Wirkungsweise
Wie wirken die Inhaltsstoffe des Arzneimittels?
Die Inhaltsstoffe entstammen mehreren Pflanzen und wirken als natürliches Gemisch. Die Inhaltsstoffe bewirken im Anwendungsgebiet eine vermehrte Durchblutung und eine Schleimlösung. Dadurch kann festsitzender Schleim besser abtransportiert und das Abhusten erleichtert werden. Außerdem vermindern sie den Hustenkrampf. Erkältete Patienten können wieder freier atmen; unangenehmer Reizhusten verschwindet, Halsschmerzen und Heiserkeit werden gestillt.
Der Wirkstoff Menthol entspannt verkrampfte Muskeln und bringt die Durchblutung in Schwung. Zudem regt er Kälterezeptoren an. Dadurch kühlt der Stoff, stillt quälenden Juckreiz und betäubt örtlich. Nelkenöl hat schmerzstillende und entzündungshemmende Eigenschaften.
Wie wirken die Inhaltsstoffe des Arzneimittels?
Die Inhaltsstoffe entstammen mehreren Pflanzen und wirken als natürliches Gemisch. Die Inhaltsstoffe bewirken im Anwendungsgebiet eine vermehrte Durchblutung und eine Schleimlösung. Dadurch kann festsitzender Schleim besser abtransportiert und das Abhusten erleichtert werden. Außerdem vermindern sie den Hustenkrampf. Erkältete Patienten können wieder freier atmen; unangenehmer Reizhusten verschwindet, Halsschmerzen und Heiserkeit werden gestillt.
Der Wirkstoff Menthol entspannt verkrampfte Muskeln und bringt die Durchblutung in Schwung. Zudem regt er Kälterezeptoren an. Dadurch kühlt der Stoff, stillt quälenden Juckreiz und betäubt örtlich. Nelkenöl hat schmerzstillende und entzündungshemmende Eigenschaften.
Wichtige Hinweise
Gegenanzeigen
Was spricht gegen eine Anwendung?
- Ãœberempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
Welche Altersgruppe ist zu beachten?
- Kinder unter 12 Jahren: Das Arzneimittel sollte in der Regel in dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.
Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Das Arzneimittel sollte nach derzeitigen Erkenntnissen nicht angewendet werden.
- Stillzeit: Lassen Sie sich auch hierzu von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten, da es dazu keine Erkenntnisse gibt.
Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Was spricht gegen eine Anwendung?
- Ãœberempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
Welche Altersgruppe ist zu beachten?
- Kinder unter 12 Jahren: Das Arzneimittel sollte in der Regel in dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.
Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Das Arzneimittel sollte nach derzeitigen Erkenntnissen nicht angewendet werden.
- Stillzeit: Lassen Sie sich auch hierzu von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten, da es dazu keine Erkenntnisse gibt.
Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Nebenwirkungen
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?
- Ãœberempfindlichkeitsreaktionen der Haut, wie:
- Hautausschlag, auch mit Pustel- oder Quaddelbildung
- Kontaktallergie
- Hautrötung
- Hautjucken
- Brennen auf der Haut
- Atemnot
- Atemwegsverengung
- Verkrampfung der Bronchien
- Hustenreiz
Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?
- Ãœberempfindlichkeitsreaktionen der Haut, wie:
- Hautausschlag, auch mit Pustel- oder Quaddelbildung
- Kontaktallergie
- Hautrötung
- Hautjucken
- Brennen auf der Haut
- Atemnot
- Atemwegsverengung
- Verkrampfung der Bronchien
- Hustenreiz
Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Anwendungsgebiete
- Erkältungskrankheiten der Atemwege, wie:
- Schnupfen
- Husten, auch mit verschleimten Bronchien
- Halsschmerzen
- Muskel-, Gelenk- und Nervenschmerzen, wie:
- Rheumatische Beschwerden
- Arthrose
- Ischiassyndrom
- Hexenschuss (Lumbago)
- Bandscheibenbeschwerden
- Rückenschmerzen
- Muskelverspannungen, wie:
- Nackensteife
- Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen
- Erkältungskrankheiten der Atemwege, wie:
- Schnupfen
- Husten, auch mit verschleimten Bronchien
- Halsschmerzen
- Muskel-, Gelenk- und Nervenschmerzen, wie:
- Rheumatische Beschwerden
- Arthrose
- Ischiassyndrom
- Hexenschuss (Lumbago)
- Bandscheibenbeschwerden
- Rückenschmerzen
- Muskelverspannungen, wie:
- Nackensteife
- Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen
Was ist das? - Definition
Eine Erkältungskrankheit ist eine Infektionskrankheit der oberen Luftwege, das heißt von Nase, Rachen und Luftröhre. Sie wird meist durch Viren ausgelöst und heilt in der Mehrzahl der Fälle nach einem typischen, häufig fieberlosen Verlauf nach etwa einer Woche vollständig aus.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Grippaler Infekt
- Common Cold
- Akute respiratorische Erkrankung
- Akute Bronchitis
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Die Erkältungskrankheit wird meistens durch Viren, vor allem durch die so genannten Rhinoviren, in seltenen Fällen durch Bakterien ausgelöst. Die Symptome, wie z.B. Husten und Schnupfen, beginnen bereits einen, spätestens jedoch vier Tage nach der Ansteckung. Übertragen werden die Erreger über direkten Kontakt, zum Beispiel durch Händeschütteln. Oder sie werden durch Niesen in die Luft geschleudert und suchen sich so ein neues Opfer. Für das gehäufte Auftreten von Erkältungskrankheiten in den kalten Jahreszeiten gibt es Gründe: Zum einen werden die Schleimhäute der oberen Atemwege reflektorisch weniger durchblutet, wenn vor allem die Füße kurzfristig unterkühlt sind. Zum anderen trocknet die Schleimhaut durch die Heizungsluft leicht aus. Beides führt dazu, dass die Viren im Nasen-Rachen-Bereich leichter in den Körper eindringen können.
Da es von den Viren unzählige Unterarten gibt, muss sich ein erwachsener Mensch im Durchschnitt etwa drei- bis viermal pro Jahr mit immer wieder verschiedenen Erregern auseinandersetzen und kann dabei jedesmal aufs Neue erkranken.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Erste Anzeichen einer Erkältungskrankheit sind Frösteln, Halskratzen und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Es folgen meist Schnupfen, bei dem zunächst die Nase sehr stark "läuft" und später "verstopft", Husten, Heiserkeit und Schluckbeschwerden. Gelenk- und Gliederschmerzen sind häufig und typisch für eine Infektion mit Viren. Fieber dagegen ist oft nicht vorhanden oder klingt, wenn es auftritt, meist nach ein bis zwei Tagen wieder ab.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Etwa eine Woche braucht der Körper um die Erreger in Griff zu bekommen. Das heißt, dass auch die Symptome nach etwa einer Woche abgeklungen sein sollten. Dauern sie länger an, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Verläufe mit ungewöhnlich starken Muskel- und Gelenkschmerzen, mit starken Halsschmerzen, Fieber über 38,5347 C oder Fieber, das länger als zwei Tage dauert, deuten auf eine Virusgrippe oder eine zusätzliche Infektion mit Bakterien hin und gehören ebenfalls in ärztliche Behandlung.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Zu unterscheiden ist die Erkältungskrankheit von einer Virusgrippe. Diese kann zwar ähnlich wie eine Erkältung verlaufen und wird deshalb oft als Grippe nicht erkannt. Sie kann aber auch weitaus schwerere Verlaufsformen annehmen und gehört in dem Fall unbedingt ärztlich behandelt.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Im Anfangsstadium der Erkältung können warme Fuß- oder Erkältungsbäder helfen. Dadurch wird reflektorisch eine Durchblutungssteigerung der Nasen- und Rachenschleimhaut erreicht, wodurch die Viren eventuell noch abgewehrt werden können.
- Viel trinken, etwa zwei bis drei Liter Wasser, Kräutertee oder Vitaminsaft pro Tag; der Schleim wird dadurch flüssiger und löst sich besser.
- Erkältungstees: Mischungen mit Holunder- und Lindenblüten wirken schweißtreibend, somit leicht fiebersenkend, Fenchel löst den Schleim. Honig im Tee unterstützt die schleimlösende Wirkung.
- Ätherische Öle von Kamille, Salbei, Thymian, Menthol, oder Eukalyptus vermitteln das Gefühl einer freien Nase. Sie können als Erkältungs- oder Dampfbäder inhaliert oder als Balsam eingerieben werden. Vorsicht: Bei Säuglingen und Kleinkindern kann mit Menthol ein Atemstillstand ausgelöst werden. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach für Kinder geeignete Zubereitungen.
- Dampfbäder: Heißes Wasser zusammen mit ätherischen Ölen in eine große Schüssel gießen, etwas abkühlen lassen, den Kopf darüber beugen, am besten mit einem Handtuch über Kopf und Schüssel, und inhalieren. Die Dämpfe fördern die Durchblutung der Schleimhäute und unterstützen so die Abwehr.
- Die Feuchtigkeit in der Raumluft sollte hoch sein.
- Nasenduschen mit Salzlösungen verflüssigen den Schleim. Entsprechende Behälter und Salzlösungen gibt es in der Apotheke.
Bearbeitungsstand: 12.10.2021
Quellenangaben:
Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage - Mehrle, Augenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 8.Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Die Grippe ist eine durch bestimmte Viren, den Influenzaviren, ausgelöste Infektionskrankheit der oberen Luftwege, das heißt von Nase, Rachen und Luftröhre. Meist verläuft sie wie eine Erkältungskrankheit, doch kann es manchmal zu Komplikationen kommen, in seltenen Fällen sogar mit tödlichem Ausgang.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Influenza
- Epidemische Grippe
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Die Grippe wird durch Influenzaviren ausgelöst. Sie können ihr Aussehen verändern, weshalb sich der Körper immer wieder mit neuen Unterarten auseinandersetzen muss. Grippeviren sind hochansteckend, können sogar über die Luft übertragen werden. So kann sich jeden Winter eine neue Grippewelle über weite Gebiete ausbreiten - die so genannten Grippeepidemien, benannt meist nach dem Ort ihres ersten Auftretens. Von der Ansteckung bis zur Erkrankung vergehen etwa ein bis fünf Tage.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Erste Krankheitsanzeichen sind wie bei der Erkältungskrankheit Frösteln, Schnupfen, Fieber, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen. Im Unterschied zur Erkältungskrankheit steigt das Fieber jedoch meist bis 38,5347 C und höher. Glieder- und vor allem Muskelschmerzen sind ausgeprägter. Der Husten ist meist trocken. Falls es zu Auswurf kommt, kann dieser blutig sein. Eine begleitende Bindehautentzündung und Beschwerden des Magen-Darmtraktes treten bei der Grippe häufiger auf als bei einer Erkältung. Verläuft eine vermutete Erkältung mit ungewöhnlich starken Muskel- und Gelenkschmerzen, mit Fieber über 38,5347 C oder länger als zwei Tage anhaltendem Fieber, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
In 80 % der Fälle ist die Grippe kaum von einer Erkältung zu unterscheiden und heilt nach etwa einer Woche folgenlos aus. Gefürchtet, und weitaus häufiger als bei einer Erkältung, sind jedoch schwere Verlaufsformen mit Entzündungen der tieferen Atemwege und der Lunge, des Herzmuskels, der Hirnhäute, des Mittelohres und der Nebenhöhlen. Betroffen sind Risikogruppen, wie ältere Menschen, Kleinkinder, Säuglinge und Menschen, die durch eine meist chronische Erkrankung, wie Diabetes oder ein Herzleiden in ihrer Abwehr geschwächt sind. Bei ihnen können sich die Viren über die oberen Luftwege hinaus ausbreiten oder Bakterien ansiedeln, die zusätzliche Infektionen auslösen. Es wird empfohlen sich schon im Vorfeld der "Erkältungssaison" gegen Grippe impfen zu lassen.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Viel trinken, etwa zwei bis drei Liter Wasser, Kräutertee oder Vitaminsaft pro Tag; zum einen wird der Schleim zum Abhusten flüssiger, zum anderen braucht der Körper Flüssigkeitsersatz bei Fieber.
- Ätherische Öle von Kamille, Salbei, Thymian, Menthol, oder Eukalyptus vermitteln das Gefühl einer freien Nase. Sie können als Erkältungs- oder Dampfbäder inhaliert oder als Balsam eingerieben werden. Vorsicht: Bei Säuglingen und Kleinkindern kann mit Menthol ein Atemstillstand ausgelöst werden. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach für Kinder geeignete Zubereitungen.
- Die Feuchtigkeit in der Raumluft sollte hoch sein.
- Verordnete Bettruhe sollte unbedingt eingehalten werden. Es besteht leicht die Gefahr sich selbst zu überschätzen und damit Organe, wie zum Beispiel das Herz, zu schädigen.
Bearbeitungsstand: 12.10.2021
Quellenangaben:
Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Der Schnupfen ist eine Viruserkrankung, die meist im Rahmen einer Erkältungskrankheit auftritt.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Rhinitis
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Ein Schnupfen wird durch verschiedene Viren ausgelöst. Die Symptome beginnen bereits einige Stunden, spätestens jedoch drei Tage nach der Ansteckung. Übertragen werden die Erreger über Tröpfchen, die zum Beispiel beim Niesen durch die Luft geschleudert werden. Wesentlich leichter zuschlagen können die Viren, wenn die Nasenschleimhaut auskühlt, beispielsweise durch Zugluft. Denn dann fließt automatisch weniger Blut hindurch. Außerdem arbeiten die Härchen auf der Nasenschleimhaut, das so genannte Flimmerepithel, das ungebetene Gäste wieder aus der Nase heraus transportieren soll, weniger aktiv, wenn es auskühlt.
Nach zwei Tagen nisten sich manchmal zusätzlich Bakterien ein und der virale Schnupfen geht in eine bakterielle Infektion über.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Da sehr verschiedene Erreger einen Schnupfen auslösen, zeichnet sich die Erkrankung durch unterschiedliche Symptome aus. Ein banaler Schnupfen beginnt meist mit einem trockenen Vorstadium; dann suchen Frösteln, Frieren im Wechsel mit einem Hitzegefühl, Kopfdruck, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, eventuell eine leicht erhöhte Temperatur, bei Kindern auch oft hohe Temperaturen, ein Kitzeln, Brennen und Trockenheitsgefühl in Nase und Rachen und Niesreiz die Patienten heim. Die Nasenschleimhaut ist meist blass und trocken. Nach einigen Stunden setzt das katarrhalische Stadium ein: Die Nasenschleimhaut beginnt viel wässriges Sekret abzusondern. Die Betroffenen können kaum durch die Nase atmen, zeitweise riechen sie schlecht oder gar nicht mehr. Die Augen tränen und die Nasenschleimhaut färbt sich hochrot und schwillt an. Manche Patienten beginnen beim Sprechen zu näseln; ihr Allgemeinbefinden verschlechtert sich. Nach wenigen Tagen geht das katharrhalische Stadium in das schleimige bzw. schleimig-eitrige Stadium über: Jetzt verbessert sich das Riechvermögen wieder, das dünnflüssige Sekret wird dicker, die Patienten fühlen sich langsam besser.
Ein einfacher Schnupfen sollte nach einer Woche ausheilen.
Was kann dahinter stecken? - Mögliche Krankheitsbilder
Oft ist es erst nach einigen Tagen möglich, genau zu diagnostizieren, ob hinter einem Schnupfen eine einfache Erkältung oder doch eine akute Nasennebenhöhlenentzündung oder eine Grippe steckt. Ein Schupfen, der im Rahmen einer Virusgrippe oder einer sonstigen schweren Infektion durch Viren auftritt, verläuft ähnlich wie ein einfacher Erkältungsschnupfen. Allerdings bezieht das Leiden hier häufig die gesamten Atemwege, den Verdauungstrakt, die Hirnhäute, den Herzbeutel, die Nieren und die Muskulatur (Gliederschmerzen) mit ein.
Sind zusätzlich Bakterien im Spiel, tritt eitriges, grüngelbes Sekret auf und es dauert länger, bis der Schnupfen verschwindet.
Manchmal verbirgt sich hinter dem Symptom ein allergischer Schnupfen oder ein Fließschnupfen.
Masern, Scharlach oder Windpocken gehen manchmal mit einem Schnupfen einher.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Einen einfachen Schnupfen lindern:
- Inhalationen mit Kamille
- Nasenspülungen mit Emser Salz
- Kopflichtbäder, Rotlichtbestrahlungen
- Notfalls ist Bettruhe einzuhalten
- Es empfiehlt sich, jedes Nasenloch einzeln auszuschneuzen, am besten mit Einmal-Papiertaschentüchern.
In Erkältungszeiten kann vor einem Schnupfen schützen:
- Saunabesuche, Klimareiz und Sport
- Vitamin C und sorgfältige Hygiene (speziell bei Kleinkindern).
Bearbeitungsstand: 18.10.2021
Quellenangaben:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Ein Fließschnupfen ist eine unspezifische Überempfindlichkeitsreaktion der Blutgefäße und Nerven der Nasenschleimhaut auf verschiedene chemische Reize, aber auch auf Stress und psychische Belastungen.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- hyperreflektorische Rhinitis
- Rhinitis vasomotorica
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Das vegetative Nervensystem ist verantwortlich für alle Abläufe im Körper, die wir nicht bewusst steuern; es teilt sich in den Sympathikus und den Parasympathikus auf. Bei einem Fließschnupfen sind die Zellen des vegetativen Nervensystems im Bereich der Nasenschleimhaut in ihrer Funktion gestört - insbesondere die parasympathischen Nervenzellen der Blutgefäße, die am äußeren Rand der Nasenmuscheln sitzen. Die defekten Gefäßzellen sondern kleine Eiweißmoleküle, so genannte Peptide ab. Manche dieser Peptide locken Entzündungszellen an, andere regen die Atemwege und die schleimproduzierenden Drüsen direkt an. Auslöser für das Leiden sind unspezifische Reize wie Kälte, Rauch, Staub, Alkohol oder psychische Probleme und Stress, aber auch der Missbrauch von Schnupfenmitteln, das Bohren in der Nase mit Fremdkörpern und hormonelle Störungen.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Ein Fließschnupfen zeichnet sich durch einen anfallsartigen Verlauf aus, wobei eine Schnupfenattacke wenige Minuten bis einige Stunden andauern kann. Viele Patienten leiden unter häufigen Rückfällen. Die Nasenschleimhaut färbt sich abwechselnd rot und blass, beziehungsweise fahl; manchmal erscheint sie bläulich. Sie schwillt stark an und sondert dünnflüssiges, wässriges, eiweißarmes Sekret ab, das sich im späteren Stadium glasig-schleimig verändert; es läuft die Rachenwand hinunter. Die Patienten können schlecht atmen und riechen wenig. Sie verspüren einen Druck und ein benommenes Gefühl im Schädel. Von außen fallen die dick geschwollenen Nasenmuscheln auf.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die starke Schwellung der Nasenmuscheln verleitet zum ständigen Gebrauch abschwellender Nasentropfen. Dieser Missbrauch schädigt jedoch die Nasenschleimhaut noch weiter.
Ein Fließschnupfen kann ein Reflexasthma hervorrufen.
Bei manchen Patienten schwillt das ganze Gesicht an. Weil sich die Gefäße stark erweitern und vermehrt mit Blut füllen, breitet sich im Bereich der Nase ein Hautausschlag aus, der die Haut flächig rot verfärbt.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Das Krankheitsbild ähnelt einem allergischen Schnupfen.
Der Arzt muss vor allem bei Kindern abklären, dass keine Fremdkörper wie Kugeln, Münzen, Metallpartikel oder Erbsen in der Nase stecken.
Auch eine beginnende Erkältung täuscht manchmal eine Rhinitis vasomotorica vor.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Die Patienten sollten Reize wie Staub oder Rauch meiden.
Häufig helfen Nasenspülungen mit Kochsalz.
Bearbeitungsstand: 12.10.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Die Bronchiolitis ist eine Entzündung der kleinen Atemwege (Bronchiolen), den kleinsten Verzweigungen der Luftwege in der Lunge.
Es handelt sich um eine Erkrankung des Kindesalters. Sie tritt meist in den ersten beiden Lebensjahren auf und ist besonders bei Säuglingen eine schwere und gefährliche Erkrankung.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Verursacht wird diese Erkrankung durch einen Virus. Die Entzündung setzt sich in den kleinen Atemwegen fest und führt hier zu einer Verengung der Bronchiolen.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Bronchiolitiden treten gehäuft in den kühleren Jahreszeiten, von Herbst bis Frühjahr auf. Meist kommt es im Anschluss an eine harmlose Erkältung plötzlich zu Fieber, einer starken Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens mit heftigen Hustenattacken und einer teils ausgeprägten Atemnot.
Die Kinder atmen infolge der Atemnot sehr schnell. Durch die Verengung der kleinen Atemwege ist die Atmung erschwert, in ausgeprägten Fällen kann man das so genannte "Nasenflügeln", (die Nasenflügel stellen sich bei der Einatmung nach außen auf), und "Einziehungen" erkennen, d.h. bei der Einatmung wird die Haut zwischen den Rippen nach innen gezogen.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Unter entsprechender ärztlicher Betreuung heilt die Bronchiolitis fast immer folgenlos aus. Bei Zeichen der Atemnot werden die Kinder zur genaueren Überwachung ins Krankenhaus eingewiesen, denn dann ist die Gabe von Sauerstoff nötig.
Nach schweren Bronchiolitiden kann eine teils Monate bis Jahre anhaltende Überempfindlichkeit der Atemwege bestehen bleiben. D.h., schon leichte Infekte, Anstrengung, Zigarettenrauch oder ähnliches führen zu erschwerter Atmung ähnlich einem Asthmaanfall.
Eine überstandene Bronchiolitis führt nicht zur Immunität, das heißt ein Kind kann mehrmals daran erkranken.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Die häufigste Ursache für Atemnot im Kindesalter ist die obstruktive Bronchitis. Hier ist es im Rahmen einer Viruserkrankung zur Verengung der Bronchien gekommen. Die Symptome sind ganz ähnlich wie bei der Bronchiolitis, doch sind die Kinder meist nicht so schwer krank.
Wenn die Kinder hoch fiebern und stark husten, die Atemnot aber nicht so ausgeprägt ist, kann eine Lungenentzündung dahinter stecken, die der Arzt ausschließen sollte.
Plötzliche Atemnot kann auch durch einen Fremdkörper (z.B. Erdnuss) verursacht sein, der in die Lunge gelangt ist.
Kommt es häufiger zu Atemnotanfällen, muss an ein Asthma bronchiale gedacht werden. Hier sind die Anfälle aber nicht durch Viren sondern meist durch allergische Reaktionen, z.B. Pollenflug bei Heuschnupfen, ausgelöst.
Eine eher seltene Krankheit, an die bei häufigen Infektionen der Lunge auch gedacht werden muss, ist die Mukoviszidose.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Zigarettenrauch ist für Kinder sehr schädlich, deshalb sollte generell in Anwesenheit von Kindern nicht geraucht werden, auf keinen Fall aber, wenn diese Kinder eine Lungenerkrankung haben!
- Die Bronchiolitis bedarf immer ärztlicher Betreuung, unterstützend wirkt die Anfeuchtung der Atemluft (z.B. feuchte Stoffwindel über Heizung).
Bearbeitungsstand: 22.10.2021
Quellenangaben:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Gruber, Christoph; Gruber Sarah, Pädiatrie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Husten ist ein Reflex, ein von uns nicht immer beeinflussbarer Schutzmechanismus. Dabei werden Schleim, Staub und Fremdkörper durch kräftige Stöße aus den Atemwegen hinausbefördert.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Tussis
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Unsere Luftwege sind mit feinen Flimmerhärchen bedeckt. Diese bewegen eine feine Schleimschicht, auf der sich kleine Unreinheiten aus der Atemluft sammeln können. Ähnlich einer Rolltreppe bewegen die Flimmerhärchen die Schleimschicht und somit auch die Verschmutzungen von der Lunge weg in Richtung Kehlkopf, wo sie geschluckt werden.
Bei einer Entzündung verkleben die Flimmerhärchen durch zähen Schleim und können ihrer Aufgabe nicht mehr nachkommen. Folge ist eine Reizung der Hustenrezeptoren in der Schleimhaut. Dies erzeugt eine Meldung, die ins Gehirn weitergeleitet wird und dort im Hustenzentrum einen Hustenreiz auslöst: Nach einer kurzen Einatmungsphase wird der Kehldeckel verschlossen und die Luft durch Anspannen der Atemmuskulatur zusammengepresst. Der dadurch entstehende Überdruck wird durch plötzliches Öffnen des Kehldeckels abgelassen. Die ausströmende Atemluft hat eine enorme Geschwindigkeit. Mit bis zu 1000 km/h werden Schleim und reizende Substanzen ausgestoßen.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Beim klassischen Husten im Rahmen einer Erkältung entwickelt sich infolge der Schleimhautreizung ein trockener Husten. Meist kommt es innerhalb von 1-3 Tagen zur Schleimlösung, so dass zum Husten Auswurf hinzukommt. In der Regel verschwindet dieser Husten auch ohne Arzneimittel innerhalb einiger Tage.
"Harmloser" Auswurf ist weißlich. Eitriger Auswurf ist gelb-grünlich. Er ist ein Hinweis auf einen bakteriellen Infekt der Atemwege. In diesem Falle sollte man den Arzt zu Rate ziehen, denn eventuell ist die Gabe eines Antibiotikums nötig.
Was kann dahinter stecken? - Mögliche Krankheitsbilder
Die häufigste Ursache des Hustens sind durch Viren oder Bakterien verursachte Entzündungen der Bronchialschleimhaut, meist im Rahmen einer Erkältung. Doch auch schwerwiegendere Entzündungen, wie die Lungenentzündung können dahinter stecken.
Schadstoffe in der Luft wie z.B. Zigarettenrauch können einen Hustenreiz auslösen, man spricht dann vom Reizhusten. Dieser kann sich aber auch als so genannter "nervöser Husten" z.B. bei psychisch belastenden Situationen bemerkbar machen.
Von einem chronischen Husten spricht man, wenn er über mehrere Wochen anhält. Ursächlich kommen verschiedene Krankheiten in Betracht:
Ein chronischer Husten kann durch Arzneimittel ausgelöst sein. Z.B. verursachen die so genannten ACE-Hemmer, ein blutdrucksenkendes Medikament, bei 10-15 Prozent der Patienten einen chronischen Reizhusten.
Besonders bei älteren Menschen mit nächtlichem Husten kann sich dahinter auch eine Herzschwäche verbergen.
Die meisten Raucher leiden an einem chronischen, besonders morgens auftretenden Husten, dem so genannten "Raucherhusten". Dieser kann sich zu einer chronischen Bronchitis fortentwickeln.
Zu den selteneren Ursachen eines chronischen Hustens gehört der Lungenkrebs und die Tuberkulose, welche zu Beginn des letzten Jahrhunderts noch eine der häufigsten Hustenursachen war.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Zur Schleim- und Krampflösung bei trockenem Husten eignen sich heiße Wickel oder Kompressen auf dem Brustkorb (z.B. Schmalz-, Öl- oder Kartoffelwickel).
- Viel trinken (täglich 2-3 Liter) erleichtert die Schleimlösung. Besonders warme Getränke sind gut geeignet, z.B. warme Kräutertees oder Hustenteemischungen aus der Apotheke, aber auch warme Milch mit Honig.
- Inhalationen mit ätherischen Ölen, z.B. Eukalyptus-, Pfefferminz- oder Thymianöl, oder Inhalationen mit Kräutern wie Kamille, Thymian oder Salbei helfen, das Sekret besser abzuhusten.
- Krampflösende pflanzliche Hustenmittel sind Präparate mit z.B. Thymian, Efeu oder Pestwurz. Diese und andere Kräuter bilden auf den Bronchien eine Schutzschicht und wirken reizmildernd.
- Führen diese Hausmittel aber nicht innerhalb von 3-4 Tagen zur Besserung, kommen Fieber, eitriger Auswurf oder eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes hinzu, muss ein Arzt aufgesucht werden um die Hustenursache genauer zu untersuchen.
Bearbeitungsstand: 15.04.2024
Quellenangaben:
Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - S. Andreae et al., Gesundheits- und Krankheitslehre für die Altenpflege, Thieme, (2011), 3. Aufl.
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Halsschmerzen sind stechende, brennende oder ziehende Schmerzen in der Halsregion, die bis zum Ohr ausstrahlen können. Sie können sowohl zeitweise als auch dauernd bestehen, nur beim Schlucken, oder davon unabhängig auftreten.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Schluckschmerzen
- Schluckbeschwerden
- Dysphagie
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Durch Entzündungen schwellen die Schleimhäute an, was das Schmerzempfinden auslösen kann. Verstärkend wirken oftmals gereizte, zum Teil auch offene Stellen.
Bestehen Engstellen im Rachenraum oder der Speiseröhre, erschweren diese den Schluckvorgang und führen damit zu Schmerzen.
Was kann dahinter stecken? - Mögliche Krankheitsbilder
Am häufigsten sind entzündliche Veränderungen die Ursache für Hals- und Schluckbeschwerden. Häufig sind es Entzündungen des Rachens und der Mandeln. Doch können die Entzündungsherde zum Beispiel auch im Kehlkopf, am Mundboden oder in der Zunge liegen.
Weitaus seltener können Tumoren, die die Nahrungspassage zwischen Mund und Speiseröhre behindern, zu Schluckbeschwerden führen. Zu unterscheiden sind dabei reine Schluckschmerzen von Schmerzen bei Schluckhindernissen. Diese erschweren das Schlucken und führen somit zu Beschwerden, die oft mit Würgereiz und Erbrechen kombiniert sind.
Halsschmerzen, die länger anhalten oder mit Fieber verbunden sind, sollten von einem Arzt behandelt werden. Tritt beim Schlucken das Gefühl auf, ein Hindernis überwinden zu müssen, sollte auf alle Fälle ein Arzt die Ursache abklären.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Bei entzündungsbedingten Halsschmerzen gilt:
- Viel trinken.
- Gurgeln mit Salbei-Zubereitungen, sei es als abgekühlter Tee oder verdünnte Tinktur.
- Gurgeln mit lauwarmen Kamillentee oder fertigen Kamille-Zubereitungen aus der Apotheke.
Bearbeitungsstand: 29.10.2024
Quellenangaben:
Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Rheuma ist keine einzelne Krankheit sondern ein Sammelbegriff für mehr als hundert verschiedene Erkrankungen. Landläufig werden darunter vor allem Erkrankungen verstanden, die mit Schmerzen an Gelenken, Sehnen und Muskeln verbunden sind.
Im medizinischen Gebrauch gehören zu den rheumatischen Erkrankungen jedoch auch Krankheitsbilder, bei denen das Bindegewebe, innere Organe oder Blutgefäße betroffen sind.
Was wird alles darunter verstanden? - Dazugehörige Krankheitsbilder
Je nach zu Grunde liegender Ursache unterscheidet man beim Rheuma zwischen:
- Den degenerativ-rheumatischen Krankheiten: Dazu zählt die Arthrose, also der Gelenkverschleiß.
- Dem so genannten Weichteilrheumatismus: Dabei stehen Schmerzen an Sehnen, Bändern oder Muskeln im Vordergrund.
- Den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen: Dazu gehört z.B. die chronische Polyarthritis oder der Morbus Bechterew. Zu beachten ist, dass die Mediziner darunter auch Krankheiten einordnen, die die Gelenke erst später, evtl. auch gar nicht befallen, sondern vor allem die Blutgefäße, das Bindegewebe oder innere Organe. Beispiele dafür sind der so genannte Lupus erythematodes oder die Sklerodermie. Gemeinsam ist allen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen eine Störung des Immunssystems. Die Gelenke, die Blutgefäße, das Bindegewebe oder andere Organe werden dabei vom körpereigenen Abwehrsystem angegriffen und zerstört.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Um die Bewegungen von zwei Knochenenden gegeneinander im Gelenk zu ermöglichen, sind die Gelenkflächen mit einer Knorpelschicht überzogen. Zwischen den Gelenkflächen findet sich ein schmaler Gelenkspalt, der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist. So können sich die Knochen reibungsfrei bewegen. Damit das Gelenk nicht auseinandergezogen wird, ist es von einer Gelenkkapsel überzogen. Die Innenhaut dieser Gelenkkapsel nennt man Synovia. Sie bildet Nährstoffe für den Gelenkknorpel, welcher keine eigenen Blutgefäße hat und sich deshalb bei Verletzungen nicht neu bilden kann.
Bei den entzündlich-rheuamtischen Erkrankungen, die die Gelenke betreffen liegt eine chronische Entzündung der Gelenkinnenhaut zu Grunde. Diese chronische Entzündung kann auch auf innere Organe wie Herz oder Lunge übergreifen. Die genaue Ursache der einzelnen rheumatischen Erkrankungen ist in den meisten Fällen unbekannt, oft sind sie vererbt.
Die Arthrose dagegen entwickelt sich im Rahmen einer zunehmenden Abnutzung des Gelenkknorpels. Zu einer Ãœberbeanspruchung der Gelenke kann es auf Grund starken Ãœbergewichts, einer Fehlstellung der Gelenke oder im Alter kommen. Entwickelt sich schon in jungen Jahren eine Arthrose, so liegt die Ursache in einem angeborenen Defekt des Gelenkknorpels.
Auch die Ursache des Weichteilrheumatismus ist unklar, man vermutet, dass hier psychische Einflüsse eine Rolle spielen.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Auf den ersten Blick scheint es klar: Hat jemand "Rheuma", dann hat er Schmerzen im Bewegungs- oder Stützapparat. Bei genauerem Betrachten unterscheiden sich die Beschwerden aber doch:
- Bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist die Gelenkinnenhaut, die Synovia, entzündet. Deshalb stehen hier schmerzhafte Gelenkschwellungen, besonders der kleinen Fingergelenke im Vordergrund.
- Liegt eine Gelenkabnutzung vor, beklagen die Betroffenen Schmerzen bei Gelenkbelastung, also zum Beispiel beim Gehen. Typischerweise sind die ersten Schritte am schmerzhaftesten, man spricht vom Anlaufschmerz.
- Da beim Weichteilrheumatismus die Bänder, Muskeln und Sehnen der Gelenke entzündet sind, werden hier generalisierte Schmerzen ("mir tut alles weh") beklagt.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der Verlauf sieht, je nachdem, was dahinter steckt, unterschiedlich aus:
- Die chronische Entzündung der Gelenkinnenhaut bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen kann zur Zerstörung der Gelenke mit Einsteifung und Fehlstellung führen. In extremen Fällen greift die Erkrankung auf innere Organe über und schädigt zum Beispiel das Herz, die Gefäße oder die Haut.
- Schreitet eine Arthrose fort, wird jeder Schritt schmerzhaft, in extremen Fällen schmerzen die Gelenke sogar in Ruhe.
- Beim Weichteilrheumatismus kommt es nicht zu dauerhaften Schäden an den betroffenen Strukturen. Doch sind die Betroffenen durch die ständigen Schmerzen oft psychisch sehr belastet.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Entzündungen einzelner Gelenke können auch durch Bakterien ausgelöst sein, die im Rahmen einer Viruserkrankung oder im Zuge anderer chronischer Erkrankungen auftreten. In allen drei Fällen spricht man von einer Arthritis.
Beim Gichtanfall, einer Entzündung, die durch Harnsäurekristallen im Gelenk verursacht wird, ist typischerweise das Großzehengelenk befallen. Meist geht dem Gichtanfall ein Festessen mit viel Fleisch und Alkoholgenuss voraus. Danach ist der Harnsäurespiegel im Blut erhöht, wodurch ein Gichtanfall ausgelöst werden kann.
An ein rheumatisches Fieber muss man bei Kindern oder Jugendlichen denken, die nach einer eitrigen Mandelentzündung hohes Fieber haben und über starke Gelenkschmerzen klagen. Da eine Mandelentzündung heute in der Regel mit Antibiotika behandelt wird, ist das rheumatische Fieber jedoch sehr selten geworden.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Bei entzündeten Gelenken wirken kühlende Umschläge lindernd.
- Eine Arthrose dagegen lässt sich eher durch lokale Wärme mildern.
- Entzündete und abgenutzte Gelenke sollten entlastet werden, zum Beispiel durch die vorübergehende Nutzung einer Gehhilfe.
- Liegt ein Gelenkverschleiß vor, kann man durch Gewichtsabnahme und regelmäßige leichte körperliche Tätigkeit, zum Beispiel Schwimmen, die Beweglichkeit der Gelenke bessern.
- Kommt es wiederholt zu Schwellungen und Entzündungen der Fingergelenke, sollte zur weiteren Abklärung ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Bearbeitungsstand: 21.10.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Entzündlich bedingte Muskelschmerzen im Schulter- und Beckenbereich, die nicht selten mit einer Gefäßentzündung einhergehen.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die Polymyalgia rheumatica ist eine klassische entzündlich-rheumatische Erkrankung des höheren Lebensalters, denn sie tritt meist ab dem 60. Lebensjahr auf. Frauen erkranken 2-3mal häufiger als Männer. Die Ursache ist nicht bekannt.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Innerhalb weniger Tage entwickeln sich starke Schmerzen der Muskulatur in beiden Schultern und häufig auch im Beckenbereich. Sie sind besonders in den frühen Morgenstunden ausgeprägt und führen zu einer schmerzhaft eingeschränkten Beweglichkeit. Die Symptome bessern sich im Tagesverlauf. Häufig bestehen Fieber, Abgeschlagenheit und nicht selten eine depressive Verstimmung. Manchmal finden sich gleichzeitig Gelenkentzündungen mit deutlicher Schwellung.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
In fast der Hälfte der Fälle tritt die Polymyalgia rheumatica gemeinsam mit einer Gefäßentzündung der Schläfenarterien auf, man spricht von einer "Schwesterkrankheit". Das heißt, klagen die Betroffenen zusätzlich zu den Muskelschmerzen über Schläfenkopfschmerzen, muss an eine Entzündung der Schläfenarterien gedacht werden. Die Arterie ist dabei verdickt, geschwollen und druckschmerzhaft.
Wenn die Gefäßentzündung auf die Netzhautgefäße des Auges übergegriffen hat, kommt es zur plötzlichen Sehverschlechterung oder gar einer einseitigen Erblindung.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Bei Arthrose in den Schulter- oder Hüftgelenken treten ebenfalls Schmerzen auf. Doch sind diese meist bewegungsabhängig verstärkt und in der Regel nur einseitig.
Verhaltenstipps
Schon bei Verdacht auf eine Entzündung der Schläfenarterie ist ein Arzt zu verständigen, denn beim Befall der Netzhautgefäße droht die Gefahr der Erblindung.
Bearbeitungsstand: 25.10.2021
Quellenangaben:
Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Als Weichteile werden die Strukturen bezeichnet, welche die Gelenke umgeben, also Muskeln, Bänder, Sehnen und Sehnenscheiden. Kommt es zu Entzündungen, Reizungen oder Verkrampfungen dieser Strukturen, spricht man von Weichteilrheumatismus.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Nichtartikuläre Rheumaformen
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Zu den schmerzhaften Veränderungen der Weichteile kommt es infolge von Fehlhaltungen, einer Überbelastung einzelner Muskelgruppen oder Verspannungen. Es besteht eine enge Beziehung zwischen Psyche und der Körperhaltung. Ängste, Depressionen, aber auch Aggressionen lösen Muskelverspannungen aus und sind somit eine häufige Ursache der Beschwerden.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Typisch sind plötzliche Schmerzen im Bereich der überbelasteten Muskulatur oder der Sehnen.
Die Betroffenen klagen über schmerzhafte Muskelverspannungen oder über Bewegungsschmerzen an bestimmten Sehnenansatzpunkten. Meist treten die Muskelverspannungen im Bereich der Schultermuskulatur oder entlang der Wirbelsäule auf. Der betroffene Muskel ist verhärtet und sehr druckschmerzhaft.
Eine ausgeprägte Form des Weichteilrheumatismus ist die Fibromyalgie. Es kommt, meist auf Grund unklarer Ursache, zu generellen Schmerzen im ganzen Bewegungsapparat.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Unter entsprechender Behandlung klingen die Muskelschmerzen meist rasch ab. Lässt sich die auslösende Ursache aber nicht beseitigen, können die Beschwerden immer wieder auftreten.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Einer Sehnenscheidenentzündung liegt meist eine Überbelastung bestimmter Sehnen, besonders am Unterarm zu Grunde. Ursache ist meist eine einseitige Belastung.
Beim so genannten "Tennisellbogen" oder "Tennisarm" ist es zu einer Reizung der Ansatzstelle der Unterarmsehne am Ellenbogen gekommen.
Bei der Polymyalgia rheumatica handelt es sich um entzündlich bedingte Muskelschmerzen im Schulter- und Beckenbereich. Es ist eine Erkrankung der älteren Menschen und kann mit einer Gefäßentzündung einhergehen.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Lokale Wärme wirkt muskelentspannend und somit schmerzlindernd.
- Sind die Sehnen überlastet, ist nicht selten eine vorübergehende Ruhigstellung nötig.
- Entspannungsübungen oder psychotherapeutische Maßnahmen helfen, wenn psychische Ursachen den Beschwerden zu Grunde liegen.
- In körperlich schweren Berufen sind Muskelverspannungen sehr häufig. Deshalb ist hier die richtige Arbeitsweise zur Muskelentlastung wichtig.
Bearbeitungsstand: 25.10.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Arolt, Reimer, Dilling, Basiswissen Psychiatrie und Psychotherpaie, Springer, (2011), 7. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Unter einer Arthrose versteht man eine durch Abnutzung entstandene chronische Gelenkerkrankung.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Gelenkverschleiß
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Ein Gelenk ist eine bewegliche Verbindung zwischen zwei Knochen. Damit sich das Gelenk reibungsfrei bewegen kann, sind die Knochenoberflächen mit Knorpel überzogen.
Die Arthrose ist eine Erkrankung dieses Gelenkknorpels. Durch übermäßige Belastung eines Gelenkes kommt es zur langsam fortschreitenden Zerstörung des Gelenkknorpels, der sich nicht neu bilden kann.
Es gibt zahlreiche Ursachen, die zum Gelenkverschleiß führen können:
- In seltenen Fällen ist eine Arthrose durch eine Minderwertigkeit des Knorpelgewebes bedingt, das heißt der Gelenkknorpel ist schon recht früh abgenutzt und es entwickelt sich in relativ jungen Jahren eine Arthrose.
- Die Arthrose ist in der Regel eine Erkrankung des älteren Menschen, denn bereits ab 30 sind die ersten Abnutzungen an vielen Gelenken erkennbar, mit 65 gibt es praktisch keinen Menschen mehr ohne Gelenkveränderungen.
- Bei Übergewicht oder einer ständig erhöhten Gelenkbelastung, beispielsweise im Leistungssport, nutzen sich die Gelenke rascher ab.
- Fehlbelastung, z.B. angeborene Achsenfehlstellungen wie O-Beine oder ähnliches haben eine oft einseitig vermehrte Gelenkabnutzung zur Folge.
- Infolge von Verletzungen, z.B. nach in Fehlstellung verheilten Knochenbrüchen kann es zur Schädigung des Gelenkknorpels kommen. Deshalb werden heute Knochenbrüche im Gelenkbereich meist operiert, damit es nicht zu Fehlstellungen kommt.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Arthrosen sind sehr häufig, sie machen ca. ein Drittel aller Erkrankungen in Deutschland aus. Am häufigsten betroffen sind stark belastete Gelenke, also besonders Hüft- und Kniegelenke. Doch auch an der Wirbelsäule und den Fingergelenken kommt es oft zu arthrotischen Veränderungen.
Eine Arthrose bereitet lange Zeit keine Beschwerden, erst wenn der Gelenkknorpel so stark zerstört ist, dass Knochen an Knochen reibt, kommt es zu Schmerzen. Anfangs treten diese nur bei größeren Belastungen auf, häufig berichten die Patienten auch über eine gewisse "Wetterfühligkeit". Später kommt es schon bei geringen Belastungen und sogar in Ruhe zu Beschwerden. Typisch ist der "Anlaufschmerz": die ersten Schritte nach einer Ruhephase sind schmerzhaft, nach kurzer Einlaufzeit bessern sich die Schmerzen.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die Arthrose ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung, die nicht geheilt werden kann.
In fortgeschritteneren Stadien kommt es zur zunehmenden Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit bis hin zur Gelenksteife. Durch Veränderungen sämtlicher am Gelenk beteiligter Strukturen (Bänder, Sehnen etc.) resultiert langfristig eine sichtbare Gelenkverformung.
Durch Knorpelabriebprodukte innerhalb des Gelenkes kann es zu einer Reizung der Gelenkschleimhaut kommen. Dies hat eine Ergussbildung zur Folge. Äußerlich sind Zeichen einer Entzündung (Rötung, Schwellung, Schmerz, Überwärmung) erkennbar. Man spricht von einer aktivierten Arthrose.
Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Gelenkschmerzen können bei vielen Erkrankungen des Bewegungsapparates auftreten:
- Rheumatische Erkrankungen führen zu Gelenkreizungen. Sie sind an einer schmerzhaften entzündlichen Schwellung des betroffenen Gelenkes erkennbar. Im Gegensatz zur Arthrose sind oft mehrere Gelenke betroffen.
- Bei Stoffwechselerkrankungen wie der Gicht kann es durch Ablagerungen von Harnsäurekristallen in den Gelenken zu Gelenkschmerzen kommen. Hier ist meist das Großzehengrundgelenk betroffen.
- Kommt es im Rahmen einer Infektionskrankheit, z.B. einer Grippe zu Gelenkschmerzen, so sind diese durch eine Mitreaktion der Gelenke bedingt und heilen von selbst ab.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Generell sollten übermäßige Belastungen der Gelenke vermieden werden, Normalgewicht ist anzustreben und knien, hocken oder langes Stehen zu vermeiden.
- Die regelmäßige Bewegung ist wichtig, denn "wer rastet, der rostet". Ideal ist die Bewegung im Wasser, auch Rad fahren ohne starke Belastung (ebene Strecken) "ölt" die Gelenke.
- Bei fortgeschrittener Arthrose ist zur Schmerzlinderung die Entlastung der Gelenke wichtig. Deshalb sollte man für längere Strecken einen Stock oder einen Gehwagen verwenden. Bei der Nutzung eines Stockes ist zu beachten, dass er auf der Gegenseite, also auf der Seite mit dem gesunden Gelenk geführt wird.
- Ist es zu einer Entzündung oder Reizung des betroffenen Gelenkes gekommen, hilft lokales Kühlen, sonst ist lokale Wärme wohltuender.
- Zur Erleichterung des täglichen Lebens sind das Anbringen von Haltegriffen, besonders im Badbereich und die Erhöhung von Bett und Toilette hilfreich.
Bearbeitungsstand: 01.11.2021
Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Die Periarthritis der Schulter ist ein Sammelbegriff für Schmerzen im Schulterbereich. Diese sind verursacht durch Abnutzungserscheinungen der Sehnen und Kapseln im Bereich des Schultergelenkes.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Periarthritis humeroscapularis
- Schmerzhafte Schultersteife
- Frozen shoulder
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Beschwerden im Bereich der Schulter sind besonders beim älteren Menschen recht häufig. Die Periarthritis der Schulter ist ein Sammelbegriff für mehrere Erkrankungen, deshalb können die jeweiligen Ursachen ganz verschieden sein:
- Wird das Schultergelenk zu lange ruhig gestellt, z.B. durch einen festen Verband oder ähnliches, kommt es schneller als bei anderen Gelenken zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung. Vermutlich verursacht eine Art Schrumpfung der Gelenkkapsel die Unbeweglichkeit. Deshalb sollte bei Knochenbrüchen im Bereich des Schultergelenkes möglichst eine längerfristige Ruhigstellung vermieden werden.
- Kalkablagerung im Bereich von Sehnen oder im Gelenk können zu Schmerzen im Schulterbereich führen.
- Die Muskeln setzen über Sehnen am Knochen an. Diese Sehnen verkümmern bei Stoffwechselstörungen recht schnell. Deshalb können Durchblutungsstörungen oder chronische Erkrankungen wie die Zuckerkrankheit zu Veränderungen der Sehnen und damit zu Schmerzen in Schulter führen.
- Oder schlicht und einfach eine Überbeanspruchung und ein damit verbundener Verschleiß im Schultergelenk (Kletterer, Turner etc.) können zu den chronischen Schultergelenkschmerzen führen.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Egal welche Ursachen der Periarthritis zu Grunde liegen, leidet der Betroffene immer an bewegungsabhängigen Schmerzen im Schultergelenk. Ist der Auslöser eine Reizung der Sehnen an ihrer Ansatzstelle, bestehen zusätzlich zu den schmerzhaften Bewegungen der Schulter auch Druckschmerzen im Bereich der entzündeten Sehne. Bei der so genannten "schmerzhaften Schultersteife", die durch chronische Entzündungen im Bereich der Schultermuskulatur zustande kommt, hat man starke Schmerzen im gesamten Bereich in und um das Schultergelenk.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Unter intensiver Behandlung mit Schmerzmitteln, lokaler Kühlung und krankengymnastischer Übungen heilen die Beschwerden meist aus. Liegt die Ursache in einer Abnutzung der Sehnen, so können die Beschwerden jedoch auch chronisch werden.
Was kann noch dahinter stecken - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Bei der so genannten Rotatorenmanschettenruptur sind einzelne Sehnen der Muskeln im Schulterbereich gerissen. Ursache ist meist ein Sturz auf die Schulter, doch die Sehnen können auch infolge verminderter Durchblutung im Alter oder infolge chronischer Erkrankungen (z.B. Diabetes mellitus) reißen. Ähnlich wie bei der Periarthritis bestehen auch hier bewegungsabhängige Schmerzen im Schulterbereich, einzelne Bewegungen sind auf Grund des Muskelsehnenrisses jedoch gar nicht mehr ausführbar.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Je nach Ursache der Schulterschmerzen empfinden die Betroffenen lokale Kälte oder Wärme als wohltuend. Am besten probiert man für sich selbst aus, was Linderung verschafft.
- Wenn krankengymnastische Übungen zur Behandlung verschrieben wurden, ist es hilfreich, wenn diese Übungen auch zu Hause durchgeführt werden. Nur die tägliche Übungstherapie führt zum Erfolg.
Bearbeitungsstand: 21.10.2021
Quellenangaben:
Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Unter einer Ischialgie versteht man Schmerzen im Bereich des Ischiasnervs, eines Nerven, der vom Rückenmark über das Gesäß zu den Beinen läuft. Er versorgt zum einen verschiedene Muskeln der Beine und Zehen, zum anderen meldet er aber auch Berührung und Schmerzen aus den Beinen an das Rückenmark und letztendlich an das Gehirn.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Lumboischialgie
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die Wirbelsäule bildet die Hauptachse des menschlichen Körpers. Sie besteht aus Wirbeln, von denen 24 gelenkig miteinander verbunden sind und an fast allen Körperbewegungen teilnehmen. Sie ist unterteilt in Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule. Im Inneren der Wirbel befindet sich ein Loch. Die Löcher aller Wirbel übereinander bilden einen Kanal, in dem das Rückenmark verläuft. Zwischen den einzelnen Wirbeln befinden sich kleine Löcher, durch welche die Nerven aus dem Rückenmark in den Körper ziehen.
Einer der Rückenmarknerven ist der Ischiasnerv, der zum Bein führt. Ausgelöst durch eine falsche Bewegung oder durch Heben schwerer Lasten in ungünstiger Körperhaltung kann es in Folge einer Reizung des Nervs zu Schmerzen im Verlauf des Ischiasnervs kommen.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Ausgelöst durch Überbelastungen der Wirbelsäule kommt es plötzlich zu Schmerzen im Lendenwirbelbereich. Die Beschwerden strahlen in das Versorgungsgebiet des Ischiasnerven aus, meist über das Gesäß, die Rückseite des Oberschenkels bis zur Kniekehle oder sogar in die kleinen Zehen.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Meist bessern sich die Beschwerden unter einer Entlastung der Wirbelsäule, lokaler Wärme und Schmerzmitteln wieder.
Treten aber plötzlich zusätzlich Sensibilitätsstörungen oder Lähmungen im Bein auf, sollte ein Bandscheibenvorfall als Ursache ausgeschlossen werden.
Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Beim so genannten "Hexenschuss" handelt es sich um eine Muskelverspannung im Bereich der Wirbelsäule. Schmerzen bestehen nur im Bereich der Verspannung, sie strahlen nicht ins Bein aus.
Beim Bandscheibenvorfall beschreiben die Betroffenen ebenfalls Rückenschmerzen, die ins Bein ausstrahlen. Im Gegensatz zur Ischialgie kommt es zusätzlich zu Sensibilitätsstörungen oder gar Lähmungserscheinungen im betroffenen Bein.
Bei alten Menschen besteht häufig eine Arthrose der kleinen Wirbelgelenke. Dies führt zu knöchernen Veränderungen der Wirbel. Folge ist eine Einengung der Zwischenwirbellöcher, durch welche die Rückenmarknerven austreten. Dies ist eine häufige Ursache für Reizungen des Ischiasnervs im Alter.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Die beste Entlastung der Lendenwirbelsäule erreicht man mit Hilfe der Stufenlagerung: der Patient liegt auf einer möglichst harten Matratze und die Unterschenkel werden mit Kissen unterlagert, bis sie in 90-Grad-Stellung gelagert sind.
- Besonders nach überstandenem Bandscheibenvorfall sind vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung ähnlicher Beschwerden wichtig: Übergewicht sollte vermieden werden (belastet die Wirbelsäule zusätzlich), auf eine aufrechte Haltung und gute Stühle bei sitzender Tätigkeit ist zu achten. Rückenschonendes Heben ist besonders wichtig: nicht der Rücken, sondern die Oberschenkel sollten die Hauptarbeit übernehmen, deshalb ist es wichtig, beim Heben schwerer Gegenstände immer in die Knie gehen.
Bearbeitungsstand: 21.10.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Schmerzen, die in das Ausbreitungsgebiet eines Nerven ausstrahlen, nennt man eine Neuralgie.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Nervenschmerz
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Unser Nervensystem wird in das zentrale Nervensystem - bestehend aus Gehirn und Rückenmark - und das periphere Nervensystem unterteilt. Im zentralen Nervensystem finden die Steuerungsvorgänge der höheren Gehirnfunktionen wie z.B. Gedächtnis oder Orientierung statt. Das periphere Nervensystem leitet Informationen aus dem Körper in das zentrale Nervensystem und Signale aus dem zentralen Nervensystem in den gesamten Körper weiter.
Jeder Nerv versorgt je nach seiner Lage und Aufgabe bestimmte Körperregionen. Ist der Nerv gereizt, so werden Schmerzen in dem jeweiligen Versorgungsgebiet des Nerven beschrieben.
Auslöser für Nervenschmerzen sind meist falsche Bewegungen, die zu Reizungen des Nerven führen. Manchmal sind sie die Folge einer Nervenentzündung. Neuralgien können aber auch Ausdruck einer seelischen Belastung oder Depression sein. Oft aber bleibt die Ursache der Neuralgie unklar.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Es kommt zu plötzlichen reißenden Schmerzen im Versorgungsgebiet des betroffenen Nerven. Je nachdem welcher Nerv betroffen ist kommen zusätzliche Beschwerden hinzu:
- Häufig betroffen ist der Trigeminusnerv (5. Hirnnerv), ein Nerv, der die sensiblen Reize der Gesichtshaut (z.B. Berührung) an das zentrale Nervensystem weiterleitet. Oft ist die Trigeminusneuralgie Folge einer Gürtelrose im Gesicht. Die Betroffenen leiden unter blitzartig einsetzenden, reißenden Schmerzen in einer Gesichtshälfte, ausgelöst durch Bewegungen wie Kauen, Zähneputzen oder Sprechen, aber auch Berührungen. Die Schmerzen dauern nur wenige Sekunden an, können sich aber alle paar Minuten wiederholen.
- Meist ausgelöst durch Fehlbelastungen der Brustwirbelsäule kommt es zur Interkostalneuralgie, einer Reizung der zwischen den Rippen gelegenen Nerven. Typisch sind vom Rücken nach vorne in die Brustregion ausstrahlende Schmerzen, die bei Bewegungen des Brustkorbes, teils schon beim Atmen auftreten.
- Sind die Halsnerven gereizt werden Schmerzen in Schulter und Armen beschrieben.
- Die häufigste Neuralgie ist die Ischialgie, eine Reizung des Ischiasnervs. Die Schmerzen strahlen von der Lendenwirbelsäule bis in die Rückseite des Oberschenkels und die Kniekehle aus. Solche Schmerzen treten typischerweise nach einer falschen Bewegung oder durch Heben schwerer Lasten in ungünstiger Körperhaltung auf.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Unter einer entsprechenden Behandlung klingen die Schmerzen in der Regel schnell ab. Treten aber zusätzlich zu den Schmerzen noch Lähmungen hinzu, sollte ein Bandscheibenvorfall als Ursache der Beschwerden ausgeschlossen werden.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
- Beim so genannten "Hexenschuss" handelt es sich um eine Muskelverspannung im Bereich der Wirbelsäule. Schmerzen bestehen nur im Bereich der Verspannung, sie strahlen nicht ins Bein aus.
- Beim Bandscheibenvorfall beschreiben die Betroffenen ebenfalls Rückenschmerzen, die ins Bein ausstrahlen. Im Gegensatz zur Ischialgie kommt es zusätzlich zu Sensibilitätsstörungen oder gar Lähmungserscheinungen im betroffenen Bein.
- Ähnlich sind die Schmerzen bei einem Bandscheibenvorfall im Halswirbelbereich, hier kommt es allerdings zu Schmerzen und Lähmungen im Bereich der Armmuskeln.
- Bei alten Menschen besteht häufig eine Arthrose der kleinen Wirbelgelenke. Dies führt zu knöchernen Veränderungen der Wirbel. Folge ist eine Einengung der Zwischenwirbellöcher, durch welche die Rückenmarksnerven austreten. Dies ist eine häufige Ursache für Reizungen des Ischiasnervs im Alter.
- Gesichtsschmerzen im Bereich der Stirn, die sich beim Husten, Niesen, Bücken oder Ähnlichem verstärken, deuten auf eine Nasennebenhöhlenentzündung hin.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Schmerzlindernd wirkt lokale Wärme, z.B. in Form einer Kartoffelauflage: Mit Schale gekochte Kartoffeln zu einem Brei zerdrücken, in ein Leinentuch wickeln und auf die schmerzhafte Region auflegen. Die Auflage sollte so lange belassen werden, wie sie als warm empfunden wird.
- Besonders nach überstandenen Ischiasschmerzen oder einem Bandscheibenvorfall sind vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung ähnlicher Beschwerden wichtig: Übergewicht sollte vermieden werden (belastet die Wirbelsäule zusätzlich), auf eine aufrechte Haltung und gute Stühle bei sitzender Tätigkeit ist zu achten. Rückenschonendes Heben ist besonders wichtig: nicht der Rücken, sondern die Oberschenkel sollten die Hauptarbeit übernehmen, deshalb ist es wichtig, beim Heben schwerer Gegenstände immer in die Knie gehen.
- Halten die Nervenschmerzen trotz Therapie längere Zeit an, sollte ein Arzt aufgesucht werden um eine dauerhafte Nervenschädigung zu verhindern.
Bearbeitungsstand: 02.11.2021
Quellenangaben:
Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage - S. Andreae et al., Gesundheits- und Krankheitslehre für die Altenpflege, Thieme, (2011), 3. Aufl.
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Unter einem Hexenschuss versteht man eine plötzliche schmerzhafte Bewegungseinschränkung der Wirbelsäule.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnung
- Lumbago
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Der Hexenschuss resultiert aus einer Verspannung der Rückenmuskulatur. Ursache sind meist ungewohnte körperliche Belastungen (Heben, Bücken, Drehen). Auch einseitige Muskelbelastung oder Muskelverspannungen bei körperlichem oder psychischem Stress können zu den Beschwerden führen.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Charakteristisch ist ein plötzlicher stechender Schmerz in der Lendenwirbelsäule. Auf Grund der Schmerzen kommt es zur lokalen Muskelverspannung. Dies hat zur Folge, dass die Beweglichkeit der Wirbelsäule schmerzhaft eingeschränkt ist ("Ich komme nicht mehr hoch") .
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Unterstützt durch Wärme und Schmerzmittel löst sich die Verspannung meist rasch wieder.
Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Ist es im Rahmen eines Hexenschusses zur Reizung des Ischiasnerven gekommen, strahlen die Rückenschmerzen in sein Versorgungsgebiet, das Gesäß und das Bein, aus (Ischialgie).
Kommt es im Rahmen von Rückenschmerzen zu Sensibilitätsstörungen der Zehen oder sogar Lähmungserscheinungen, können dies Hinweise auf einen Bandscheibenvorfall sein.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Schmerzlindernd und muskelentspannend wirkt eine Kartoffelauflage: Mit Schale gekochte Kartoffeln zu einem Brei zerdrücken, in ein Leinentuch wickeln und auf die schmerzhafte Region auflegen. Die Auflage sollte so lange belassen werden, wie sie als warm empfunden wird.
- Kommen zu den Rückenschmerzen Sensibilitätsstörungen oder Lähmungserscheinungen hinzu, muss sofort ein Arzt verständigt werden, um einen Bandscheibenvorfall auszuschließen.
- Besonders nach überstandenem Hexenschuss sind vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung ähnlicher Beschwerden wichtig: Übergewicht sollte vermieden werden (belastet die Wirbelsäule zusätzlich), auf eine aufrechte Haltung und gute Stühle bei sitzender Tätigkeit ist zu achten. Rückenschonendes Heben ist besonders wichtig: nicht der Rücken, sondern die Oberschenkel sollten die Hauptarbeit übernehmen, deshalb ist es wichtig beim Heben schwerer Gegenstände immer in die Knie gehen.
- Zur Stärkung der Rückenmuskulatur ist regelmäßig Rückengymnastik und Rückenschwimmen hilfreich, rückenbelastende Sportarten sollten gemieden werden.
Bearbeitungsstand: 02.11.2021
Quellenangaben:
Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Kellnhauser, Thiemes Pflege, (2009), 11. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Schmerzen, die in das Ausbreitungsgebiet eines Nerven ausstrahlen, nennt man eine Neuralgie.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Nervenschmerz
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Unser Nervensystem wird in das zentrale Nervensystem - bestehend aus Gehirn und Rückenmark - und das periphere Nervensystem unterteilt. Im zentralen Nervensystem finden die Steuerungsvorgänge der höheren Gehirnfunktionen wie z.B. Gedächtnis oder Orientierung statt. Das periphere Nervensystem leitet Informationen aus dem Körper in das zentrale Nervensystem und Signale aus dem zentralen Nervensystem in den gesamten Körper weiter.
Jeder Nerv versorgt je nach seiner Lage und Aufgabe bestimmte Körperregionen. Ist der Nerv gereizt, so werden Schmerzen in dem jeweiligen Versorgungsgebiet des Nerven beschrieben.
Auslöser für Nervenschmerzen sind meist falsche Bewegungen, die zu Reizungen des Nerven führen. Manchmal sind sie die Folge einer Nervenentzündung. Neuralgien können aber auch Ausdruck einer seelischen Belastung oder Depression sein. Oft aber bleibt die Ursache der Neuralgie unklar.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Es kommt zu plötzlichen reißenden Schmerzen im Versorgungsgebiet des betroffenen Nerven. Je nachdem welcher Nerv betroffen ist kommen zusätzliche Beschwerden hinzu:
- Häufig betroffen ist der Trigeminusnerv (5. Hirnnerv), ein Nerv, der die sensiblen Reize der Gesichtshaut (z.B. Berührung) an das zentrale Nervensystem weiterleitet. Oft ist die Trigeminusneuralgie Folge einer Gürtelrose im Gesicht. Die Betroffenen leiden unter blitzartig einsetzenden, reißenden Schmerzen in einer Gesichtshälfte, ausgelöst durch Bewegungen wie Kauen, Zähneputzen oder Sprechen, aber auch Berührungen. Die Schmerzen dauern nur wenige Sekunden an, können sich aber alle paar Minuten wiederholen.
- Meist ausgelöst durch Fehlbelastungen der Brustwirbelsäule kommt es zur Interkostalneuralgie, einer Reizung der zwischen den Rippen gelegenen Nerven. Typisch sind vom Rücken nach vorne in die Brustregion ausstrahlende Schmerzen, die bei Bewegungen des Brustkorbes, teils schon beim Atmen auftreten.
- Sind die Halsnerven gereizt werden Schmerzen in Schulter und Armen beschrieben.
- Die häufigste Neuralgie ist die Ischialgie, eine Reizung des Ischiasnervs. Die Schmerzen strahlen von der Lendenwirbelsäule bis in die Rückseite des Oberschenkels und die Kniekehle aus. Solche Schmerzen treten typischerweise nach einer falschen Bewegung oder durch Heben schwerer Lasten in ungünstiger Körperhaltung auf.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Unter einer entsprechenden Behandlung klingen die Schmerzen in der Regel schnell ab. Treten aber zusätzlich zu den Schmerzen noch Lähmungen hinzu, sollte ein Bandscheibenvorfall als Ursache der Beschwerden ausgeschlossen werden.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
- Beim so genannten "Hexenschuss" handelt es sich um eine Muskelverspannung im Bereich der Wirbelsäule. Schmerzen bestehen nur im Bereich der Verspannung, sie strahlen nicht ins Bein aus.
- Beim Bandscheibenvorfall beschreiben die Betroffenen ebenfalls Rückenschmerzen, die ins Bein ausstrahlen. Im Gegensatz zur Ischialgie kommt es zusätzlich zu Sensibilitätsstörungen oder gar Lähmungserscheinungen im betroffenen Bein.
- Ähnlich sind die Schmerzen bei einem Bandscheibenvorfall im Halswirbelbereich, hier kommt es allerdings zu Schmerzen und Lähmungen im Bereich der Armmuskeln.
- Bei alten Menschen besteht häufig eine Arthrose der kleinen Wirbelgelenke. Dies führt zu knöchernen Veränderungen der Wirbel. Folge ist eine Einengung der Zwischenwirbellöcher, durch welche die Rückenmarksnerven austreten. Dies ist eine häufige Ursache für Reizungen des Ischiasnervs im Alter.
- Gesichtsschmerzen im Bereich der Stirn, die sich beim Husten, Niesen, Bücken oder Ähnlichem verstärken, deuten auf eine Nasennebenhöhlenentzündung hin.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Schmerzlindernd wirkt lokale Wärme, z.B. in Form einer Kartoffelauflage: Mit Schale gekochte Kartoffeln zu einem Brei zerdrücken, in ein Leinentuch wickeln und auf die schmerzhafte Region auflegen. Die Auflage sollte so lange belassen werden, wie sie als warm empfunden wird.
- Besonders nach überstandenen Ischiasschmerzen oder einem Bandscheibenvorfall sind vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung ähnlicher Beschwerden wichtig: Übergewicht sollte vermieden werden (belastet die Wirbelsäule zusätzlich), auf eine aufrechte Haltung und gute Stühle bei sitzender Tätigkeit ist zu achten. Rückenschonendes Heben ist besonders wichtig: nicht der Rücken, sondern die Oberschenkel sollten die Hauptarbeit übernehmen, deshalb ist es wichtig, beim Heben schwerer Gegenstände immer in die Knie gehen.
- Halten die Nervenschmerzen trotz Therapie längere Zeit an, sollte ein Arzt aufgesucht werden um eine dauerhafte Nervenschädigung zu verhindern.
Bearbeitungsstand: 02.11.2021
Quellenangaben:
Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage - S. Andreae et al., Gesundheits- und Krankheitslehre für die Altenpflege, Thieme, (2011), 3. Aufl.
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Unter einem Bandscheibenvorfall versteht man die Einengung eines Rückenmarknervens durch eine verschobene Bandscheibe.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Bandscheibenprolaps
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die Wirbelsäule bildet die Hauptachse des menschlichen Körpers. Sie besteht aus insgesamt 33-34 Wirbeln, von denen 24 gelenkig miteinander verbunden sind und an fast allen Körperbewegungen teilnehmen. Sie ist unterteilt in Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule. Im Inneren der Wirbel befindet sich ein Loch. Die Löcher aller Wirbel übereinander bilden einen Kanal, in dem das Rückenmark verläuft. Zwischen den einzelnen Wirbeln befinden sich kleine Löcher, durch welche die Nerven aus dem Rückenmark in den Körper ziehen.
Zur Abpufferung von Stößen und Erschütterungen liegen zwischen den Wirbeln die Bandscheiben. Sie bestehen aus einem gallertartigen Kern und einem festen Faserring. Wie alle Organe unterliegen auch die Bandscheiben degenerativen Veränderungen, die bereits mit dem 30. Lebensjahr beginnen. Der Gallertkern verliert an Wasser, es kommt zum Elastizitätsverlust der Bandscheibe. Folge sind Einrisse im Faserring. Ausgelöst durch Überbelastungen der Wirbelsäule kann der Faserring reißen, der Gallertkern der Bandscheibe verschiebt sich dann in Richtung Wirbelkanal. Die Folge ist eine Einengung des lokalen Rückenmarknervens mit entsprechenden Ausfallerscheinungen.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Bandscheibenvorfälle kommen meist zwischen dem 20. und 65. Lebensjahr vor. Männer sind häufiger betroffen. Ein Bandscheibenvorfall ist meistens in der Lendenwirbelsäule lokalisiert, am zweithäufigsten sind Vorfälle in der Halswirbelsäule. Bandscheibenvorfälle im Bereich der Brustwirbelsäule sind eine absolute Seltenheit.
Typische Auslösemechanismen der Beschwerden sind ruckartige Kopf- oder Körperbewegungen, Heben von Lasten oder ähnliches.
Die Symptome unterscheiden sich je nach Lokalisation des Vorfalls:
1. Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule:
- Plötzliche starke Kreuzschmerzen mit Ausstrahlung in Gesäß oder Beine, beim Pressen (Husten, Niesen, Stuhlgang) nehmen die Schmerzen zu.
- Aufgrund der starken Schmerzen kommt es reflektorisch zur Verspannung der Rückenmuskulatur, dies verstärkt die Beschwerden.
- Meist kommt es zu einer Einengung des Ischiasnervs. Dadurch kommt es zu Ausfallerscheinungen im Versorgungsbereich des Nerven: beklagt werden Sensibilitätsstörungen (z.B. Taubheitsgefühl) entlang des Beines, ausstrahlend bis in die kleinen Zehen. Sind die motorischen Fasern des Nervs geschädigt, resultiert eine muskuläre Schwäche, z.B. kann der Patient nicht mehr auf den Zehen stehen.
2. Bandscheibenvorfall im Bereich der Halswirbelsäule:
- Ausgelöst durch ruckartige Kopfbewegungen kommt es zu plötzlichen einschießenden Schmerzen in den Arm und Ausfallserscheinungen im Versorgungsbereich des eingeengten Nervs.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Meist bessern sich die Beschwerden unter einer Entlastung der Wirbelsäule, lokaler Wärme und Schmerzmitteln wieder.
Nehmen aber die Lähmungs- oder Sensibilitätsstörungen zu, muss rasch die Frage einer eventuell nötigen Operation geklärt werden, damit der Nerv nicht dauerhaft geschädigt ist und Lähmungen zurückbleiben.
Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Beim so genannten "Hexenschuss" handelt es sich um eine Muskelverspannung im Bereich der Wirbelsäule. Schmerzen bestehen nur im Bereich der Verspannung, sie strahlen nicht ins Bein aus.
Von einer Lumboischialgie spricht man, wenn die Schmerzen in den Verlauf des Ischiasnervs ausstrahlen. Im Gegensatz zum Bandscheibenvorfall bestehen aber keine Sensibilitätsstörungen oder gar Lähmungserscheinungen im Bein.
Hausmittel und Verhaltenstipps
- Die beste Entlastung der Lendenwirbelsäule erreicht man mit Hilfe der Stufenlagerung: der Patient liegt auf einer möglichst harten Matratze und die Unterschenkel werden mit Kissen unterlagert, bis sie in 90-Grad-Stellung gelagert sind.
- Schmerzlindernd und muskelentspannend wirkt eine Kartoffelauflage: Mit Schale gekochte Kartoffeln zu einem Brei zerdrücken, in ein Leinentuch wickeln und auf die schmerzhafte Region auflegen. Die Auflage sollte so lange belassen werden, wie sie als warm empfunden wird.
- Besonders nach überstandenem Bandscheibenvorfall sind vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung ähnlicher Beschwerden wichtig: Übergewicht sollte vermieden werden (belastet die Wirbelsäule zusätzlich), auf eine aufrechte Haltung und gute Stühle bei sitzender Tätigkeit ist zu achten. Rückenschonendes Heben ist besonders wichtig: nicht der Rücken, sondern die Oberschenkel sollten die Hauptarbeit übernehmen, deshalb ist es wichtig, beim Heben schwerer Gegenstände immer in die Knie gehen.
Bearbeitungsstand: 01.11.2021
Quellenangaben:
Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Thieme, Thiemes Altenpflege in Lernfeldern, Thieme, (2008)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Unter Myalgien versteht man Muskelschmerzen, die örtlich oder generalisiert auftreten können.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Ein Muskel besteht aus vielen nebeneinander liegenden Muskelzellen, den Muskelfasern. Diese Muskelfasern können sich entzünden oder infolge einer Überbeanspruchung reißen. Dies führt zu generellen oder örtlichen Muskelschmerzen.
Wichtigste Ursachen einer Myalgie:
- Bei einer Überbeanspruchung der Muskulatur kommt es einige Zeit später zum Muskelkater.
- Sportler haben oft mit Muskelfaserrissen zu kämpfen. Hier sind einige der Muskelfasern infolge einer kurzfristig sehr starken Belastung gerissen.
- Prellungen der Muskeln im Rahmen eines Unfalls oder einer Sportverletzung schmerzen oft sehr stark.
- Viele Menschen klagen besonders nachts über Muskelkrämpfe, besonders im Wadenbereich. Dies kann Folge von Krampfadern, aber auch Zeichen eines Magnesiummangels sein.
- Bei Grippe sind oft die generellen Muskelschmerzen sehr lästig.
- Infolge Durchblutungsstörungen im Bein kommt es bei Belastung zur Minderdurchblutung der Beinmuskeln. Die Betroffenen haben so starke Muskelschmerzen, dass sie stehen bleiben müssen bis der Schmerz abklingt.
- Aber auch bei rheumatischen Erkrankungen kommt es zu lokalen oder generellen Muskelschmerzen.
- In psychisch belastenden Situationen oder bei psychischen Erkrankungen werden nicht selten ebenfalls generelle oder lokale Muskelschmerzen beklagt.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Schmerzen bei Myalgie variieren sehr stark. Sie reichen von heftigen akut auftretenden Schmerzen bei einem Muskelfaserriss bis hin zu einem ziehenden Gefühl in den Muskeln. Die betroffenen Muskeln sind sehr druckschmerzhaft, teilweise lassen sich lokale Verhärtungen in den Muskeln ertasten.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Unter einer entsprechenden Behandlung klingen die Beschwerden in der Regel rasch ab und hinterlassen keine Schäden.
Liegt den Beschwerden allerdings eine Durchblutungsstörung zu Grunde, ist eine genaue Abklärung wichtig um Folgeschäden zu verhindern.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Beklagen ältere Menschen besonders nachts und in den Morgenstunden auftretende Muskelschmerzen in der Oberarm- und Oberschenkelgegend, könnte eine rheumatische Erkrankung, die Polymyalgia rheumatica dahinterstecken.
Besonders bei Frauen im mittleren Alter muss man bei generellen Muskelschmerzen an eine Fibromyalgie, eine Form des Weichteilrheumatismus, denken.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Muskelkater ist durch vorsichtiges Training, Massage und Aufwärmen vor größeren Belastungen vermeidbar.
- Mit einer ausgiebigen heißen Dusche oder einem Entspannungsbad und einer anschließenden Abreibung mit Franzbranntwein kann man Muskelkater vorbeugen. Franzbranntwein wirkt erfrischend und gleichzeitig durchblutungsfördernd.
- Vor größeren Belastungen sollte man ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Ein Energiesnack aus getrockneten Bananen und Aprikosen beugt Muskelkrämpfen vor, weil er viel Kalium enthält, einem Mineral, das man bei starkem Schwitzen ersetzen muss. Ähnliches erreicht man durch entsprechende Energiegetränke.
- Häufige Muskelkrämpfe können ein Hinweis auf Magnesiummangel sein. Deshalb wird zur Vorbeugung die Einnahme von Magnesiumpräparaten empfohlen.
Bearbeitungsstand: 21.10.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Muskelkater sind Muskelschmerzen, die etwa 8 bis 24 Stunden nach einer Überbeanspruchung der Muskulatur auftreten. Die Muskeln schmerzen nur bei Bewegung, sind druckempfindlich und es kann zu leichten Schwellungen und Verhärtungen kommen.
Muskelkater kann bis zu 5 Tage anhalten und heilt komplett aus.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Muskelkater kann verursacht werden durch:
- Ungewohnte körperliche Aktivitäten und Anstrengungen
- Neue, ungewohnte Bewegungen (Beispiel: eine neue Turnnübung)
- Besonders starke Belastungen, etwa in Wettkämpfen
- Aber auch: Durch eine Narkose (bei der Narkose-Einleitung fangen Muskelfasern zu zittern an) oder epileptischen Krampfanfällen
Besonders anfällig für den "Kater" sind die Muskeln nach Abbremsbewegungen, wie beim Bergabsteigen, oder ausgesprochenen Ausdauerbelastungen, wie beim Marathonlaufen. Kurzzeitige hohe Kraftaufwendungen, wie beim Gewichtheben, ziehen dagegen kaum einen Muskelkater nach sich.
Verantwortlich für die Schmerzen nach den Anstrengungen sind nach derzeitiger Erkenntnis vor allem Mikroverletzungen, das heißt Risse in den allerkleinsten "Arbeitseinheiten" der Muskelfasern. Verwunderlich dabei scheint, dass bei den Verletzungen nicht sofort Schmerzen verspürt werden. Man erklärt es sich dadurch, dass die Nerven, die den Schmerz an das Gehirn "melden", erst mit einer zeitlichen Verzögerung durch bestimmte Stoffe gereizt werden. Die Stoffe werden zum einen durch die Gewebsschädigung freigesetzt, zum anderen entstehen sie bei den Entzündungsreaktionen, die den Heilungsvorgang einleiten. Welche Stoffwechselvorgänge für das Schmerzempfinden aber genau eine Rolle spielen, ist noch ungeklärt. Allerdings gilt die "Milchsäure-Theorie", also die Übersäuerung der Muskulatur mit Milchsäure als Erklärung für den Muskelkater, inzwischen als veraltert.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
8 bis 24 Stunden nach der Bewegung schmerzt der betroffene Muskel bei Anspannung oder Bewegung, in Ruhe ist er schmerzfrei. Der Muskel wird kraftlos und druckempfindlich, die Muskulatur ist verhärtet und kann anschwellen.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Normalerweise ist nach zwei bis drei Tagen der Höhepunkt erreicht und nach spätestens fünf bis sechs Tagen der Schaden vollständig behoben. Bei den Reparaturvorgängen kann es sogar sein, dass mehr Mikrofasern, so genannte Fibrillen, angelegt werden und der Muskel dadurch kräftiger wird.
Allerdings erhöht sich das Verletzungsrisiko, wenn die Muskeln "verkatert" sind. Der Schmerz im Muskel behindert die gewohnten Bewegungsabläufe, schnell macht man eine ungeschickte Bewegung und kann sich einen Muskelfaserriss zuziehen oder auch eine Gelenkverletzung, wenn die geschwächte Muskulatur das Gelenk nicht mehr richtig stützt.
Wenn der vermeintliche Muskelkater länger anhält, sollte ein Arzt aufgesucht werden, es kann sich auch um eine schwerwiegendere Muskelverletzung handeln.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Ermüdungsschmerzen fühlen sich genauso an, treten allerdings schon während der Beanspruchung auf.
Ein Muskelkrampf führt ebenfalls zu starkem Schmerz zusammen mit Schwellung und Verhärtung. Allerdings tritt der Schmerz sehr heftig und sofort bei oder nach einer extremen Belastung auf.
Verhärtungen im Muskel schmerzen, wenn man die Muskulatur beansprucht. Sie sind knotenartig oder wulstförmig in einem klar umrissenen Bereich und schränken die Bewegung ein.
Muskelzerrung, Muskelfaserriss und Muskelriss führen ebenfalls zu heftigen Schmerzen. Aber auch hier tritt der Schmerz sofort auf und die Beschwerden halten länger an, da eine größere Schädigung vorliegt.
Muskelprellungen schmerzen, schwellen an und schränken die Bewegung ein. Fast immer geht hier eine äußere Krafteinwirkung voraus und es zeigen sich typische Blutergüsse durch verletzte Blutgefäße.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Um einem Muskelkater vorzubeugen empfiehlt sich Folgendes:
- Muskulatur vor dem Sport immer gut aufwärmen und eventuell mit durchblutungsfördernden Ölen einreiben
- Untrainierte Muskulatur nicht zu stark oder zu lange beanspruchen, stattdessen regelmäßiges mehrmals wöchentliches Ausdauertraining
Entgegen oftmals gegebener Ratschläge hat sich Dehnen und Massieren vor oder direkt nach der Belastung nicht als vorbeugendes Rezept gegen einen Muskelkater bewährt.
Wenn der Muskelkater schon eingetreten ist, kann eventuell helfen:
- Leichte Gymnastik oder Joggen: Dies fördert den Abtransport der schmerzauslösenden Stoffe.
- Lockerungsübungen und vorsichtige passive Dehnungen.
- Entspannungsbäder oder auch Einreibungen mit durchblutungsfördernden Salben (mit Rosmarin oder Fichtennadel).
- Sanfte Massagen.
- Saunagang oder Wechselbäder (3 min. warm dann 20 sec. kalt).
Bearbeitungsstand: 16.11.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Unter einem Wadenkrampf versteht man das unwillkürliche, meist schmerzhafte Zusammenziehen der Wadenmuskulatur. Die Verkrampfung dauert meist nur wenige Sekunden bis Minuten an und vergeht wieder von selbst.
Muskelkrämpfe können auch bei anderen Muskeln auftreten, am weitaus häufigsten ist jedoch die Muskulatur der Wade und des Fußgewölbes betroffen, meist nachts.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Krampus - Syndrom
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Wenn Muskeln zu Krämpfen neigen, ist zu unterscheiden, ob eine neurologische Erkrankung zu Grunde liegt oder ob es sich um "gewöhnliche" Krämpfe handelt. Bei den "Gewöhnlichen" ist noch nicht geklärt, was die Muskeln dazu bringt sich Zusammenzuziehen, ohne dass wir es wollen. Eine wichtige Rolle scheinen dabei Veränderungen im Wasser- und Salz (Elektrolyt)-Haushalt des Körpers zu spielen.
Es gibt verschiedene Zustände oder Erkrankungen, die diese Veränderungen begünstigen:
- körperliche Anstrengung (bei Arbeit oder Sport), besonders in der Hitze
- Schwangerschaft
- Dialysebehandlung bei schweren Nierenschäden
- Leberzirrhose
- Erkrankungen mit Störungen im Hormonhaushalt wie z.B. eine Schilddrüsenüberfunktion
- Diskutiert werden auch Einflüsse von Alkohol und einigen Medikamenten (z.B. harntreibende Mittel).
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Ein Wadenkrampf macht sich bemerkbar durch einen plötzlichen messerstichartigen Schmerz, meist ist der oder die betroffenen Muskeln verhärtet. Eher selten verkrampft der Muskel so stark, dass die Zehen krallenartig eingezogen werden.
Was kann dahinter stecken? - Mögliche Krankheitsbilder
Meist sind Wadenkrämpfe harmlos und ohne eine erkennbare Ursache. Bei manchen Erkrankungen treten Sie jedoch gehäuft auf:
- Zahlreiche neurologische Erkrankungen, wie bestimmte Lähmungen oder eine Polyneuropathie eines Diabetikers.
- Chronische Venenschwäche, Venenentzündungen oder Thrombose (Einengung bis zum Verschluss der Vene durch einen Pfropf, der sich an einer Stelle gebildet hat).
- Bei länger anhaltenden Schmerzen kann eine Muskelverletzung wie eine Muskelzerrung oder sogar ein Muskelfaserriss dahinter stecken.
- Leberzirrhose.
- Erkrankungen mit Störungen im Hormonhaushalt wie z.B. eine Schilddrüsenüberfunktion.
Achtung: Arterielle Durchblutungsstörungen der Beine können ebenfalls plötzliche Schmerzen in der Wade erzeugen. Allerdings sind die Schmerzen durch die vorübergehende Blutleere hervorgerufen und treten nicht in Ruhe wie die Wadenkrämpfe, sondern während der Bewegung auf (auch "Schaufensterkrankheit" genannt, da der Betroffene dann meist gezwungen ist, stehen zu bleiben und das anscheindend häufig nutzt um Schaufenster zu betrachten).
Verhaltenstipps
Akut, um den Krampf zu lösen:
- Dehnen Sie die verkrampfte Muskulatur. Dazu packen Sie Ihre Zehen und ziehen sie in Richtung Schienbein.
- Vielen hilft Umherlaufen oder das Massieren der Wade.
Vorbeugend:
- Dehnungsübungen oder genügend regelmäßige Muskeltätigkeiten (z.B. Schwimmen oder Radfahren) helfen aktiv vorzubeugen.
- Nehmen Sie immer genügend Flüssigkeit zu sich.
- Achten Sie darauf, dass Sie geeignete Schuhe tragen, bei hohen Absätzen verkürzt sich zum Beispiel die Wadenmuskulatur.
- Speziell um nächtliche Wadenkrämpfe zu verhindern, sollte eine Spitzfußstellung vermieden werden. Das können Sie erreichen, wenn Sie:
- Auf dem Rücken liegend, die Fußsohlen zum Beispiel gegen das Fußende des Bettes stellen.
- Auf dem Bauch liegend, die Füße über das Matratzenende ragen lassen.
Bearbeitungsstand: 01.11.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Unter Bänderriss versteht der Arzt, wenn Gelenkbänder reißen. Meist geschieht dies als Folge einer Verletzung, bei der das Gelenk stark überdehnt wird.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Bandruptur
- Ligamentruptur
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Bänder finden sich in unserem Körper besonders an den Gelenken und dienen zur zusätzlichen Stabilisierung. Sie bestehen aus einem sehr festen Gewebe. Doch wenn sie überbeansprucht werden, wenn das Gelenk zum Beispiel ruckartig überdehnt wird (Umknicken im Sprunggelenk), können sie reißen. Da die Bänder oft fester als Knochen sind, kann das Band nicht nur irgendwo in der Mitte, sondern auch an seiner Ansatzstelle am Knochen reißen und dabei ein Stück Knochen mit ausbrechen.
Auf Grund der hohen mechanischen Beanspruchung, kommt es besonders in den Beingelenken zu Bänderrissen. Am häufigsten betroffen sind das Kniegelenk und die äußeren Bänder des Sprunggelenkes.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Das betroffene Gelenk ist stark geschwollen und schmerzt bei Berührung oder Belastung. Nicht selten bildet sich lokal ein Bluterguss. Bei der auslösenden Verletzung kann man manchmal sogar einen Schnalzlaut hören.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Wachsen die Bänder nicht vollständig zusammen, kann es zur Instabilität im Gelenk kommen, man spricht vom "Schlottergelenk". Beim Sprunggelenk sieht es dann zum Beispiel so aus, dass man sehr leicht umknickt. Folge ist ein schnellerer Gelenksverschleiß und somit eine Arthrose.
Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Um einen Knochenbruch auszuschließen sollte das betroffene Gelenk immer geröntgt werden. Eine Kniespiegelung (Arthroskopie) wird bei Bandverletzungen im Knie empfohlen, um das genaue Ausmaß der Bandverletzung festzustellen.
Hausmittel und Verhaltenstipps
- Zusätzlich zur Therapie (Operation oder Gipsschiene) sollte das Gelenk gekühlt, hochgelagert und natürlich geschont werden.
- Bei entsprechenden Sportarten (z.B. Volleyball, Basketball) ist auf gelenkschützendes Schuhwerk zu achten.
Bearbeitungsstand: 22.10.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Es handelt sich um eine schwere Gelenkverletzung, bei der die gelenkbildenden Knochen den Kontakt vollständig verloren haben. Oft ist auch von einem ausgekugelten Gelenk die Rede.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Luxation
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Damit wir unsere Knochen bewegen können, gibt es mehrere hundert gelenkige Verbindungsstellen zwischen jeweils zwei Knochen. Die Gelenkflächen der Knochen sind mit Knorpel überzogen. Um das Gelenk zusammenzuhalten, ist es mit einer festen Gelenkkapsel und Gelenkbändern überzogen.
Im Rahmen eines schweren Sturzes können die Gelenkkapsel und die Gelenkbänder zerreißen. Das Gelenk ist nicht mehr stabil und die Gelenkflächen haben den direkten Kontakt verloren.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Am häufigsten verrenkt (luxiert) das Schultergelenk. Die Schulter ist neben dem Hüftgelenk unser beweglichstes Gelenk. Das Hüftgelenk hat eine sehr hohe Stabilität durch ein gutes Knochengebilde, der Hüftkopf lagert gesichert in einer tiefen Gelenkpfanne. Im Gegensatz dazu ist das Schultergelenk hauptsächlich durch ein dichtes Muskelgeflecht gesichert, denn der Oberarmkopf liegt nur einer sehr flachen Gelenkpfanne auf. Wenn bei einem Sturz die Gelenkkapsel und die Gelenkbänder reißen, können die Muskeln das Gelenk nicht mehr zusammenhalten und das Schultergelenk kugelt aus.
Eine Verrenkung oder Luxation hat folgende typische Kennzeichen:
- Eine deutliche Fehlstellung des Gelenkes
- Unbeweglichkeit des Gelenkes
- Ist das Schultergelenk betroffen: Eine tastbare Lücke im Bereich des Oberarmkopfes
- Ist es durch die Verrenkung zu einer Nerven- oder Gefäßverletzung gekommen: Gefühlsstörungen oder ein deutlicher Bluterguss in der Umgebung des Gelenkes.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Durch gekonnten Zug am Gelenk kann ein Arzt die Knochen und somit auch die Gelenkflächen wieder in die richtige Stellung zueinander bringen. Das Gelenk wird für einige Tage mit einem Verband oder Gips ruhig gestellt. Meist heilen die Verletzungen folgenlos aus.
Wachsen die Gelenkkapsel und -bänder nicht vollständig zusammen, kann sich eine dauerhafte Instabilität des Gelenkes entwickeln. Folge sind häufige Verrenkungen des Gelenkes, die schon bei ungeschickten Bewegungen, z.B. beim Mantel anziehen auftreten können. Bei jeder Gelenkverrenkung kommt es zu kleinen Schäden am Gelenkknorpel. Diese Verletzungen heilen nur sehr schlecht. Folge ist daher eine zunehmende Abnutzung des Knorpels. Dies führt zum Gelenkverschleiß, der sehr schmerzhaften Arthrose. Daher sollte ein instabiles Gelenk operiert werden.
Was kann sonst noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Zu einer Verrenkung kann es auch im Rahmen eines Knochenbruchs kommen, daher sollte eine Gelenkverrenkung immer geröntgt werden, bevor man die Knochen wieder einrenkt.
Verhaltenstipps
- Bei Verdacht auf eine Gelenkverrenkung sollte man nicht versuchen, das Gelenk selbst einzurenken, sondern immer ärztliche Hilfe anfordern.
Bearbeitungsstand: 25.10.2021
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist das? - Definition
Von einer Prellung spricht der Arzt, wenn ein direkter Schlag, z.B. ein Tritt beim Fußballspielen, gegen ein Gelenk oder eine sonstige Körperregion stattfindet.
Eine Zerrung dagegen entsteht zum Beispiel, wenn man einen "Fuß übertritt". Hier hat also keine direkte Gewalt eingewirkt, sondern es kommt durch eine indirekte Belastung zur Schädigung des Gelenks oder der Muskeln.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Kontusion ist der medizinische Fachausdruck für Prellung.
- Distorsion ist der medizinsche Fachausdruck für Dehnung, Überdehnung, Verstauchung.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Bei einem direkten Schlag kommt es durch den Druck auf das Gewebe zur Weichteilschwellung oder gar zum Bluterguss. Deshalb kann auch schon eine leichte Prellung erhebliche Schmerzen verursachen.
Eine Zerrung ist Folge eines indirekten Traumas, also z.B. einer Überbelastung der Muskeln, wenn man beispielsweise untrainiert Fußball spielt oder sich vor dem Sport nicht richtig aufgewärmt hat. Die Muskeln bestehen aus einzelnen Zellen, den so genannten Muskelfasern. Bei einer Zerrung reißen einzelne dieser Muskelfasern, man spricht deshalb auch vom Muskelfaserriss.
Eine Gelenkzerrung entsteht durch eine Überdehnung der Gelenkbänder.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Bei Zerrung und Prellung kommt es zu ganz ähnlichen Beschwerden:
- Die betroffene Körperregion schmerzt, Folge ist eine schmerzbedingte Funktionseinschränkung (z.B. Humpeln).
- Je nach Stärke der Verletzung kommt es zu einer lokalen Schwellung, eventuell mit Bluterguss.
- Besonders bei der Prellung eines großen Gelenkes, z.B. des Kniegelenks, führen Prellung oder Zerrung zum Gelenkerguss, das heißt einer Flüssigkeitsansammlung im Gelenk.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Zerrungen und Prellungen heilen immer folgenlos aus.
Es dauert allerdings oft recht lange, bis alles abgeheilt ist. Die Beschwerden bleiben oft länger bestehen wie bei einem Knochenbruch.
Was kann dahinter stecken - Mögliche Krankheitsbilder
Eine starke Prellung kann zum Knochenbruch führen, daher wird im Zweifelsfall immer geröntgt.
Bei einer starken Überdehnung oder Zerrung der Gelenkbänder ist immer ein Bänderriss auszuschließen. Hierfür sind spezielle Röntgenaufnahmen erforderlich.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Die lokale Kühlung der betroffenen Region führt zum Rückgang der Schwellung und wirkt daher schmerzlindernd.
- Sind Muskeln oder Gelenke betroffen, sollten diese wenn möglich zusätzlich hochgelagert werden, um eine Zunahme der Schwellung zu verhindern.
- Die Schonung der Muskeln, Gelenke oder anderer betroffener Körperstellen ist natürlich auch hilfreich.
- Johannisöl lokal aufgetragen wirkt lindernd.
Bearbeitungsstand: 02.11.2021
Quellenangaben:
Mutschler, Arzneimittelwirkungen, Wiss.Verl.-Ges., (2008), Aufl. 9 - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dosierung und Anwendungshinweise
Wie wird das Arzneimittel dosiert?
Wie wird das Arzneimittel dosiert?
Wer | Einzeldosis | Gesamtdosis | Wann |
---|---|---|---|
Kinder ab 12 Jahren und Erwachsene | wenig Salbe | 2-4mal täglich | verteilt über den Tag |
Anwendungshinweise
Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden.
Art der Anwendung?
Tragen Sie das Arzneimittel auf die betroffene(n) Hautstelle(n) auf. Massieren Sie das Arzneimittel danach leicht 5 Minuten ein. Waschen Sie nach der Anwendung gründlich die Hände. Vermeiden Sie den versehentlichen Kontakt mit Schleimhäuten, Augen und offenen Hautstellen.
Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach der Art der Beschwerden und/oder dem Verlauf der Erkrankung. Ohne ärztlichen Rat sollten Sie das Arzneimittel nicht länger als 3-6 Tage anwenden, wenn keine Besserung der Beschwerden nach dieser Zeit eingetreten ist.
Ãœberdosierung?
Wird das Arzneimittel wie beschrieben angewendet, sind keine Überdosierungserscheinungen bekannt. Bei versehentlichem Verschlucken größerer Mengen wenden Sie sich umgehend an einen Arzt.
Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.
Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden.
Art der Anwendung?
Tragen Sie das Arzneimittel auf die betroffene(n) Hautstelle(n) auf. Massieren Sie das Arzneimittel danach leicht 5 Minuten ein. Waschen Sie nach der Anwendung gründlich die Hände. Vermeiden Sie den versehentlichen Kontakt mit Schleimhäuten, Augen und offenen Hautstellen.
Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach der Art der Beschwerden und/oder dem Verlauf der Erkrankung. Ohne ärztlichen Rat sollten Sie das Arzneimittel nicht länger als 3-6 Tage anwenden, wenn keine Besserung der Beschwerden nach dieser Zeit eingetreten ist.
Ãœberdosierung?
Wird das Arzneimittel wie beschrieben angewendet, sind keine Überdosierungserscheinungen bekannt. Bei versehentlichem Verschlucken größerer Mengen wenden Sie sich umgehend an einen Arzt.
Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.
Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Zusammensetzung
Was ist im Arzneimittel enthalten?
Die angegebenen Mengen sind bezogen auf 1 g Salbe.
Was ist im Arzneimittel enthalten?
Die angegebenen Mengen sind bezogen auf 1 g Salbe.
Wirkstoffstoff | 250 mg | Campher, racemischer |
Wirkstoffstoff | 160 mg | Pfefferminzöl |
Wirkstoffstoff | 130 mg | Cajeputöl |
Wirkstoffstoff | 79 mg | Levomenthol |
Wirkstoffstoff | 15 mg | Nelkenöl |
Hilfstoff | + | Hartparaffin |
Hilfstoff | + | Vaselin, weißes |
Kundenrezensionen
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder fragen Sie in Ihrer Apotheke.
**gegenüber der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers.
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