PERNIONIN Thermo Teilbad

PERNIONIN Thermo Teilbad
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03532163
EAN:
04066215002358
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Wirkungsweise
Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels?

Örtlich angewendet, wirkt Nicotinat gefäßerweiternd. Die Haut wird dadurch stärker durchblutet und intensiv erwärmt. Verspannungen, Schmerzen und rheumatische Beschwerden können so gelindert werden.
Wichtige Hinweise
Was sollten Sie beachten?
- Wenden Sie Vollbäder unabhängig vom Inhaltsstoff bei:
 - Herzschwäche und Bluthochdruck
 - Fieber und Infektionen
 - Hauterkrankungen oder -verletzungen
nur nach Rücksprache mit einem Arzt an.
- Vorsicht bei Allergie gegen Farbstoffe (z.B. Chinolingelb mit der E-Nummer E 104)!
- Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selbst kaufen, nur gelegentlich anwenden oder deren Anwendung schon einige Zeit zurückliegt.
Gegenanzeigen
Was spricht gegen eine Anwendung?

- Ãœberempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
- Herzerkrankungen
- Lebererkrankungen
- Nierenerkrankungen
- Offene Verletzungen, Entzündungen der Haut und Ekzeme
- Gefäßverschlüsse in den Armen oder Beinen
- Durchblutungsstörungen bei Diabetes mellitus (Diabetische Mikroangiopathie)

Welche Altersgruppe ist zu beachten?
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden.

Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Das Arzneimittel sollte nach derzeitigen Erkenntnissen nicht angewendet werden.
- Stillzeit: Von einer Anwendung wird nach derzeitigen Erkenntnissen abgeraten. Eventuell ist ein Abstillen in Erwägung zu ziehen.

Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Nebenwirkungen
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?

Für das Arzneimittel sind nur Nebenwirkungen beschrieben, die bisher nur in Ausnahmefällen aufgetreten sind.

Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Anwendungsgebiete
- Rheumatische Beschwerden, zur unterstützenden Behandlung
- Durchblutungsstörungen, vor allem der Arme und Beine
- Erfrierungen 1.Grades (Frostbeulen)


Was ist das? - Definition
Unter einer Arthrose versteht man eine durch Abnutzung entstandene chronische Gelenkerkrankung.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Gelenkverschleiß

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Ein Gelenk ist eine bewegliche Verbindung zwischen zwei Knochen. Damit sich das Gelenk reibungsfrei bewegen kann, sind die Knochenoberflächen mit Knorpel überzogen.
Die Arthrose ist eine Erkrankung dieses Gelenkknorpels. Durch übermäßige Belastung eines Gelenkes kommt es zur langsam fortschreitenden Zerstörung des Gelenkknorpels, der sich nicht neu bilden kann.
Es gibt zahlreiche Ursachen, die zum Gelenkverschleiß führen können:
 - In seltenen Fällen ist eine Arthrose durch eine Minderwertigkeit des Knorpelgewebes bedingt, das heißt der Gelenkknorpel ist schon recht früh abgenutzt und es entwickelt sich in relativ jungen Jahren eine Arthrose.
 - Die Arthrose ist in der Regel eine Erkrankung des älteren Menschen, denn bereits ab 30 sind die ersten Abnutzungen an vielen Gelenken erkennbar, mit 65 gibt es praktisch keinen Menschen mehr ohne Gelenkveränderungen.
 - Bei Ãœbergewicht oder einer ständig erhöhten Gelenkbelastung, beispielsweise im Leistungssport, nutzen sich die Gelenke rascher ab.
 - Fehlbelastung, z.B. angeborene Achsenfehlstellungen wie O-Beine oder ähnliches haben eine oft einseitig vermehrte Gelenkabnutzung zur Folge.
 - Infolge von Verletzungen, z.B. nach in Fehlstellung verheilten Knochenbrüchen kann es zur Schädigung des Gelenkknorpels kommen. Deshalb werden heute Knochenbrüche im Gelenkbereich meist operiert, damit es nicht zu Fehlstellungen kommt.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Arthrosen sind sehr häufig, sie machen ca. ein Drittel aller Erkrankungen in Deutschland aus. Am häufigsten betroffen sind stark belastete Gelenke, also besonders Hüft- und Kniegelenke. Doch auch an der Wirbelsäule und den Fingergelenken kommt es oft zu arthrotischen Veränderungen.
Eine Arthrose bereitet lange Zeit keine Beschwerden, erst wenn der Gelenkknorpel so stark zerstört ist, dass Knochen an Knochen reibt, kommt es zu Schmerzen. Anfangs treten diese nur bei größeren Belastungen auf, häufig berichten die Patienten auch über eine gewisse "Wetterfühligkeit". Später kommt es schon bei geringen Belastungen und sogar in Ruhe zu Beschwerden. Typisch ist der "Anlaufschmerz": die ersten Schritte nach einer Ruhephase sind schmerzhaft, nach kurzer Einlaufzeit bessern sich die Schmerzen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die Arthrose ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung, die nicht geheilt werden kann.
In fortgeschritteneren Stadien kommt es zur zunehmenden Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit bis hin zur Gelenksteife. Durch Veränderungen sämtlicher am Gelenk beteiligter Strukturen (Bänder, Sehnen etc.) resultiert langfristig eine sichtbare Gelenkverformung.
Durch Knorpelabriebprodukte innerhalb des Gelenkes kann es zu einer Reizung der Gelenkschleimhaut kommen. Dies hat eine Ergussbildung zur Folge. Äußerlich sind Zeichen einer Entzündung (Rötung, Schwellung, Schmerz, Überwärmung) erkennbar. Man spricht von einer aktivierten Arthrose.

Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Gelenkschmerzen können bei vielen Erkrankungen des Bewegungsapparates auftreten:
 - Rheumatische Erkrankungen führen zu Gelenkreizungen. Sie sind an einer schmerzhaften entzündlichen Schwellung des betroffenen Gelenkes erkennbar. Im Gegensatz zur Arthrose sind oft mehrere Gelenke betroffen.
 - Bei Stoffwechselerkrankungen wie der Gicht kann es durch Ablagerungen von Harnsäurekristallen in den Gelenken zu Gelenkschmerzen kommen. Hier ist meist das Großzehengrundgelenk betroffen.
 - Kommt es im Rahmen einer Infektionskrankheit, z.B. einer Grippe zu Gelenkschmerzen, so sind diese durch eine Mitreaktion der Gelenke bedingt und heilen von selbst ab.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Generell sollten übermäßige Belastungen der Gelenke vermieden werden, Normalgewicht ist anzustreben und knien, hocken oder langes Stehen zu vermeiden.
 - Die regelmäßige Bewegung ist wichtig, denn "wer rastet, der rostet". Ideal ist die Bewegung im Wasser, auch Rad fahren ohne starke Belastung (ebene Strecken) "ölt" die Gelenke.
 - Bei fortgeschrittener Arthrose ist zur Schmerzlinderung die Entlastung der Gelenke wichtig. Deshalb sollte man für längere Strecken einen Stock oder einen Gehwagen verwenden. Bei der Nutzung eines Stockes ist zu beachten, dass er auf der Gegenseite, also auf der Seite mit dem gesunden Gelenk geführt wird.
 - Ist es zu einer Entzündung oder Reizung des betroffenen Gelenkes gekommen, hilft lokales Kühlen, sonst ist lokale Wärme wohltuender.
 - Zur Erleichterung des täglichen Lebens sind das Anbringen von Haltegriffen, besonders im Badbereich und die Erhöhung von Bett und Toilette hilfreich.

Bearbeitungsstand: 01.11.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Die Periarthritis der Schulter ist ein Sammelbegriff für Schmerzen im Schulterbereich. Diese sind verursacht durch Abnutzungserscheinungen der Sehnen und Kapseln im Bereich des Schultergelenkes.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Periarthritis humeroscapularis
 - Schmerzhafte Schultersteife
 - Frozen shoulder

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Beschwerden im Bereich der Schulter sind besonders beim älteren Menschen recht häufig. Die Periarthritis der Schulter ist ein Sammelbegriff für mehrere Erkrankungen, deshalb können die jeweiligen Ursachen ganz verschieden sein:
 - Wird das Schultergelenk zu lange ruhig gestellt, z.B. durch einen festen Verband oder ähnliches, kommt es schneller als bei anderen Gelenken zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung. Vermutlich verursacht eine Art Schrumpfung der Gelenkkapsel die Unbeweglichkeit. Deshalb sollte bei Knochenbrüchen im Bereich des Schultergelenkes möglichst eine längerfristige Ruhigstellung vermieden werden.
 - Kalkablagerung im Bereich von Sehnen oder im Gelenk können zu Schmerzen im Schulterbereich führen.
 - Die Muskeln setzen über Sehnen am Knochen an. Diese Sehnen verkümmern bei Stoffwechselstörungen recht schnell. Deshalb können Durchblutungsstörungen oder chronische Erkrankungen wie die Zuckerkrankheit zu Veränderungen der Sehnen und damit zu Schmerzen in Schulter führen.
 - Oder schlicht und einfach eine Ãœberbeanspruchung und ein damit verbundener Verschleiß im Schultergelenk (Kletterer, Turner etc.) können zu den chronischen Schultergelenkschmerzen führen.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Egal welche Ursachen der Periarthritis zu Grunde liegen, leidet der Betroffene immer an bewegungsabhängigen Schmerzen im Schultergelenk. Ist der Auslöser eine Reizung der Sehnen an ihrer Ansatzstelle, bestehen zusätzlich zu den schmerzhaften Bewegungen der Schulter auch Druckschmerzen im Bereich der entzündeten Sehne. Bei der so genannten "schmerzhaften Schultersteife", die durch chronische Entzündungen im Bereich der Schultermuskulatur zustande kommt, hat man starke Schmerzen im gesamten Bereich in und um das Schultergelenk.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Unter intensiver Behandlung mit Schmerzmitteln, lokaler Kühlung und krankengymnastischer Übungen heilen die Beschwerden meist aus. Liegt die Ursache in einer Abnutzung der Sehnen, so können die Beschwerden jedoch auch chronisch werden.

Was kann noch dahinter stecken - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Bei der so genannten Rotatorenmanschettenruptur sind einzelne Sehnen der Muskeln im Schulterbereich gerissen. Ursache ist meist ein Sturz auf die Schulter, doch die Sehnen können auch infolge verminderter Durchblutung im Alter oder infolge chronischer Erkrankungen (z.B. Diabetes mellitus) reißen. Ähnlich wie bei der Periarthritis bestehen auch hier bewegungsabhängige Schmerzen im Schulterbereich, einzelne Bewegungen sind auf Grund des Muskelsehnenrisses jedoch gar nicht mehr ausführbar.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Je nach Ursache der Schulterschmerzen empfinden die Betroffenen lokale Kälte oder Wärme als wohltuend. Am besten probiert man für sich selbst aus, was Linderung verschafft.
 - Wenn krankengymnastische Ãœbungen zur Behandlung verschrieben wurden, ist es hilfreich, wenn diese Ãœbungen auch zu Hause durchgeführt werden. Nur die tägliche Ãœbungstherapie führt zum Erfolg.

Bearbeitungsstand: 21.10.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Rheuma ist keine einzelne Krankheit sondern ein Sammelbegriff für mehr als hundert verschiedene Erkrankungen. Landläufig werden darunter vor allem Erkrankungen verstanden, die mit Schmerzen an Gelenken, Sehnen und Muskeln verbunden sind.
Im medizinischen Gebrauch gehören zu den rheumatischen Erkrankungen jedoch auch Krankheitsbilder, bei denen das Bindegewebe, innere Organe oder Blutgefäße betroffen sind.



Was wird alles darunter verstanden? - Dazugehörige Krankheitsbilder
Je nach zu Grunde liegender Ursache unterscheidet man beim Rheuma zwischen:
 - Den degenerativ-rheumatischen Krankheiten: Dazu zählt die Arthrose, also der Gelenkverschleiß.
 - Dem so genannten Weichteilrheumatismus: Dabei stehen Schmerzen an Sehnen, Bändern oder Muskeln im Vordergrund.
 - Den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen: Dazu gehört z.B. die chronische Polyarthritis oder der Morbus Bechterew. Zu beachten ist, dass die Mediziner darunter auch Krankheiten einordnen, die die Gelenke erst später, evtl. auch gar nicht befallen, sondern vor allem die Blutgefäße, das Bindegewebe oder innere Organe. Beispiele dafür sind der so genannte Lupus erythematodes oder die Sklerodermie. Gemeinsam ist allen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen eine Störung des Immunssystems. Die Gelenke, die Blutgefäße, das Bindegewebe oder andere Organe werden dabei vom körpereigenen Abwehrsystem angegriffen und zerstört.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Um die Bewegungen von zwei Knochenenden gegeneinander im Gelenk zu ermöglichen, sind die Gelenkflächen mit einer Knorpelschicht überzogen. Zwischen den Gelenkflächen findet sich ein schmaler Gelenkspalt, der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist. So können sich die Knochen reibungsfrei bewegen. Damit das Gelenk nicht auseinandergezogen wird, ist es von einer Gelenkkapsel überzogen. Die Innenhaut dieser Gelenkkapsel nennt man Synovia. Sie bildet Nährstoffe für den Gelenkknorpel, welcher keine eigenen Blutgefäße hat und sich deshalb bei Verletzungen nicht neu bilden kann.
Bei den entzündlich-rheuamtischen Erkrankungen, die die Gelenke betreffen liegt eine chronische Entzündung der Gelenkinnenhaut zu Grunde. Diese chronische Entzündung kann auch auf innere Organe wie Herz oder Lunge übergreifen. Die genaue Ursache der einzelnen rheumatischen Erkrankungen ist in den meisten Fällen unbekannt, oft sind sie vererbt.
Die Arthrose dagegen entwickelt sich im Rahmen einer zunehmenden Abnutzung des Gelenkknorpels. Zu einer Ãœberbeanspruchung der Gelenke kann es auf Grund starken Ãœbergewichts, einer Fehlstellung der Gelenke oder im Alter kommen. Entwickelt sich schon in jungen Jahren eine Arthrose, so liegt die Ursache in einem angeborenen Defekt des Gelenkknorpels.
Auch die Ursache des Weichteilrheumatismus ist unklar, man vermutet, dass hier psychische Einflüsse eine Rolle spielen.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Auf den ersten Blick scheint es klar: Hat jemand "Rheuma", dann hat er Schmerzen im Bewegungs- oder Stützapparat. Bei genauerem Betrachten unterscheiden sich die Beschwerden aber doch:
 - Bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist die Gelenkinnenhaut, die Synovia, entzündet. Deshalb stehen hier schmerzhafte Gelenkschwellungen, besonders der kleinen Fingergelenke im Vordergrund.
 - Liegt eine Gelenkabnutzung vor, beklagen die Betroffenen Schmerzen bei Gelenkbelastung, also zum Beispiel beim Gehen. Typischerweise sind die ersten Schritte am schmerzhaftesten, man spricht vom Anlaufschmerz.
 - Da beim Weichteilrheumatismus die Bänder, Muskeln und Sehnen der Gelenke entzündet sind, werden hier generalisierte Schmerzen ("mir tut alles weh") beklagt.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der Verlauf sieht, je nachdem, was dahinter steckt, unterschiedlich aus:
 - Die chronische Entzündung der Gelenkinnenhaut bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen kann zur Zerstörung der Gelenke mit Einsteifung und Fehlstellung führen. In extremen Fällen greift die Erkrankung auf innere Organe über und schädigt zum Beispiel das Herz, die Gefäße oder die Haut.
 - Schreitet eine Arthrose fort, wird jeder Schritt schmerzhaft, in extremen Fällen schmerzen die Gelenke sogar in Ruhe.
 - Beim Weichteilrheumatismus kommt es nicht zu dauerhaften Schäden an den betroffenen Strukturen. Doch sind die Betroffenen durch die ständigen Schmerzen oft psychisch sehr belastet.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können auch durch Bakterien ausgelöst sein, die im Rahmen einer Viruserkrankung oder im Zuge anderer chronischer Erkrankungen auftreten. In allen drei Fällen spricht man von einer Arthritis.
Beim Gichtanfall, einer Entzündung, die durch Harnsäurekristallen im Gelenk verursacht wird, ist typischerweise das Großzehengelenk befallen. Meist geht dem Gichtanfall ein Festessen mit viel Fleisch und Alkoholgenuss voraus. Danach ist der Harnsäurespiegel im Blut erhöht, wodurch ein Gichtanfall ausgelöst werden kann.
An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die nach einer eitrigen Mandelentzündung hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Da eine Mandelentzündung heute in der Regel mit Antibiotika behandelt wird, ist das rheumatische Fieber jedoch sehr selten geworden.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Bei entzündeten Gelenken wirken kühlende Umschläge lindernd.
 - Eine Arthrose dagegen lässt sich eher durch lokale Wärme mildern.
 - Entzündete und abgenutzte Gelenke sollten entlastet werden, zum Beispiel durch die vorübergehende Nutzung einer Gehhilfe.
 - Liegt ein Gelenkverschleiß vor, kann man durch Gewichtsabnahme und regelmäßige leichte körperliche Tätigkeit, zum Beispiel Schwimmen, die Beweglichkeit der Gelenke bessern.
 - Kommt es wiederholt zu Schwellungen und Entzündungen der Fingergelenke, sollte zur weiteren Abklärung ein Arzt zu Rate gezogen werden.


Bearbeitungsstand: 21.10.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Die juvenile chronische Arthritis ist eine vor dem 16. Lebensjahr beginnende chronische Gelenkentzündung.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - juvenile idiopathische Arthritis
 - juvenile rheumatoide Arthritis

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Körperbewegungen sind nur mit Hilfe von beweglichen Verbindungen zwischen den Knochen, den Gelenken, möglich. Bewegungen von zwei Knochenenden gegeneinander wären sehr schmerzhaft, deshalb sind die Gelenkflächen mit einer Knorpelschicht überzogen. Zwischen den Gelenkflächen findet sich ein schmaler Gelenkspalt, der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist, so dass sich die Knochen reibungsfrei bewegen können. Damit das Gelenk nicht auseinandergezogen wird, ist es von einer Gelenkkapsel überzogen. Die Innenhaut dieser Gelenkkapsel nennt man Synovia. Sie ernährt den Gelenkknorpel, welcher keine eigenen Blutgefäße hat und sich deshalb bei Verletzungen nicht neu bilden kann. An manchen Gelenken, wie zum Beispiel am Knie, findet man noch zusätzliche Bänder oder Knorpelscheiben.
Bei der chronischen Arthritis ist es zur Entzündung dieser Gelenkstrukturen gekommen. Die genaue Erkrankungsursache ist nicht bekannt.


Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die juvenile chronische Arthritis ist eine insgesamt seltene Erkrankung. Es handelt sich um eine chronische Krankheit, die in Schüben verläuft. Das heißt, nach Abklingen der Beschwerden treten diese in unterschiedlich großen zeitlichen Abständen wieder auf.
Typisch sind über mindestens drei Monate anhaltende Entzündungen einzelner oder mehrere Gelenke. Am häufigsten ist das Kniegelenk betroffen. Die Gelenke sind geschwollen, schmerzhaft, überwärmt und lassen sich nur schlecht bewegen. Häufig ist auch die Umgebung des Gelenks entzündet und es entwickelt sich eine Sehnenscheidenentzündung oder eine Schleimbeutelentzündung.
Bei manchen Formen der jugendlichen Arthritis sind innere Organe mitbetroffen, so können Fieber, Herzmuskelentzündungen, Vergrößerungen der Milz, Augenentzündungen oder ähnliches auftreten.


Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Durch die fortschreitende Gelenkentzündung besteht die Gefahr der Schädigung aller Gelenkstrukturen. Es kommt zur Zerstörung der Knochen und des Gelenkknorpels sowie der Gelenkkapsel. Auf Grund der Gelenkschädigung werden die am Gelenk ansetzenden Muskeln in Mitleidenschaft gezogen. Die Folgen betreffen das ganze Kind:
 - Die geschädigten Gelenke sind nicht mehr voll funktionsfähig, was zu Schonhaltungen, Muskelverkürzungen, Gelenkversteifungen und Achsenfehlstellungen, zum Beispiel O-Beine, führen kann.
 - Die juvenile Arthritis führt zu Wachstumsstörungen, die Kinder wachsen langsamer und werden nicht besonders groß.
 - Treten nur an einzelnen Gelenken Wachstumsstörungen auf, können Beinlängenverkürzungen, Hand-, Fußveränderungen oder ähnliches resultieren.
 - Durch die langandauernden Gelenkschmerzen sind die Kinder in ihrem natürlichen Bewegungsdrang eingeschränkt. Dies wirkt sich negativ auf die psychosoziale Entwicklung aus.
Doch nicht bei jedem erkrankten Kind bleiben dauerhafte Skelettveränderungen zurück. Das genaue Ausmaß der Gelenk- und Knochenveränderungen ist von der jeweiligen Unterform (es gibt fünf verschiedene) der juvenilen chronischen Arthritis abhängig.


Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke, die so genannten Arthritiden, können verschiedene Ursachen haben. Im Gegensatz zur juvenilen Arthritis heilen diese Gelenkentzündungen aber recht schnell und folgenlos wieder ab:
 - Sie können durch Bakterien ausgelöst sein oder im Rahmen einer Viruserkrankung auftreten.
 - Auch bei anderen chronischen Erkrankungen, besonders den chronischen Darmerkrankungen wie dem Morbus Crohn oder der Colitis ulcerosa, aber auch bei Hauterkrankungen wie der Schuppenflechte, kommt es begleitend zu Gelenkreizungen.
 - An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Vorangegangen ist eine eitrige Mandelentzündung. Da man diese heute in der Regel mit Antibiotika behandelt, ist das rheumatische Fieber sehr selten geworden.


Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Bei entzündeten Gelenken sind kühlende Umschläge lindernd.
 - Kommt es wiederholt zu Schwellungen und Entzündungen der Gelenke, sollte zur weiteren Abklärung ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Bearbeitungsstand: 21.10.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Gruber, Christoph; Gruber Sarah, Pädiatrie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 2. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Chronisch-entzündliche Gelenkerkrankung unklarer Ursache, die selten auch innere Organe befällt.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Gelenkrheumatismus
 - Rheumatoide Arthritis

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Gelenke sind bewegliche Verbindungen zwischen den Knochen. Bewegungen von zwei Knochenenden gegeneinander wären sehr schmerzhaft, deshalb sind die Gelenkflächen mit einer Knorpelschicht überzogen. Zwischen den Gelenkflächen findet sich ein schmaler Gelenkspalt, der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist, so dass sich die Knochen reibungsfrei bewegen können. Damit das Gelenk nicht auseinandergezogen wird, ist es von einer Gelenkkapsel überzogen. Die Innenhaut dieser Gelenkkapsel nennt man Synovia. Sie bildet Nährstoffe für den Gelenkknorpel, welcher keine eigenen Blutgefäße hat und sich deshalb bei Verletzungen nicht neu bilden kann. An manchen Gelenken, wie z.B. am Knie, findet man noch zusätzliche Bänder oder Knorpelscheiben.
Bei der primär chronischen Polyarthritis ist es zu einer Entzündung der Gelenkinnenhaut gekommen.
Die genaue Ursache ist unbekannt, doch man vermutet, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. Bei Erkrankungen dieser Art bildet der Körper Abwehrstoffe, die sich gegen körpereigenes Gewebe richten.


Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die chronische Polyarthritis ist die häufigste der entzündlichen Gelenkerkrankungen, befallen sind ca. 1-2% der Bevölkerung. Frauen sind 3-4mal häufiger betroffen. Die Erkrankung kann in jedem Lebensalter (sogar bei Säuglingen) auftreten, beginnt aber meist zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr.
Zu Beginn beklagen die Patienten oft Allgemeinsymptome wie generelle Abgeschlagenheit, Kraftlosigkeit, evtl. bemerken sie leichtes Fieber, vermehrte Schweißneigung oder ähnliches.
Die Gelenkveränderungen beginnen fast immer an der Hand: als typisches Frühsymptom tritt eine "Morgensteifigkeit" der Finger auf, die nach Minuten bis Stunden nachlässt. Man beobachtet meist an beiden Körperhälften, beide Hände oder beide Beine, auftretende Gelenkschwellungen besonders der Finger- und Handgelenke. Das hat den schmerzhaften Händedruck zur Folge: gibt man den Patienten die Hand, empfinden sie das als sehr unangenehm.
Die betroffenen Gelenke sind geschwollen, überwärmt und schmerzhaft.


Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Typisch ist ein schubweiser Krankheitsverlauf, das heißt ein Wechsel zwischen Zeiten ohne und mit Beschwerden. Die Arthritis schreitet langsam über Jahre fort. Nur in seltenen Fällen kommt es zur Ausheilung.
Die Gelenkentzündung führt zur vermehrten Bildung von Gelenkflüssigkeit. Daher die im Frühstadium typische Gelenkschwellung und schmerzhafte Gelenkkapselspannung. Als Reaktion auf diesen Entzündungsreiz fängt die Gelenkinnenhaut an zu wuchern. Sie wächst wie ein Keil in das Gelenk hinein. Die gewucherten Zellen bilden knorpel- und knochenzerstörende Stoffe. Im Endstadium steifen die Gelenke oft völlig ein. Wenn die Gelenke so zerstört sind, dass sie in einer falschen Gelenkstellung versteifen, erscheinen sie wie verkrüppelt. Zu Beginn sind nur wenige Gelenke befallen, doch mit fortschreitender Erkrankung entwickelt sich eine Polyarthritis, d.h. es kommt schubweise zum paarweisen Befall vieler großer und kleiner Gelenke.
Wenn auch selten, so können neben den Gelenken auch andere Organe befallen sein. Es kann beispielsweise zu Veränderungen an Herz, Lunge, Gefäßen, Nieren, Haut, Nerven oder Augen kommen.


Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können verschiedene Ursachen haben, im Gegensatz zur chronischen Polyarthritis heilen die Entzündungen aber meist folgenlos ab:
 - Sie können im Rahmen einer Viruserkrankung auftreten.
 - Auch bei anderen chronischen Erkrankungen, besonders den chronischen Darmerkrankungen wie dem Morbus Crohn oder der Colitis ulcerosa, aber auch bei Hauterkrankungen wie der Schuppenflechte, kann es begleitend zu Gelenkreizungen kommen.
 - Beim Gichtanfall, einer Entzündung infolge von Harnsäurekristallen im Gelenk, ist typischerweise das Großzehengelenk befallen. Meist ist dem Gichtanfall ein Festessen mit viel Fleisch und Alkoholgenuss vorausgegangen, denn dies erhöht den Harnsäurespiegel im Blut und kann so einen Gichtanfall auslösen.
 - An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Vorangegangen ist eine eitrige Mandelentzündung. Da man diese heute in der Regel mit Antibiotika behandelt, ist das rheumatische Fieber sehr selten geworden.


Verhaltenstipps
 - Bei entzündeten Gelenken sind kühlende Umschläge lindernd.
 - Kommt es wiederholt zu Entzündungen besonders der Fingergelenke, sollte zum Ausschluss einer chronischen Polyarthritis ein Arzt aufgesucht werden.

Bearbeitungsstand: 21.10.2021

Quellenangaben:
Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Morbus Bechterew ist eine schmerzhafte, chronisch-entzündliche, rheumatische Erkrankung, die vor allem zu Veränderungen an der Wirbelsäule führt.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Spondylitis ankylosans
 - Spondylarthritis ankylopoetica

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Der Morbus Bechterew tritt meist bei jungen Männern auf. Das Haupterkrankungsalter liegt zwischen dem 16. und 40. Lebensjahr.
Die Ursache der Erkrankung ist unbekannt. Man vermutet aber genetische Faktoren, da ein gewisses Vererbungsrisiko vorliegt.
Unsere Wirbelsäule besteht aus Wirbelkörpern, die über kleine Gelenke beweglich miteinander verbunden sind. Am unteren Abschluss verbindet schließlich ein Gelenk die Lendenwirbelsäule mit dem Becken.
Beim Morbus Bechterew führt eine chronische Entzündung dieser Gelenke langfristig zu einer knöchernen Versteifung der Gelenke. Die gesamte Wirbelsäule versteift in der Folge in einer Beugehaltung.


Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
 - Im Anfangsstadium werden nächtliche Schmerzen in der Lendenwirbelsäule beschrieben, die eventuell in die Beine ausstrahlen. Die Schmerzen können so stark sein, dass die Betroffenen mitten in der Nacht aufstehen und herumlaufen, denn durch die Bewegung werden die Beschwerden gelindert.
 - Erschütterungen der Wirbelsäule (Husten oder Niesen) sind schmerzhaft.
 - Bei einem Drittel der Patienten greift die Entzündung auch auf andere Gelenke, z.B. Hüft-, Schulter oder Kniegelenk über.
 - Oft beklagen die Patienten Schmerzen im Bereich der Ferse. Ursache ist eine Reizung der Achillessehne.
 - Ähnlich wie bei der chronischen Polyarthritis können auch andere Organe entzündet sein. So kann es zu wiederkehrenden Entzündungen der Regenbogenhaut am Auge kommen. Innere Organe sind nur selten befallen.


Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
 - Die Erkrankung beginnt in der unteren Lendenwirbelsäule und schreitet die Wirbelsäule entlang nach oben fort.
 - Die Beweglichkeit der Wirbelsäule wird mit der Zeit immer eingeschränkter. Die Wirbelsäule verändert sich in einen knöchern durchwachsenen Stab, der keine feinerne Bewegung wie Streckung, Beugung, Neigung oder Drehung mehr zulässt. Manchmal bleibt nur eine geringe Beweglichkeit der Kopfgelenke bestehen.
 - In weit fortgeschrittenen Stadien besteht ein ausgeprägter Rundrücken.
 - Durch die Abnahme der Beweglichkeit des Brustkorbes (denn auch die Gelenke zwischen den Rippen und der Brustwirbelsäule versteifen) ist die Atmung eingeschränkt.
Der Morbus Bechterew ist nicht heilbar. Die Krankheit verläuft in Schüben, kann sich aber sehr unterschiedlich gestalten und in jedem Stadium zum Stillstand kommen.


Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Wie der Morbus Bechterew zählt auch die chronische Polyarthritis, oft auch rheumatoide Arthritis genannt, zu den chronisch-entzündlichen Rheumaerkrankungen. Im Gegensatz zum Morbus Bechterew sind hier weniger die Wirbelgelenke als vielmehr die kleinen Fingergelenke betroffen. Die entzündlichen Veränderungen treten meist an beiden Körperhälften gleichzeitig auf.
Auch bei der Osteoporose bildet sich mit der Zeit ein Rundrücken. Die Ursache liegt hier nicht in einer chronischen Entzündung, sondern es handelt es sich um eine Skeletterkrankung mit Verlust der Knochensubstanz. Betroffen sind meist Frauen, da die Abnahme der weiblichen Hormone in den Wechseljahren die Entstehung der Osteoporose fördert.


Verhaltenstipps
 - Junge Männer, die besonders nachts über Rückenschmerzen klagen, welche sich durch Bewegung bessern, sollten dies bei einem Arzt abklären lassen.
 - Um die Beweglichkeit der Wirbelsäule möglichst lange zu erhalten, ist eine konsequente Teilnahme an krankengymnastischen Ãœbungen sehr wichtig.

Bearbeitungsstand: 21.10.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Das Reiter-Syndrom ist eine nach einem Darminfekt, einer Bindehautentzündung oder einer Harnröhrenentzündung auftretende Gelenkentzündung.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Reaktive Arthritis

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Entzündungserreger können sich über die Blutbahn im ganzen Körper verteilen und es kann zu Entzündungen in anderen Organen oder an anderen Körperstellen kommen.
Beim Reiter-Syndrom tritt gleichzeitig oder kurz nach einer bakteriellen Erkrankung (häufig nach einer Darminfektion mit Shigellen oder einer Harnwegsinfektion) eine Gelenkentzündung auf. Die genaue Ursache dieser Gelenkentzündung ist unklar, man vermutet genetische Hintergründe.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Tage oder Wochen nach einem Darminfekt, einer Harnröhrenentzündung oder einer Bindehautentzündung kommt es zur Schwellung, Schmerzen und Überwärmung in verschiedenen Gelenken. Meist sind die großen Gelenke wie Knie oder Schulter betroffen, es können aber auch andere Gelenke befallen sein.
Die Betroffenen sind in ihrem Allgemeinbefinden sehr beeinträchtigt, Fieber und Gewichtsabnahme sind häufig.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die Entzündung kann auf andere Organe wie Augen, Herz oder die Haut übergreifen. Der Krankheitsverlauf ist unterschiedlich: die Gelenkentzündung kann einmalig bleiben und von selbst vollständig abheilen. Aber auch wiederkehrende Gelenksentzündungen sind nicht selten.
In den meisten Fällen wird das Reiter-Syndrom chronisch. Folge sind Gelenkzerstörungen ähnlich wie bei der chronischen Polyarthritis.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Gelenkentzündungen können verschiedene Ursachen haben:
 - Sie können im Rahmen einer Viruserkrankung auftreten.
 - Auch bei anderen chronischen Erkrankungen, besonders den chronischen Darmerkrankungen wie dem Morbus Crohn oder der Colitis ulcerosa, aber auch bei Hauterkrankungen wie der Schuppenflechte, kann es begleitend zu Gelenksreizungen kommen.
 - Bei der chronischen Polyarthritis handelt es sich um eine rheumatische Erkrankung mit wiederkehrenden Gelenksentzündungen.
 - Beim Gichtanfall, einer Entzündung infolge von Harnsäurekristallen im Gelenk ist typischerweise das Großzehengelenk befallen. Meist ist dem Gichtanfall ein Festessen mit viel Fleisch und Alkoholgenuss vorausgegangen, denn dies erhöht den Harnsäurespiegel im Blut und kann so einen Gichtanfall auslösen.
 - An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Vorangegangen ist eine eitrige Mandelentzündung. Da man diese heute in der Regel mit Antibiotika behandelt, ist das rheumatische Fieber sehr selten geworden.

WVerhaltenstipps
 - Bei stark entzündeten Gelenken wirkt lokale Kühlung schmerzlindernd.
 - Kommt es im Anschluss oder gleichzeitig mit einem bakteriellen Infekt zu einer Gelenkschwellung, sollte ein Arzt aufgesucht werden damit rechtzeitig mit einer antibiotischen Therapie begonnen werden kann.

Bearbeitungsstand: 22.10.2021

Quellenangaben:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Entzündlich bedingte Muskelschmerzen im Schulter- und Beckenbereich, die nicht selten mit einer Gefäßentzündung einhergehen.



Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die Polymyalgia rheumatica ist eine klassische entzündlich-rheumatische Erkrankung des höheren Lebensalters, denn sie tritt meist ab dem 60. Lebensjahr auf. Frauen erkranken 2-3mal häufiger als Männer. Die Ursache ist nicht bekannt.


Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Innerhalb weniger Tage entwickeln sich starke Schmerzen der Muskulatur in beiden Schultern und häufig auch im Beckenbereich. Sie sind besonders in den frühen Morgenstunden ausgeprägt und führen zu einer schmerzhaft eingeschränkten Beweglichkeit. Die Symptome bessern sich im Tagesverlauf. Häufig bestehen Fieber, Abgeschlagenheit und nicht selten eine depressive Verstimmung. Manchmal finden sich gleichzeitig Gelenkentzündungen mit deutlicher Schwellung.


Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
In fast der Hälfte der Fälle tritt die Polymyalgia rheumatica gemeinsam mit einer Gefäßentzündung der Schläfenarterien auf, man spricht von einer "Schwesterkrankheit". Das heißt, klagen die Betroffenen zusätzlich zu den Muskelschmerzen über Schläfenkopfschmerzen, muss an eine Entzündung der Schläfenarterien gedacht werden. Die Arterie ist dabei verdickt, geschwollen und druckschmerzhaft.
Wenn die Gefäßentzündung auf die Netzhautgefäße des Auges übergegriffen hat, kommt es zur plötzlichen Sehverschlechterung oder gar einer einseitigen Erblindung.


Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Bei Arthrose in den Schulter- oder Hüftgelenken treten ebenfalls Schmerzen auf. Doch sind diese meist bewegungsabhängig verstärkt und in der Regel nur einseitig.


Verhaltenstipps
Schon bei Verdacht auf eine Entzündung der Schläfenarterie ist ein Arzt zu verständigen, denn beim Befall der Netzhautgefäße droht die Gefahr der Erblindung.

Bearbeitungsstand: 25.10.2021

Quellenangaben:
Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Gelenkschmerzen, die im Zusammenhang mit der Hauterkrankung Schuppenflechte auftreten.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Psoriasis arthropathica

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die Schuppenflechte, der Fachausdruck lautet Psoriasis, ist eine Hauterkrankung, bei der an verschiedenen Körperstellen schuppige und gerötete Hautveränderungen zu sehen sind. Manchmal kommt es zusätzlich zu Gelenksveränderungen. Die genaue Ursache sowohl der Schuppenflechte, als auch der begleitenden Gelenksentzündungen ist unklar. Man vermutet genetische Ursachen, da die Erkrankungen bei Verwandten gehäuft auftreten.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
In den meisten Fällen sind die kleinen Gelenke, besonders die Finger befallen. Die betroffenen Gelenke sind geschwollen und sehr schmerzhaft. Bei Befall der Finger ist auffallend, dass meist alle Fingergelenke befallen sind. Da der ganze Finger anschwillt, spricht man vom "Wurstfinger". Nicht selten finden sich am betroffenen Gelenk auch die für die Schuppenflechte typischen Hautveränderungen.
Treten die Gelenkschmerzen an der Wirbelsäule auf, so äußern sie sich ähnlich wie die Symptome eines Morbus Bechterew.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der Verlauf der Psoriasis-Arthritis ist sehr unterschiedlich. Meist treten die Gelenkentzündungen schubweise auf, das heißt, die Beschwerden klingen ab und kommen nach unterschiedlichen Zeitspannen wieder. Der Gelenkbefall wechselt, es sind immer wieder andere Gelenke befallen. Die Beschwerden können aber auch sehr selten oder sogar nur einmalig auftreten. Möglich ist aber auch ein chronischer Verlauf. Dabei kommt es nicht selten im Laufe der Zeit zu Gelenkveränderungen und Einsteifungen ähnlich wie bei einer chronischen Polyarthritis.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können verschiedene Ursachen haben:
 - Sie können im Rahmen einer Viruserkrankung oder eines bakteriellen Infektes, wie beispielsweise beim Reiter-Syndrom, auftreten.
 - Bei manchen chronischen Erkrankungen, besonders den chronischen Darmerkrankungen wie dem Morbus Crohn oder der Colitis ulcerosa, kann es begleitend zu Gelenkreizungen kommen.
 - Bei der chronischen Polyarthritis handelt es sich um eine rheumatische Erkrankung mit wiederkehrenden Gelenkentzündungen.
 - Beim Gichtanfall, einer Entzündung infolge von Harnsäurekristallen im Gelenk, ist typischerweise das Großzehengelenk befallen. Meist ist dem Gichtanfall ein Festessen mit viel Fleisch und Alkoholgenuss vorausgegangen. Dadurch ist der Harnsäurespiegel im Blut erhöht, was den Gichtanfall auslöst.
 - An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Vorangegangen ist eine eitrige Mandelentzündung. Da man diese heute in der Regel mit Antibiotika behandelt, ist das rheumatische Fieber sehr selten geworden.

Verhaltenstipps
 - Kommt es im Rahmen einer Schuppenflechte zu Gelenkschmerzen, sollte dies mit einem Arzt besprochen werden.
 - Bei akuten Gelenkentzündungen wirkt lokale Kälte, zum Beispiel kühlende Umschläge, schmerzlindernd.

Bearbeitungsstand: 22.10.2021

Quellenangaben:
Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Erkrankung unklarer Ursache mit ständigen Schmerzen am ganzen Körper im Bereich der Muskulatur, des Bindegewebes und der Knochen.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - generalisierte Tendomyopathie

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Unsere Muskeln setzen über Sehnen an den Knochen an. Kommt es zur Überreizung oder Entzündung dieser Sehnenansatzstellen, resultieren lokale Schmerzen, die sehr schmerzhaft sein können. Die Fibromyalgie ist eine Unterform des so genannten Weichteilrheumatismus, einer Rheumaform, der Entzündungen oder Verschleißerscheinungen an Muskeln, Sehnen, Sehnenscheiden und Bändern zu Grunde liegen.
Betroffen sind meist Frauen zwischen 30 und 60 Jahren, die Erkrankung kann aber in jedem Lebensalter auftreten. Die Ursache der Fibromyalgie ist unbekannt, doch man vermutet einen psychosomatischen Hintergrund.


Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Patienten beklagen seit Monaten bestehende Schmerzen am ganzen Körper ("mir tut alles weh"). Meist begannen die Beschwerden lokal und haben sich langsam über den ganzen Körper ausgebreitet. Oft werden die Symptome durch Wettereinflüsse, psychischen Stress oder Bewegung verstärkt.
Nicht selten werden zusätzlich Beschwerden wie leichte Ermüdbarkeit, Schlafstörungen, Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Schwitzen, Mundtrockenheit oder ähnliches beschrieben.


Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Auf Grund der unterschiedlichen Symptomatik und den häufig psychischen Einflüssen ist die Fibromyalgie schwierig zu behandeln.
Es handelt sich um eine chronisch verlaufende Erkrankung. Die meisten Patienten leiden über Jahre unter Schmerzen wechselnder Stärke und Dauer. Nur selten lässt sich eine Heilung erreichen.


Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Treten die Schmerzen nicht am ganzen Körper, sondern nur an bestimmten Sehnen - häufig am Unterarm oder Ellenbogen - auf, handelt es sich um eine Sehnenscheidenentzündung.
Beklagen ältere Menschen Schmerzen im Schulter- und Beckenbereich, die besonders in den frühen Morgenstunden sehr ausgeprägt sind, muss eine rheumatische Erkrankung wie die Polymyalgia rheumatica als mögliche Ursache ausgeschlossen werden.


Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Kälte- oder Wärmeanwendungen im Bereich der gereizten Sehnen wirkt schmerzlindernd, ebenso wie Entspannungsbäder, Massagen oder Krankengymnastik.

Bearbeitungsstand: 25.10.2021

Quellenangaben:
Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Arolt, Reimer, Dilling, Basiswissen Psychiatrie und Psychotherpaie, Springer, (2011), 7. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Als Weichteile werden die Strukturen bezeichnet, welche die Gelenke umgeben, also Muskeln, Bänder, Sehnen und Sehnenscheiden. Kommt es zu Entzündungen, Reizungen oder Verkrampfungen dieser Strukturen, spricht man von Weichteilrheumatismus.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Nichtartikuläre Rheumaformen

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Zu den schmerzhaften Veränderungen der Weichteile kommt es infolge von Fehlhaltungen, einer Überbelastung einzelner Muskelgruppen oder Verspannungen. Es besteht eine enge Beziehung zwischen Psyche und der Körperhaltung. Ängste, Depressionen, aber auch Aggressionen lösen Muskelverspannungen aus und sind somit eine häufige Ursache der Beschwerden.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Typisch sind plötzliche Schmerzen im Bereich der überbelasteten Muskulatur oder der Sehnen.
Die Betroffenen klagen über schmerzhafte Muskelverspannungen oder über Bewegungsschmerzen an bestimmten Sehnenansatzpunkten. Meist treten die Muskelverspannungen im Bereich der Schultermuskulatur oder entlang der Wirbelsäule auf. Der betroffene Muskel ist verhärtet und sehr druckschmerzhaft.
Eine ausgeprägte Form des Weichteilrheumatismus ist die Fibromyalgie. Es kommt, meist auf Grund unklarer Ursache, zu generellen Schmerzen im ganzen Bewegungsapparat.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Unter entsprechender Behandlung klingen die Muskelschmerzen meist rasch ab. Lässt sich die auslösende Ursache aber nicht beseitigen, können die Beschwerden immer wieder auftreten.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Einer Sehnenscheidenentzündung liegt meist eine Überbelastung bestimmter Sehnen, besonders am Unterarm zu Grunde. Ursache ist meist eine einseitige Belastung.
Beim so genannten "Tennisellbogen" oder "Tennisarm" ist es zu einer Reizung der Ansatzstelle der Unterarmsehne am Ellenbogen gekommen.
Bei der Polymyalgia rheumatica handelt es sich um entzündlich bedingte Muskelschmerzen im Schulter- und Beckenbereich. Es ist eine Erkrankung der älteren Menschen und kann mit einer Gefäßentzündung einhergehen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Lokale Wärme wirkt muskelentspannend und somit schmerzlindernd.
 - Sind die Sehnen überlastet, ist nicht selten eine vorübergehende Ruhigstellung nötig.
 - Entspannungsübungen oder psychotherapeutische Maßnahmen helfen, wenn psychische Ursachen den Beschwerden zu Grunde liegen.
 - In körperlich schweren Berufen sind Muskelverspannungen sehr häufig. Deshalb ist hier die richtige Arbeitsweise zur Muskelentlastung wichtig.

Bearbeitungsstand: 25.10.2021

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Arolt, Reimer, Dilling, Basiswissen Psychiatrie und Psychotherpaie, Springer, (2011), 7. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Veränderungen in und an den Wänden der Blutgefäße, welche die betroffenen Gefäße zunehmend einengen und mit der Zeit völlig verschließen können.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Arterienverkalkung
 - Arterielle Verschlusskrankheit (AVK)

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die Arteriosklerose ist eine sehr häufige und gefährliche Erkrankung. 50 Prozent der Todesfälle in den Industrienationen sind auf Folgen dieser Gefäßveränderungen zurückzuführen. Sie beginnt mit kleinen Verletzungen der innersten Arterienschicht. Im Bereich der Schädigung lagern sich verschiedene Substanzen ab, und zwar nicht, wie man wegen des landläufigen Namens "Arterienverkalkung" vermuten könnte nur Kalk, sondern auch Fette und Blutplättchen. Die Ablagerungen führen langfristig zur Gefäßeinengung.
Viele Faktoren begünstigen die Entwicklung einer Gefäßverkalkung:
 - Erhöhter Blutdruck: Wenn er lange Jahre schon besteht, kann es durch die ständige Druckbelastung auf die Gefäßwände zu den auslösenden Verletzungen kommen.
 - Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit): Es kommt nicht selten schon in recht jungen Jahren zu Gefäßeinengungen.
 - Erhöhte Blutfette: Sie steigern das Risiko einer Arterienverkalkung, weil sich das Fett in den Gefäßen ablagert.
 - Das Alter: Mit dem Alter kommt es zum Elastizitätsverlust der Gefäße, da die elastischen Fasern verschwinden und durch "starres" Bindegewebe ersetzt werden.
 - Rauchen: Es schädigt auf lange Sicht die Gefäße.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Arterienverkalkung ist ein chronischer Prozess, der meist erst nach Jahren zu Beschwerden führt. Sind die Gefäße verengt, kann das Versorgungsgebiet des Gefäßes nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden. Abhängig davon, welche Arterien durch die Arteriosklerose betroffen sind, kommt es zu Veränderungen an den von ihnen versorgten Organen mit den entsprechenden Beschwerden. Da es sich meist um ein Gefäßleiden handelt, das nicht nur eines, sondern viele verschiedene Gefäße betrifft, leiden Patienten oft an mehreren Folgeerkrankungen.
Am häufigsten kommt es an folgenden Organen zur Arterienverkalkung und dem entsprechenden Krankheitsbild:
 - Sind die Herzkranzgefäße des Herzens eingeengt, der Mediziner bezeichnet dies als koronare Herzkrankheit. Es kommt bei körperlicher oder psychischer Belastung zu Schmerzen in der Herzgegend, den Angina pectoris - Anfällen.
 - Bei Verengungen der Beinarterien sind Beinschmerzen beim Gehen typisch. Im fortgeschrittenen Stadium spricht der Arzt von einer arteriellen Verschlusskrankheit.
 - Viele alte Menschen beklagen Schwindelgefühle. Auch sie können Zeichen für eine Arteriosklerose und zwar der Verkalkung der kleinen Gefäße im Gehirn sein.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Nimmt die Arterienverkalkung zu, erhöht sich im Laufe der Zeit die Gefahr von Komplikationen ganz erheblich. Je nachdem, welches Organ betroffen ist, können sich typische Komplikationen entwickeln:
 - Am Herzen kommt es zum Herzinfarkt, wenn eines der Herzkranzgefäße plötzlich vollständig verschlossen ist.
 - Eine sehr häufige Folge der Arteriosklerose der Herzgefäße ist die Herzschwäche. Denn wenn das Herz lange Zeit nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, nimmt die Herzleistung ab. Es kommt zur Rechts- oder Linksherzschwäche. Sind beide Herzhälften schwach, so spricht man von einer globalen Herzschwäche.
 - Lösen sich Teile der Gefäßablagerungen, werden sie mit dem Blut weitertransportiert bis sie in kleineren Gefäßen hängen bleiben und diese vollständig verstopfen (eine so genannte Embolie). Folge kann ein Absterben des betroffenen Beines oder Organs sein.
 - Kommt es im Gehirn zu solch einer Arterienverstopfung, resultiert ein Schlaganfall.
 - Besonders in der Aorta, der größten Arterie unseres Körpers, kann sich durch die Gefäßwandschädigung im Laufe der Jahre eine Aussackung der Arterienwände, ein so genanntes Aneurysma, bilden. Nimmt die Größe dieser Aussackung zu, besteht die Gefahr, dass es platzt.
 - Sind die Nierengefäße durch eine Arterienverkalkung eingeengt, kann sich eine chronische Nierenschädigung entwickeln.

Verhaltenstipps
 - Bestehende Blutgefäßveränderungen bilden sich nur selten zurück. Die einzige Chance, den Krankheitsprozess abzubremsen, ist die konsequente Besserung der Risikofaktoren. Das bedeutet, dass ein hoher Blutdruck, eine Zuckerkrankheit und erhöhte Blutfette behandelt werden müssen. Auf Nikotin ist zu verzichten.
 - Zur Vorbeugung der Arterienverkalkung sind eine ausgewogene und fettarme Ernährung sowie regelmäßige Bewegung wichtig.
 - Treten bei körperlicher Belastung Schmerzen in der Herzgegend oder den Beinen auf, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Bearbeitungsstand: 01.11.2021

Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008) - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist das? - Definition
Erfrierungen sind vorübergehende bzw. bleibende körperliche Schäden durch lokale Kälteeinwirkung. Frostbeulen sind spezielle Formen einer Erfrierung.



Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
 - Congelatio (Erfrierung)
 - Pernio (Frostbeule)

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Durch Kälte kommt es besonders an Nase, Ohren, Finger, Zehen aber auch an normalerweise nicht abgedeckten Hautarealen (Wangen) zu Erfrierungsschäden. Erfrierungen benötigen keine extremen Minusgrade, sie können sich bei Temperaturen um den Gefrierpunkt entwickeln.
Neben der körperlichen Veranlagung, fördern alle Erkrankungen und Verhaltensweisen (z.B. Rauchen), die eine Minderdurchblutung bzw. eine Verengung der Gefäße bewirken, die Entwicklung von Erfrierungen. Auch zu enge, nasse oder nicht angepasste Kleidung kann eine Ursache sein.
Einmal geschädigte Hautareale sind empfindlich für erneute Schädigungen.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Im ersten Stadium der Erfrierung kommt es zu schmerzhaften Verengungen der Hautgefäße mit einer auffälligen Blässe, Abkühlung und Gefühllosigkeit. Bei Frostbeulen treten anfangs blaurote Verfärbungen auf, später kommen teigige Schwellungen hinzu. Es können sich Blasen oder Geschwüre bilden.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Erfrierungen zweiten Grades sind sehr schmerzhaft und es bilden sich sofort oder erst nach Stunden Blasen, die mit Blut oder Gewebeflüssigkeit gefüllt sind. Während Erfrierungen ersten Grades meist komplikations- und folgenlos abheilen, können Erfrierungen zweiten Grades Narben bilden. Bei Erfrierungen dritten Grades kommt es durch Gewebszerstörung zu blau-schwarzen Verfärbungen. Dieses abgestorbene Gewebe (sog. Nekrose) wird langsam vom gesunden Gewebe abgestoßen. Man unterscheidet trockene Nekrosen (Mumifikation) und feuchte, nach Platzen von Blasen, nasse Nekrosen. Infizieren sich die Nekrosen drohen Wundinfektionen durch z.B. Eitererreger. Erfrierungen dritten Grades heilen immer unter Narbenbildung oder körperlichen Schäden ab.
Erfrierungen können auch mit einer Unterkühlung des ganzen Körpers einhergehen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - angepasste Kleidung (trockene, wind- und wasserdichte Kleidung)
 - vor weiterer Kälteeinwirkung bewahren; nasse Kleidung wechseln
 - Erfrierungen ersten Grades nur langsam Erwärmen (u.U. recht starke Schmerzen)
 - Fuß- oder Handbäder mit 10 Grad warmen Wasser beginnend langsam erwärmen
 - Erfrierungen zweiten und dritten Grades bedürfen unbedingt ärztlicher Behandlung!
 - Bei Erfrierungen zweiten und dritten Grades nicht versuchen, durch aktive Bewegung zu erwärmen
 - Blasen nicht öffnen
 - Wärmen des erfrorenen Körperteils am eigenen Körper (z.B. Hand in die Achselhöhle legen)
 - Erfrierungen nicht mit Schnee einreiben
 - keine Massagen
 - Nikotin verengt die Gefäße zusätzlich, daher Rauchverbot.

Bearbeitungsstand: 28.10.2021

Quellenangaben:
Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dosierung und Anwendungshinweise

Wie wird das Arzneimittel dosiert?

Teilbad (1 l Wasser): Kompressen (1 l Wasser): Dosierhilfe: Dem Arzneimittel liegt für eine korrekte Dosierung ein Messbehältnis bei.
WerEinzeldosisGesamtdosisWann
Erwachsene5 mlmerhmals wöchentlichunabhängig von der Tageszeit
Erwachsene10 mlmerhmals wöchentlichunabhängig von der Tageszeit
Anwendungshinweise
Art der Anwendung?
Bereiten Sie mit dem Arzneimittel ein warmes Bad zu. Geben Sie dazu das Bad mit dem Wasserstrahl in die Wanne. Die Dauer eines Bades sollte 10 Minuten betragen.
Bei frischen Erfrierungen: Die Badetemperatur sollte 18-20 Grad C betragen.
Bei rheumatischen Beschwerden und Durchblutungsstörungen: Die Badetemperatur sollte 36-39 Grad C betragen.

Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach der Art der Beschwerden und/oder dem Verlauf der Erkrankung. Fragen Sie dazu im Zweifelsfalle Ihren Arzt oder Apotheker.

Ãœberdosierung?
Wird das Arzneimittel wie beschrieben angewendet, sind keine Ãœberdosierungserscheinungen bekannt. Bei versehentlichem Verschlucken, wenden Sie sich umgehend an einen Arzt. Es kann zu Ãœbelkeit, Erbrechen sowie zu Durchfall kommen.

Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.

Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Zusammensetzung
Was ist im Arzneimittel enthalten?

Die angegebenen Mengen sind bezogen auf 1 ml Bad.

Wirkstoffstoff 5 mg Benzyl nicotinat
Hilfstoff + Fichtennadelöl
Hilfstoff + Isopropanol
Hilfstoff + Polysorbat 20
Hilfstoff + Polysorbat 80
Hilfstoff + Chinolingelb
Hilfstoff + Patentblau V

Kundenrezensionen

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder fragen Sie in Ihrer Apotheke.
**gegenüber der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers.