SIKLOS 1.000 mg Filmtabletten

SIKLOS 1.000 mg Filmtabletten
PZN:
10761734
Packungsinhalt:
30 St Filmtabletten
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Rezeptpflichtig
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ja

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Wirkungsweise
Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels?

Der Wirkstoff Hydroxycarbamid gehört zu den Zytostatika und beeinflusst das körpereigene Immunsystem indem er in die DNA-Synthese eingreift. Hydroxycarbamid wird zur Behandlung von malignen Bluterkrankungen, Blutbildungsstörungen sowie zur Behandlung der Sichelzellanämie, einer erblich bedingten Erkrankung der roten Blutkörperchen mit erhöhtem Risiko für das Verstopfen von Blutgefäßen eingesetzt.
Wichtige Hinweise
Was sollten Sie beachten?
- Das Reaktionsvermögen kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, vor allem in höheren Dosierungen oder in Kombination mit Alkohol, beeinträchtigt sein. Achten Sie vor allem darauf, wenn Sie am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen (auch im Haushalt) bedienen, mit denen Sie sich verletzen können.
- Vermeiden Sie übermäßige UV-Strahlung, z.B. in Solarien oder bei ausgedehnten Sonnenbädern, weil die Haut während der Anwendung des Arzneimittels empfindlicher reagiert.
- Bei Frauen im gebärfähigen Alter sind während und unter Umständen auch eine zeitlang nach der Therapie wirksame Verhütungsmethoden erforderlich. Sprechen Sie hierzu Ihren Arzt oder Apotheker an.
- Das Blutbild muss während der gesamten Behandlung und ggf. nach Beendigung der Behandlung überwacht werden.
- Während der Behandlung sind geeignete schwangerschaftsverhütende Maßnahmen durchzuführen.
- Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selbst kaufen, nur gelegentlich anwenden oder deren Anwendung schon einige Zeit zurückliegt.
Gegenanzeigen
Was spricht gegen eine Anwendung?

- Ãœberempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
- Schwere Leberfunktionsstörung
- Schwere Nierenfunktionsstörung
- Knochenmarkstörung mit Blutbildungsstörung (Knochenmarkdepression)

Welche Altersgruppe ist zu beachten?
- Säuglinge und Kleinkinder unter 2 Jahren: Für diese Altersgruppe liegen keine Dosierungsangaben vor.

Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Das Arzneimittel sollte nach derzeitigen Erkenntnissen nicht angewendet werden.
- Stillzeit: Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden.

Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Nebenwirkungen
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?

- Knochenmarkstörung mit Blutbildungsstörung (Knochenmarkdepression)
- Verminderte Zahl an weißen bestimmten Blutkörperchen (Neutropenie)
- Mangel an unreifen roten Blutkörperchen (Retikulozytopenie)
- Blutbildungsstörung mit mehr vergrößerten roten Blutkörperchen (Makrozytose)
- Verminderte Anzahl an Spermien
- Samenzellverlust in der Samenflüssigkeit (Azoospermie)
- Verminderte Zahl an weißen Blutkörperchen (Leukopenie)
- Blutarmut mit stark vergrößerten roten Blutkörperchen (hyperchrome megaloblastäre Anämie)
- Erniedrigte Anzahl an T-Helferzellen (CD4-Lymphozyten)
- Schmerzhafte oder erschwerte Harnblasenentleerung
- Beeinträchtigte Nierenfunktion
- Erkrankung der Niere (Nierentubuli)
- Harnsäurespiegel im Blut (erhöht)
- Erhöhter Blutharnstoff
- Erhöhte Nierenwerte (Kreatinin) im Blut
- Durchfall
- Verstopfung
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse
- Schleimhautentzündung
- Verdauungsbeschwerden
- Magen-Darm-Beschwerden
- Erbrechen
- Appetitlosigkeit
- Fleckig-knotiger Hautausschlag (makulopapulöser Hautauschlag)
- Hautrötung durch gesteigerte Durchblutung (Erythem)
- Schmerzhafte Hautrötung und Schwellung an Händen u. Füßen (Hand-Fuß-Syndrom)
- Blutgefäßentzündung mit Hautveränderungen (kutane Vaskulitis)
- Geschwür (Ulkus)
- Gewebeuntergang mit schwärzlicher Verfärbung (Gangrän)
- Entzündung der Muskulatur, Haut und Organe (Dermatomyositis)
- Rückbildung der Haut (Pergamenthaut, Hautatrophie)
- Rückbildung des Nagels (Nagelatrophie)
- Unterschenkelgeschwür
- Juckreiz (Pruritus)
- Hautkrebsfrühform durch UV-Strahlung (aktinische Keratose)
- Violette Hautknötchen (Papel)
- Hautschuppung bzw. -abschälung (Exfoliation)
- Hauttumor
- Fieber
- Schüttelfrost
- Unwohlsein
- Ãœberempfindlichkeit
- Kraftlosigkeit bzw. Schwäche
- Verminderte Zahl an Blutplättchen (Thrombozytopenie)
- Blutarmut (Anämie)
- Kopfschmerzen
- Hautreaktion
- Pigmentierung der Mundschleimhaut
- Färbung der Fingernägel (Pigmentierung)
- Verstärkte Hautfärbung durch mehr Hautfarbstoff (Hyperpigmentierung)
- Entzündung der Mundschleimhaut (Stomatitis)
- Orientierungsstörung
- Sinnestäuschung (Halluzination)
- Erkrankung des Nervensystems (neurologische Erkrankung)
- Schwindelgefühl
- Muskelkrampf
- Lokale Nervenleiden (periphere Neuropathie)
- Akute Lungenreaktionen
- Eindringen (Infiltration) von Flüssigkeit/Zellen in das Gewebe der Lunge
- Kurzatmigkeit (Dyspnoe)
- Lungenvernarbung (Lungenfibrose)
- Entzündung der Lungenblässchen (Allergische Alveolitis)
- Vermehrter Gallenfarbstoff (Bilirubin) im Blut
- Lebertoxizität
- Gallenabflussstörung (Cholestase)
- Leberentzündung
- Hautkrebs
- Stachelzellkrebs der Haut
- Weißer Hautkrebs
- Geschwür der Haut
- Schläfrigkeit
- Ãœbelkeit
- Hautausschlag
- Haarausfall mit Glatzenbildung (Alopezie)
- Anstieg der Leberenzyme

Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Anwendungsgebiete
- Akuter, vermehrter Zerfall roter Blutkörper (Sichelzellkrise), zur Vorbeugung gegen das Wiederauftreten von Schmerzkrisen einschließlich akuter Brustschmerzen


Was ist das? - Definition
Blutarmut infolge verminderter Bildung, Zerstörung oder Verlust von roten Blutkörperchen.


Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Ein erwachsener Mensch hat ca. 4-6 Liter Blut. Es besteht aus den Blutzellen und Plasma, einer Flüssigkeit, welche Hormone, Nährstoffe und die Blutsalze enthält. Bei einer Anämie ist die Menge der roten Blutkörperchen, der sogenannten Erythrozyten, im Blut vermindert. Ursachen können entweder ein Verlust der Erythrozyten, eine verminderte Bildung oder eine Zerstörung dieser Blutzellen sein.
Bei einer Blutung verlieren wir Blut und somit auch die roten Blutkörperchen. Da diese verzögert nachgebildet werden, resultiert eine Blutarmut.
Zur Erythrozytenbildung sind vier Stoffe nötig: Eisen, Folsäure, Vitamin B 12 und Erythropoetin, ein Hormon welches die Niere bildet. Fehlt einer dieser Stoffe, kommt es zur verminderten Bildung von roten Blutkörperchen.
Viele Menschen aus südlichen Ländern habe eine angeborene Bildungsstörung der roten Blutkörperchen. Diese haben eine veränderte Zellform. Die Zellen werden deshalb früher abgebaut als gesunde Zellen, infolgedessen ist deren Gesamtzahl vermindert. Folge ist eine chronische Anämie.
Im Rahmen von chronischen Erkrankungen wie Rheuma oder Tumor-Erkrankungen findet sich oft eine Blutarmut, deren Ursache liegt unter anderem in einer Verteilungsstörung des im Körper gespeicherten Eisens.


Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Symptome einer Anämie sind davon abhängig, wie rasch sich die Blutarmut entwickelt. Bei einer starken Blutung wird es den Betroffenen infolge des sinkenden Blutdrucks schnell schwindlig und eventuell werden sie ohnmächtig. Bei einer chronischen oder sich sehr langsam entwickelnden Anämie beklagen die Betroffenen Müdigkeit, Leistungsschwäche, Hautblässe und niedrigen Blutdruck. Diese Beschwerden können aber auch komplett fehlen und die Blutveränderung wird ihm Rahmen einer Blutuntersuchung eher zufällig entdeckt.


Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Wenn eine starke Blutung nicht gestoppt werden kann, besteht Lebensgefahr. Kann die Ursache der Blutarmut aber beseitigt werden (z.B. durch Eisentabletten), so bessert sie sich meist rasch und die Beschwerden verschwinden. Bei einer angeborenen Erythrozytenbildungsstörung gibt es keine Heilung, in aller Regel ist die Lebenserwartung der Betroffenen aber nicht eingeschränkt.


Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Abgeschlagenheit und stete Müdigkeit sind Symptome, welche man bei verschiedensten Erkrankungen beobachtet. So können dies beispielsweise Zeichen einer Schilddrüsenunterfunktion, einer Asthenie oder einer Depression sein.
Im Rahmen einer Leukämie kommt es zur verminderten Erythrozytenbildung, weil die Knochenmarkszellen nur noch weiße Blutkörperchen bilden.
Liegt eine Blutbildungsstörung vor, werden alle Blutzellen vermindert gebildet.


Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
 - Bei häufiger Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Hautblässe sollte die Zusammensetzung des Blutes untersucht werden.

Bearbeitungsstand: 26.11.2021

Quellenangaben:
Thieme, Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen, (2006) - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dosierung und Anwendungshinweise

Wie wird das Arzneimittel dosiert?

Da die Dosierung des Arzneimittels von verschiedenen Faktoren abhängt, sollte sie von Ihrem Arzt individuell auf Sie abgestimmt werden. Für Kinder ab 2 Jahren, Jugendliche und Erwachsene wird das Arzneimittel von Ihrem Arzt entsprechend dem Körpergewicht dosiert. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten. Beim Auftreten von unerwünschten Arzneimittelwirkungen sollten Sie in Absprache mit Ihrem Arzt eventuell die Einzel- oder die Gesamtdosis reduzieren oder den Dosierungsabstand verlängern. Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung: Sie müssen in Absprache mit Ihrem Arzt eventuell die Einzel- oder die Gesamtdosis reduzieren oder den Dosierungsabstand verlängern. Ihr Arzt kann im Verlauf der Behandlung Dosisanpassungen vornehmen. Für Dosisanpassungen stehen Arzneimittel mit verschiedenen Wirkstoffstärken zur Verfügung.
WerEinzeldosisGesamtdosisWann
Anwendungshinweise
Art der Anwendung?
Nehmen Sie das Arzneimittel mit Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) ein. Zur Erleichterung der Einnahme können Sie das Arzneimittel auch unmittelbar vor der Einnahme in einer kleinen Menge Wasser auflösen und verabreichen. Das Hinzufügen eines Tropfens Sirup oder das Mischen mit Nahrung kann einen möglichen bitteren Geschmack überdecken.

Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach Art der Beschwerde und/oder Dauer der Erkrankung und wird deshalb nur von Ihrem Arzt bestimmt.

Ãœberdosierung?
Bei einer Überdosierung kann es unter anderem zu Schleimhautschädigungen, Wundsein, Hautrötungen, Wassereinlagerungen an Handflächen und Fußsohlen mit anschließendem Abschuppen, starke Hautverfärbungen, Entzündungen der Mundschleimhaut und zu Knochenmarkstörungen mit Blutbildungsstörungen kommen. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Überdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung.

Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.

Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Zusammensetzung
Was ist im Arzneimittel enthalten?

Die angegebenen Mengen sind bezogen auf 1 Tablette.

Wirkstoffstoff 1000 mg Hydroxycarbamid
Hilfstoff + Natriumstearylfumarat
Hilfstoff + Cellulose, mikrokristallin, siliconisiert
Hilfstoff + Butylmethacrylat-Copolymer, basisches

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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder fragen Sie in Ihrer Apotheke.