so viel wie möglich getrunken werden, am besten mineralstoffreiches Wasser oder Säfte.
 - Gegen Durchfall können auch geriebener Apfel oder Trockenfrüchte helfen.
 - Vom beliebten Tipp "Salzstangen und Cola" muss abgeraten werden. Grundsätzlich braucht der Körper zwar Mineralstoffe und Zucker, aber Salzstangen und Cola enthalten sie in einem ungünstigen Verhältnis. Besser sind spezielle Mineralstoffkombinationen aus der Apotheke, die die für den Körper ideale Zusammensetzung an Mineralsalzen (Elektrolyten) enthalten.
 - Bei Kindern oder älteren Menschen, die die Menge an verlorener Flüssigkeit nicht mehr durch Trinken ersetzen können, ist möglicherweise eine Flüssigkeitsgabe über die Vene (Infusion) erforderlich. In diesen Fällen sollte deshalb ein Arzt hinzugezogen werden.
 - Wenn der Stuhl Blut enthält oder ein schweres Krankheitsgefühl besteht, muss Durchfall vom Arzt behandelt werden.

Bearbeitungsstand: 25.10.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Besonders nach Reisen in tropische oder subtropische Länder mit geringen Hygienestandards kommt es bei einem großen Anteil von Reisenden zu Bauchschmerzen und Durchfall. Ausgelöst wird der Durchfall meist von Keimen in der Nahrung. Von Durchfall spricht der Arzt, wenn mehr als drei Mal am Tag weicher bis flüssiger Stuhl abgesetzt wird und die Stuhlmenge über den Tag insgesamt erhöht ist.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Reisediarrhoe
 - ETEC-Infektion
 - "Turista"
 - "Montezumas Rache"

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Bei Reisedurchfall handelt es sich um eine infektiöse Durchfallerkrankung. Die häufigsten Erreger des Reisedurchfalls sind spezielle Koli-Keime (Enterotoxinbildende Escherichia coli, ETEC), die ausschließlich über menschliche Fäkalien übertragen werden. Im Darm stören sie mit ihren Giftstoffen die Regulationsmechanismen für den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt des Darms. Dadurch gelangt Wasser in den Darm, was zu Durchfall führt. Die meisten Reisedurchfälle entstehen durch infizierte Speisen. Deshalb sollten bei Reisen in Tropen oder Subtropen einige Verhaltensregeln beachtet werden.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Je nach der Menge an Keimen, die durch infizierte Speisen aufgenommen wurde, kommt es zu unterschiedlich starken Symptomen. Oft gehören auch Fieber und Bauchschmerzen zum Krankheitsbild. Meistens hört der Durchfall innerhalb von fünf Tagen von selbst auf. Manchmal kann es jedoch, besonders bei Kindern und älteren Menschen, zur Austrocknung und zum Schock kommen. Dann und bei schweren Symptomen oder bei blutigen oder massiv wässrigen Durchfällen muss ein Arzt hinzugezogen werden.

Was kann dahinter stecken? - Mögliche Krankheitsbilder
Neben den ETEC-Stämmen, die am häufigsten Verursacher des Reisedurchfalls sind, gibt es noch andere Ursachen. So kann besonders bei Tropenaufenthalten auch eine Malaria-Infektion Grund für Durchfall sein. Eher selten sind Amöbenruhr und Cholera, weil sich Touristen meist in einem anderen Milieu aufhalten als die arme Bevökerung der so genannten Dritten Welt.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Beim Reisedurchfall ist der Ersatz verloren gegangener Flüssigkeit die wichtigste Maßnahme. Hilfreich sind dabei Elektrolytlösungen.
 - Es sollten keine weitere Speisen gegessen werden, die den Durchfall noch verschlimmern könnten.
 - Gerade wenn es zum Beispiel gilt, mit Durchfall eine längere Busfahrt oder einen Flug zu überstehen, können stopfende Mittel sinnvoll sein. Es bietet sich deshalb an, schon vor der Abreise eine kleine Reiseapotheke zusammenzustellen. Ihr Apotheker hilft Ihnen dabei gerne.
 - Bei bestimmten Reisezielen sollten Sie sich ohnehin zur Ãœberprüfung des Impfschutzes von einem Arzt beraten lassen.
 - Für einige Personengruppen ist die Verordnung eines Antibiotikums für den Notfall denkbar.

Allgemein sollten in subtropischen oder tropischen Gebieten gemieden werden:
 - Ungekochtes Wasser, Eiswürfel, Speiseeis.
 - Kaltes Büffet, rohe oder halb gegarte Speisen.
 - Soßen.
 - Salate.
 - Mayonnaise.
 - Melonen.

Als Merksatz gilt: "Cook it, peal it or leave it", (kochen, schälen oder sein lassen).

Bearbeitungsstand: 09.11.2021

Quellenangaben:
Gruber, Christoph; Gruber Sarah, Pädiatrie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Die Amöben-Ruhr ist die häufigste Ansteckungskrankheit mit Parasiten. Sie tritt vor allem in den warmen tropischen und subtropischen Gebieten der Erde auf; jährlich erkranken 50 Millionen Menschen daran. Amöben gehören zu den Protozoen. So werden tierische Einzeller bezeichnet, im Gegensatz zu den ebenfalls einzelligen Bakterien.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
Amöbiasis

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Ähnlich wie die meisten Infektionskrankheiten, tritt auch die Amöben-Ruhr vor allem in hygienisch nicht einwandfreier Umgebung auf. In feuchter Umgebung können die Erreger in Form von so genannten Zysten Monate überleben. Die Zysten können über verunreinigtes Wasser ebenso aufgenommen werden wie über Nahrungsmittel. Im Dünn- oder Dickdarm schlüpfen die Amöben aus ihrer Zyste und können über spezialisierte Mechanismen in die Darmwand eindringen. Dadurch können die Amöben größere Geschwüre im Darm bilden.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Amöben bleiben im Darm, auch ohne in die Darmwand einzudringen. Dann kann die Amöbenruhr ohne Symptome verlaufen. Ansonsten macht sich die Amöben-Ruhr nach wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen durch zunächst himbeergeleeartigen Durchfall bemerkbar. Der Stuhl ist dabei breiartig und enthält Schleimfäden sowie Spuren von Blut. Auch schmerzhafte Stuhlentleerung und Bauchschmerzen können auftreten. Schreitet die Krankheit fort, kommt es zu Fieber, Schüttelfrost und Kopfschmerzen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Auch wenn zunächst keine Symptome bestehen, kann es zum Eindringen der Amöben in die Darmwand kommen. Wenn die Einzeller Anschluss an das Blutsystem finden, können sie auf diesem Weg in die Leber gelangen, wo sich eine eingekapselte Eiteransammlung (Abszess) bildet. Wenn sich der Abszess in die Bauchhöhle ergießt, kommt es zur Bauchfellentzündung, einer ernsten Komplikation. Selten können die Amöben auch in andere Organe wandern und dort Abszesse bilden. Die Abszesse treten meist erst Monate bis Jahre nach der Infektion in einem tropischen Gebiet auf, so dass zwischen den Beschwerden und dem Tropenbesuch möglicherweise keine Verbindung hergestellt wird.
Durch das vom Erreger verursachte Geschwür kann es zu einem Darmdurchbruch kommen, der ebenfalls zu einer Bauchfellentzündung führt.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Viele andere ansteckende Darmerkrankungen haben ähnliche Symptome wie die Amöbenruhr. Auch chronische Erkrankungen des Darms äußern sich in ähnlicher Weise. Statt eines von Amöben verursachten Leberabszesses kann es sich auch um angeborene oder bakterielle Zysten handeln.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Allgemeine Hygienemaßnahmen reichen zur Prävention der Amöben-Ruhr aus.
 - Im Erkrankungsfall ist - wie immer bei Durchfall - der Ersatz verloren gegangener Flüssigkeit besonders wichtig. Deshalb sollte so viel wie möglich getrunken werden, am besten mineralstoffreiches Wasser oder Säfte. Gegen Durchfall können auch geriebener Apfel oder Trockenfrüchte helfen. Vom beliebten Tipp Salzstangen und Cola muss abgeraten werden. Grundsätzlich braucht der Körper zwar Mineralstoffe und Zucker, aber Salzstangen und Cola enthalten diese in einem ungünstigen Verhältnis. Besser sind spezielle Mineralstoffkombinationen aus der Apotheke, die die für den Körper ideale Zusammensetzung an Mineralsalzen (Elektrolyten) enthalten. Bei Kindern oder älteren Menschen, die die Menge an verlorener Flüssigkeit nicht mehr durch Trinken ersetzen können, ist möglicherweise eine Flüssigkeitsgabe über die Vene (Infusion) erforderlich.
 - Eine Amöbenruhr muss, vor allem wegen der möglichen schweren Komplikationen, vom Arzt mit Antibiotika behandelt werden.


Bearbeitungsstand: 02.11.2021

Quellenangaben:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Von Durchfall spricht der Arzt, wenn mehr als drei Mal am Tag weicher bis flüssiger Stuhl abgesetzt wird und die Stuhlmenge über den Tag erhöht ist. Durchfall kann Symptom verschiedener Erkrankungen sein.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Diarrhoe, Diarrhö

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Im Laufe eines Tages nehmen wir etwa zwei Liter Flüssigkeit zu uns, etwa sieben Liter produziert der Körper selbst in Form von Verdauungssäften. Die normale Aufgabe des Darmes ist, dem Nahrungsbrei auf seinem Weg durch den Körper 98 % dieses Wassers wieder zu entziehen, so dass der tägliche Stuhl nur 100 bis 200 Milliliter Wasser enthält. Gelingt dies nicht oder nicht vollständig, kommt es zu Durchfall. Dabei können dem Durchfall verschiedene Mechanismen zu Grunde liegen.
Durch einen großen Anteil von Kohlenhydraten wie zum Beispiel Stärke, Milchzucker oder künstliche Süßstoffe in der Nahrung kann es zum Wassereinstrom in den Darm kommen. So wie in der Küche Soßen mit Mehl oder Stärke gebunden werden, "saugen" die Kohlenhydrate Wasser in den Darm. Grund für eine Ansammlung der Kohlenhydrate im Darm kann sein, dass spezielle Transportmechanismen, die normalerweise die Kohlenhydrate vom Darm ins Blut befördern, nicht richtig funktionieren. Werden die Kohlenhydrate dann von Darmbakterien verarbeitet, kommt es zusätzlich zur Gasbildung (Flatulenz).
Auch viele Bakterien oder Viren können mit von ihnen produzierten Giftstoffen (Toxinen) Transportmechanismen im Darm beeinflussen, was zum Wassereinstrom in den Darm führt. Dadurch kommt es zu häufigen und wässrigen Durchfällen, in der Regel ohne Fieber. Auch Entzündungsreaktionen im Darm können sich mit Durchfall bemerkbar machen.

Was kann dahinter stecken? - Mögliche Krankheitsbilder
 - Der überwiegende Anteil von Durchfallerkrankungen wird durch einen übertragbaren Erreger ausgelöst. Meistens handelt es sich dabei um Bakterien. Stammen diese aus der Nahrung, spricht man auch von Nahrungsmittelvergiftung. Hier kommt es Stunden nach dem Essen zu plötzlichem Brechdurchfall.
 - Bei Aufenthalt in den Tropen können Parasiten zu ähnlichen Beschwerden führen.
 - Neben dem nahrungsbedingten und durch Giftstoffe hervorgerufenen Durchfall können Mittel gegen Verstopfung, so genannte Laxantien, Ursache von Durchfall sein.
 - Einige Medikamente, darunter die häufig verschriebenen Breitspektrum-Antibiotika, können Durchfall verursachen. In diesem Fall tötet das Antibiotikum auch die darmeigenen Bakterien ab: Das ist die große Stunde fremder Bakterien, denen das Antibiotikum nicht schadet. Im gesunden Körper werden sie durch körpereigene Bakterien verdrängt und lösen keine Krankheiten aus. Ohne deren Konkurrenz beginnen sie jedoch zu wachsen und führen mit ihren Giftstoffen zu Durchfall.
 - Nach Operationen des Darms kann möglicherweise dem Nahrungsbrei nicht mehr ausreichend Wasser entzogen werden.
 - Eine seltene Ursache für Durchfall ist der Mangel an einem Enzym, das Milchzucker (Lactose) abbaut. Dann sprechen Mediziner von einer Lactoseintoleranz oder einem Lactasemangel.
 - Wenn keine Ursache für Durchfall gefunden werden kann, spricht man von einem Reizdarmsyndrom. Auch chronische Darminfektionen oder Immunschwäche führen in ihrem Verlauf zu Durchfall.
 - In manchen Fällen ist Durchfall die Folge lebensbedrohlicher Vergiftungen mit Arsen, Quecksilber oder Pilzgiften.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Die wichtigste Maßnahme bei Durchfall ist der Ersatz verloren gegangener Flüssigkeit. Deshalb sollte so viel wie möglich getrunken werden, am besten mineralstoffreiches Wasser oder Säfte.
 - Gegen Durchfall können auch geriebener Apfel oder Trockenfrüchte helfen.
 - Vom beliebten Tipp "Salzstangen und Cola" muss abgeraten werden. Grundsätzlich braucht der Körper zwar Mineralstoffe und Zucker, aber Salzstangen und Cola enthalten sie in einem ungünstigen Verhältnis. Besser sind spezielle Mineralstoffkombinationen aus der Apotheke, die die für den Körper ideale Zusammensetzung an Mineralsalzen (Elektrolyten) enthalten.
 - Bei Kindern oder älteren Menschen, die die Menge an verlorener Flüssigkeit nicht mehr durch Trinken ersetzen können, ist möglicherweise eine Flüssigkeitsgabe über die Vene (Infusion) erforderlich. In diesen Fällen sollte deshalb ein Arzt hinzugezogen werden.
 - Wenn der Stuhl Blut enthält oder ein schweres Krankheitsgefühl besteht, muss Durchfall vom Arzt behandelt werden.

Bearbeitungsstand: 25.10.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Besonders nach Reisen in tropische oder subtropische Länder mit geringen Hygienestandards kommt es bei einem großen Anteil von Reisenden zu Bauchschmerzen und Durchfall. Ausgelöst wird der Durchfall meist von Keimen in der Nahrung. Von Durchfall spricht der Arzt, wenn mehr als drei Mal am Tag weicher bis flüssiger Stuhl abgesetzt wird und die Stuhlmenge über den Tag insgesamt erhöht ist.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Reisediarrhoe
 - ETEC-Infektion
 - "Turista"
 - "Montezumas Rache"

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Bei Reisedurchfall handelt es sich um eine infektiöse Durchfallerkrankung. Die häufigsten Erreger des Reisedurchfalls sind spezielle Koli-Keime (Enterotoxinbildende Escherichia coli, ETEC), die ausschließlich über menschliche Fäkalien übertragen werden. Im Darm stören sie mit ihren Giftstoffen die Regulationsmechanismen für den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt des Darms. Dadurch gelangt Wasser in den Darm, was zu Durchfall führt. Die meisten Reisedurchfälle entstehen durch infizierte Speisen. Deshalb sollten bei Reisen in Tropen oder Subtropen einige Verhaltensregeln beachtet werden.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Je nach der Menge an Keimen, die durch infizierte Speisen aufgenommen wurde, kommt es zu unterschiedlich starken Symptomen. Oft gehören auch Fieber und Bauchschmerzen zum Krankheitsbild. Meistens hört der Durchfall innerhalb von fünf Tagen von selbst auf. Manchmal kann es jedoch, besonders bei Kindern und älteren Menschen, zur Austrocknung und zum Schock kommen. Dann und bei schweren Symptomen oder bei blutigen oder massiv wässrigen Durchfällen muss ein Arzt hinzugezogen werden.

Was kann dahinter stecken? - Mögliche Krankheitsbilder
Neben den ETEC-Stämmen, die am häufigsten Verursacher des Reisedurchfalls sind, gibt es noch andere Ursachen. So kann besonders bei Tropenaufenthalten auch eine Malaria-Infektion Grund für Durchfall sein. Eher selten sind Amöbenruhr und Cholera, weil sich Touristen meist in einem anderen Milieu aufhalten als die arme Bevökerung der so genannten Dritten Welt.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Beim Reisedurchfall ist der Ersatz verloren gegangener Flüssigkeit die wichtigste Maßnahme. Hilfreich sind dabei Elektrolytlösungen.
 - Es sollten keine weitere Speisen gegessen werden, die den Durchfall noch verschlimmern könnten.
 - Gerade wenn es zum Beispiel gilt, mit Durchfall eine längere Busfahrt oder einen Flug zu überstehen, können stopfende Mittel sinnvoll sein. Es bietet sich deshalb an, schon vor der Abreise eine kleine Reiseapotheke zusammenzustellen. Ihr Apotheker hilft Ihnen dabei gerne.
 - Bei bestimmten Reisezielen sollten Sie sich ohnehin zur Ãœberprüfung des Impfschutzes von einem Arzt beraten lassen.
 - Für einige Personengruppen ist die Verordnung eines Antibiotikums für den Notfall denkbar.

Allgemein sollten in subtropischen oder tropischen Gebieten gemieden werden:
 - Ungekochtes Wasser, Eiswürfel, Speiseeis.
 - Kaltes Büffet, rohe oder halb gegarte Speisen.
 - Soßen.
 - Salate.
 - Mayonnaise.
 - Melonen.

Als Merksatz gilt: "Cook it, peal it or leave it", (kochen, schälen oder sein lassen).

Bearbeitungsstand: 09.11.2021

Quellenangaben:
Gruber, Christoph; Gruber Sarah, Pädiatrie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Lambliasis ist eine Infektion des Dünndarmes mit einem einzelligen Krankheitserreger. Sie ist mit Durchfall und Darmbeschwerden verbunden. Europäer kommen häufig auf Tropenreisen mit dem Parasiten in Kontakt.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Giardiasis

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Verursacher der Krankheit ist das einzellige Geißeltierchen Lamblia intestinalis (Giardia lamblia). Es heftet sich an die Dünndarmoberfläche der Patienten und beeinträchtigt die Produktion von Verdauungsenzymen. Der Krankheitserreger wird durch verunreinigte Nahrung, verschmutztes Wasser und durch Schmierinfektionen bei engem Körperkontakt übertragen. Warmes und tropisches Klima begünstigen seine Ausbreitung. Die wichtigsten Infektionsquellen sind Salate, Obst und Gemüse aus Ländern, in denen noch überwiegend mit Fäkalien gedüngt wird.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Nur bei einem Teil der infizierten Patienten treten Krankheitssymptome auf. Innerhalb einer Woche nach der Infektion kommt es zu unregelmäßigem Durchfall, der meist etwas heller gefärbt und breiig, aber nicht wässrig ist. Typischerweise findet man im Stuhl unverdaute Essensreste.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Leichtes Fieber, Erbrechen und Oberbauchbeschwerden begleiten die Infektion. Häufig sind auch die Gallenwege in Mitleidenschaft gezogen. Die akuten Beschwerden lassen nach ein bis zwei Wochen nach. Dann können sich für mehrere Monate ein leichter Durchfall und vermehrte Darmgasbildung einstellen. Mitunter entwickelt sich der Verlauf der Erkrankung auch chronisch: Die Symptome verschwinden zunächst, um dann wieder vermehrt aufzutreten. Bei der chronischen Form stellen sich im Laufe der Zeit Übelkeit und Antriebsschwäche ein. Für die Behandlung der Infektion ist in jedem Fall ein Arzt aufzusuchen.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Langwierige Oberbauchstörungen mit wechselnden Durchfällen und der Bildung von Darmgasen können ganz unterschiedliche Ursachen haben, ohne dass der Erreger der Lambliasis beteiligt ist. Unter anderem zählen ein durch andere Ursachen hervorgerufener Mangel an Verdauungsenzymen, Infektionen mit anderen Erregern oder aber psychosomatische Störungen dazu.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Als Vorsorge ist bei Reisen in warme Länder auf sauberes Trinkwasser zu achten. Der Verzehr von Salaten und ungewaschenem Obst sollte in Ländern, in denen mit Fäkalien gedüngt wird, vermieden werden.
 - Im Erkrankungsfall ist, wie immer bei Durchfall, der Ersatz verloren gegangener Flüssigkeit besonders wichtig. Deshalb sollte so viel wie möglich getrunken werden, am besten mineralstoffreiches Wasser oder Säfte.
 - Gegen Durchfall können geriebene Äpfel oder Trockenfrüchte helfen.
 - Vom beliebten Tipp Salzstangen und Cola muss abgeraten werden. Grundsätzlich braucht der Körper zwar Mineralstoffe und Zucker, aber Salzstangen und Cola enthalten diese in einem ungünstigen Verhältnis. Besser sind spezielle Mineralstoffkombinationen aus der Apotheke, die für den Körper die ideale Zusammensetzung an Mineralsalzen (Elektrolyten) enthalten.
 - Bei Kindern oder älteren Menschen, die die Menge an verlorener Flüssigkeit nicht mehr durch Trinken ersetzen können, ist möglicherweise eine Flüssigkeitsgabe über die Vene (Infusion) erforderlich.
 - Antibiotika, die der behandelnde Arzt verschreibt, verkürzen die Dauer der Krankheit und fördern die Ausscheidung der Erreger.

Bearbeitungsstand: 11.11.2021

Quellenangabe:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Bakterielle Infektionen der Scheide entstehen, wenn sich atypische Bakterien, d.h. Bakterien die in der natürlichen Besiedlung der Scheide mit Mikroorganismen (physiologische Scheidenflora) nicht vorkommen, dort ansiedeln und vermehren. Dabei sind meistens verschiedene Bakterien in großer Anzahl beteiligt.
Die Ansteckung erfolgt meistens durch Sexualverkehr.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Bakterielle Vaginose
 - Aminkolpitis
 - Gardnerella-Vaginitis
 - unspezifische Kolpitis
 - Anaerobiervaginose


Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Erreger der bakteriellen Vaginose ist ein Stäbchenbakterium namens Gardnerella vaginalis. Dieses allein ruft jedoch keine Erkrankung hervor, es kann bei etwa 40% der Frauen nachgewiesen werden und verursacht keine Beschwerden. Die Infektion entsteht durch die Mitbeteiligung von weiteren Bakterien in hoher Keimzahl. Dabei liegt ein so genannter Synergismus vor, d.h. die Bakterien fördern gegenseitig ihren Stoffwechsel und wirken dadurch noch stärker krankheitserregend.
Eine erhöhte Anfälligkeit besteht während der Schwangerschaft. Auch durch eine Geburt und operative Eingriffe wie z.B. Eröffnung der Bauchhöhle ist die Gefahr einer Infektion erhöht.
Generell können sich Erreger in der Scheide immer dann ausbreiten, wenn die natürliche Scheidenflora in ihrer Zusammensetzung gestört ist.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
In der Regel ist das einzige Symptom ein grau-weißlicher, dünnflüssiger Scheidenausfluss mit unangenehmem, fischähnlichem Geruch. Juckreiz und Rötung treten meist nicht auf.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Nach der Diagnosestellung durch den Frauenarzt folgt eine medikamentöse Behandlung.
Es ist unbedingt erforderlich, dass beide Partner behandelt werden. Während der Behandlung darf kein ungeschützter Geschlechtsverkehr ausgeübt werden, um eine ständige gegenseitige Ansteckung zu vermeiden. Die Rezidivrate ist sehr hoch, d.h. bei vielen Patientinnen tritt die Erkrankung immer wieder auf. Eine Regeneration der natürlichen Scheidenflora sollte auf jeden Fall versucht werden, um eine erneute Ausbreitung der Erreger zu verhindern.
Die Therapie ist wichtig, da die Bakterien sonst aufsteigen und schwere Infektionen des oberen Genitalbereichs wie z.B. Eileiter oder Eierstöcke verursachen können. In der Schwangerschaft besteht durch aufsteigende Erreger die Gefahr einer Frühgeburt. Wird bei der Geburt das Neugeborene infiziert, kann dies zu einer Blutvergiftung führen.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Andere Scheideninfektionen, z.B. durch Pilze ("Candida-Mykose") oder Trichomonaden äußern sich meist auch durch vaginalen Ausfluss. Die genaue Unterscheidung kann nur der Frauenarzt treffen. Eine exakte Diagnosestellung ist wichtig, damit das richtige Medikament für die Behandlung gefunden werden kann.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Stabilisierung der natürlichen Scheidenflora durch Vaginalzäpfchen die Milchsäure, Lactobakterien oder Vitamin C enthalten. Auch speziellen Waschlotionen für die Intimpflege können zum Erhalt der natürlichen Scheidenflora beitragen.
 - Tragen von kochfester Unterwäsche oder Verwendung eines speziellen, desinfizierenden Zusatzes beim Waschen.
 - Verwendung von Kondomen verhindert, dass die Partner sich immer wieder gegenseitig anstecken und bietet generell guten Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten.

Bearbeitungsstand: 02.11.2021

Quellenangaben:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - P.Haag et al, Gynäkologie und Urologie , MVI,, (2010)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Unter Adnexitis versteht man eine Entzündung des Eierstocks (Oophoritis) und des Eileiters (Salpingitis) bei Frauen. Häufig sind beide Strukturen gemeinsam entzündet.
Selten ist von einer männlichen Adnexitis die Rede, sie betrifft beim Mann die Entzündung der Vorsteherdrüse (Prostatitis), des Samenleiters (Funikulitis), des Hodens (Orchitis), des Nebenhodens (Epididymitis) und der Samenblasen (Spermatocystitis).


Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Oopherosalpingitis
 - Adnexitis
 - Pyosalpinx
 - Oophoritis
 - Salpingitis
 - pelvic inflammatory disease.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Nur sehr selten entsteht die Entzündung direkt an den inneren weiblichen Geschlechtsorganen. Meistens kommt es bei tiefer gelegenen Entzündungsherden, z.B. der Scheide, des Gebärmutterhalses (Zervizitis) oder bei Entzündungen im Bereich des Bauchraums zu einer Adnexitis.
 - Bei jungen, sexuell aktiven Frauen sind beim Geschlechtsverkehr übertragene und bis zum Eierstock aufsteigende Erreger die häufigste Ursache, meist handelt es sich um Bakterien.
 - Bei operativen oder diagnostischen Eingriffen am weiblichen Genitaltrakt oder im Bauchraum können Keime in den Bereich der Eierstöcke gelangen.
 - Entzündungen im Bauchraum (Blinddarmentzündung, Enddarmentzündung) können auch auf die Eierstöcke übergreifen.
 - Auch nach einer Geburt ist das Risiko erhöht.
 - Selten treten aus dem Blut Keime auf die Adnexe über.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Hauptsymptome bei einer Adnexitis sind Schmerzen im Unterleib und Fieber.
Da es sich häufig um von der Scheide aufsteigende Entzündungen handelt, kommen folgende Symptome häufig hinzu:
 - vermehrter Ausfluss aus der Scheide
 - Juckreiz bei Mitbeteiligung der Scheide
 - Brennen beim Wasserlassen bei Mitbeteiligung der Harnwege
 - Schmerzen oder Blutung beim oder nach dem Geschlechtsverkehr.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Gelingt es dem Körper nicht, ggf. unter Mithilfe antibiotischer Therapie, die Erreger zu beseitigen, kann sich Eiter ansammeln (Tuboovarialabszess). Dann kommt es zu stärksten Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Unter Umständen muss der Abszess operativ entfernt werden. Bricht der Abszess auf, kommt es zu einer lebensbedrohlichen Entzündung des Bauchfells (Peritonitis).
Entzündungen im Bereich der Adnexe können zu Verklebungen führen, die eine Schwangerschaft unmöglich machen. Außerdem ist nach dieser Entzündung das Risiko für eine Eileiterschwangerschaft deutlich erhöht.
Da die Krankheitserreger meist beim Geschlechtsverkehr übertragen werden, muss auch der Partner mit behandelt werden.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Aufgrund der unspezifischen Symptome der Adnexitis und der Nachbarschaft von zu vielen weiteren Organen kann eine ganze Reihe andere Erkrankungen Schmerzen im Unterbauch auslösen:
 - Blinddarmentzündung (Appendizitis)
 - Blasenentzündung (Zystitis)
 - Eileiterschwangerschaft
 - Zysten oder Tumoren in Gebärmutter oder Eierstock
 - Entzündung des Bauchfells (Peritonitis)
 - Entzündung des Darms bei Darmausstülpungen (Divertikulitis)
 - Gefäßkrankheiten (z.B. Thrombose)
 - Verwachsungen im Bauchraum nach Operationen oder Entzündungen
 - Endometriose
 - Gonorrhoe
 - Clamydien-Infektion
 - Entzündungen der Scheide (bakterielle oder vaginale Candidose).

Verhaltenstipps
Der zweifelsfreie Nachweis der Adnexitits und die Abgrenzung gegenüber weiteren, eventuell lebensbedrohlichen Krankheiten ist schwierig. Deshalb wird bei Verdacht auf eine Adnexitis oft eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt.
 - Verwendung von Kondomen verhindert eine erneute Ansteckung mit Krankheitserregern, vor allem, wenn es bereits zu einer Entzündung des weiblichen Genitales gekommen ist. Dann sind die Schleimhäute bereits vorgeschädigt und bieten weniger Schutz vor Krankheitserregern. Außerdem schützen Kondome vor weiteren sexuell übertragbaren Krankheiten.


Bearbeitungsstand: 12.11.2021

Quellenangabe:
Haag, Hanhart, Müller, Gynäkologie und Urologie , MVI, (2007), 3. Aufl.

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Von Durchfall spricht der Arzt, wenn mehr als drei Mal am Tag weicher bis flüssiger Stuhl abgesetzt wird und die Stuhlmenge über den Tag erhöht ist. Durchfall kann Symptom verschiedener Erkrankungen sein.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Diarrhoe, Diarrhö

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Im Laufe eines Tages nehmen wir etwa zwei Liter Flüssigkeit zu uns, etwa sieben Liter produziert der Körper selbst in Form von Verdauungssäften. Die normale Aufgabe des Darmes ist, dem Nahrungsbrei auf seinem Weg durch den Körper 98 % dieses Wassers wieder zu entziehen, so dass der tägliche Stuhl nur 100 bis 200 Milliliter Wasser enthält. Gelingt dies nicht oder nicht vollständig, kommt es zu Durchfall. Dabei können dem Durchfall verschiedene Mechanismen zu Grunde liegen.
Durch einen großen Anteil von Kohlenhydraten wie zum Beispiel Stärke, Milchzucker oder künstliche Süßstoffe in der Nahrung kann es zum Wassereinstrom in den Darm kommen. So wie in der Küche Soßen mit Mehl oder Stärke gebunden werden, "saugen" die Kohlenhydrate Wasser in den Darm. Grund für eine Ansammlung der Kohlenhydrate im Darm kann sein, dass spezielle Transportmechanismen, die normalerweise die Kohlenhydrate vom Darm ins Blut befördern, nicht richtig funktionieren. Werden die Kohlenhydrate dann von Darmbakterien verarbeitet, kommt es zusätzlich zur Gasbildung (Flatulenz).
Auch viele Bakterien oder Viren können mit von ihnen produzierten Giftstoffen (Toxinen) Transportmechanismen im Darm beeinflussen, was zum Wassereinstrom in den Darm führt. Dadurch kommt es zu häufigen und wässrigen Durchfällen, in der Regel ohne Fieber. Auch Entzündungsreaktionen im Darm können sich mit Durchfall bemerkbar machen.

Was kann dahinter stecken? - Mögliche Krankheitsbilder
 - Der überwiegende Anteil von Durchfallerkrankungen wird durch einen übertragbaren Erreger ausgelöst. Meistens handelt es sich dabei um Bakterien. Stammen diese aus der Nahrung, spricht man auch von Nahrungsmittelvergiftung. Hier kommt es Stunden nach dem Essen zu plötzlichem Brechdurchfall.
 - Bei Aufenthalt in den Tropen können Parasiten zu ähnlichen Beschwerden führen.
 - Neben dem nahrungsbedingten und durch Giftstoffe hervorgerufenen Durchfall können Mittel gegen Verstopfung, so genannte Laxantien, Ursache von Durchfall sein.
 - Einige Medikamente, darunter die häufig verschriebenen Breitspektrum-Antibiotika, können Durchfall verursachen. In diesem Fall tötet das Antibiotikum auch die darmeigenen Bakterien ab: Das ist die große Stunde fremder Bakterien, denen das Antibiotikum nicht schadet. Im gesunden Körper werden sie durch körpereigene Bakterien verdrängt und lösen keine Krankheiten aus. Ohne deren Konkurrenz beginnen sie jedoch zu wachsen und führen mit ihren Giftstoffen zu Durchfall.
 - Nach Operationen des Darms kann möglicherweise dem Nahrungsbrei nicht mehr ausreichend Wasser entzogen werden.
 - Eine seltene Ursache für Durchfall ist der Mangel an einem Enzym, das Milchzucker (Lactose) abbaut. Dann sprechen Mediziner von einer Lactoseintoleranz oder einem Lactasemangel.
 - Wenn keine Ursache für Durchfall gefunden werden kann, spricht man von einem Reizdarmsyndrom. Auch chronische Darminfektionen oder Immunschwäche führen in ihrem Verlauf zu Durchfall.
 - In manchen Fällen ist Durchfall die Folge lebensbedrohlicher Vergiftungen mit Arsen, Quecksilber oder Pilzgiften.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Die wichtigste Maßnahme bei Durchfall ist der Ersatz verloren gegangener Flüssigkeit. Deshalb sollte so viel wie möglich getrunken werden, am besten mineralstoffreiches Wasser oder Säfte.
 - Gegen Durchfall können auch geriebener Apfel oder Trockenfrüchte helfen.
 - Vom beliebten Tipp "Salzstangen und Cola" muss abgeraten werden. Grundsätzlich braucht der Körper zwar Mineralstoffe und Zucker, aber Salzstangen und Cola enthalten sie in einem ungünstigen Verhältnis. Besser sind spezielle Mineralstoffkombinationen aus der Apotheke, die die für den Körper ideale Zusammensetzung an Mineralsalzen (Elektrolyten) enthalten.
 - Bei Kindern oder älteren Menschen, die die Menge an verlorener Flüssigkeit nicht mehr durch Trinken ersetzen können, ist möglicherweise eine Flüssigkeitsgabe über die Vene (Infusion) erforderlich. In diesen Fällen sollte deshalb ein Arzt hinzugezogen werden.
 - Wenn der Stuhl Blut enthält oder ein schweres Krankheitsgefühl besteht, muss Durchfall vom Arzt behandelt werden.

Bearbeitungsstand: 25.10.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Besonders nach Reisen in tropische oder subtropische Länder mit geringen Hygienestandards kommt es bei einem großen Anteil von Reisenden zu Bauchschmerzen und Durchfall. Ausgelöst wird der Durchfall meist von Keimen in der Nahrung. Von Durchfall spricht der Arzt, wenn mehr als drei Mal am Tag weicher bis flüssiger Stuhl abgesetzt wird und die Stuhlmenge über den Tag insgesamt erhöht ist.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Reisediarrhoe
 - ETEC-Infektion
 - "Turista"
 - "Montezumas Rache"

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Bei Reisedurchfall handelt es sich um eine infektiöse Durchfallerkrankung. Die häufigsten Erreger des Reisedurchfalls sind spezielle Koli-Keime (Enterotoxinbildende Escherichia coli, ETEC), die ausschließlich über menschliche Fäkalien übertragen werden. Im Darm stören sie mit ihren Giftstoffen die Regulationsmechanismen für den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt des Darms. Dadurch gelangt Wasser in den Darm, was zu Durchfall führt. Die meisten Reisedurchfälle entstehen durch infizierte Speisen. Deshalb sollten bei Reisen in Tropen oder Subtropen einige Verhaltensregeln beachtet werden.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Je nach der Menge an Keimen, die durch infizierte Speisen aufgenommen wurde, kommt es zu unterschiedlich starken Symptomen. Oft gehören auch Fieber und Bauchschmerzen zum Krankheitsbild. Meistens hört der Durchfall innerhalb von fünf Tagen von selbst auf. Manchmal kann es jedoch, besonders bei Kindern und älteren Menschen, zur Austrocknung und zum Schock kommen. Dann und bei schweren Symptomen oder bei blutigen oder massiv wässrigen Durchfällen muss ein Arzt hinzugezogen werden.

Was kann dahinter stecken? - Mögliche Krankheitsbilder
Neben den ETEC-Stämmen, die am häufigsten Verursacher des Reisedurchfalls sind, gibt es noch andere Ursachen. So kann besonders bei Tropenaufenthalten auch eine Malaria-Infektion Grund für Durchfall sein. Eher selten sind Amöbenruhr und Cholera, weil sich Touristen meist in einem anderen Milieu aufhalten als die arme Bevökerung der so genannten Dritten Welt.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Beim Reisedurchfall ist der Ersatz verloren gegangener Flüssigkeit die wichtigste Maßnahme. Hilfreich sind dabei Elektrolytlösungen.
 - Es sollten keine weitere Speisen gegessen werden, die den Durchfall noch verschlimmern könnten.
 - Gerade wenn es zum Beispiel gilt, mit Durchfall eine längere Busfahrt oder einen Flug zu überstehen, können stopfende Mittel sinnvoll sein. Es bietet sich deshalb an, schon vor der Abreise eine kleine Reiseapotheke zusammenzustellen. Ihr Apotheker hilft Ihnen dabei gerne.
 - Bei bestimmten Reisezielen sollten Sie sich ohnehin zur Ãœberprüfung des Impfschutzes von einem Arzt beraten lassen.
 - Für einige Personengruppen ist die Verordnung eines Antibiotikums für den Notfall denkbar.

Allgemein sollten in subtropischen oder tropischen Gebieten gemieden werden:
 - Ungekochtes Wasser, Eiswürfel, Speiseeis.
 - Kaltes Büffet, rohe oder halb gegarte Speisen.
 - Soßen.
 - Salate.
 - Mayonnaise.
 - Melonen.

Als Merksatz gilt: "Cook it, peal it or leave it", (kochen, schälen oder sein lassen).

Bearbeitungsstand: 09.11.2021

Quellenangaben:
Gruber, Christoph; Gruber Sarah, Pädiatrie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Eine Entzündung des Bauchfells ist eine gefürchtete Komplikation nach chirurgischen Eingriffen oder Erkrankungen in der Bauchhöhle.
Das Bauchfell kleidet das Innere der Bauchhöhle aus und umhüllt teilweise die inneren Organe.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
Peritonitis

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
 - Die Infektion von Bauchorganen, etwa der Gallenblase oder des Blinddarms, kann auf das Bauchfell übergreifen, wenn es zum Aufbrechen der entzündeten Organwand (Perforation) kommt.
 - Nach Operationen im Bauchraum können auch bei vorsichtigster Operationstechnik Keime zurückbleiben.
 - Ein Darmverschluss führt zu einem starken Einstrom von Flüssigkeit in den Darm. Das macht die Darmwand durchlässig für Keime, es kommt zur Durchwanderungsperitonitis.
 - Bei Bauchwassersucht (Aszites) können ebenfalls so Krankheitserreger in die Bauchhöhle gelangen.
 - Ein Sonderfall ist die abakterielle Peritonitis bei einer Form des Nierenersatzes, der Peritonealdialyse. Dabei werden über Katheter Austauschstoffe in die Bauchhöhle gegeben. Ãœber die Blutgefäße des Bauchfells werden dem Blut Wasser und Giftstoffe entzogen. Die hoch konzentrierten Austauschstoffe greifen über längere Zeit das Bauchfell an und verursachen eine chronische Entzündung.
 - Auch bei Autoimmun- und Stoffwechselkrankheiten kommt es zur Bauchfellentzündung.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Folgende Symptome kommen bei einer Peritonitis vor:
 - starke bis stärkste Bauchschmerzen
 - Ãœbelkeit und Erbrechen
 - Durchfall oder Verstopfung
 - Schüttelfrost und Schweißausbrüche
 - hohes Fieber
 - Kreislaufbeschwerden
 - brettharter Bauch.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Eine Bauchfellentzündung ist eine gefährliche Erkrankung. Im Verlauf kann es besonders bei der infektiösen Bauchfellentzündung zu Flüssigkeitsmangel, niedrigem Blutdruck und Schock kommen. Unbehandelt führt dies zum Tod. Manchmal kann auch eine Sepsis (Blutvergiftung) entstehen, eine lebensbedrohliche überschießende Reaktion des Körpers auf die Krankheitserreger.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
 - Auch gynäkologische Erkrankungen führen zu Bauchschmerzen.
 - Im Bauchraum befinden sich Gallenblase, Niere und Blase. Entzündungen oder Steine in diesen Organen führen ebenfalls zu heftigen Bauchschmerzen, die aber kolikartig, also schubweise kommen.
 - Verdauungsstörungen, oder andere Krankheiten des Darms können ebenfalls starke Bauchschmerzen verursachen.
 - Auch Gefäßerkrankungen (z.B. Bauchaortenaneurysma) können schmerzhaft sein.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Ob Bauchschmerzen gefährlich sind, kann auch der Arzt oft nur nach genauer Untersuchung beurteilen, etwa bei einer Ultraschalluntersuchung. Deshalb ist bei starken Bauchschmerzen ein Arztbesuch erforderlich.
Kreislaufbeschwerden, rasender Puls, brettharter Bauch oder gar Bewusstseinsstörungen deuten auf einen schweren Verlauf hin. Dann ist umgehend ärztliche Hilfe erforderlich - ein Fall für den Notarzt!
In weniger schweren Fällen lindert Wärme die Bauchschmerzen. Hilfreich ist auch die richtige Lagerung des Betroffenen:
Zur Entspannung der Bauchdecke können Kissen unter den Knien bei leicht erhöhtem Oberkörper beitragen.
Auf Essen und Trinken sollte bei starken Bauchschmerzen verzichtet werden.

Bearbeitungsstand: 08.11.2021

Quellenangabe:
Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Eine Entzündung des Bauchfells ist eine gefürchtete Komplikation nach chirurgischen Eingriffen oder Erkrankungen in der Bauchhöhle.
Das Bauchfell kleidet das Innere der Bauchhöhle aus und umhüllt teilweise die inneren Organe.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
Peritonitis

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
 - Die Infektion von Bauchorganen, etwa der Gallenblase oder des Blinddarms, kann auf das Bauchfell übergreifen, wenn es zum Aufbrechen der entzündeten Organwand (Perforation) kommt.
 - Nach Operationen im Bauchraum können auch bei vorsichtigster Operationstechnik Keime zurückbleiben.
 - Ein Darmverschluss führt zu einem starken Einstrom von Flüssigkeit in den Darm. Das macht die Darmwand durchlässig für Keime, es kommt zur Durchwanderungsperitonitis.
 - Bei Bauchwassersucht (Aszites) können ebenfalls so Krankheitserreger in die Bauchhöhle gelangen.
 - Ein Sonderfall ist die abakterielle Peritonitis bei einer Form des Nierenersatzes, der Peritonealdialyse. Dabei werden über Katheter Austauschstoffe in die Bauchhöhle gegeben. Ãœber die Blutgefäße des Bauchfells werden dem Blut Wasser und Giftstoffe entzogen. Die hoch konzentrierten Austauschstoffe greifen über längere Zeit das Bauchfell an und verursachen eine chronische Entzündung.
 - Auch bei Autoimmun- und Stoffwechselkrankheiten kommt es zur Bauchfellentzündung.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Folgende Symptome kommen bei einer Peritonitis vor:
 - starke bis stärkste Bauchschmerzen
 - Ãœbelkeit und Erbrechen
 - Durchfall oder Verstopfung
 - Schüttelfrost und Schweißausbrüche
 - hohes Fieber
 - Kreislaufbeschwerden
 - brettharter Bauch.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Eine Bauchfellentzündung ist eine gefährliche Erkrankung. Im Verlauf kann es besonders bei der infektiösen Bauchfellentzündung zu Flüssigkeitsmangel, niedrigem Blutdruck und Schock kommen. Unbehandelt führt dies zum Tod. Manchmal kann auch eine Sepsis (Blutvergiftung) entstehen, eine lebensbedrohliche überschießende Reaktion des Körpers auf die Krankheitserreger.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
 - Auch gynäkologische Erkrankungen führen zu Bauchschmerzen.
 - Im Bauchraum befinden sich Gallenblase, Niere und Blase. Entzündungen oder Steine in diesen Organen führen ebenfalls zu heftigen Bauchschmerzen, die aber kolikartig, also schubweise kommen.
 - Verdauungsstörungen, oder andere Krankheiten des Darms können ebenfalls starke Bauchschmerzen verursachen.
 - Auch Gefäßerkrankungen (z.B. Bauchaortenaneurysma) können schmerzhaft sein.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Ob Bauchschmerzen gefährlich sind, kann auch der Arzt oft nur nach genauer Untersuchung beurteilen, etwa bei einer Ultraschalluntersuchung. Deshalb ist bei starken Bauchschmerzen ein Arztbesuch erforderlich.
Kreislaufbeschwerden, rasender Puls, brettharter Bauch oder gar Bewusstseinsstörungen deuten auf einen schweren Verlauf hin. Dann ist umgehend ärztliche Hilfe erforderlich - ein Fall für den Notarzt!
In weniger schweren Fällen lindert Wärme die Bauchschmerzen. Hilfreich ist auch die richtige Lagerung des Betroffenen:
Zur Entspannung der Bauchdecke können Kissen unter den Knien bei leicht erhöhtem Oberkörper beitragen.
Auf Essen und Trinken sollte bei starken Bauchschmerzen verzichtet werden.

Bearbeitungsstand: 08.11.2021

Quellenangabe:
Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Die Ansammlung von Eiter in einem durch Gewebszerfall entstandenen Hohlraum wird als Abszess bezeichnet.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Eiterbeule

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Unsere Haut ist immer von Bakterien besiedelt. Diese können durch kleine Hautritzen in das Gewebe eindringen. Dort werden sie von Abwehrzellen gefressen. Diese weißen Blutkörperchen werden nach dem Abtöten der Bakterien zusammen mit Trümmern anderer Zellen und Gewebsresten zu Eiter. Dieser Eiter sammelt sich in einem durch die Entzündung entstandenen Hohlraum.
Gelangen die Eitererreger auf dem Blutweg in andere Organe, so können sich auch dort Abszesse bilden.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Ein Abszess unter der Haut macht sich durch eine lokale Rötung, Schwellung, Überwärmung, Schmerzen und einer Beeinträchtigung der Beweglichkeit im Abszessbereich bemerkbar.
Häufig finden sich Abszesse in der Achselhöhle. Es handelt sich meist um Schweißdrüsenabszesse, die durch Erreger verursacht sind, die in die Schweißdrüsen eindringen.
Bei größeren Abszessen, z.B. in inneren Organen kommt es zu Fieber, Abgeschlagenheit und Blutveränderungen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Wenn die Bakterien in das Blut- und Lymphsystem eindringen, können sie sich über den ganzen Körper verteilen und zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen. Dies kann sehr gefährlich sein. Um diese Komplikation zu vermeiden, sollte jeder Abszess frühzeitig geöffnet und der Eiter entfernt werden.

Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Viele bakterielle Entzündungen führen zur Eiterbildung. Bei allen finden sich ähnliche Beschwerden wie beim Abszess. Unterschieden werden diese Entzündungen nach der Lokalisation der Eiteransammlung:
 - Im Gegensatz zum Abszess findet sich die Eiteransammlung beim so genannten Empyem in einer bereits vor der Entzündung vorhandenen Körperhöhle, also z.B. in einem Gelenk oder in der Gallenblase.
 - Breitet sich die eitrige Entzündung in der Haut aus, spricht man von einer Phlegmone.
 - Dem Abszess ganz ähnlich ist der Furunkel, eine Haarbalgentzündung. Im Bereich eines Haares findet sich ein lokaler Abszess mit einem kleinen Eiterpfropf. Greift die Entzündung auf mehrere Haarbalgdrüsen über, kommt es zur Bildung eines Karbunkels.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Wenn sich ein Abszess vergrößert oder es zu Fieber kommt, sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.
 - Befindet sich ein Abszess am Kopf, darf er nicht ausgedrückt werden. Es besteht die Gefahr, dass Bakterien in ein Blutgefäß gelangen, das zum Gehirn führt. Gelangen die Bakterien auf diesem Wege zum Gehirn, kann sich eine Hirnhautentzündung entwickeln.
 - Lokale Kühlung, z. B. kühlende Umschläge wirken entzündungshemmend.
Damit die Entzündung vollständig abheilen kann, muss bei einem Abszess aber immer der Eiter entfernt werden.

Bearbeitungsstand: 19.10.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Von einer Mandelentzündung spricht man, wenn eine oder beide Rachenmandeln (Tonsillen) entzündet sind. Auslöser sind meist Bakterien, vor allem die so genannten Streptokokken, bei Kindern manchmal auch Viren. Wird die Heilung verschleppt, kann die Krankheit in ein chronisches Stadium übergehen. Das heißt, die Entzündung dauert länger als drei Monate und kann gefährliche Folgekrankheiten auslösen.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Tonsillitis
 - Angina tonsillaris
 - Angina lacunaris

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Meist im Rahmen einer allgemeinen Infektion der oberen Luftwege (grippaler Infekt) entzünden sich der Rachenraum und die Mandeln. Die Erstinfektion geht oft sogar von Viren aus und die Bakterien, die die "eigentliche" Mandelentzündung ausmachen, siedeln sich dann erst in der Folge an. Ursache können aber auch akute Erkrankungen, wie Masern, Pfeiffersches Drüsenfieber oder Scharlach sein.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Entzündung der Mandeln durch Bakterien führt meist zu plötzlichem, hohem Fieber. Der Erkrankte fühlt sich sehr krank und "schlapp". Vor allem Kinder haben keinen Appetit mehr. Oft sind die Lymphknoten im Kinn- und Halsbereich geschwollen. In der Mundhöhle sieht man vergrößerte, stark gerötete Mandeln, auf denen gelbliche Eiterstippchen oder -streifen zu sehen sind. Zäpfchen und Gaumen sind ebenfalls gerötet. Im schweren Verlauf können sich die Mandeln so stark vergrößern, dass durch die verengten Atemwege Luftnot entsteht.
Im Gegensatz dazu sind bei einer Mandelentzündung, die durch Viren hervorgerufen ist, die Lymphknoten am Kinnwinkel und hinter den Ohren kaum angeschwollen. Die Mandeln sind hochrot, aber nicht belegt.
Im chronischen Verlauf fehlt oft das Fieber, die übrigen Krankheitszeichen können abgeschwächt vorhanden sein.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der Arzt muss nachsehen, meist durch einen Abstrich, welche Krankheitserreger die Mandelentzündung ausgelöst haben. Während die Mandelentzündung, ausgelöst durch Viren, innerhalb von 1 bis 2 Wochen von alleine vergeht, muss gegen die Bakterien das "schwere Geschütz" der Antibiotika aufgefahren werden. Innerhalb von einem Tag, nachdem das erste Antibiotikum gegeben wurde, besteht keine Ansteckungsgefahr mehr. Trotzdem sollte noch für weitere 10 Tage Bettruhe eingehalten werden. Wenn mehr als dreimal im Jahr eine eitrige Mandelentzündung auftritt, besteht die Gefahr, dass die Mandeln andauernd entzündet sind. Diese chronisch entzündeten Mandel können als Entzündungsherd schwere Krankheiten, wie z.B. Herzklappenentzündungen, auslösen. In manchen Fällen ist eine operative Entfernung der Mandeln (Tonsillektomie) die einzige Möglichkeit den Infektionsherd zu entfernen.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Krankheiten wie Masern, Scharlach, Pfeiffersches Drüsenfieber oder Diphtherie können ähnliche Krankheitsgefühle auslösen und können nur durch den Arzt und mit Laboruntersuchungen unterschieden werden.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Viel trinken, etwa zwei bis drei Liter Wasser, Kräutertee oder Vitaminsaft pro Tag; der Schleim wird dadurch flüssiger und löst sich besser.
 - Wadenwickel helfen, das Fieber zu senken.
 - Heiße Milch mit Honig trinken.
 - Keine Zigaretten, kein Alkohol, keine scharfen Gewürze.
 - Bettruhe.
 - Leichte, vitaminreiche Kost.

Bearbeitungsstand: 18.10.2021

Quellenangaben:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Bei der akuten Mittelohrentzündung handelt es sich um eine vorwiegend eitrige,schmerzhafte Entzündung der Schleimhaut des Mittelohrs. Sie wird von schlechtem Allgemeinbefinden und, besonders bei Kindern, oft von hohem Fieber begleitet. Sie kann in jedem Lebensalter auftreten, Kinder im Alter von drei Monaten bis drei Jahren sind jedoch besonders häufig betroffen.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Otitis media acuta

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Das Mittelohr ist über eine Röhre, genannt "Eustachische Röhre" oder auch "Ohrtrompete" oder "Tube", mit dem Rachenraum verbunden. Krankheitserreger können über diese Röhre in das Mittelohr gelangen und dort eine Entzündung hervorrufen. Aus diesem Grund tritt die akute Mittelohrentzündung oft im Zusammenhang mit einem Schnupfen oder einer Erkältung auf. Besonders Säuglinge und Kleinkinder sind hierfür sehr anfällig, da bei ihnen diese Röhren noch kurz und weit sind und gerade verlaufen. In den meisten Fällen verursachen Bakterien die Erkrankung.
Seltener sind Viren wie das Grippevirus ("Grippeotitis") oder Herpesvirus die Verursacher.
Infektionen über den Blutweg im Rahmen einer Blutvergiftung oder als Komplikation von Infektionskrankheiten wie Masern ("Masernotitis") oder Scharlach ("Scharlachotitis") sind ebenfalls selten. Sie können bevorzugt bei Kindern auftreten.
Bei einem beschädigten Trommelfell ist es möglich, dass Erreger von außen ins Mittelohr gelangen, z.B. durch Eindringen von Badewasser oder bei unsachgemäßer Reinigung des äußeren Gehörgangs.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die akute Mittelohrentzündung äußert sich durch heftige pulsierende Schmerzen, die oft nachts stärker werden, Klopfen im Ohr, Schwerhörigkeit, herabgesetztes Allgemeinbefinden, Kopfschmerzen und Fieber bis 39-40347C. Der Bereich hinter dem Ohr ist besonders zu Beginn der Erkrankung druckempfindlich, weil die Schleimhaut des Warzenfortsatzes mit entzündet ist. Der Warzenfortsatz ("Mastoid") liegt hinter dem knöchernen Teil des Gehörgangs (als knöcherner Knubbel hinter dem Ohrläppchen tastbar). Er enthält lufthaltige Hohlräume, so genannte Warzenfortsatzzellen, die mit dem Mittelohr in Verbindung stehen.
Säuglinge mit einer Mittelohrentzündung greifen sich oft ans Ohr (Ohrzwang) und reagieren sehr empfindlich auf die Berührung der Ohrmuschel. Außerdem bestehen bei Säuglingen neben hohem Fieber oft ausgeprägte allgemeine Veränderungen wie Störungen der Ernährung und der Verdauung. Je jünger das Kind ist, desto weniger eindeutig sind die Beschwerden, und allgemeine Symptome stehen im Vordergrund.
Bei älteren Personen tritt häufig kein Fieber auf.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Zu Beginn der Erkrankung produzieren die entzündeten Schleimhäute Flüssigkeit, die sich im Mittelohr sammelt. In dieser Phase sind die Beschwerden am stärksten. Häufig kommt es nach 1-2 Tagen zu einem kleinen Einriss im Trommelfell. Die Flüssigkeit kann abfließen und Schmerzen und Fieber lassen nach. Anschließend klingt der Ohrfluss ab, der Trommelfelldefekt verschließt sich und das Gehör normalisiert sich wieder. Bei unkompliziertem Verlauf ist die Entzündung nach 2-4 Wochen abgeheilt.
Durch Resistenz der Erreger oder ungenügende Dosierung des Antibiotikums kann sich eine "latente Otitis media" entwickeln. Die Beschwerden klingen schnell ab und es entsteht der Eindruck, die Erkrankung sei vollständig abgeheilt. Nach 2-3 Wochen flackert die Entzündung wieder verstärkt auf.
Komplikationen entstehen, wenn sich die Entzündung weiter ausbreitet. Häufig entsteht eine Mastoiditis (Entzündung des Warzenfortsatzes). Auch eine Beteiligung des Innenohrs oder die Entwicklung einer Hirnhautentzündung sind möglich.
Der Arzt sollte auf jeden Fall aufgesucht werden, damit der auslösende Erreger und mögliche Komplikationen frühzeitig erkannt werden und eine optimale Behandlung möglich ist.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Die Sonderformen der akuten Mittelohrentzündung wie Masern oder Scharlach sind von den gleichen Symptomen wie die akute Mittelohrentzündung begleitet. Sie nehmen häufig einen schweren Verlauf. Durch bleibende Trommelfelldefekte kann eine chronische Mittelohrentzündung entstehen.
Problematisch ist auch eine Infektion mit dem Herpes-Virus, die durch spezielle Medikamente behandelt werden muss.
Bei einer Entzündung des äußeren Gehörgangs treten ebenfalls starke Ohrenschmerzen und Fieber auf.
Die genaue Diagnose und Festlegung der Therapie kann nur durch den Arzt erfolgen

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Bettruhe
 - Wärmebehandlung durch Wärmelampe, Wärmekissen (mit Dinkel oder Kirschkernen gefüllt) oder Zwiebelsäckchen. Für ein Zwiebelsäckchen werden Zwiebeln kleingehackt, ohne Öl erwärmt und die Zwiebelstückchen in ein Tuch eingeschlagen, das auf das Ohr aufgelegt wird. Die Zwiebeldämpfe wirken zusätzlich entzündungshemmend. Achtung:. Die Wärmebehandlung ist in der akuten ersten Phase und bei Komplikationen nicht geeignet, da sich durch die vermehrte Durchblutung die Beschwerden verstärken können.
 - Den Gehörgang nicht mit Watte verschließen. Durch den Verschluss entsteht eine feuchte Kammer, in der sich Keime und Pilze vermehrt ansiedeln können.
 - Tritt die Otitis media im Zusammenhang mit einem Schnupfen auf, verschaffen abschwellende Nasentropfen Linderung.

Bearbeitungsstand: 13.03.2024

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Ohrenschmerzen sind stechende oder pulsierende Schmerzen im Bereich des Ohres, die bis ins Kiefergelenk ausstrahlen können. Sie treten ein- oder beidseitig auf und können von Schwerhörigkeit begleitet sein. Kleine Kinder sind besonders häufig betroffen.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Meist entstehen Ohrenschmerzen durch Entzündung und Schwellung der Schleimhäute des Gehörgangs oder des Mittelohrs. Weitere Ursachen sind Entzündung einer Haarbalg- oder Talgdrüse im Gehörgang, Entzündung des Kiefergelenks oder Verletzungen.

Was kann dahinter stecken? - Mögliche Krankheitsbilder
 - Die akute Mittelohrentzündung äußert sich durch starke, pulsierende Schmerzen, die nachts stärker werden. Sie tritt meist im Zusammenhang mit einer Erkältungskrankheit auf.
 - Die Mastoiditis (Entzündung des Warzenfortsatzes, dieser gehört zum pneumatischen System des Schläfenbeins) folgt häufig auf eine Mittelohrentzündung. Die Ohrenschmerzen sind von Druckschmerz über dem Warzenfortsatz und eventuell von Rötung und Schwellung hinter dem Ohr begleitet.
 - Das Aufflackern einer chronischen Mittelohrentzündung äußert sich oft durch Ohrenschmerzen.
 - Ein Gehörgangsfurunkel ist eine schmerzhafte Entzündung einer Haarbalg- oder Talgdrüse im Gehörgang.
 - Eine akute Entzündung des Gehörgangs oder des Ohrknorpels ruft starke Ohrenschmerzen hervor.
 - Eine Gesichtsrose ist eine schmerzhafte Infektion, die die Ohren in Mitleidenschaft ziehen kann.
 - Ein Hörsturz kann von stechenden Ohrenschmerzen begleitet sein.
 - Bei einer Entzündung des Kiefergelenks kann der Schmerz bis ins Ohr ausstrahlen.
Nur der Arzt kann die Ursache feststellen und die entsprechende Therapie festlegen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Bettruhe, besonders wenn die Ohrenschmerzen im Zusammenhang mit einer Erkältungskrankheit stehen und das Allgemeinbefinden schlecht ist.
 - bei Erkrankungen des Mittelohrs hilft Wärmeanwendung durch Wärmelampe, Wärme+wkissen (mit Dinkel oder Kirschkernen gefüllt) oder Zwiebelsäckchen. Für ein Zwiebelsäckchen werden Zwiebeln kleingehackt, ohne Öl erwärmt und die Zwiebelstückchen in ein Tuch eingeschlagen, das auf das Ohr aufgelegt wird. Die Zwiebeldämpfe wirken zusätzlich entzündungshemmend. Achtung: Die Wärmebehandlung ist in der akuten ersten Phase einer Mittelohrentzündung nicht geeignet, da sich durch die vermehrte Durchblutung die Beschwerden verstärken können.

Bearbeitungsstand: 22.10.2021

Quellenangabe:
Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Von einer Rachenentzündung spricht der Arzt, wenn die Schleimhaut zwischen Gaumen und Mandeln infiziert und schmerzhaft gerötet ist. Auslöser sind meist Viren, manchmal kommt später noch eine Entzündung mit Bakterien hinzu. Wird die Heilung verschleppt, kann die Krankheit in ein chronisches Stadium übergehen, das heißt die Entzündung dauert länger als drei Monate an, und kann dann gefährliche Folgekrankheiten auslösen.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Pharyngitis
 - Rachenkatarrh

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Meist im Rahmen einer allgemeinen Infektion der oberen Luftwege (grippaler Infekt) entzündet sich der Rachenraum. Obwohl die Rachenentzündung zuerst fast immer von Viren verursacht wird, können sich in der Folge auch Bakterien ansiedeln. Ursache können auch akute Erkrankungen, wie Masern oder Scharlach sein. Eine chronische Erkrankung kann durch eine andauernde Reizung durch Staub, Chemikalien, trockener Luft aus Klimaanlagen oder übermäßigen Nikotin- und Alkoholgebrauch ausgelöst werden.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Erste Anzeichen sind die Symptome einer Erkältungskrankheit, wie Fieber, Heiserkeit, Kratzen und Brennen im Rachen, Hustenreiz, Räusperzwang. Das Schlucken schmerzt und die Hinterwand des Rachens ist gerötet. Manchmal überzieht ein glasig-schleimiger Belag den Rachen und das Zäpfchen. Oft sind die Lymphknoten im Kinn- und Halsbereich geschwollen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Sollten sich die Krankheitszeichen nach drei bis vier Tagen nicht gebessert haben, dann sollte ein Arztbesuch nicht aufgeschoben werden. Der Arzt wird durch eine Laboruntersuchung feststellen, welcher Erreger die Entzündung hervorgerufen hat und danach auch die Behandlung ausrichten. Zudem wird er gefährliche Krankheiten mit ähnlichen Symptomen ausschliessen. Oft entzünden sich die Mandeln mit (Tonsillitis, Angina). Fehlen die Mandeln, kann sich eine so genannte Seitenstrangangina entwickeln.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Schluckbeschwerden können natürlich bei Verbrennungen und Verbrühungen bzw. sonstigen Verletzungen (Fischgräte) im Rachenbereich auftreten. Auch Krankheiten wie Masern, Scharlach, Pfeiffersches Drüsenfieber oder Diphtherie können ähnliche Krankheitsgefühle auslösen. Ausgeschlossen werden sollten auch knöcherne Veränderungen an der Halswirbelsäule, wie Bandscheibenschäden, Gleitwirbel oder Brüche.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Viel trinken, etwa zwei bis drei Liter Wasser, Kräutertee oder Vitaminsaft pro Tag; der Schleim wird dadurch flüssiger und löst sich besser.
 - Warme oder auch kalte Halswickel
 - Heiße Milch mit Honig trinken
 - Pastillen und Tees aus Pflanzenextrakten wie Salbei, Thymian und Spitzwegerich helfen gegen die Schluckbeschwerden.
 - Keine Zigaretten, kein Alkohol, keine scharfen Gewürze
 - Bettruhe
 - Mit Salbeitee oder Salzlösugen inhalieren
 - Leichte, vitaminreiche Kost.

Bearbeitungsstand: 12.10.2021

Quellenangaben:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Beim Tubenmittelohrkatarrh handelt es sich um eine Funktionsstörung der "Tuba auditiva" ("Ohrtrompete", "Eustachische Röhre"). Die Tuben verbinden das Mittelohr mit dem Rachenraum und sorgen so für den Druckausgleich mit der Außenluft und für die Erneuerung der Luft im Mittelohr. Beim Tubenmittelohrkatarrh ist die Ohrtrompete durch eine Schleimhautschwellung verschlossen und somit kein Druckausgleich möglich.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Tubenkatarrh
 - Tubenverschluss

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Der Tubenmittelohrkatarrh wird dadurch hervorgerufen, dass die Öffnung der Ohrtrompete zum Rachenraum stark verengt oder verschlossen ist.
Oft liegt die Ursache in einem Schnupfen mit Entzündung der Nase und des Rachenraumes, Schwellung der Schleimhäute und Sekretabsonderung. Der Schnupfen kann durch Erkältung oder eine Allergie verursacht sein. Es kommt zu einer Schwellung der Tubenschleimhaut und Verschluss der Eustachischen Röhre. Dadurch wird das Mittelohr nicht mehr belüftet. Die Luft, die sich im Mittelohr befindet wird resorbiert, so dass ein Unterdruck entsteht und das Trommelfell nach innen eingezogen wird. Zusätzlich kann sich Flüssigkeit im Mittelohr ansammeln.
Weitere Ursachen können eine behinderte Nasenatmung durch vergrößerte Rachenmandeln, Veränderungen der Nasenscheidewand, Schwellung der Nasenmuschel sowie ein Nasenrachentumor sein.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Erstes Anzeichen eines Tubenmittelohrkatarrhs ist ein Druckgefühl im Ohr. Eventuell kommen Schwerhörigkeit, Schmerzen und Ohrgeräusche wie Rauschen hinzu. Beim Schlucken können knackende Geräusche im Ohr entstehen.
Die Tuben sind normalerweise verschlossen und öffnen sich beim Schlucken, Gähnen oder Pressen. Beim Tubenmittelohrkatarrh funktioniert der Tubenöffnungsmechanismus nicht mehr und es ist kein Druckausgleich möglich. Deshalb können insbesondere beim Landeanflug eines Flugzeuges oder beim Tauchen Probleme auftreten.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der akute Tubenkatarrh ist häufig Begleiterscheinung einer Erkältung und klingt gemeinsam mit ihr ab.
Wird der Tubenkatarrh mechanisch durch vergrößerte Rachenmandeln oder Veränderungen der Nasenscheidewand hervorgerufen, besteht die Gefahr, dass er nicht abheilt. Die Schleimhaut des Mittelohrs beginnt aktiv Schleim zu bilden. Dieser ist zunächst dünnflüssig und wird mit längerer Krankheitsdauer immer zähflüssiger. Es entwickelt sich ein "Leimohr" ("glue ear") und eine zunehmende Schwerhörigkeit.
Diese Komplikation kann auch durch ständig wiederkehrende Erkältungen, chronische Entzündung der Nasennebenhöhlen oder eine Allergie ausgelöst werden.
Durch eine Infektion mit Bakterien oder Viren kann sich eine chronische Mittelohrentzündung entwickeln.
Wird der Tubenmittelohrkatarrh chronisch, weil die Ursachen des akuten Verschlusses nicht beseitigt werden, bilden sich im Lauf von Monaten und Jahren Veränderungen wie z.B. eine Versteifung der Gehörknöchelchenkette, die zu massiver Schwerhörigkeit führen kann.
Es ist daher wichtig, vom Arzt die Ursache des Tubenverschlusses feststellen zu lassen, damit entsprechend behandelt werden kann.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Druckgefühl im Ohr kann auch durch einen Fremdkörper oder einen Ohrenschmalzpfropfen im Gehörgang sowie bei einem Hörsturz auftreten. Die Abklärung muss durch den Arzt erfolgen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Schleimhautabschwellende Nasentropfen normalisieren die Belüftung der Tuben und lindern so die Beschwerden schnell.
 - Ist eine Erkältung die Ursache, bringen zusätzlich Inhalationen mit Kamille oder ätherischen Ölen Linderung.
 - Wärmeanwendung durch Wärmelampe, Heizkissen oder Kirschkernsäckchen ist oft sehr angenehm. Für ein Zwiebelsäckchen werden Zwiebeln kleingehackt, ohne Öl erwärmt und die Zwiebelstückchen in ein Tuch eingeschlagen, das auf das Ohr aufgelegt wird.
 - Durch tiefes Einatmen und anschließendes Erzeugen eines Ãœberdrucks im Nasenrachenraum bei geschlossenem Mund und zugehaltener Nase kann die Tubenbelüftung verbessert werden. Es gibt auch "Nasenballons", die mit der Nase aufgeblasen werden und dadurch eine Belüftung bewirken. Beides darf jedoch bei einem akuten Infekt nicht durchgeführt werden, da sonst Keime verschleppt werden können.
 - Bei Flugreisen abschwellende Nasentropfen schon vor dem Landeanflug anwenden, während des Landeanflugs durch Schlucken oder Kaugummikauen für Druckausgleich sorgen.

Bearbeitungsstand: 08.11.2021

Quellenangabe:
Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Die chronische Mittelohrentzündung ist eine Erkrankung des Mittelohrs, die im Gegensatz zur akuten Mittelohrentzündung nicht spontan ausheilt. Es besteht ein dauerhafter Trommelfelldefekt. Es gibt zwei Formen, die chronische Schleimhauteiterung und die chronische Knocheneiterung.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Otitis media chronica
 - Otitis media chronica mesotympanalis (chronische Schleimhauteiterung)
 - Otitis media chronica epitympanalis (chronische Knocheneiterung)

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Die chronische Mittelohrentzündung entwickelt sich durch lang anhaltende Tubenbelüftungsstörungen und immer wieder auftretende Infektionen im frühen Kindesalter. Die Tube, auch Ohrtrompete oder Eustachische Röhre genannt, verbindet das Mittelohr mit dem Rachenraum und ermöglicht den Druckausgleich mit der Außenluft und die Erneuerung der Luft im Mittelohr. Wenn sie verschlossen ist, sind Luftaustausch oder Druckausgleich nicht möglich.
Beide Formen der chronischen Mittelohrentzündung gehen mit einem dauerhaften Loch im Trommelfell einher.
Bei der chronischen Schleimhauteiterung befindet sich die Öffnung in der Mitte des Trommelfells. Der Trommelfellrand ist durchgehend erhalten und die Entzündung bleibt auf die Mittelohrschleimhaut begrenzt.
Bei der chronischen Knocheneiterung sitzt der Defekt am Rand des Trommelfells und reicht oft bis in die knöchernen Strukturen. Dadurch kann sich die Entzündung in die benachbarten Knochen ausdehnen.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Hauptsymptome der chronischen Mittelohrentzündung sind Ohrfluss und Schwerhörigkeit. Ohrenschmerzen treten nicht in jedem Fall auf.
Bei der chronischen Schleimhauteiterung kehrt der Ohrfluss im Zusammenhang mit Erkältungen oder Infektionen des Ohres über den Gehörgang (Badewasser!) immer wieder zurück. Dazwischen liegen Phasen ohne Ohrsekretion. Die Flüssigkeit ist schleimig und meist geruchlos.
Bei der chronischen Knocheneiterung ist der Ohrfluss stärker. Er hält oft jahrelang an, das Sekret ist eitrig und stinkend. Treten Komplikationen auf, können sich diese durch Schwindel, Erbrechen, Benommenheit und Fieber sowie massive Hörprobleme bis hin zur Ertaubung bemerkbar machen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der Trommelfelldefekt verschließt sich praktisch nie spontan. Sofern keine Operation erfolgt, treten die Beschwerden immer wieder auf.
Bei der chronischen Schleimhauteiterung besteht kaum die Gefahr von Komplikationen, da keine knöchernen Strukturen zerstört werden. Grundsätzlich ist es aber möglich, dass sich z.B. eine Mastoiditis (Entzündung des Warzenfortsatzes) entwickelt. Es kann auch zu einer Beteiligung des Innenohrs oder einer Hirnhautentzündung kommen.
Bei der chronischen Knocheneiterung bildet sich oft gleichzeitig ein Cholesteatom (Perlgeschwulst). Dieses besteht aus zwiebelartig geschichteten Zellen der obersten Schleimhautschicht. Der ständige Entzündungsreiz führt dazu, dass ein fortschreitender Abbau der Knochen stattfindet. Dadurch kann sich die Entzündung auf benachbarte Strukturen ausdehnen. Die Folge ist eine Zerstörung der Gehörknöchelchen, die zu erheblicher Schwerhörigkeit führt. Weitere Komplikationen sind das Durchbrechen der Entzündung unter anderem in das Innenohr ("Labyrinthitis") oder direkt in das Schädelinnere.
Eine Behandlung durch den Arzt ist in jedem Fall unbedingt erforderlich.


Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Die Mittelohrtuberkulose macht sich ebenfalls durch eitrigen, übelriechenden Ohrfluss bemerkbar.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Kein Wasser ins Ohr kommen lassen; beim Baden Gehörgang mit gefetteter Watte verschließen.

Bearbeitungsstand: 12.10.2021

Quellenangaben:
Gruber, Christoph; Gruber Sarah, Pädiatrie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 2. Auflage - Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Bei einer akuten Nebenhöhlenentzündung sind die Schleimhäute der von der Nase her zugänglichen Nebenhöhlen (Kiefer-, Siebbein-, Stirn- und Keilbeinhöhlen) entzündet. Die Erkrankung ist meist auf Bakterien zurückzuführen und tritt vorwiegend im Anschluss an einen Schnupfen auf. Wird die akute Form nicht ausgeheilt, so besteht Gefahr, dass sich eine chronische Nebenhöhlenentzündung entwickelt.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Sinusitis

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Eine akute Nebenhöhlenentzündung tritt auf, wenn sich bei einem Schnupfen die Infektion auch auf die Nebenhöhlen ausbreitet. Der durch Viren ausgelöste Schnupfen geht durch das Hinzukommen von Bakterien in eine eitrige Form über, die sich über die Schleimhäute auf die Nasennebenhöhlen ausdehnt. Eine andere Krankheitsursache kann Wasser sein, das beim Schwimmen in die Nebenhöhlen eindringt und durch die darin enthaltenen Keime Entzündungen hervorruft. Besonders anfällig für Nebenhöhlenentzündungen sind Menschen mit allgemeiner Abwehrschwäche.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Charakteristisch ist ein heftig klopfender oder dumpfer Schmerz im Bereich der erkrankten Nebenhöhlen, der beim Bücken, Pressen und Heben zunimmt. Die örtlich auftretenden Druckgefühle sind von der Tageszeit abhängig und verschlimmern sich meist gegen Mittag. Häufig fließt Eiter aus der Nase ab.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Wird die akute Entzündung nicht eingedämmt, kann sie in die Nachbarschaft der Nebenhöhlen durchbrechen. Diese Komplikation tritt vor allem bei Eiterungen der Stirnhöhlen auf, die sich dann bis in die Augenhöhlen oder das Schädelinnere fortpflanzen und schwerwiegende Entzündungen im Augenbereich oder Hirnhautentzündungen hervorzurufen vermögen. Bei heftigerem Verlauf der Krankheit sollte daher unbedingt ein Arzt hinzugezogen werden. Aus einer nicht ausgeheilten akuten Nebenhöhlenentzündung kann sich eine chronische Form entwickeln. Diese geht meist mit Schleimhautwucherungen und Polypenbildung einher und führt zu einer Behinderung der Nasenatmung und zum Verlust des Riechvermögens. Der chronische Verlauf ist in vielen Fällen ein Wegbereiter für Erkrankungen der gesamten Atemwege.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Zahlreiche andere Krankheitsbilder führen ebenfalls zu Kopfschmerzen, ohne dass eine Nebenhöhlenentzündung vorliegen muss. Dazu zählen unter anderem Migräne und Kopfschmerzen, die auf eine Blutdruckstörung, Hirnhautentzündung oder Augenerkrankung zurückzuführen sind.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Bei unkompliziertem Krankheitsverlauf sind abschwellende Nasentropfen sinnvoll, da sie den Abfluss von Sekret aus den Nebenhöhlen erleichtern.
 - Inhalationen mit ätherischen Ölen oder Rotlichtbehandlungen lassen die Entzündung schneller abheilen und verbessern die Durchblutung.

Bearbeitungsstand: 18.10.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Entzündungen sind Abwehrreaktionen des Körpers auf schädigende Einflüsse. Eine Mundschleimhautentzündung geht meist auf örtliche Reizungen oder Infektionen mit Viren zurück. Sie tritt häufig gemeinsam mit einer Zahnfleischentzündung auf.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Stomatitis
 - Mundentzündung
 - Mundfäule (Stomatitis ulcerosa)

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Mundschleimhautentzündungen können sehr unterschiedliche Gründe haben. Sie treten sowohl unabhängig von anderen Krankheiten als auch als Begleiterkrankungen auf. Meist gehen sie auf mechanische Verletzungen der Mundhöhle, Druckstellen durch schlecht sitzende "dritte" Zähne oder eine ungenügende Mundhygiene zurück. Bei Menschen mit einem angeschlagenen Immunsystem können Viren, wie zum Beispiel die Herpesviren, die Entzündung auslösen.
Eine Mundschleimhautentzündung kann aber auch als Begleitsymptom von Hautkrankheiten oder schweren Infektionskrankheiten (Lungenentzündung, Masern, AIDS) auftreten. In manchen Fällen geht sie auf eine Erkrankung des Bluts (Leukämie) oder auf Vergiftungen mit Schwermetallen (Blei, Wismut, Quecksilber oder Arsen) zurück.
Sollten also neben den typischen Entzündungsmerkmalen noch andere Symptome auftreten, ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Durch Entzündungen versucht der Körper, schädigende Reize zu beseitigen. Dazu wird das betroffene Gewebe stärker durchblutet, wodurch es sich rötet und anschwillt. Auch die Temperatur steigt an. Häufig treten Schmerzen auf. Eine Entzündung der Mundschleimhaut verläuft nach dem gleichen Muster: Die entzündete Schleimhaut ist gerötet und geschwollen, der Speichelfluss verstärkt. Beim Essen und Trinken können Schmerzen auftreten.
Sind Viren die Verursacher, entstehen auf der Schleimhaut kleine Bläschen, die rasch platzen und flache, runde Wundflächen hinterlassen. Bei schwererem Verlauf können sich Geschwüre bilden. Handelt es sich um so genannte Herpes-simplex-Viren, bilden sich auf der gesamten Mundschleimhaut bis zu linsengroße Bläschen, die sich oft auch auf den Lippen und dem Naseneingang ausbreiten.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Auf eine konsequente Zahn- und Mundhygiene achten.
 - Schlecht sitzende "dritte" Zähne vom Zahnarzt anpassen lassen.
 - Örtliche Druckstellen mit Tinkturen oder Gelen behandeln, die entzündungshemmende Pflanzenauszüge (Kamille) oder schmerzbetäubende Wirkstoffe enthalten.
 - Mundhöhle mit Kamillenextrakt, Salbeiauszügen oder gelösten Aluminiumsalzen spülen.

Bearbeitungsstand: 18.10.2021

Quellenangaben:
Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Entzündungen sind Abwehrreaktionen des Körpers auf schädigende Einflüsse. Eine Zahnfleischentzündung geht meist auf nicht entfernte Zahnbeläge zurück. Sie tritt oft zusammen mit einer Mundschleimhautentzündung auf.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Gingivitis

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Die häufigste Ursache für Zahnfleischentzündungen sind nicht entfernte Zahnbeläge.
Es kommen jedoch auch ganz andere Ursachen in Frage. Entzündetes Zahnfleisch kann als typische Begleiterkrankung bei Diabetikern und AIDS-Patienten auftreten. In manchen Fällen ist eine Zahnfleischentzündung auch auf Blutkrankheiten oder Vergiftungen mit Schwermetallen (Arsen, Blei, Quecksilber, Wismut) zurückzuführen. Sollten daher neben den charakteristischen Entzündungsmerkmalen noch andere Beschwerden auftreten, ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen.
Schwangere Frauen neigen verstärkt zu Zahnfleischentzündungen mit starker Blutungsneigung. Diese sind hormonell bedingt und klingen nach der Entbindung wieder ab.
Ebenso kann die Einnahme bestimmter Arzneimittel (Antiepileptika) das Zahnfleisch verändern.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Durch Entzündungen versucht der Körper, schädigende Reize zu beseitigen. Dazu wird das betroffene Gewebe stärker durchblutet, wodurch es sich rötet und anschwillt. Auch die Temperatur steigt an. Häufig treten Schmerzen auf. Eine Zahnfleischentzündung verläuft nach dem gleichen Muster. Das entzündete Zahnfleisch ist gerötet und geschwollen. Oft ist es mit einem schmierigen Belag überzogen. Zahnfleischbluten und starker Mundgeruch sind weitere typische Kennzeichen

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Auf eine konsequente Zahnhygiene achten. Zur Entfernung der Zahnbeläge zwischen den Zähnen eignen sich Zahnseide oder spezielle Reinigungsbürstchen für die Zahnzwischenräume. Auch Mundduschen sind sinnvoll.
 - Spülen mit Mundwässern, die ätherische Öle (Eukalyptus-, Rosmarin- und Thymianöl) oder Pflanzenauszüge (Kamille, Rhabarber) enthalten.
 - Gezieltes Auftragen von Lösungen oder Gelen mit ätherischen Ölen oder pflanzlichen Auszügen.

Bearbeitungsstand: 18.10.2021

Quellenangaben:
Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Die Karies ist eine Zerstörung des Zahnschmelz durch Bakterien.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
Zahnfäule

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Auf der Zahnoberfläche siedeln sich Bakterien (besonders Streptococcus mutans und Streptococcus sanguis) an, die innerhalb weniger Tage zusammen mit Nahrungsresten eine dicke Schicht, die sogenannte Plaque, bilden. Bei der Verwertung der Nahrungsreste bilden die Bakterien in den Plaque Säuren, welche den Zahnschmelz angreifen. Der Zahnschmelz, der die Zähne überzieht, gilt als die härteste Substanz, die vom Körper gebildet werden kann. Er enthält einen speziellen Kalk, der durch die abgegebenen Säuren der Plaque-Bakterien herausgelöst werden kann.
Begünstigt wird die Zerstörung des Zahnschmelz durch zucker- und säurehaltige Speisen und Getränke.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Plaque macht sich als weißlicher Belag bemerkbar. Sie tritt vor allem in Zahnzwischenräumen, auf Zahnhälsen und Zahntaschen auf. Die in Folge entkalkten Stellen erscheinen als bräunliche Flecken, deren Substanz deutlich weicher ist als der umgebende Zahnschmelz. Die Zähne werden schmerzempfindlicher.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Im weiteren Verlauf vergrößert sich das entkalkte Areal und es entstehen tiefe Löcher, die bis in das innere des Zahn, die Zahnhöhle (Pulpa) vordringen. Durch Reizungen des Zahnnerves entstehen Zahnschmerzen. Bei andauernder Entzündung des Nervs stirbt die Zahnhöhle ab (Pulpagangrän).
Die Plaque kann zusammen mit Speichelbestandteilen später zum Zahnstein verhärten. Durch die raue Oberfläche des Zahnsteins wird wiederum die Anlagerung von Bakterien begünstigt, in Taschen und Zahnzwischenräumen vermehren sich diese stark. Das Zahnfleisch entzündet sich (Parodontitis).
Nach Verletzungen im Mundraum, z.B. nach Zahnextraktion oder Zahntaschensanierung, können Bakterien in die Blutbahn gelangen und z.B. Entzündungen am Herzen verursachen (Endocarditis lenta). In der Folge können zusätzlich Thrombosen entstehen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - regelmäßiges Zähneputzen, mindestens zweimal täglich
 - Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide
 - fluoridhaltige Zahncreme verwenden, um den Zahnschmelz wieder aufzubauen und zu härten
 - regelmäßig zum Zahnarzt zur Vorsorge
 - die Zahnbürste sollte weiche bis mittelharte, abgerundete Kunststoff-Borsten besitzen
 - Zahnbürste alle sechs bis acht Wochen austauschen
 - schon Kinder zur Zahnpflege und Mundhygiene anleiten
 - bei akuten Zahnschmerzen können Einreibungen mit Nelkenöl den schmerzenden Nerv beruhigen
 - Verzehr zuckerhaltiger Speisen und Getränke einschränken.

Bearbeitungsstand: 01.11.2021

Quellenangaben:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Als Parodontitis werden Entzündungen im Bereich des Zahnhalteapparates bezeichnet. Zu dem Zahnhalteapparat (Zahnbett, Parodontium) gehören das Zahnfleisch, die Wurzelhaut und der Wurzelzement sowie das knöcherne Zahnfach im Kieferknochen.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen


Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Nahrungsreste und bestimmte Bakterien bilden auf den Zähnen einen zähhaftenden Belag, die Plaque. Die Bakterien in der Plaque bilden bei der Verwertung der Nahrungsreste Säuren, die bei dauerhafter Einwirkung zur Schädigung der Zahnhartsubstanz führen (Karies). Die Plaque kann sich zusammen mit Speichelbestandteilen zum harten Zahnstein entwickeln. Auf der rauen Oberfläche des Zahnstein können sich weitere Bakterien anlagern und eine Entzündung des Zahnfleisches hervorrufen (Gingivitis). Im weiteren Verlauf kann sich der gesamte Zahnhalteapparat entzünden. Erst dann spricht man von Parodontitis. Eine andere Ursache, oft begleitend, sind Entzündungen in Zahnfleischtaschen.
Als Ursache kommen auch Stoffwechselerkrankungen, wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), in Frage. Schlecht eingestellte Diabetes-Patienten haben ein erhöhtes Risiko an Parodontitis zu erkranken.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Das Zahnfleisch ist rötlich-blau verfärbt, angeschwollen und locker. Bei leichter Berührung kann es zu Blutungen kommen. In Zahnfleischtaschen sammelt sich Eiter, der sich bei Druck auf den Zahnsaum entleert. Ein fauliger Mundgeruch begleitet den Gewebszerfall. Das Zahnfleisch bildet sich zurück und legt die Zahnhälse frei. Das macht sich durch eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit bemerkbar. Die Zähne lockern sich und werden nicht mehr im Knochen, sondern nur noch im Bindegewebe gehalten.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Im weiteren Verlauf können Zähne ausfallen.
Über die Wunden im Mundraum können Bakterien (z.B. Streptokokken) in den Blutkreislauf gelangen und über diesen Weg Schäden am Herz oder den Blutgefäßen bewirken.
Studien zufolge haben Parodontitiserkrankte ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Arteriosklerose (Arterienverkalkung) und ein doppelt so hohes Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden. Parodontitis gilt auch als Risikofaktor für einen Schlaganfall. Das Risiko einer Frühgeburt scheint mit Parodontitis um das sieben fache höher zu sein. Schätzungen zufolge werden auch Frühgeburten durch nicht behandelte Parodontitis verursacht.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Die Parodontose bezeichnet nicht-entzündliche Zahnbetterkrankungen, die mit Zahnbettschwund einhergehen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - regelmäßiges Zähneputzen, mindestens zweimal täglich
 - Zahnzwischenräume mit Zahnseide reinigen
 - fluoridhaltige Zahncreme verwenden, um den Zahnschmelz zu härten
 - antibakterielle Mundspülungen verwenden
 - regelmäßig zum Zahnarzt zur Vorsorge und Zahnsteinentfernung
 - die Zahnbürste sollte weiche bis mittelharte, abgerundete Kunststoff-Borsten besitzen
 - Zahnbürste alle sechs bis acht Wochen austauschen
 - schon Kinder zur Zahnpflege und Mundhygiene anleiten
 - da jeder Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) eine Gingivitis (Zahnfleischentzündung) vorangeht, ist jegliche Entzündung im Mundraum zu behandeln.

Bearbeitungsstand: 10.11.2021

Quellenangaben:
Mutschler, Arzneimittelwirkungen, Wiss.Verl.-Ges., (2008), Aufl. 9 - Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dosierung und Anwendungshinweise

Wie wird das Arzneimittel dosiert?

Folgende Dosierungsempfehlungen werden gegeben - die Dosierung für Ihre spezielle Erkrankung besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt: Bei leichten Infektionen (Behandlungsdauer 5-7 Tage): Alternativ - bei leichten Infektionen (Behandlungsdauer 1-3 Tage): Bei Trichomonadeninfektionen und Bakterieninfektionen der Scheide - einmalige Gabe: Alternativ - bei Trichomonadeninfektionen (Behandlungsdauer 7 Tage): Alternativ - bei Bakterieninfektionen der Scheide (Behandlungsdauer 7 Tage): Höchstdosis: Unter ärztlicher Aufsicht kann die Dosis auf 6 Tabletten pro Tag erhöht werden. Bei Bakterieninfektionen der weiblichen Geschlechtsorgane, des Magen-Darm-Bereichs, Bauchraums, Hals-Nasen-Ohren-Bereichs und des Zahn-Mund-Kiefer-Bereichs - Erstdosis - einmalige Gabe: Bei Bakterieninfektionen der weiblichen Geschlechtsorgane, des Magen-Darm-Bereichs, Bauchraums, Hals-Nasen-Ohren-Bereichs und des Zahn-Mund-Kiefer-Bereichs - Folgebehandlung: Zur Vorbeugung gegen Bakterieninfektionen - einmalige Gabe: Für Kinder ab 6 Jahren wird das Arzneimittel von Ihrem Arzt entsprechend dem Körpergewicht dosiert.
WerEinzeldosisGesamtdosisWann
Erwachsene1-2 Tabletten2-3 mal täglich~n(3-4 Tabletten pro Tag)zu der Mahlzeit
Erwachsene1 Tablette2-mal täglichzu der Mahlzeit
Erwachsene1-2 Tabletten3-4 mal täglichzu der Mahlzeit
Erwachsene8 Tabletten8 Tablettenzu der Mahlzeit
Erwachsene1-2 Tabletten2-3 mal täglich (max. 3-4 Tabletten pro Tag)zu der Mahlzeit
Erwachsene1-2 Tabletten2-3 mal täglich (max. 4 Tabletten pro Tag)zu der Mahlzeit
Erwachsene6-8 Tabletten6-8 Tabletten pro Tagzu der Mahlzeit
Erwachsene1-2 Tabletten2-3 mal täglich (max. 4 Tabletten pro Tag)zu der Mahlzeit
Erwachsene2-8 Tabletten2-8 Tablettenunabhängig von der Mahlzeit
Anwendungshinweise
Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden.

Art der Anwendung?
Nehmen Sie das Arzneimittel mit Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) ein.

Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach Art der Beschwerde und/oder Dauer der Erkrankung und wird deshalb nur von Ihrem Arzt bestimmt. Die Behandlung sollte 10 Tage nicht überschreiten und möglichst selten wiederholt werden.

Ãœberdosierung?
Bei einer Überdosierung kann es unter anderem zu Übelkeit, Erbrechen, erhöhter Herzfrequenz und Atemnot kommen. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Überdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung.

Einnahme vergessen?
Setzen Sie die Einnahme zum nächsten vorgeschriebenen Zeitpunkt ganz normal (also nicht mit der doppelten Menge) fort.

Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.

Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Zusammensetzung
Was ist im Arzneimittel enthalten?

Die angegebenen Mengen sind bezogen auf 1 Tablette.

Wirkstoffstoff 250 mg Metronidazol
Hilfstoff + Saccharose
Hilfstoff + Povidon K25
Hilfstoff + Croscarmellose natrium
Hilfstoff + Lactose-1-Wasser
Hilfstoff + Cellulose, mikrokristalline
Hilfstoff + Magnesium stearat

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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder fragen Sie in Ihrer Apotheke.